»eil sie den Willen der Erziehungsberechtigten berücksichtige; M Gemeinschaftsschule sei die Zwangsschule, durch sie würden

, und Mittwoch.

nd ist durch den vurdrr (gedrängt worden. M z bedecktes, aber mH zu erwarten.

die Diebe seit längerer abgesehen. Heute naht »rt. Es muh sich, mit ehen est, um ortstuMge e Kontrolle der Sicher« m Dieben aus die SM

»WslsWk.

its gemeldet, die beide» d Gemeinschaftsschule', statt, und überTie des Kindes", Redner: ,tt. Veranstalter wäre» berg" und derDeutsche mberg". Die Versaumi- vom Bezirk aus besE, Calw übernommen. I« u. a. aus, man suhl, nn diese Fragen time le sich um die wichtigste ) Deutschlands Iugeiü Jugend hat, hat auch ü vor uns entspreche« der Jugend das Beste ,en lann. Cie mW gen und von den Ella« gen müsse man sie >> vor allem trachten nach ise die evangelische m ie bisher in Württ» 2arnach erteilte er dm Hnle-Cannstatt, du e Bekenntnis- und kl­ungen entwickelte dieser ucher der Versammln»; cs Abends beigemesse» nannt, nicht um maie- Krnder unseres Voltes, in Württemberg Volk en gehabt, evangelische, en oder soll das anders Mbung beschäftige sich mit der Volksschule. ,uge die Eemeinschasts- werde in einer Absiim- t sei zum Teil für die ntnisschule. Die Kirche ärt. Das Kind wünscht er cs ihm am wählst!« ühre, sei die, in der es rngetium sei durch die m dadurch neue Lebens- es noch keine den!« r, um 1600 schon « en Kirchen- und Schnl- hre 1559, an der m itgewrrkt habe, s^uch rrch diese Kirchen- md hart schassenden Lnt«' te die Schule an die t für das Unterrichten »berechtigten müsse be> c Verbindung«

, Rcichsnersasiung. Der ei das beste, was den

a: Herz, Verstand, Se­id Geistesgaben sollie» -i im Sinn der Äff­ischen Schule. In Lehrern und Eltern, mung herrschen müsse, der christlichen Schule icht, von dem aus (Der Redner Mt t gejagt sein, daß jede ei, aber es gehe e. Hier habe die Er-

, Exbet und Gewissen ile die Eemeinschask gemischte Schule, h dem Bekenntnis vo» Kinder seien geE ,e und katholische, p- von Lehrern der ktet werden. Dam» -wonnen werden. Dem uf die einzelnen M Denkender diirse

