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Nr. 248.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

96. Jahrgang

«rlcheinung« weile: «mol wöchentlich. Anzeigenpreis: Die kleinspattige Zeile 7SPjg.

liellcmien MI. 2.S0 Aus Lammeianzeigen tommt ein Zulci l -g von I00^, Ncrnipr.U.

Montag, de» LI. Oktober 1921.

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preis

güpreiü: In der Ctadt mit Lrägerlohn Mk. 12.80 vierteiiährlich. PcstvezugS.

Mk. 12.80 ,nit Bestellgeld. Schlich der Anzeigenannahme s Uhr vormittags.

Rücktritt der Neichsregierrmg.

Der Nücktrtttsbeschlutz.

Lcrlin, 22, Okt. Das Reichskabinctt hat in seiner Sitzung wn heute Abend auf Antrag des Reichskanzlers beschlossen, den Reichspräsidenten um seine Demission zu bitten. Die Gründe W: werden dem Reichspräsidenten in einem Schreiben mit- xcirüt.

Berlin, 23. Okt. Der Reichspräsident empfing im Lause des hcu- !iM Tages zu Einzelbesprechungen über die politische Lage den RcMagspräsideiiten Lobe, vom Zentrum die Abgeordneten Dr. Spahn und Tr. Marx, von den Sozialdemokraten die Abgeordneten Mer und Wels, von der Deutschen Volkspartei die Abgeordneten Lr. Strescmann und Kempkcs, von den Demokraten Dr. Pctersen in,) Koch und von der U. S. P. die Abgeordneten Dr. Breiischeid und Criipien. Eine völlige Klärung der Lage ist bei diesen Be­sprechungen noch nicht herbeigeführt worden. Die Verhandlungen Nrden morgen fortgesetzt.

Begründung des Nücktrtttsbeschlusses.

Berlin, 22. Okt. Der Reichskanzler hat dem Reichspräsidenten heute abend 7 Uhr die Demission des Kabinetts mit folgendem Schreiben überreicht: »Herr Reichspräsident! In schwerer Stunde hatte sich das gegenwärtige Kabinett entschlossen, die Bnantwvitung für die Durchführung des Ultimatums zu über- mhinen. Fünf Monate lang hat es eine Politik geführt, die Silagen war von dem Gedanken, die Stellung des Deutschen Reiches zu den Alliierten zu regeln und durch den ernsten Willen dtt Erfüllung der vertraglichen Verpflichtungen bis an die Eun-e der Leistungsfähigkeit zur Wiedererstarkung Europas brizutragen. Es hat die dem deutschen Volke auserlcgten, über­aus schweren Leistungen erfüllt, insbesondere den ungeheuren Baibrtrag von 1 Milliarde Goldmark zum 31. August abgetra­gen. Die alliierten Staaten haben die Erfüllung der deutschen Rcipslichtungcn, vor allem die Durchführung der Entwaffnung, die unter großen Schwierigkeiten sich vollzog, anerkannt. Es durste erwartet werden, daß im Hinblick auf Deutschlands An­strengungen und auf sein ernsthaftes Bestreben, den vertrag­lichen Verpflichtungen treuzubleiben, die Besetzung der Ruhr- Wn restlos aufgehoben und hinsichtlich Oberschlesiens eine- Img gefunden würde, welche dem Rechtsempfinden des deutschen ^rlkes und der Oberschlesier sowie den künftigen friedlichen Ve­rdungen zwischen den europäischen Nationen entspräche. Statt d'ßen ist. ein Diktat erfolgt, durch welches nicht nur weite sMen oberschl-sischen Landes, sondern auch blühende deutsche AAte, der weitaus überwiegende Teil aller Bodenschätze, vier Anstel der Vcrarbeitungsstätten der deutschen Heimat entrissen wuden sollen. Ein großer Teil der an Polen fallenden Ve- »Merung ist deutsck-en Stammes und deutscher Sprache und soll '»tgegen dem Selbstbestimmungsrecht der Völker und entgegen du» klaren Ergebnis der Abstimmung unter fremde Herrschaft Men. Niemals wird das deutsche Volk diesen Verlust, den kb flehrlos hinnehmen muß, verschmerzen. Obwohl das Kabi­nett nach wie vor überzeugt ist, daß nur das ausrichtige Ve- nnben Mer Teile, die vertraglichen Verpflichtungen zu er- ' en, die politische und wirtschaftliche Wiederherstellung Euro- ermöglicht, ist es sich doch vollkommen klar darüber, daß >e Grenzen der deutschen Leistungsfähigkeit und Ersüllungs- E'chkeit durch das schlesische Diktat sich erheblich verengert nn, und daß somit für die Politik des Reiches eine neue "Sn geschaffen ist. In Würdigung dieser Tatsachen hat das ö"Wossen, den Auftrag zur Führung der Regierungs- » ^ Ihre Hände, Herr Reichspräsident, zurückzugeben. In

