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Nr. 253.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Laliv.

W. Jahrgang

Erichrrnungswets«: V mal wöchentlich. ArrzeiflenpreiS: Di« kleinspalttgeZeit« 7S Pfg.

Sieklamrn Ml. 2.SO Auf Samvtelanzeigen kommt em Znirt L-tg von 100^ fternipr.S.

Samstag, km 29. Oktober 1921.

vezugöpreiS: In der Stadl mit Lrützerlohn ML. 1L.S0 vlertetlützrttch. PrftdezugS* preis LAk. LL.60 mit Vettellgellr. SchLutz der Anzeigenannahme S Uhr vormittags.

Zur politischen Lage.

Reichskanzler Wirth

1 » den politische» und wirtschaMchen Tagesfra^en.

Karlsruhe, 26 .Okt. In einer von Tausenden besuchten Ver­sammlung im großen Fcsthallcsaal sprach Reichskanzler Tr. Wirth likr die Reichspolitik, wobei er insbesondere die oberschlcsische Frage und die Genfer Entscheidung berührte. Der Reichskanzler sagte dabei u. a,: Nicht nur die Obcrschlesicr, sondern das gesamte deutsche Volk habe das Gefühl, daß Lbcrschlcsicn verschachert worden sei. Trotzdem dürfe man jetzt keine Politik einer absichtlichen wirtschaft­lichen Verelendung in Oberschlcsien betreiben. Aber die Weg­nahme dieser wichtigen deutschen Produkiionsstätten, die vor aller Welt als ein Raub bezeichnet werden müsse, berührten aufs empfind­lichste die deutsche Produktionstätigkeit. Die deutsche LeistungSsähig- kett sei für die Reparationszwecke dadurch wesentlich geschmälert. Ter Kanzler nannte den Versailler Friedensvertrag die Hexenkammcr der europäischen ZcrstörungSpolitik. Aber er enthalte einen Pa- ragraphen, der Deutschland das Recht gebe, seine Leistungsfähigkeit don Zeit zu Zeit nachprüfen zu lassen. Dieser Fall sei hier ge­geben Der Kanzler verlas vor der Versammlung die bekannte Rechlsvcrwahrung, die die deutsche Regierung an die Botschafter!«»- fmnz gerichtet halte, und fügte hinzu, dieses historische Dokument müßte Gemeingut des deutschen Volkes werden. Am Schluß seiner häufig durch stürmischen Beifall unterbrochenen Rede besprach der Reichskanzler die durch die Gewaltpolitik der Entente herbeigeführtc Keltwirtschastskrise, sowie die Entwertung der Mark durch die Reparationszahlungen und erklärte, es sei unmöglich, ein 60 Mil- lionenvolk als Käufer ans dem Weltmarkt auszuschaltcn, wie es durch die Entwertung der Mark geschehe, ohne daß die Volkswirtschaft der Gläubigerstaaten selbst dabei zugrunde gehe. Der'Kanzler schloß mit einem Appell zur inneren Einigkeit, die auf der Berantwsrtnngs- freuhigkeit ausgebaut werden müsse.

Ministerpräsident Slegerwald über die Frage der Regierungsbildung.

Berlin, 28. Olt. Der Chefredakteur des BlattesDer Deutsche" hatte heute mit dem Ministerpräsidenten Stcgerwald eine Unter­redung, in deren Verlauf der Ministerpräsident u. a. sagte: Der oberschlesische Gewaltspruch ist ein furchtbares Unglück für das deut­sche Volk und ein kaum minder großes für Europa. In Preußen ist durch die Vorgänge im Reich die bisherige politische Rcgierungs- iostz erschüttert. Die Einbeziehung der Sozialdemokratie in die Preußische Regierung ist jetzt sowohl ein Gebot politischen Anstands »iS auch der Staatsnotwcndigkeit. Der Sozialdemokratie kann nicht zugemutet werden, ini Reich in allen entscheidenden Stunden in die Bresche zu springen, in dem größten Bundesstaat dagegen von der unmittelbaren Mitwirkung an den Staatsgcschäften ausgeschaltet zu bleiben. Wir stehen zudem vor einem sehr schlechten Winter und dielleicht vor einem noch schlechteren Frühsommcr. Unter diesen Umstände» wird die Einbeziehung der Sozialdemokratie in die preu­ßische Regierung bald erfolgen müssen. Die große Koalition kommt, Iveil sie kommen muß. Wenn man zu wählen hat zwischen einer kkoalitionsverbreiterung und zwei Parteien, die einander weniger freundlich sind und der Verelendung eines großen Teils unseres beuischen Volkes, dann kann keinem wirklichen Vaterlands- und Bockssreund die Wahl schwer fallen. So steht es aber heute um bas deutsche Volk. Diese harten Tatsachen zwingen zu einer sestcn Lteuerarbeitsgemeinschaft. Keine Partei geht aber in der Steuer- »ufbringung auf allen Gebieten bis zur alleräußersten Grenze, wenn ihr nicht ein entsprechender Einfluß auf die Führung der Reichs- dEik cingeräuml wird. Auch in Preußen ist die Inangriffnahme brr großen Verwaltungsreform so lange unmöglich, als nicht die bloße Kralitwn besteht. Darum muh die große Koalition kommen »otz der jammervollen Zerrissenheit der letzten Tage. Die große Koa- m>"n ist eine deutsche Lebensfrage. ,