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ser eine freie ^ ^

Eltern und Kinder vergewaltigt. Die Bekenntnis­wolle nur die Kinder aufnehmen, die freiwillig kämen; "andern sie die andere Schule. So diene die christliche Säule hem Frieden, die Gemeinschaftsschule aber führe zu ltung, Trennung. Die Bekenntnisschule wolle der Familie, -w Staat, der religiösen Gemeinschaft, dem Kinde dienen; die -inmltanschule nur dem Staate. Sie bringe nicht die Vereinfachung kr Schulwesens; Lehrpläne und Bllch-r Mühlen umgearbeitet neiden. Die Mißstände der Zwergschulen wurden nicht allein iurch die Gemeinschaftsschule beseitigt, das gehe auch ohne diese aus gesetzlichem Wege. Die Bekenntnisschule haben Tresf- li<tes geleistet tn den Jahrhunderten ihres Bestehens. Der Redner behandelt dann die Bedenken, die gegen die Bekennl- «Mule in dem Gutachten der Erziehuiigswissenjchaftlichen Hauptstelle des Deutschen Lehreroereinr vorgebracht werden. 1.) Sie hebe das Trennende stärker hervor, a's das Eemcin- Aber was enthalten Katechismus und Gesangbuch Trennendes? Wo werde darin hingewiesen auf die verschiedenen Beleuntiiisse? Die evangelische und katholische Bekenntnisschule siien einander näher verwandt als Delenntnisstbule und Ge­meinschaftsschule. 2.) Sie gefährde die Freiheit der Wisten- siast. Man habe die Bekenntnis'ckule sebon SOV Jahre. Wie müsse da die Wissenschaft gefährdet sein! Neun Zehntel der Schulen seien doch Bekenntnisschulen. 6) Die Bekenntnisschule (ringe die Volksschule in Gegensatz zu den höheren Schulen. Die simultanen höheren Schulen seien bis heute christlich ge­leitet. Das sei der Unterschied zwischen den dishcrieen simul- raaen Schulen und der neuen Gemein.ckaft-schule 4.) Die Letenntnisschule bringe die Gefahr, Lah der Staatsgrdanke Lurch sie und ihre Forderungen geschwächt werde. Habe Ä er die Bekenntnisschule auf die staatspolttischc Entrwckelung bis­her eine Einwirkung ausgcübt? Könne denn eine S-bu'e bester Lein Staat dienen, als die christliche, in der gelehrt werd-: Leid untertan der Obrigkeit? Der Redner schließt nock einmal die Linwände gegen die Gemeinschaftsschule zu'ammen und fordert zum Schlüsse:Wir leben in einem Volkssioat. Darum müssen wir uns an das Volk wenden. Das Volk soll kund tun, welche Schule es will. Wir fordern die Erhaltung der christ­lichen Schule, die andern mögen die SimulianfRule erhalten!

Der Vorsitzende dankt dem Berichterstatter und bsttct den zweiten Redner des Abends, Herrn Oberlehrer Rosbihki) Nen­ningen, das Wort zu ergreifen. Rosbitz kp.Die evangelische Schule und das Gewissen des Kindes." Er wendet sich gegen die Vorwürfe der Vergewaltigung des kindlichen Gewissens durch die Bekenntnisschule und führt Beispiele aus der Schul­praxis an. Der Geist der Schule und des Elternhauses könne allerdings weit auseinander gehen. Das treffe aber nicht nur in der Frage der Religion, sondern auch auf andern Gebieten M. z.B. dem der Moral. Es hand'e sich hier nicht um die Frage, wer müsse nacbgeben, die Scbulc oder das Elternhaus, oder welche von den beiden Instanzen hat mit ihrer Beein­flussung recht. Sondern man müsse sragcn, will das Kind religiös beeinflußt sein? Der Redner geht von den Worten Uu aus. Zwei Dinge seien es, die das Leben des Kindes be­legen: das Anlehnungsbedürfnis und das Schuldgefühl, die Wurzeln aller Religiosität. Das Kind su^e eine Hille für seine kleinen und großen Nöte. Wie oft versagten ba Vater und Mutter! Das Kind, das nichts von einem allmächtigen Gatt «He, fühle sich verlosten. Und auch das Schuldgefühl laste sich nicht ableugnen. Man brauche nur rn den Schatz der eigenen Erinnerungen zurückgreifen. Das äußere sich auch in irr Schule. Dazu komme der kindliche Wistsnstrieb. Was kragen die Kinder nicht alles! Warum, wer, wie? Sollte man diese Fragen ignorieren? E§ wäre eine Veioewall'-gung, dem Kinde nicht das zu geben, was es verlange. Der Redner w»n- det sich dann gegen die Vorwürfe, die gegen Stoff und Unter­richt erhoben werden. Es käme a'-ch hier in erster Linie auf das Elternhaus an, ans dem das Ktnd komn,?. Das u"''e- rffjlußte Kind stehe Dingen, wie sie in den bibll'cken W"ns--r- diiichten vorkämen unbefangen und illcht nur mit dem D-r- siaud gegenüber. Es frage nicht, was möglich, sondern nötig sir. Es spüre etwas vom Hereinwalten der göttlichen Macht, «lach in der Wissenschaft müsse vieles einfach "eglaubt wcr- Das gäbe sogar ein solch freier Denker wie der bekannte teuer Schriftsteller Hermann Vabr zu. Das Kind traue d-7 üblichen Allmacht alles zu. Ein dritter Vorwurf sei der ge- kkn den konfessionellen Unterricht. In diesem werde der Rcli- Msunterricht konfessionell erteilt, und dadurch würden Un- «idsumkeit gegen andere und Dünkel erzeugt. Johannes Fi- er habe die Meinung, daß die konfessionellen Gegensätze in " bimultanschule ausgelöscht und in der Ko-ststions'chnee "Harkt würden, längst aufgegeben Selbst Siaatssekretä- ««kenne ohne alles weitre an, daß der Religionsunter- ' t in konfessioneller Gestalt gegeben werden müste. Es handle »m keinen Unterricht über die konfessionellen Gegensätze "Hererseits gäbe es einen überkonfessionellen Unterricht "Haupt nicht. Der Lehrer sei auch nicht überkonfessionell. Ein «ugelischer und ein katholischer Lehrer können z. B. nicht die Wichte von der Geburt Christi gleich behandeln. Man be- -Re die Kinder nicht mit dem Unterschied der Religionen.

