überdies zur Mobilisierung mindestens 34 Wochen brauchen. Es sei also keine Gefahr zu befürchten.

Tie Rede Fabrys fand starken Widerspruch in der Kammer, mährend Lefevre gefeiert wurde. Man hält es für wahrscheinlich, daß das Ministerium Le y- gu es zurücktreten und durch ein schärferes von der Richtung Foch. Lefevre, Poincare, Viviani ersetzt wird. ^

Llotzd George gegen die Abänderung des Vertrags von Sevres.

Lorrdon, 26. Tez. (Unterhaus.) Bezüglich der Schwierigkeiten des französischen Genera! Gouraud in Syrien erklärte Lloyd George, keine .Kritik üben zi> wollen, aber die arabische Bevölkerung habe den Eindruck, daß es den Franzosen und Engländern ihr gegenüber am guten Willen fehle. Lloyd George möchte, daß in Kleinasien der Friede einkehre und er will die Türken vernünftig behandelt wissen. Das Unter­haus möge die Orientpoli ti k nicht ändern we­gen einiger Schivierigkeiten, die dadurch enstanden, daß die griechischen Wahlen nicht das erwartete Ergebnis hatten. England habe die Gefolgschaft des griechischen Volks nötig.

Krieg im Osten.

Wilna, 26. Tez. Der polnische General Seli- gowski hat die allgemeine Mobilisation ange­ordnet.

Bonlogne, 26. Tez. (Havas.) Der Panzerkreuzer Provence", ist letzter Tage mit der Familie des Ge­nerals Wrangel hier eingetroffen.

Die Beteranenzulnge. Auf Veranlassung de» Kyffhäuserbunds wird bekanntlich die Reichsregierung beim Reichstag ein Ehrengeschenk van je 150 Mark für die Altveteranen beantragen, das ohne Zweifel an­genommen wird und noch in diesem Rechnungsjahr, das am 1. April 1921 abläust, zur Auszahlung gelangen soll. Für das Rechnungsjahr 1921 ist ferner eine Teuerungszulage von 150 Mark neben der laufenden, durch das Gesetz vom 19. Mai 1919 festgesetzten Beihilfe von jährlich 150 Mark in Aussicht genommen.

ap. Warnung vor Werbern ver Fremdenlegion. Zahllose Agenten der Fremdenlegion suchen sich jetzt, unsere Not ausnützend, ihre Opfer unter den jungen Männern Deutschlands- Ueber 60 000 Deutsche sollen bereits nach Afrika verschleppt worden sein, um dort 5 Jahre lang im mörderischen Klima für die Franzosen Kriegsdienste zu tun. Wüßten die jungen Leute, wel­chem Elend sie entgegengehen, es ließe sich keiner verlocken.

Wertbriefe i» Frankreich. Tic während des Kriegs von den französischen militärischen Behörden be­schlagnahmten gewöhnlichen, eingeschriebenen und Wert­briefe werden jetzt vom französischen Kriegsministerium zur weiteren Behandlung der Zivilbehörde abgegeben. Tie Absender oder Empfänger können Gesuche um Frei­gabe solcher Sendungenan die Geschäftsstelle für deut­sche Güter, Rechte und Interessen in Frankreich" richten; die Anfragen sind derKurierabfertigungsstelle des Aus­wärtigen Amts, Berlin W 8, Wilhelmstrahe 75" zur Weiterbeförderung zu übermitteln. Für die Nachforschun­gen würden folgende Angaben zu machen fein: Name des Absenders und des Empfängers, Inhalt der Sen­dung, wenn möglich die Ausgabenummer und die Be­zeichnung der Anfgabepos!anstatt.

BerkshrserleichLerung. Die Beschränkung, wo­nach für den Verkehr aus und nach fremden Ländern Postaufträge und Nachnahmen auf eingeschriebenen Brief- scndungen vorübergehend nur bis 100 Mk. oder den Gegenwert von 100 Mk. zugelassen waren, ist aufgel^r- ben worden. Ferner wird bei der Annahme von ge­wöhnlichen und telegraphischen Postanweisungen nach dem Ausland der Nachweis über Inhalt und Zweck des Ge­schäfts, auf das sich die Zahlung bezieht, fortan erst bei Betrögen von 3000 Mark an gefordert.