Die deutschen Bevollmächtigten

.. zur Grenzfestsetznngskommision.

Berlin, 2 g Okt Deo Blättern zufolge, sind zu Bevollmächtigten rr deutschen Regiernno für die oberschlesische Grenzfestletzungs- Mmlsinn dcx Gesandte a T. von Treutler und Graf Pode - ^llS ernannt worden Beide waren bereits bei der Festsetzung der lenze in Ost- und DKstprcußen, sowie zwischen Deutschland und 'c°!en tätig

lieber die Zusammensetzung der deutschen Abordnung für die ku.sch-polnisch:,, WirtschcftSrerhandlungen haben gestern im Aus- oitigen Amt unter sein Avrkitz des Reichsministers a D. Tr. Schif- ?r B^lungen statlgefunden Die endgültige Zusammensetzung ^ Delegation wird voraussichtlich heute erfolgen.

Die Demokraten und das Reichskabinett.

bot t,' 2b ^lt. Wie derDemokratische Zeitungsdienst" schreibt, ll demokratische ReichSIagssiaklw» tm letzten Augenblick auf

dringendes Ersuchen des Rcick'sprüsivrnren und des Reichskanzlers ihr Mitglied Gehler gebeten, sich dem n.uen Kabinett als Wchrmini- stcr zur Verfügung zu stellen. Die Fraktion wollte mit dieser Aus- nahmccrlaubnis zugleich zum Ausdruck bringen, daß sie grundsätzlich der Ansicht sei, der ReichSwchrminister müsse zwar dem Parlament vrantwortlich sein, dürfe aber im Interesse der Entpolitisierung der Reichswehr nicht in jede politische Krise einbezogen werden. Bezüg­lich Rathcnau stand die Fraktion zunächst auf dem Standpunki, daß er, als ReichSminisier vom Reichs Präsidenten ohne Mitwirkung der Fraktion berufen, in sei: :n Entschließungen frei sei. Nachdem aber Tr. Rathenau von sich aus erklärt hatte, daß er gleich nach Ucbernahme des Ministerpostens Verbindung mit der Fraktion ge­sucht und sich dadurch als politischer Minister gefühlt habe, er sich jetzt auch der Partei- und Fraktionspolitik gegenüber gründen er­achte, erstreckte die Fraktion die Bitte an ihre Mitglieder, nicht in das neue Kabinett Wirth cinzutrcten, auch auf Rathenau. Da­bei hat die Fraktion noch ausdrücklich Gelegenheit genommen, die von Rathenau im früheren Kabinett Wirth betriebene Pbtitik dan­kend gut zu heißen.

Die Pariser Presse zur Erklärung der neuen Regierung.