ihnen Beispiele echter evangelischer und katholi- W ?r°""^2keit gegeben. Die Kinder seien religiös, und keimt ^ ^ konfessionellen Unterschiede ihnen nicht unbe- Itsit Gegensätze ließen sich auch nicht durch die Genie,n-

«»d - Ausgleichen. Diese Gegensätze seien viel zu tief

elf»Zulage des Menschen begründet. Das Kind werde Mikonfessionellen Unterricht sicherlich nicht verge- ü - Zum religionsgeschichtlichen Unterricht! Jede Zeit habe

ihre eigne Frömmigkeit. Jeder von dieser solle man nun gerecht werden. Die Religion solle man geschichtlich betrachten, z. B. jü­dische, heidnische Religionen vorführen. Das Christentum habe dabei nur einen vorläufigen Einfluß. Die Kinder würden da­durch zur Kritik erzogen, während die Alten (die Lehrer) diese andern Religionen bereits von ihrem sestcn Standpunkt aus beurteilten. Das Kind brauche einen Führer. Dieser Führer sei der Lehrer. Der könne er aber nur als Klassen- und Reli- gionslehrcr zugleich sein. Er allein könne "mich die verschiedensten Fächer hindurch dem Kind helfen, die Spuren Gottes auch im Leben der Gegenwart zu entdecken. Vor allem sei der soge­nannte Gelegenheitsunterricht dazu günstig. Der Geist der Schule solle darum ein christlicher sein. Der Lehrer des Kin­des Vorbild sein. Es handle sich bei der Frage: christliche Schule und Gewissen nicht nur um das Gewissen des Kindes, sondern auch uni das des Lehrers und der Eltern. Der Lehrer walle in der Schule nicht schweigen von dem, testen ihm das Herz voll -ei Und die Eltern wollten ihren Km, r den Religions­unterricht erhalten, wie sie ihn gehabt haben. An ihrer Ab­stimmung liege es. Sie müßten sich vor ihren Kindern ver­antworten.