Der ReichsLarif im Berfichsrimgsgewerbe. Die Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeberverband deut­scher Versicheruugsunternehmungen und den Angestellten­verbänden sind abgebrochen worden. Auf Antrag der Angestellten wird nun das Reichsarbeitsministerium den Reichstarifvertrag durch Schlichtungsverhandlungen, die in der ersten Januarwoche stattfinden, zustande zu brin­gen suchen.

Vermischtes.

Die Klittechille des Papstes. DerOsservatore Romano" ver- üffen'.licht einen Bericht Uber die Verwendung der für di« französischen Kinder und die notleidenden Kinder Mitteleuro­pas vom 28. Dezember 1919 bis zum 20. Dezember 1920 Sem Papst zu.-eningenen Summen, dis sich, abgesehen von dem Wert der ein c. anqenen Kleidungsstücke und Lebensmittel, auf >6 292 461 Lire beläustn. Deutschland erhielt 4 100 689, Oester­reich 6 664 817, Polen 2 052 000, Ungarn 1291000. Die an­deren Länder erhielten geringere Beträge, so Nordfrankreich MO 000 und Nordwestitnlien : 5 909 ! ft ftla::ien 105 000

Lire. Bis jetzt sind vom Papst 'ö. 476 048 Lire verteilt wor- den, in denen die Zinsen der dem Papst zugegangenen Sum­men und der von ihm persönlich gestifteten 100 000 Lire in­begriffen sind.

Ki'.ldsrhikse. Bei einer Wohltätigkeitsaufführung zugunsten der deutschen Kinder im Haag, der auch der Prinzgemahl der Niederlande beiwohnte, gingen 5000 holländische Gulden (über lOO OOO Mark, ein.

Hohes Alter In Dr eng kur? tOftureußen) ist die ver­witwete Iran Pfarrer Simon drei Tage vor ihrem 106. Geburtstag gestorben. Die Frau war bis in die letzten Tag« ihres Lebens bei voller geistiger Frische.

Todesurteil. Das Boiksgericht in Memmingen verurteilt« den Käsereiarbeiter Stark und den Schuhmacher Bosch zum Tode und dauerndem Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte. Di« Beiden hatten als Führer einer 12köpfigen Räuber- und Mör­derbands in bayerisch Schwaben übel gehaust, einen Privat­mann umgebracht, oabei aber nur 12 Mk. erbeutet und dann mich nock eine» anderen alten Mann im Bett überfallen. Dir 10 anderen Uebcltäter erhielten Zuchthausstrafe» von 212 Jahren.

Anstößig« Schaustellungen. Das kleine Schauspielhaus in Ber­lin hatte den großen Saal der Hochschule, für Musik vertrag­lich gi miete, zu AuAührungen von Schnitzlers Reigen. Di«

Hochschule hat »un ab«, nachdem ste von -Sk

Art dieserReigen" Kenntnis erhalten hatte, vom Landgericht

f ein Urteil erwirkt, daß die Schaustellungen als höchst cm-

: stößig trotz des Vertrags in der Hochschule nicht mehr dar-

. geboten werden dürfen.

< Erdbeben. Bei einem heftigen Erdbeben in der chinesischen ' Provinz Kansu (nördlich der großen Mauer) kamen 2000 Menschen ums Leben.

Das brave Hannesle. Ein Bar.-- aus einer O.'llchast des f Oberamts Lauphcim brachte vom Markt einen Haufen abge- t grisfcnes Paviergeld heim. Er legte es auf den Tisch und sagte l zu seinem vierjährigen Stammhalter:Hannesle, sieh das Sau» ' geld, davon bekommt man nur dreckige Hände." Hannesle s mar immer ein braves Büble. Warum sollte der Vater sich

r über das Eaugeld ärgern und sich dreckige Hände machen? Als Z dieser Kurz die Stube verließ, warf Hannesle den ganzen Pack

- in den Ofen. Es waren über 300 Mark.

Eisenbahnunglück. Bei Dingelstädt au- dem Eichsfeld (Prov.