t Beschlusses habe ich die Ehre, Herr Neichs-

"m. Ihnen die Demission des Kabinetts mitzuteilen, y , gez.: Der Reichskanzler Dr. Wirth.

vorlriufige Wetterführung der Geschäfte durch An ir «. Kabinett Wirth.

killsw """Erreichung der Demission schloß sich eine längere Rri/-! die politische Lage an, in deren Verlauf der

Räch/-den Reichskanzler ersuchte, mit den übrigen die Geschäfte zunächst weiterzuführen. Damit ach der Reichskanzler einverstanden.

B«ttu berliner Pressestimmen.

.Rer;- ' O". Zum Rücktritt des Reichskabinetts schreibt das

ktsind'"^ ^"lleblatt": Dieser Schritt war unumgänglich ^iniinl?' m Beschlüsse der Botschafterkonscrenz nicht nur die Uchen d°kurchtungen übertroffen, sondern in ihren wirtschaft­et den Rahmen des Versailler Friedensvertrags

^Äveni dazu noch in die Form eines Diktats mit ul-

Charakter gekleidet sind, Damit ist die außenpolitische

Verständigungs- und ErfüllungSpolitik Dr. Wirths in sich zusammen- gebrochen.

DerVorwärts" tritt ein für ein neues Kabinett Wirth mit der allen Politik.

DieGermania" erklärt: Die Politik Wirths war richtig trotz so schlimmer Erfahrungen mit Oberschlesien. Sie war eine Politik auf lange Sicht, deren Ergebnis nicht von heute auf morgen zu erwarten ist. Sie muß durchgchalten werden.

DieDeutsche Al lg. Ztg." fordert die Bildung einer Re­gierung,. die das Reich vor weiteren Zugriffen der Feinde dadurch bewahre, daß sie ihm so lange wie möglich die Leistungsfähigkeit erhalte, aus der heraus Deutschland den Shylock-Schein einlösen könne, den seine Gegner ihm abgepreßt haben.

DerBerl. Lokal anzeig er" sagt, die Rechtsoppofltion gegen das Kabinett Wirth habe gegen dessen Optimismus leider auf der ganzen Linie recht behalten

Aehnlich äußern sich die übrigen rechtsstehenden Blätter.

DieFreiheit" schreibt: Es ist Wahnsinn, eine Regierung zu stürzen, weil sie nicht verhindert hat, was zu verhindern keine Regierung vermocht hätte.

Die Frage der Neubildung der Neichsregierung.

Berlin, 24. Okt. Zu den gestrigen Besprechungen der Partei­führer mit dem Reichspräsidenten, die noch zu keinem greifbaren Ergebnis geführt haben, meldet dieBerliner Montagspost": Die Demokraten verharrten auf dem Standpunkt, an keiner Neubil­dung der Regierung auf der bisherigen Grundlage teilzunehmen. Sie wollen sich nur an einer Kabinettsbildung auf breiterer Basis be­teiligen. Der Einbeziehung der Deutschen Volkspartei steht aber die Tatsache entgegen, daß diese an ihrem Fraktions­beschluß fcsthält, auch die Entsendung eines Reichskommissars zu den deutsch-polnischen Verhandlungen über das Wirtschaftsabkommen für Oberschlcsien abzulehnen. Ein etwaiger Plan, ein Kabinett nur aus Vertretern des Zentrums und der Sozialdemokratie zu bil­den, würde am Widerstand des Zentrums scheitern. So bleibe, wie das Blatt sagt, nur der Ausweg eines Geschäftsministeriums übrig, wenn nicht ein Umschwung bei der Deutschen Volkspartei eine Lö­sung der Krise hoffnungsvoller machen würde. In Kreisen der Deutschen Vvlkspartei werde der Gedanke vertreten, bei der Stel­lungnahme zu dem Genfer Beschluß das politische Moment von dem wirtschaftlichen Moment zu trennen. Man glaube, der Text der Note lasse die Möglichkeit offen, daß die Entente anerkenne, eine Entsendung von ReichSkommifsaren zu den deutsch-polnischen Wirt- schaftsbcratungen bedeute noch keine Anerkennung der Gesamtent­scheidung. Auf der Grundlage einer Rechtsverwahrung gegen die Entscheidung, die auch die Demokraten verlangten, könne es dann zu einer Einigung der beiden Parteien kommen.