Ais erster Diskussionsredner sprach Pros-star Vauser vom Lehrerseminar Nagold. Er variierte den bekannten Satz, daß wer die Irgend habe, auch die Z - li ha-e, dahin, vag die Zukunft Deutschlands lc'der ja in den Händen unserer Feinde liege. Es sei daher betrübend, daß wir Deutschen in dieser Zeit, da sie Feinde uns die Haut vom Körper ziehen, uns zanlten uns stritten. Vielleicht könne es aber auch a's Zeichen einer ungebrochenen Kraft dieses wunderlichen Volkes angesehen werden, daß, während es am Abgründe steht, noch sc'ch: Fragen Hund atzlich ausgetragcn werden. Auch er sei von der Notwen­digkeit überzeugt, daß die Jugend religiöse Erziehung hoben wüste, er habe aber schwerste Bedenken wen» er sehe, auf wel­chem Wege das geschehen solle. Der Reichsfchulgesetzentwnrf volle die denisbc Vollsgeme-nöchast noch weiter zerre ßen. In >er Gemeins^afts'chnle je, die religiöse Erziehung auch ge­rn ährleiftet. Es sei auch vcr'astungsmößsg scstgestellt, daß in der Gemeinschaftsschule ein konfessioneller Unterricht erteilt werde, genau so wie in der Bekenntnisschule, und die Reli­gionslehrer würven den Unterricht auch i» religiösem Geiste ge­ben Wenn man sage, der christliche Ge st werde in den andern Schulfächern nicht aufrechterhaltcn werden, jo sei dem gegen­über zu sagen, daß die andern Lehrfächer rhre Gesetze in sich i'ell't tränen. *Das ums für die wissenschaftliche Bildung der l'llheren Spulen und der Hochschulen gelte, das wüste auch für sie Volks'chule recht sein, daß nämlich nicht anders gelehrt werde als nach wissenschaftlichen Grundsätzen. Auch i» der Geschichte könne objektiv gelehrt werden, vas gelte auch für die Rejormationsgeschichte, denn in der Verfassung sei auch fest­gelegt. daß auf Andersdenkende Rücksicht genommen werden wüste. Uebrigens werde die Resormat'onsgcsckichte ja auch tn den simultanen höheren Schulen und auf den Hochschulen nicht r ach rein konfessionellen Gesichtspunkten gegeben. Er wolle die christliche Gemeinschaftsschule, wie sie Baden schon habe. Die Mitglieder des würtieinbergüchen unv deutschen Lehrer­vereins seren nach wie vor gewillt, Religionsunterricht zu er­teilen, denn in der Gemein'chaftsschule werden auch christlich- evangelische und christlich-katholische Lehrer sein. Als Schul­mann und Vatriot babe er wichtige pädagogische und nationale Grünve gegen die Verallgemeinerung des Erundiatzes der Be­kenntnisschule. die zur Zersplitterung führe. Denn durch 'e Forderungen der verschiedenen Bekenntnisse müßten Zwerg­schulen entstehen, wodurch naturgemäß die Leistungsfähigkeit boeinträchligt werde. Auch werde durch diese Zersplitterung di, pödagogi'cke W'stenlchost, deren Aufgabe es sei, die Seele des Kindes zu ergründen inbezug auf seine religiösen wie andern Anlagen beeinträchtigt. Die pädagogische Wissenschaft habe dieAuf- gabe, die kulturellen Errungenschaften den Kindern nahezu­bringen, was nicht in der Weise geschehen könne, wenn die S^ule neckst elnbeit"ch geführt werde Sodann fragte der Redner, wie die Lehrerb'ldung denn eigentlich gestaltet werden solle, denn ebenso gut wie die andern könnten auch Monisten, Steinerianer »iw. Anspruch auf Ausbildung von Lehrern stel­len. und wenn der Staat eingrciie, müste das zum Gewiste-'s- zwang führen. Das wichtigste Bedenken se« aber das natia- i ole. Die Bekenntnisschule führe zur sozialen und politischen ^ » kiorung weil die in Betracht kommenden Kräfte sozial

