Es 'wurde ein Antrag Nansen (Norwegen) ange­nommen, eine besondere Kommission zu bilden, die für die Beschaffung von Mitteln zur Bekämpfung der Typhus-Seuche im Osten sofort Vorschläge machen soll. Sämtliche Staaten sollen zur Mitarbeit an der Seu­chenbekämpfung aufgefordert werden.

Ter Berichterstatter des argentinischen BlattsLa Prensa" telegraphiert, Brasilien teile vollkommen den argentinischen Standpunkt, daß Völkerbundssatzung und Friedensvertrag zwei ganz verschiedene Tinge seien, und daß erstere geändert werden könne, auch wenn der Friedensvertrag unberührt bleibt. Ter Berichterstatter sagt ferner, das Verhalten Argentiniens (das bekannt­lich aus dem Völkerbund ausgetreten ist) bedeute: das argentinische Volk ist ein Volk, das nicht an d a's Recht glaubt, das der Sieger verleiht.

Born amerikanischen Staatshaushalt.

Washington, .7. Dez. Ter Sch^tzsekretär hat dem Kongreß die Vorschläge für 1922 unterbreitet. Sie be­laufen sich auf 4654 Millionen Dollar. Das ist eine Zunahme von einer Milliarde gegenüber deni laufenden Jahr, jedoch eine Verminderung von 221 Millionen verglichen init dem Jahr 1919. Für das Heer sind 699 Millionen rmd für die Marine 658 Millionen Dol­lar nusgeworfen.

Lokales.

Kaufet am Platze! Vielfach hat sich die Mei­nung eingebürgert, man müsse auf die Weihnachtszeit seine Einkäufe in der Großstadt decken, wo doch die Geschäfte mit großen. Spesen rechnen müssen, die die Verkaufspreise sicherlich nicht verbilligen. Tie Bestände der Geschäftsleute am Platze bieten aber überall eine Reichhaltigkeit, die nicht nur billigen Anforderungen, sondern auch verwöhnten Ansprüchen genügt. .Also kau­fet am Platze. Außerdem sollten im Interesse einxr glat­ten Abwickelung des Weihnachtsgeschäfts die Einkäufe nicht aus die letzten Tage aufgespart, sondern sobald wie möglich vorgenommen werden.

Von den Biehmärkten. In der verflossenen Woche warm die Zusiihren zu den Hauptviehmärkten wieder etwas reichlicher als in der Vorwoche, jedoch lieh die Zufuhr auf einzelnen Märkten auch wün­schen übrig, da infolge der in einzelnen Gegenden fest­gesetzten Richtlinien das Vieh nach anderen Gegenden abgeschoben wird. So hat man verschiedentlich die Richt­preise wieder aufgehoben und Kommissionen gewählt, die bei der Reichsregierung dahin vorstellig werden sollen, - daß Richtpreise für das ganze Reich festgesetzt werden. Tie Viehhändler dagegen sind wieder für völ­lige Aufhebung der Richtpreise. Andernfalls ist man zur Selbsthilfe geschritten und geschlossene Arbeitergruppen kaufen Vieh und Fleisch direkt vom Erzeuger. So wird aus Berlin berichtet.

Industrielle Abrüstung. Zurzeit schweben Ver­handlungen zu dem Zweck, die Zerstörung solcher Ma­tchinen und-Werkzeuge, die zur Erfüllung der Wieder- herstellungs- und Entschädigungspflichten dem Verband. gegenüber geeignet sind, zu verhindern, um sie für solche Leistungen zu verwenden. Es empfiehlt sich daher mit der Zerstörung solcher Gegenstände noch bis zur Ent­scheidung dieser Frage abzuwarten. In .Betracht kom­men vor allem Drehbänke, Shapingmaschinen, Revolver­bänke, Gewindeschneidmaschinen, Hydrauliche Pressen, Fräsmaschinen, Schmirgelschleifmaschinen. Einzelheiten werden durch den Vertrauensmann für Industrielle Ab­rüstung beim Verband Württ. Industrieller, Stuttgart, Fürstenstraße 1 (Handelshof) mitgeteilt.

Die Schmalzeinsuhr. .Wiederholte Anfragen, sowie in cher Oeffentlichkeit mehr oder weniger verbrei­tete Gerüchte, daß ab 1. Dezember 1920 die Einfuhr von Schmalz völlig frei sei, geben dem Ueberwachungs- . ausschuß für die Einfuhr von Schlachtvieh, Fleisch, s Fleischwaren und Schmalz Veranlassung, daraus hinzu- i weisen, daß ausländisches Schmalz nach wie vor der ! Einfuhrgenehmigung des Ausschusses bedarf. Wenn von einer Erleichterung der Einfuhr gesprochen wird, so be­zieht sich diese darauf, daß das dem Ueberwachungsaus- schuß zur Verfügung stehende Monatskontingent erhöht worden ist.

