Hiesiges.

Wildbad, 2. Mai. Mi! dem heutige:! Tafle nahm das ans Anlaß des SOjähiigen Bestehens der hiesigen Cchützengilde wählend der drei Tage, 30. April biS 2. Mai, hier stattgehabtc Festschicßen seinen Anschluß. Der Deiuch des Festes war, wohl infolge de» demnächst stnüfintenden allflemeinen LandeSschießen ein nicht be­sonders zahlr.jcher. An, Sonntag, dem Hauplfestiage, waren etwa 30 Schützen von Auswärts erschienen ; di, selben kamen größtenteils mit Zug 11"^ hier an und wurden am Bahnhof von der hiesigen Schützengilde, mit der hiesigen Fenermeyrkapelle an der Spitze, empfangen. Nachdem die Gäste >n verschiedene» Restaurationen ihr Mittagessen eingenommen Hallen, ging cs dann mittags 1'/-Uhr vom Kliepl. tz aus unter Sang und Klang nach dem Schieß- und Festplatze ans dem Windhos. Während dort die Schützen sofort mit wahren, Feuereifer an ihr TageSwerk gingen, d. h. auf die zunächst ausgestellten Schnapperscheiben iospafsten, vergnügten sich die übrigen Festteilnehmer unter Auhören der fröhlichen Weisen der Feuerwehikapelle bei einem Glase Bier.

Der Fest- und Schießplatz war alstnthalben schön dekoriert, insbesondere bot die Schießhalle und der Windhof einen hübschen Anblick. Die Hauptzierde des F-stplatzeS bildete aber der mit großem Geschick und Geschmack arangierte, mit Preisen fast über­ladene Gabentempel. D>r von Seiner Majestät dem König huld­voll g stiftete, prachtvolle matlsilberne Pokal krönte als erster Preis das Ganze, hieran schtoßeu sich die übrigen zahlreichen Preise, die durchaus ansehnliche Werte repräsentierten, pyramidenförmig auf- gedant an.

Den Schluß des ersten Festtages bildete ein den Schützen im Gasthaus z. kühlen Brunnen gebotenes Tanzvergnügen, wobei den hiesigen Schützen als bleibendes Angedenken ein silberner VereinS- Pvkal (gestiftet von den Frauen und Jungfrauen WildbadS) von Frl. Rom cl sch mit einer Ansprache übergeben, mit großem Dank angenommen und mit edlem Naß eingeweiht wurde.

Der ganze Montag und der Dienstag vormittag wurden dem Schieße» gewidmet. Bei dem gemeinschaftlichen Festessen auf dem »Windhof" sprach der Echützenmeister, W i l h. Treiber, den erschienenen Schützen den Dank d.r hiesigen Gilde aus und endete seine Rede mit einem Hoch aus Seine Majestät den König, welcher durch seine hnldvollst gespendete Ehrengabe dem ganzen Fest eine freudige Stimmung verliehen hatte. Hierauf erhob sich LandcS- schützcnmeistcr Föhr aus Stuttgart, dankte Namens der eingeladencn Schütz n für die Einladung zu dem in so gelungener Weise arrangierten Feste, wünschte dem hiesigen Vereine auch für die Zu­kunft ein fröhliches Gedeihen und wünschte, die Wildbader Schützen möchten sich recht zahlreich in Stuttgart eiufinden bei dem zu Ehren des jüngst vermählte» Herzogs Atbrechk staltfindenden Festschicßen. Oberschützenmeistcr Kiefer erwiderte hierauf mit einem Donk für die Einladung und mit der Zusage zahlreichen Erscheinens und forderte sämtliche Schützen zu einem Hoch auf den altbewährten Landesschützenmeister Föhr auf, in das alles brausend einstimmte.

R u n v f H ü u.

Marienwahl, 1. Mai. Am gestrigen Sonntag nahmen Seine Königliche Maßstät vormittags den Vortrag des Oberhofmar- schallS und die Meldung des dienstlhueuden Flügkladjutanten entgegen und empfingen so­dann den Kgl. Badtkominissär in Witdbad,

Oberst a. D. «. Küraß, in Audienz, wäh: rend I. M. die Königin mit I. K. H Prinzessin Pauiine und I D. d>r Fürstin v. Bentheim den Gottesdienst in derGarni- sonökirche besuchten. Nachmittags begaben sich Ihre Maj stören mit Prinzessin Pauline und dem Fürsten und der Fürstin v. Bent­heim nebst Gefolge mit der Bahn nach Stutt­gart, speisten dort bei I. K. H. der Prin­zessin Friedrich und kehrten abends gemeinsam wieder hicher zurück.

Ludwigsburg, 4. Mai. S. M. der König Hai aus Anlaß der hier siattfindenden Konfirmation I. K. H. der Prinzessin Pau­line zur Verteilung unier die Armen der Stadt LudwigSburg die Summe von drei­tausend Mark vciwilligl. Durch diese Ver- willigung soll der Tag auch zu einem Freu- detttag für manche Bedücstize an dem Orte

Bei der PreiSverteilung erhielten auf

Festscheibe König Wilhelm:

1. Preis (KönigS-Preis) E. M o h r , Stuttgart, I silberner Pokal.

2. (DamenprciS) Ich. Seeger, Calw, 1 Schwarz­

wälder Uhr.

3.

I. Ficchtl, Stttttgart, 1 Portemonnaie mit 50

4.