>d parteipolitisch ohnedies getrennt seien, wodurch die Kluft nur noch erweitert werde. Wir seien Glieder eines Volkes, einer Kulturgemeinscha't, und dieses Gut müste allen zu eigen werden. Es müste eine Schule der deutschen Volksgemeinschaft kommen, und das sei die Gemeinschaftsschule. Hauptlehrer Wid» m a n n Afisiädt b. Hcrrenb. führte aus, er w--rde den Befür- n örtern der Bekenntnisschule ohne weiteres glauben, wenn sie 'hrs Kinder ebenfalls in die Bekenntnisschule schicken, und nicht "i die simultanen höheren Schulen. Auch sei es eine innere Un- wahrhastrgkeit, wenn man sage, man wolle die Bekenntnis­schule, und gleichzeitig werde von führenden Geistlichen zuge- standen, daß zwischen Alt- und Neuprotcstantismus ein Graben stehe, der nicht zu Überdrucken sei. Der deutsche Lehrerveretn wolle die nationale Einheitsschule auch deshalb, weil das Kind ichon in der Schule wissen solle, daß wir ein Volk seien. Und wenn diese einheitliche Erziehung durchgeführt werde, dann werde das Herz des deutschen Volkes wieder zu vollem, reinem Schlage gelangen. Schulrat Kimmtch-Rottweil be­merkte, daß der deutsche Lehrerverein mit seinen 14V OVO Mit­gliedern eigentlich nicht nötig habe, einen Anwalt für seine Anschauung zu nehmen. Der Reichsschulgesetzentwurf, der die Bekenntnisschule zulaste, sei nach dem Ausspruch eines großen deutschen Schulmannes so schlimm, daß alle unsere Feinde nichts