63 WO Zentner Kartoffeln wurden bis An-,

fang Dezember in Württemberg für die wirtschaftlich ^ Schwachen gesammelt, die zu einem Preis von 20 Mark durch die Erzeuger abgegeben wurden, lieber 1000 Zent­ner wurden durch die Landwirte unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Im Bezirk Oehringen sind 6300 Zentner für wirtschaftlich Schwache gesammelt worden. I Wäre die Sammlung einen Monat Früher veranstaltet worden, so würde das Ergebnis noch viel größer ge- ^ Wesen sein. Ein BeweK für den in der Landwirtschaft lebenden Gemeinsinn und guten Willen. ß

Ms zum Schnaps. DieVoMsche Zeitung" meldet ^ aus res lau,- daß ein Leutnant namens Wislek in betrun- nem Zustand eine Handgranate in einen Gasthof warf,- in dem n die Verabreichung von Schnaps verweigert morden war. irch die Explosion wurden zwei Leute getötet und sechs ver- mdet. Der Täter wurde verhaftet. .

Auf der Straße zwischen Bornim und Barnstedt der Berlin cletzte abends der Soldat Balz er vom Reichswehrinsanterie» egiment Nr. 5 mehrere -wehrlose Fußgänger durch Messer- ch- schwer. Einer Frau stach er das rechte Auge aus. rlzer ist verhaftet.

Helft dem deutschen Kind!

Im ganzen Verlauf des Weltkriegs hat mich nichts so tief erschüttert wie das Bild, das ich nach Ge­fechten in zerschossenen Dörfern, späterhin in Lille und' andern besetzten Etappenorten so oft zu sehen bekam: deutsche Feldgraue, die aus ihrem mageren Brotbeutel oder ihrem Suppennapf hungrige kleine Franzosenkin­der fütterten.

Daran muß ich jetzt immer denken, wenn rch dre ärztlichen Berichte über das furchtbare Säuglingssterben in Deutschland lese, das die Hungerblockade unserer Feinde während des Kriegs und noch jahrelang nach dem letzten Schuß verschuldet hat...

Frankreich und Belgien berauben unsere unterernährten Säuglinge der letzten Milchkühe. Sie haben unsBar­baren" nicht mit der blanken Waffe besiegen können um so rücksichtsloser wollen sie ihren durch das Belagerungsmittel des Hungers schließlich erzwunge­nen Sieg im Frieden ayslosten. Die Weltgeschichte wird in späteren Zeiten darüber urteilen, wer der Barbar war.

Unseres Erbarmens mit den Kindern des Feindes wollen wir uns'heute nicht schämen, so wenig der Feind es uns je gedankt hat. Aber wir wollen dem Sieger, der unsere Waffen zerbrechen durfte, als sie am Boden lag diesen einen letzten Triumph nicht lassen: daß er auch noch Deutschlands Nachwuchs, der von hun­gernden Müttern geboren wurde, vernichtet. Darum spende ein jeder, der draußen dem Kind des Feindes Gutes erwiesen hat, ebensoviel an Geldeswert der Deutschen Kinderhit f e". Das Ergebnis möge unfern Müttern, Frauen und Töchtern beweisen, wie menschlich ihre vom Feind so viel verlästertenBarbaren" in dem mörderischsten aller Kriege gewesen sind.

Paul Oskar Höcker.

Württemberg.

Stuttgart, 7. Dez. (Weihnachtskneipe für auslandsdeutsche St udierende.) Am 11.De- zember veranstaltet das Deutsche Auslands-Institut hier eine Weihnachtskneipe für deutsche Studierende aus dem Ausland, woran sich am 12. Dezember vormittags eine öffentliche Versammlung im Lindenmuseu schließt. Ueber 110 Studierende der Hochschulen von Stuttgart, ' Hohenheim, Tübingen, Heidelberg, Karlsruhe und Frei- burg aus allen Ländern der Welt haben sich bereits an­gemeldet.

Stuttgart, 7. Dez. (T i e r s e u ch e n st a n d.) Nach den amtlichen Berichten der Tierärzte ist in der letzten s älfte des November bei der Maul- und Klauenseuche ein Rückgang zu verzeichnen. Am 15. November waren noch 1037 Gemeinden mit 20059 Gehöften verseucht, am 1. Dezember dagegen nur noch 1021 Gemeinden mit 16 447 Gehöften. Am stärksten betroffen ist der Donau- und Schwarzwaldkreis, aber auch die Neckarkreis ist noch stark verseucht.

Stuttgart, 7. Dez. (Jugendorganisation.) Die Jugendgruppen der Württ. Bürgerpartei haben sich zu einer Vereinigung zusammengeschlossen, die sich Deutsch­nationale Jugend in Württemberg" nennt. Mitglieder können junge Leute beiderlei Geschlechts von 16 Jahren an werden.