Paris, 27. Okt. Nur wenige Morgenblättcr beschäftigen sich mit der Neubildung des Kabinetts Wirth und mit der gestrigen Debatte im Reichstag. Petit Journal bedauert, daß Dr. Rathcnau dem Ministerium nicht mehr angehört und stellt die Frage, in welchem Maße man auf einen Reichskanzler zählen könne, der die Teilung Oberschlcfiens nur angenommen habe, um Sanktionen zu vermeiden und der unter dem Beifall des Reichstags erklärte, daß Deutschland, eines Teiles seiner Finanzquellen beraubt, seine finanziellen Ver­pflichtungen nur nach Maßgabe seiner Kräfte ausführcn werde. Das Blatt spricht auch von dem persönlichen Vertrauen, das man Dr. Wirth entgegcnbringe. Aber nicht mit ihm und seinen Mitarbeitern habe man es zu tun. sondern mit einem Deutschland, das heute eine andere Sprache als die der Versöhnung und der Zusammenarbeit rede und dessen Haltung der französischen Regierung mehr denn je eine Politik des beschrankte» Vertrauens, der Wachsamkeit und der Energie aufzwinge. Der sozialistische Popoulaire sogt, das Verschwinden Raihenaus werde sicherlich nicht die Stellung des neuen Kabinetts Wirth im Innern stärken, ebenso wenig aber sein Ansehen im Auslande erhöhen. Figaro erklärt, Dr. Wirth habe -» den letzten Tagen seitens der Alliierten und besonders seitens Frankreich so viele Lobsprüche für seine Loyalität, für seine Weis­heit, für seinen demokratischen Geist erhalten, daß er glaube, sich alles erlauben zu können. Er habe deshalb eine Rede gehalten, die zwar nichts Unerwartetes enthalte, aber nichtsdestoweniger voll­kommen unzulässig sei. Er habe die Deutschen als unterdrückt be­zeichnet. den Fricdensvertrag von Versailles ein Werk der Zerstörung genannt und erklärt, die Teilung Oberschlesiens ändere alle Berech­nungen hinsichtlich der Leistungsfähigkeit Deutschlands. .Sein Pro­gramm bestehe nicht darin, auszuführcn, sondern er wolle den Geg­nern nur jeden Vorwand nehmen, Sanktionen zu verhangen und Sicherheiten zu verlangen. Zwischen Wirth und der nationalistischen Rechten, die sich für den entschiedensten Widerstand ausgesprochen habe, sei also der Unterschied gering. Oeuvre sagt, Dr. Wirth habe zur Regelung der oberschlesischen Frage eine Mehrheit von 88 Stimmen. Er könne nicht hoffen, daß diese ihm treu bleiben werden, wenn über die neuen Steuergcsetze verhandelt werde.

Zur Lage in Oberschlefien.

Kommu nistische Gefahr?

Kl towitz, 28.' Okt Die sozialistische KattowitzcrGazeta NaknO- nitza" berichtet in einer Korrespondenz aus Laurahütte, daß die ko. >- nzunistische Bewegung in Oberschlesien jeden Tag zunehme. Wes warte darauf, daß die oberschlesische Frage endgültig geregelt werde, um den Generalstreik zu beginnen.

Dir Losung der Polen an ihre bei Deutschland verbleibenden Volksgenossen.

Oppeln, 28. Okt. Die Polen haben für ihre bei Deutschland verbleibenden Parteigenossen die Parole ausgegeben: Ausharren! Demgemäß sind auch die polnischen Geistlichen auf der linken Oder­seite strikte angewiesen worden, unter allen Umständen zu bleiben. Man möchte wünschen, daß auch die Deutschen in dem an Polen fallenden Gebiet Oberschlesiens sich ihrer Aufgaben und Pflichten als veutsche Vorposten bewußt sind und auch ihrerseits nicht fahnen­flüchtig werden. Es ist dies umsomehr notwendig, als auf polnischer Seite das erkennt man aus vielen Anzeichen systematisch daran gearbeitet wird, den deutschen Einfluß in dem polnisch werden­den Oberschlesien zurückzudrängen. Der polnische Staat will zudem die freigewordenen Pfarreien nur durch die von ihm benannten Kandidaten besetzen und beabsichtigt, auch alle Patronate zu zwin­

gen, sich in der Pfarrei nach seinen kongreßpolnischeu Wünschen zu richten.

Brand in einer Munitionsfabrik.

Breslau, 28. Okt. Heute früh ü.30 Uhr brach in der Munitions­fabrik :n Tarnowitz ein Feuer aus. Das Granatenlagcr geriet in Brand und explodierte. Die Explosion dauert fort.

Zur Lage Ln und um Angarn.

Das Ultimatum der Kleinen Entente noch nicht überreicht.

Wien, 29. Okt. Nach übereinstimmenden Nachrichten der Blätter ist das Ultimatum der Kleinen Entente in Budapest noch nicht überreicht worben. Wie dieNeue Freie Presse" berichtet, hat die ungarische Regierung gestern einen Beschluss gefaßt, die in der Note der großen Entente geforderten Bedin­gungen zu erfüllen. Die Mehrzahl der Blätter nimmt an, daß der Ausbruch eines neuen Krieges vermieden werden wird.