Schlimmeres uns hätten antun können, als dieser Gesetzent­wurf inbezug auf die Einheit des Volkes. Es sei verwunderlich, daß hier die evangelische Kirche mit Zentrum und Sozialdemo­kratie gehe. Es handle sich hier darum, ob man eine einheit­liche Erziehung wolle oder eine zersplitterte. Wenn die Re­ferenten von der christlichen Schule sprechen, so müste es auch eme christliche Erziehung geben, also keine protestantische und kciue katholische. Der Geschichtsunterricht müste von deutschem Gefühl getragen sein, den protestantisch oder katholisch gefärbten lehne der deutsche Lehrerverein ad. Es sei falsch, von der Ge- m-inschaftsschule als einer weltlichen zu sprechen; die Bekennt- uisichule sei eine Kirckenschule, während sie Gemeinschafts­schule die Volksschule sei, die das deutsche Volksgut den Schü­lern übermittle. Es handle sich darum ob wir unsere Kinder zu deutschen Volksgenosten erziehen wollen, oder zu Anhängern r-on partikularistischen Kruppen und Griipplein. Auf die Aus- sütirunaen der Vorredner antwortete Oberlehrer Rosbitzky, daß sich hier allerdings ein fundamentaler Gegensatz zwischen den Anhängern der Bekenntnisschule und vcnjenigen der Ein­heitsschule zeige, denn die elfteren wollten die Schule nicht in erster Linie als Kulturschule haben, sondern danach trachten, die Kinder in ein richtiges Verhältnis zu Gott zu bringen. Die Anhänger der Bekenntnisschule wollten nur den Zustand erhalten, wie er bisher gewesen sei. lind es sei verfassungs­mäßig leflgelegt, daß die Kinder hier nach dem Willen der El­tern erzogen werden. Die Eltern, welckc für ihre Kinder keinen Restaiansunierricht wünschen, können die Kinder ja hcraus- -ehmen. Gewerbeschulrat A ldi n g c r-Calw vertrat den Stondw'nkt daß die Verrohung und E-tsittlichnng der Jugend die Lehre der lebendigen Religion mehr als je notwendig mache. Der Staat habe das größte Interesse an der christli­chen Religion und an der christlichen Schule. Die alten Simul- tonjchulen seien christliche Schulen gewesen, aber die neuren Stmultanschulen sollen den Uebergang zur weltlichen Schule bilden. Aus nationalen Gründen lehne er die Gemeinschafts­schule ab, er wolle aber auch keine Kirchenschule. Stadtpsarrer Dr S t r ö h l e-Stvttgart vom ev. Volksbund führte aus: Die Schulfrage iei heute eine Reltgionsfrage geworden. Es sei seines Erachtens kein schlechtes Zeichen, wenn das deutsche Volk in dieser schweren Zeit in die Tiefe steige. Er habe auch Kennt­nis von der württembergischen Lehrerschaft, daß in ihr viel religiöses Sv^en und Haben sei. Aber aus beiden Seiten dürfe der gemeinsame Boden nicht verloren werden. Die Meinunos- nerschiedenheiten seien größer als nötig sei. Aus dem Reichs- gesetzcntwurf gehe hervor, daß die Volksschulen Gemeinschafts­schulen werden sollen, soweit sich nicht nach den Bestimmungen des Gesetzes Bekenntnis- oder bekenntnissreie Schulen bilden werden. In der Gemeinschaftsschule werde der Religionsunter­richt als ordentliches Lehrfach geführt. Nach dem Entwurf müste man damit rechnen, daß unser Schulwesen auch auf die Freioenker eingestellt werden müste. Aus diesen Gründen könne der Unterricht in diesen Schulen auch nicht vom Geist des religiösen Bekenntnisses erfüllt sein, vielmehr müste der ge­samte Unterricht, mit einiger Ausnahme des Religionsunter­richts auf der Grundlage des gemeinsamen nationalen Vil- dvngsguts erteilt werden. Ob hierunter auch die Religion zu rechnen sei, sei nicht ersichtlich. (Von Seiten der Anhänger der Gemeinschaftsschule wurde Ja gerufen.) Der Unterschied zwilchen der Erteilung des Religionsunterrichts in der Be­kenntnis- und in der Gemeinschaftsschule kennzeichne sich da­durch, daß er der Gemeinschaftsschule als ein Fach gewisser­maßen angegliedert sei, während er in der Bekenntnisschule im Mittelpunkt der Erziehung stehe. Nach der Erklärung von katholischer Seite sei nicht damit zu rechnen, daß man die Ka­tholiken in die Gemeinschaftsschule bekomme, warum sollen al'o die Evangelischen so tolerant sein, die evangelische Schule zur Gemeinschaftsschule umzubauen. Die alte geistliche Schulauf­sicht werde nicht wiederkehren, auch werde keine Gesinnungs­schnüffelei getrieben werden. Gerade die deutsche Not müste dazu führen, daß der Geist der Schule in die Tiefe gehe durch die religiöse Erziehung. Handelsschuldirektor Zügel meinte hinsichtlich der Leitung von Simultanschulen inbezug auf den Religionsunterricht, daß es hier auf den Takt des Lehrers an­komme. Als Vater wünsche er aber seinen Kindern religiöse Erziehung, wie sie ihm als Kind und Jüngling über die schwersten Zeiten geholfen habe, und die den Kindern auch die beste Stütze fürs Leben sei. Später könne sich das Heranwach­sende Menschenkind seine eiqene Lebensanslbauung bilden. Im Schlußwort, in dem Oberlehrer Kühnle auf die verschiedenen Oppositionsreden einging, begrüßte es der Redner, daß der rrürttembergische Lehrerverein für eine christliche Gemeinschafts­schule sei, die Anhänger der Bekenntnisschule wollten aber, was si> haben, nicht hergeben auf das Versprechen einer künftigen unsicheren Gemeinschaftsschule hin. Sie betrachten die christliche Schule als das beste, was das deutsche Volk heute brauche, nämlich warme Liebe und tiefe sittliche Verinnerlichung.

Mit großer Mehrheit wurde dann folgende Entschlie­ßung angenommen:

Entschließung.

Die am 28. Oktober imBadischen Hof" in Ealw erschie­nene Versammlung erklärt sich auss bestimmteste gegen alle Ver­suche. unsere konfessionelle Volksschule in eine simultane zu ver­wandeln und fordert deshalb, daß verfassungsgemäß den christ­lichen Eltern christliche Schulen erhalten bleiben oder einge­richtet werden.

Die Versammlung stand im Zeichen schärfster Gegensätze der beiden einander bekämpfenden Richtungen, soüaß damit zu rech­nen ist, daß der Kampf bis zur endgültigen Entscheidung durch den Reichstag und eventuell durch die Eltern und Erziehungs­berechtigten noch weiter gehen wird.