Jur Entscheidung über Oberschlefierr.

Die wirtschaftlichen Zwangsbestimmungen der Entente.

Die Havas-Meldung aus Paris von gestern über die Maß­nahmen des Völkerbunds muß im Anfang folgendermaßen lauten:

Paris, 20. Okt. (Havas.) Die vom Völkerbundsrat vor­geschlagenen und von den alliierten Mächten angenommenen Maßnahmen zur Fortdauer des wirtschaftlichen Lebens in Ober- schlesien zielen darauf ab, während einer gewissen Zeit den Industrien in dem von Deutschland abzutretenden Gebiete ihre früheren Absatzgebiete zu wahren und die Lieferung der Roh­stoffe und der Fabrikate, die für diese Industrien erforderlich find, sicherzustellen. Weiter find sie darauf berechnet beiderseits Unruhen zu vermeiden, die sich aus der Ersetzung der deutschen Mark durch die polnische Mark, die allein gesetzliches Zahlungs­mittel in dem an Polen überantworteten Gebiete ist, ergeben könnten, ferner zu vermeiden, daß der Eisenbahnverkehr, in Ober­schlesien durch die Grenzänderung in Mitleidenschaft gezogen wird. "Sie wollen die Freiheit des Personenverkehrs über die neue Grenze aufrecht erhalten, die Lieferung von Wasser und Elektrizität regeln, den Privatbesitz schützen usw.

Die schwere wirtschaftliche Einbuße Deutschlands.

Berlin, 22. Okt. Wie ein Sachverständiger demVorwärts" schreibt, stellen sich die wirtschaftlichen Verluste Deutschlands in Oberschlesien folgendermaßen dar: Im Jahre 1913 wurden in Obcrschlesien 43,8 Millionenen Tonnen Kohlen gefördert. Legt man diese Menge auch jetzt zugrunde, so erhält durch die Teilung Polen 31788 219 Tonnen, wogegen nur 8 749 828 Tonnen bei Deutschland verbleiben. Da die Landesgrenze noch nicht endgül­tig festgesetzt ist, verbleiben von der Kohlenförderung von 1913 2 644 209 Tonnen, über welche noch nicht entschieden werden kann. Nach der letzten Pariser Entscheidung bekommt Polen- also viermal soviel als Deutschland verbleibt. Im April 1921 wurden

2 229 535 Tonnen gefördert. Von dieser Förderung fallen nach dem Genfer Diktat künftighin 2197184 Tonnen an Polen, wäh­rend 635 200 Tonnen bei Deutschland verbleiben und der Ver­bleib von 73 454 Tonnen noch unentschieden ist. Das Kohlenvor­kommen in Oberschlesien bis zu einer Tiefe von 1200 Meter be­trägt 112)4 Milliarden Tonnen, davon allein in Plcß und Ryb- nit 91,37 Milliarden. Im Zentralrevier selbst, welches zu drei Vierteln an Polen fällt, wird das Vorkommen an Kohle auf 31,13 Milliarden Tonnen geschätzt, sodaß also von den ober­schlesischen Vorkommen etwa 4 bis 514 Milliarden Tonnen in deutschem Besitz bleiben. An Zinkerzen sind im Jahr 1913 in Lberschlesien 521100 Tonnen, also 78,3 Prozent der deutschen Ge­samtproduktion, gefördert worden. Die Förderung an Bleierzen betrug 52 600 Tonnen, das sind 47,4 Prozent der deutschen Ge­samtproduktion. Die Zink- und Bleigruben verliert Deutschland restlos, somit also drei Viertel der Zinkproduktion und die Hälfte der Bleiförderung.

Stegerwald über den Genfer Machtspruch.