- Sachsen) geriet ein Kalizug der Kleinbahn, der auch einen f Personenwagen führte,- durch die Eisglätte der Schienen aus

- dem starken Gefall der schiefen Ebene rückwärts ins Rollen l und sauste nach der Ausgangsstatirn zurück. Er zertrümmerte ) dort einen Prellbock und mehrere Wagen stürzten einen Ab- . hana hinunter. Unter den Trümmern wurden 10 Tote und ' 5 Schmerverletzte hervorgezogen.

- Zolstmterschlagungen im Betrag von über einer Million Mark , werden in der deutschen Zollstation Pogegcn an der litauischen

Grenze aukgedeckt. Ein Zollinspektor und ein Viehhändler, der unerlaubt Vieh ins Ausland verschob, wurden verhaftet.

Ein Erfolg der deutschen Industrie. In London erregt es ' großes Aussehen, daß es einer deutschen Firma gelungen ist, sich im Wettbewerb gegen die besten englischen Firmen einen Lieferungsvertrag über 40 Maschinen für eine englische Kolo­nie-zu sichern. Besonders wird hervoraehoben, daß das niedrig­ste englische Angebot 680 000 Pfund Sterling ( 13.6 Millionen

- Mk. Fricdenswährung) betrug, während der deutsche Preis 400 000 Piund Sterling ( 8 Millionen Mk- Friedenswährung)

: war und die deutschen Fabrikanten ba'dige Ablieferung äaran-

- tierten, während die englischen Fabrikanten dies infolge Aroeiter- ' schivierigkeiten nicht tun konnten.

Die Cholera ist in Rußland weiter nach Westen vorgedrungen. Einzelne Fälle sind schon in der Nähe der deutschen Grenze und in einem Gefangenenlager bei Posen ausgetreten.

Die Amtssprache in Palästina ist nach einer amtlichen Mit­teilung im englischen Oberhaus die hebräische Sprache nach d-n Schriften des Alten Testaments.

Der Streit um den Dritten Band. Der Lotla'sche Benag, Stuttgart, hatte beim Landgericht Berlin auf Freigabe der im dritten Band von BismarcksGedanken und Erinnerungen" ent­haltenen Briefe des Kaisers zur Veröffentlichung geklagt. Wie das Stuttgarter Gericht hat nun auch das Gericht in Berlin die Klage abgewiesen. Der Gerichtshof führte in der Be­gründung aus, das Persöulichkeitsrecht des Kaisers hinsichtlich

- seiner an Bismarck geschriebenen Briefe sei zwar zu verneinen, dagegen sei ihm das Urheberrecht zuzubi'ligen.-

- Die Ouäkerhilfe. Die von der Gesellschaft der Freunde, den » Quäkern, eingeführten Studentenspeisungen sollen auf alle deut- f scheu tzechschulen ausgedehnt werden. Täglich sollen 20 000 : Speisungen stattfindcn.

' Cormick in Berlin. Der amerikanische Senator Mc. Lor- m i ck ist auf seiner Europareise in Berlin eingewoften, um sich durch Augenschein eia Urteil über die de tuschen Verhältnisse ^ zu bilden.

Schmrr?«rbr.rchen. Wie WTB. meinet, wurde i.r ft- cr, ln . -inIngenieur" und seine 22jährige Frau verhaftet, weil sie an er Anwendung von betäubenden Mitteln und Suggestion junge Mädchen ans den ersten Kreisen in der prunkvollen 14 Zimmer- Wohnung des Ehepaars unsittlichen Zwecken zustihrten. Der s Verbrecher soll mehrere Millionen Vermögen besitzen, j Der teure Wi:derhsrst:Uu»gsrusschrch. Die schamlose Ans- brutung Deutschlands durch das Heer der Schmarotzer wird auch 'i manchem Franzosen zu bunt. So schreibt Julius Sauerwcin im j PariserMalm":Die Angestellten desWisderherstsüungs- : Ausschusses" für Deutschlanad, der seinen Sitz großenteils in ! Paris hat. beziehen Gehälter zwischen 30000 und 400000 i Franken (130 000 und 1 720 000 Mark). Selbst den belgischen l Ministerpräsidenten Delacroix habe dasSchamgefühl" ge- ? trieben, ivas er über 150 000 Franken (850 000 Mark) aus s Deutschland beziehe, an die belgische Staatskasse abzulkefern.