G. Berrer, Stuttgart, 1 Hygrometer.

5.

Chr. Kemps, Wildbad, 1 Liqueuer-Servicc.

6.

I. Zweifel, Stuttgart, 1 Hirschgeweih.

7.

l,

Mogler, Hirsau, 1 Fruchtschale.

8.

W. Schmid, Wildbad, 1 Pokal.

9.

tt

Deffner z'r., Eßlingen, 1 Weckeruhr.

10.

f,

Hohenstein, Weilderstadt, 2 Jagdbestecke.

11.

Trillhaas, Neuenbürg, 1 Bismarck-Portrait.

12.

Schmidt, Neuenbürg, 1 Pokal.

13.

Beutelsbacher, Stuttgart, 1 Kanne.

R. Kiefer, Wildbad, 1 Buchständer.

Fr. Neitz, Hall, 1 Hirschgeweih.

14.

15.

16.

Fr. Erhard, Enzthal, I Wecker.

Karl Toussaint, Wildbad, 1 Tischdecke.

17.

18.

Villforth, Eßlingen, 1 Vase

19.

»

Wilh. Treiber, Wildbad, 1 Rauch-Service.

20.

l,

Burckhard, Nenweiler, 1 Tranchir-Besteck.

21.

V. Opitz, Wildbad, 1 Pokal,

22.

Fr. Link zr., Wildbad, 1 wollene Decke.

23.

E. Harlma » n, Neuenbürg, 6 Flaschen Wein.

24.

F Höhn, Neuenbürg, 1 Bierkrug.

25.

E. Reiniger, Stuttgart, 1 altdeutsche Platte. P. Kiefer, Wildbad, I wollene Decke.

F. Rex, Pforzheim, 1 Schützenorden.

26.

27.

28.

Pfund, Mannheim, 1 Briefbeschwerer.

29.

Kloß, Wildbad, 6 Messer.

30.

Hipp elcin, Calw, 1 Buch von Wildbad. Hauptscheibe Wildbad:

1.

56 Ringe, Villforth, Eßlingen.

2.

55

F. Reitz. Hall.

3.

54

Wilh. Treiber, Wildbad.

4.

52

Deffner gr., Eßlingen.

5.

50

P. Kiefer, Wildbad.

6.

50

Fr. Treiber, Wildbad.

7.

50

Rank, Heilbronn.

8.

49

V. Opitz, Wildbad.

9.

49

» I Zweifel, Stuttgart.

Mohr, Stuttgart.

10.

49

11.

47

C. M a i e r, Wildbad,

12.

47

Fr. Kloß, Wildbad.

13.

46

Fr. Erhard, Enzthal.

14.

45

Burkhard, Neuweiler.

15.

44

L> F i e ch t l, Stuttgart.

Festmünzeu wurden herausgeschossen: 45 Stück.

der bevorstehenden Konfirmation, insbesondere für bedürftige Eltern von heurigen Konfir­manden, werden.

Bissingen a. d. B., 26. April. Die B sttzer der hiesigen Kunstmühle, die Herren Rommel, haben vor 2^/a Jahre» die frühere Bissinger Säg- und Oelmühle erkauft, um die Wasserkraft derselben von dort (bei einer Entfernung von 3 Kilometer») durch elektri­sche Strömung zum Betrieb und zur Be­leuchtung ihrer Kunstmühle zu verwenden. Die Beinarbeiten, welche zwei volle Jahre in Anspruch »ahmen, sind nun ihrer Vollend­ung nahe, so daß schon einigemale Proben mit der Anlage gemacht werden konnten, welche zur vollsten Zufriedenheit ausfielen. Das Unternehmen ist ein großartige« und macht auf den Beschauer vermöge der ioliden Ausführung, welche de« Bauherren zur vollen Ehre gereicht, den günstigsten Eindruck. Der Kanalbau, die Grab- und BetonierungSar- beiten wurden von Holz an- Waldsce, die Turbinenanlage rc. von der bekannten Ma­schinenfabrik Escher, W,ß u. Cie. in Ravens­burg und die elektrische Anlage durch die Maschinenfabrik Eßlingen unter der bewähr­

ten Leitung deS Ingenieurs Braun aus Darmstodt ausgeführt, von welchem auch der ganze Entwurf stammt. Gestern nun wurde erstmals das ganze Werk (200 Pferde­kräfte, von 2 durch zwei Turbinen getriebene Dynamomaschinen erzeugt) , von der Säg­mühle aus in Betrieb gesetzt und die elektri­sche Kraft auf die Kunstmühle übertragen, welche nunmehr durch Doppelkraft, die seit­herige Wasserkraft und durch die elektrische Anlage, betrieben und beleuchtet wird. Die Gemeinde Bissingen darf stolz auf eilt der­artige« Etablissement sein, dessen umfang­reicher Häuserkomplex, durch 250 Flammen erleuchtet, einen wirklich graßartigen Anblick bietet.

Aalen, 2. Mai. Gestern nachmittag wurde die feierliche Grundsteinlegung der evangelischen Kirche in Wasseralfingen vor­genommen. Von fremden Gästen bemerkte man den Abgeordneten de« Bezirks, Negicr- ungsrat Wittich von Roltenburg, einen Ver­treter der Oberkirchenb.Hörde, Oberkonsisto- rialrat Römer, Hofpndiger Braun, Oder­baurat Berner, Ob > amtnian Dreher, Etadt- schultheiß Bausch von Aalln und viele Geist,