Berlin, 21. Okt. In der heutigen Sitzung des Landtags hielt Ministerpräsident Stegerwald anläßlich der Entscheidung über Lberjchlefien eine tiefbewegte Rede, in der er ausführte, ein neues schweres Unheil sei über Preußen und Deutschland herein­gebrochen: Das Land, seit dem Anfang westeuropäischer Kultur ununterbrochen in deutschem Besitz, das ausschließliche Werk preußisch-deutscher Arbeit und Ordnung soll zerrissen werden. Der wertvolle Teil wird Polen überantwortet. Jeder Mann und jede Frau, die noch deutsch empfinden, stöhnt unter dieser neuen Vergewaltigung. Allen unparteiischen Sachkennern zum Trotz werde Oberschlesien in zwei lebensunfähige Teile gespal­ten. Wenn die deutschen führenden und geistigen Kräfte ihre bisherige Wirkungsstätte verlassen, muß Oberschlesien zusam­menbrechen. Die Aussicht auf wirklichen Frieden und die wirt­schaftliche Wiederherstellung Europas ist damit auf das schwerste erschüttert. Die Zahlungsfähigkeit Deutschlands ist nach Lloyd Georges eigener Erklärung aufs Aeußerste geschwächt. Ohn­mächtig an äußerer Gewalt müssen wir die Tatsache mit kühlem Kopf prüfen. Einigkeit im Lande ist jetzt erste und heiligste Pflicht. Die oberschlesischen Brüder sind uns auch in dieser Beziehung ein leuchtendes Vorbild. Der Ministerpräsident schloß mit Worten herzlichen Gedenkens an die Deutschen Obcr- schlefiens, mit denen uns unzerreißbare Bande verknüpfen. Die Ausführungen Stegerwalds wurden durch lärmende Zurufe der Kommunisten unterbrochen, gegen die von der rechten Seite lebhafte Eegenkundgebungen laut wurden. Stach kurzer Ee- schäftsordnungsdebatte wurde die Sitzung auf den 3. November vertagt.

Gewaltige Kundgebung der Parteien des Rheinlandes gegen den Machtspruch von Gkinf.

Köln, 21. Okt. In einer gestern in Königswinter gefaßten Entschließung der Sozialdemokratischen Partei, der Deutsch­demokratischen Volkspartei, der Zentrumspartei, der Deutschen Volkspartei und der Deutschnationalen Volkspariei des Rhein­lands erheben diese in zwölfter Stunde angesichts des Fehl­spruches von Genf ihre warnende Stimme. In Oberschleflen solle deutsches Land, das seit 700 Jahren zum Deutschen Reich gehöre, entgegen dem Abstimmungsergebnis dem Reich ent­rissen werden. Als politische Vertreter der Bevölkerung des besetzten Gebiets können wir wohl am besten nachfühlen, heißt es weiter, wie schwere Zeiten Oberschlesien in den letzten Jahren durchgemacht hat. Die Volksabstimmung hat trotz allen Terrors, der von den Polen ausgeübt wurde, ein starkes Bekenntnis der Bevölkerung zum Deutschtum gezeigt, das später noch durch viele Erklärungen sogar polnischer Agitatoren und Agenten be­stätigt wurde. Jetzt setzt sich der Völkerbund über das historische Recht und die Volksabstimmung hinweg. Teilt er Unteil­bares, so muß er vor der Geschichte, die das Gericht sein wird, die Verantwortung für das kommende Unheil tragen. War­nend erinnern wir an Lloyd Georges Wort, man solle kein zweites Elsaß-Lothringen schaffen. Unseren Brüdern in Ober­schlesien versichern wir, daß wir in alter deutscher Treue unver­brüchlich zu ihnen stehen werden, komme was kommen mag.

Verbot der Kundgebungen im Rheinland.

Koblenz, 21. Okt. Aus Anlaß von Nachrichten, nach denen im besetzten Gebiet Kundgebungen wegen der Teilung Ober­schlesiens abgehalten werden sollen, hat die Nheinlandkommission beschlossen, ihren Delegierten in den Regierungsbezirken oder Provinzen im Hinblick auf die erwähnten Kundgebungen Voll­machten zu erteilen, um solche Versammlungen, Ansammlungen und Zusammenkünfte zu verbieten, die die Sicherheit der Be­satzungstruppen zu gefährden geeignet sind. Der Aufenthalt auf der Straße während der Nachtzeit ist ru untersagen,