> Ader Poincare habe sich, als er noch Vorsitzender der Wie-

j derherstellungskommission war, vorwerfen lassen müssen, er be- i ziehe auf Kosten Deutschlands ein Iahresgehatt von IV« Mil- j lionen Franken (5 375 000 Mark). Das vom Hunger nieder-

- gedrückte österreichische Volk, sagt Sauerwcin weiter, hat für : bis in Saus und Braus lebendeWiederherstcllungskommission"

. in Wien auf den Kopf der Bevölkerung 500 Kronen aufzu-

brlngcn, ungc'ähr so viel, als das ganze Heer der früheren Mo­narchie nllerdings bei anderem Geldwert vor dem Krieg ^ kostete. Der Wiederherstellungsausschuß, dessen Kosten

i Deutschland zu tragen bat, zählt 500"Beamte". Leider

( teilt Sauerwein nicht auch mit, wie hoch sich die Nebenkosten für

: gemietete Gebäude, Automobile usw. belaufen.

> BüHcrüe'erungen nach Rußland. Die Moskauer Regierung l hat einem Verleger namens Gscheblin die Lieferung der Bücher ! für alle Schulen von Sowjetrußland übertrugen. Solche rus- s fische Schulbücher sollen nun,- nach einem Bericht des..Berl.

- Lokaianzeigers" aus Stockholm, von einer Druckerei in Vchwc- f den im Betrag von 6 Millionen schwed. Kronen geliefert wer- f den. Einen wetteren Auftrag von 20 Millionen Kronen, soll l Gscheblin an Druckereien in Deutschland vergeben haben.

l Die Hungersnot in China. Die schwedische ZeitungDagens . Nnpheter" teilt mit, der Leiter der schwedischen Mission in Chi- l na, Magnus Högman, habe ans Grund von Berichten der

> Missionsstationen Einzelheiten über die Hungersnot in China i gesandt. Diese wüte namentlich in den Provinzen Tschili, Shan- ! tung, Schaust, Shensi und tzonan, die von etwa 30 Millionen ! Menschen bewohnt werden. In diesen Gegenden sei ein ganzes j Jahr lang kein Regen gefallen. Zur Zeit lebe die Bevölkerung 1 von Gras und Wurzeln.

- Das Aussterben des Wisents. Auf der Kürzlich in Berlin abgeyattenen 10. Iahrcskovst-enz der "aalifteu S-Ile für Natur- dcnkmalpstege machte der Leiter der Stelle, Geheim a! Prof. Dr.

: Conwcntz, wertvolle Angaben über das Vorkommen des f Wisents, fälschlich auch Auerochs genannt. Nachdem unser Heer s 1914 den großen Naturpark von Bialowies besetzt hatte, war die t dort kurze Zeit danach eingerichtete Forstvcrwaltung unter der t Leitung des bayerischen Forstrats Esch er ich bemüht, alles ! zum Schutz der in den Bialowieser Waldungen seit langem durch ! die zarische Regierung gehegten Wisente zu tun. Damals konnte

- ein Bestand von etwa 309 Tieren festgestellt werden. Nach jetzt ' vorliegenden Nachrichten ist der Wisentbestand des Bialowieser ! Forstes seit der Rückkehr der deutschen Forstverwaltung in- j' folge der revolutionären Wirren vollständig eingeaangen. Ein j zweites Schutzgebiet des Wisents befand -sich noch bei Kuban ! im Kaukasus. Aber auch dieses Gebiet soll durch die Kosaken-