Zur Reise des Fürst Erzbischofs Czernoch nach Tihany mel­det dieNeue Freie Presse", daß er beauftragt s i, König Karl um jeden Preis zum Verzicht auf den Thron zu bewegen.

Gratz, 28. Okt. DieTagespost" meldet ans Belgrad: Das aufgesetzte Ultimatum wurde vorgestern nach Prag und Buka­rest gesandt. Heute erwartet man in Belgrad die endgültige Redaktion von beiden interessierten Staaten. Aus Grund der jugoslawischen Verfassung muß aber auch die Nationalversamm­lung das Ultimatum genehmigen. Zu diesem Zweck ist für Sonnabend, den 29. ds. Akts., eine Sitzung etnberusen. Abdankung oder Entthronung.

London, 28. Okt. Reuter erfährt, daß aus dem Foreign Of­fice von einem Ultimatum der Kleinen Entente an Ungarn nichts bekannt ist. Man ist durchaus der Ansicht, daß der vor­malige Kaiser Karl entweder abdanken oder offiziell entthront werden muß. In dieser Frage stimmen die Große und die Kleins Entente überein. Die englische Ansicht geht dahin, daß für ein Ultimatum keine Notwendigkeit besteht, da die gesamte Frage auf friedlichem Wege gelöst werden kann. Man ist der Mei­nung, daß der Fricdensvertrag ausrecht erhalten werden mutz und daß eine finanzielle oder territoriale Kompensation auf Kosten Ungarns mit dem Friedensvertrag nicht vereinbar sein würde.

Der Präsident der Tschecho-Slowakei zur ungarischen Frage.

Prag, 28. Okt. In einer beim Empfang des diplomatischen Kcrps anläßlich des dritten Jahrestages der Ausrufung der tschecho-slowakischen Republik gehaltenen Ansprache betonte Präsident Masaryk, die Ereignisse der letzten Tage seien keine Uederraschung für den Kenner Mitteleuropas. Es sei für die Tschecho-Slowakei selbstverständlich, daß sie fortsahre, im Ein­vernehmen mit der Entente zu arbeiten. Er habe schon wieder­holt erklärt, daß es sich darum handele, die Autorität der Entente für Europa zu erhalten. In diesem Sinne hätten er und seine Mitarbeiter während des Krieges gewirkt und wirk­ten so auch nach dem Kriege. Der Umstand, daß die Kleine Entente durch die mitteleuropäische Situation geschaffen worden sei. erkläre ihre Einmütigkeit in allen wichtigen die Organi­sation Mitteleuropas betreffenden Fragen. Die monarchistischen Anhänger des Exkaisers Karl sollten nunmehr begreifen, vug der Kaiser nicht allein seine Perlon, sondern das Prinzip des Monarchismus kompromittiert habe. Der Präsident schloß mit dem Satze: Wer sich von Habsburg nährt, stirbt daran.

Widerstand der Deutschen in Böhmen gegen die Mobilmachung.

Plauen, 28. Okt. Wie hierher berichtet wird, kam es gestern, om ersten Mobilmachungstag der Tschechoslowakei in Grasbitz zu blutigen Zusammenstößen. Die deutschen Militärpflichtigen weigerten sich, dem Einberufungsbefehl Folge zu leiste« und es war deutscherseits auch der Eeueralstrrik als Protest gegen die Einberufung proklamiert worden. Sämtliche Betriebe und Läden werden geschlossen. Gegen 5 Uhr Nachmittags trafen aus Eger etwa 10 tschechische Legionäre mit Maschinengewehren unter Führung einiger Ossiziere ein zur Verstärkung der schwa­chen tschechischen Besatzung. Bald darauf kam es auf dem Markt­platz zu schweren Zusammenstößen zwischen Demonstranten und tschechischem Militär, das lebhaftes Feuer aus die Deutschen eröffnet«. Non diesen wurden, wie dieNeue Vogtländische Zeitung" meldet, 8 getötet und mehr als 20 verwundet. Auf tschechischer Seite gab es einen Toten und mehrere Verwundete. Das tschechische Militär, trieb schließlich die Deutschböhmen mit Gewalt auseinander.