heirschaft jetzt vollständig vernichtet worden sein, so daß damit das freilebende Tier in Europa und Asien gänzlich ausgcrottet ' sein dürfte. Im Jahr 1915 hat man von 'Bialowies aus in ! oen Waldungen des Fürsten von Pleß (Oberfchicsicn) Wisente in offenen weiten Gehegen ausge'etzt, und zwar 22 Stück: S Stiere. 10 Alttiere, 7 Schmaltierc und 2 Kälber. Dieser Be­stand hatte sich während des Kriegs durch die sorgMtige Pflege : erfreulicherweise auf 74 Stück vermehrt, durchschnittlich jährlich ! um 14 bi: 18 Kälber. Sei! der Revolution ist aber bedauerlicher­weise durch Wilddiebe viel aboeschossen worden. Die fürst­lich Vleß'sche Forstverwaltung steht bei den jetzigen traurigen Verhältnissen der Wilddieberei ziemlich machtlos gegenüber. Sie hebt in cinem Schreiben hervor, daß, falls es den staatlichen Be­hörden nicht bald gelingen sollte, dort Ruhe und Ordnung her- j zustellen, die dortige Wildbahn unrettbar verloren sei. Die ! noch vorhandenen Tiere seien vollkommen gesund, so daß also

- bei sorgfältiger Pflege ein Aussterben noch zu verhindern wäre. Nnch diesen Nachrichten müssen wir wohl leider mit dem Aus-

j sterben d»» Wisent« m absehbarer Zeit rechnen.

: " DcÄ Bkfinden her Kaiserin. Heber den Zustand der vorma­ligen Kaiserin ist am 22. Dezember im Hause Doorn folgender ) Bericht ausgegeben worden: Die Stauungen in den einzelnen Or- anen sind durch die langsam, aber stetig abnehmenden Herz- räste in der letzten Zeit etwas vermehrt. Die Nächte sind teil­weise sehr unruhig. Der ernst Zustand bleibt unverändert. Die ! Meldung einiger Zeitungen von dem Ableben der Kaiserin ist j demnach unzutreffend. Aber allerdings wird mit de: Erlösuicg ! der Dulderin in nächster Zeit zu rechneu sein.

Württemberg.

Stuttgart, 26. Dez. (Bvm Rathail-5.) Ter Ge­meinderat nahm die Zusatzsteuer nim einkommensteuer­freien Mindesteinkommen an. Tic Steuer beträgt bei einem Einkommen von 1.01l 000 Mk. 150 Mk., bei jeden weiteren 1000 Mk. Einkommen 30 Mk. mehr. Der Ertrag der städt. Zusatzsteuer wird auf 2 Millionen Mk. geschätzt. Die Kommunisten hatten einen Antrag auf Verabreichung einer Weihnacht-unterstüssimg für Ar­beitslose eingebracht, wodurch ein Mehraufwand von 450000 Mk. entstanden wäre. Er wurde abgelehnt. Da­bei kam es zu Kundgebungen von-der Rathanszuhörer- tribüne ans, weshalb zu deren Räumung geschritten wurde.

Stuttgart, 26. Dez. (Stuttgarter Ausstel­lungen.) Als erste der Messen und Ausstellungen, die im Lauf des kommenden Jahrs im Stuttgarter Han- delsüofs stattfinden, ist vom 9.- 11. Januar die Großi- sten--Sondern'.«:,'? der Edelmetallinoustrie festgesetzt. Im Lauf des Januar wird außerdem eine Hmausstellung 16. und 17. Januar) und eine Spielwarenausstellung vom 29. Januar bis 6. Februar) stattfinden. Am 15. und 16. Februar folgt eine Schuhmesfe, hierauf vom 28. Februar bis 8. März eine Möbelausstsllung und vom 12.21. März die Wiederholung der Jugosi Edel­messen der Edelmetallindustrie.

Reutlingen, 26. Dez. (Schwäbische Eisen­bahnen.) Mit 21/Z Stunden Verspätung ist neulich der letzte Zug von Münsingen hier eingetroffen. Ur­sache war ein Maschinenschaden schon in Schelklingen. Eine von Ulni berbeigeholte Hilssmaschine brachte den Zug bis nach Münfingen und streikte dann ebenfalls, so daß nichts anderes übrig blieb, als die sonst abends 9 Uhr nur bis Station Lichtenstein gehende Zahnradmaschine bis nach Münsingen zu führen und durch sie den in Münsingen festsitzenden Zug hierher zu bringen.

Tübingen, 26. Tez. (Besichtigung des Wil­helm sstifts.) Staatspräsident Dr. Hieber und Mi­nistern des Innern Graf besichtigten das Wilhelmstist. Buch Weihbischof Dr. Sproll kam zu diesem Zweck hierher.

Beimbach, OA. Wnzelsau, 26. Tez. (Im Tode vereint.) Bor einigen Tagen erkrankte Schuhmacher und Totengräber Kar! Rupp und seine Ehefrau an > Lungenentzündung. Tie Frau starb am Montag, der Ehemann Tags daraus. Tas Ehepaar wurde vereint zur letzten Ruhe gebettet.

Oberstetten, OA. Gnabrorin, 26. Tez. (Jäger- f heil.) Bei der in letzter Woche abgehaltenen Treib­jagd wurden in zwei Tagen 63 Hasen geschossen.

. «mtzell, OA. Wangen, 26. Tez. (Viehd ieb- : stahl.) Im Remprechts wurden dem Bauern Stärk auS dem verschlossenen Stall ein 4 Monate altes Kuh­rind im Wert von 2600 Mark gestohlen. Verdächtig sind 2 Burschen im Alter von 25 Jahren. Ihre Spur - führt nach Wangen.

j Karlsruhe» 22. Tez. Präsident Tr. Kopf e:öffnete die gestrige Sitzung um P,4 Uhr. Gegen 5 Uhr ver- f sagte die elektrische Beleuchtung des Hauses, s sodaß der Landtag eine Zeitlang im Tunkeln verhau- : dein mußte. Nachdem die Störung wieder behoben war,

^ trat das Haus in die Tages ndmmg ein. Abg. Tr.

; Bern au er (Ztr.) berichtete über die Abänderung des Gruudstückssperrgesetzes. Danach soll der Gültigkeits­termin des Gesetzes vom 31. Dezember ans 15. Mai 1921 verlängert werden. ' Ter Gesetzentwurf wurde ge­gen die Stimmen der Tcutsclmativntten, der Antrag f auf Anstellung von Erhebungen üLe>- ft- W-rkung des ' Gesetzes einstimmig angenommen. Tie Gesetzentwürfe über das vereinfachte Enteign ungs gcsetz wurde einstimmig angenommen. Es soll eine Verlängerung der Frist für die Reform des Besoldungsgesetzes mit Rücksicht ans den Stand der Regelung der Besoldung der Beamten durch das Reick bis zum 1. März 1921 ' erreicht werden. Endlich nahm der Landtag noch die i Erhöhung der Besteuerung der W a n d e r g ew erb ebe- Mriebe an und belvilligte den Wehrmänuern der Si- cherheitswehr in Gottesau eine Nachzahlung.

Karlsruhe. 22. Tez. Zum Pfarrer der Neuoststadt- gemeinde wurde der von der positiven Richtung vorge­schlagene Vikar Paul Waag von Heidelberg gewählt, s Rastatt» 22. Tez. An, letzten Samstag versammel­ten sich hier 17 Osfiziere, um den 50jährigen Gedenk­tag der Schlacht von Nuits, an der sie niilkämpften, kameradschaftlich zu begehen. Bei der Gedenkfeier gab ^ General der Ins. Scköpslin bekannt, daß er vom NeichS- wehrministerinm die telegraphische Nachricht erhalten ha­be, daß Oberst Heu sch tin Entzügen'! der Charakter als Generalmajor verliehen worden sei.

. Membre-chtshps-». 'Amt Kehl), 22. Tez. Die hie­sige Genieinde hat das Ergebnis eines außerordentlichen Holz Hiebs zur Anschaffung zweier größerer Bronze- - glocken bestimmt.

Hvckenheim (bei Schwetzingen), 22. Tez. Die mit der ^ Verhaftung von drei Frauen mifgedeckte Abtreibungs­geschichte zieht ivejtere Kreise. Insgesamt sind jetzt sieben Personen verhaftet. Weitere Festnahmen stehen bevor.

MeckeSheim, 22. Tez. Am dem hiesigen Bahnhof wurden gestern abend cinem Mann, dem K opeebaiis- besitzer Älasbrenner aus Daisbach, beide Bei­ne abgefahren. Infolge der Verletzung starb der ^ Unglückliche. Im gleichen Zug wurden einer Frau beim ' Zuschlägen einer Tür durch junge Mädchen einige Fin- , ger der rechten Hand abgequetscht.