Stuttgart, 7. (Vom Tage.) Ein seiner Persön­lichkeit nach zunächst nicht bekannter junger Mann machte ^ gestern abend Vs? Uhr mitten auf dex Fahrstraße bei dem Hasenbergtunnel seinem Leben durch einen Revolver­schuß ein Ende.

Der bekannte Großindustrielle Hugo Stinnes hat das Haus Alleenstraße 34 hier angekaust und bereits die Genehmigung zum Umbau erhalten. Es sott sich um ein großes Zeitungsunternchmen handeln.

Aus dem Parteibüro der früheren USP., das hernach die Neukommunisten besetzten, haben sich die alten USP.- Leute den Kassenschrank geholt. Die Neuko immunsten haben nun bei der Zivilkammer des Landgerichts Stutt­gart Klage wegen Besitzstörung gegen den Unabhängigen Großhans angestrengt. "

Vom Oberland, 7. Dez. (Es wird immer net­ter.) Einem Geschäftsreisenden, der iw'der Richtung AalenUlm fuhr und ein Keines Schläfchen machte, wurde der goldene Zwicke von. der Nase weg gestohlen.

Stuttgart, ^7. Dez. Der Landtag erledigte in sei­ner heutigen Sitzung neun kleine Anfragen.

Stuttgart, 7. Dez. (Württ. Gemeindetag.) Dem Württ. Gcmeindetag sind 610 Gemeinden deS Landes beigetreten. Die erste Vollversammlung deS Venen Verbands soll am 15. Januar hier stattfinden.

Nürtingen, 7. Dez. (Kornbeck-Stiftung.) Dk« Witwe des vor Jahresfrist verstorbenen Kunstmalers Pro­fessor Julius Kornbeck hat dem Schwäb. Albverein eine Stiftung von 10000 Mark überwiesen.

Tübingen, 7. Dez, (Seminar für Kommu- »alwesen.) An der Universität soll demnächst eis Deminar für Kommunalwesen errichtet werden. Str»> verende der Rechte und der Staatswissenschaften, dbt durch ihren späteren Beruf in Beziehung zum Kommw- »alwesen stehen, ferner Beamte des mittleren Verwak'» k»-ugsdienstes sollen als Teilnehmer zugelassen werden.

Tübingen, 7. Dez. (Seuch enopser.) Die Ty-- Dus-Epideniie im Wilhelms-Stift hat schon 25 Opfer ergriffen, die in die Klinik geschafft wurden, darunter die zwei Repetenten Fröhlich und Stcgmann.AlS erstes Todesopfer der Seuche starb der junge Theolog« Ouido Hasel aus Stuttgart.

Gerstetten, 7. Dez. (Helden-Ehrung.! Den iw fDeltkrieg Gefallenen von hier, 100 an der Zahl, soll ein Denkmal errichtet werden. Ter Gemeinderat nimmt di< Oache in die Hand. Auch hat er die Mittel verwil- lrgt zur Anschaffung und Anlegung eines Eisernen Bu­ches.

Brochenzell, OA. Tettnang, 7. Dez. (Ertrun­ken.) Eine Hausiererin von Gauselsingen bei Hechingep Zeriet in der Dunkelheit mit ihrer Traglast in den Ka­nal des, Elektrizitätswerks. Auf ihre Hilferufe eilten einige Personen herbei, konnten aber in der Dunkel­heit die Verunglückte nicht mehr finden. Später wurde sie als Leiche am Rechen des Werks geborgen. Ebenso ihre Traglast, die gegen einen Zentner wog.

Eakmbach, 5. Dez. Gestern Abend verunglückte der frühere Metzger Wilhelm Dürr von hier tötlich. Beim Langholzabladen auf dem Sägewerk L. Barth traf ibn ein Stamm, schlug ihm das Rückgrat ab, so daß der Tod augenblicklich eintrat. Ejne Frau und mehrere Kinder trauern um ihren Versorger.

Birkenfeld, 6. Dez. Auf tragische Weise ist der 13 Jahre alte Sohn des Altrosenwirts Wessinger ums Leben gekommen. Beim Spielen im Schulhof fttirzte er mit dem

Gesicht auf einen senkrecht im Boden steckenden Holzsplitter, der ihm die rechte Wange und Zungr durchbohrte. Trotz ärztlicher Hilfe starb der Knabe nach einigen Tagen.

Baden.

Karlsruhe, 6. Dez.. Da wegen des ungünstigen Saatenstands mancher Acker im Frühjahr wird umge­pflügt werden müssen, wird der Bedarf an Sommer- Saatgut voraussichtlich sehr groß werden. Ter Verband landw. Genossenschaften fordert daher die Landwirte auf, ihren Bedarf jetzt schon ungefähr anzugeben, da­mit für die Feldbestellung im Frühjahr die nötige Saatmenge bereitgestellt werden kann.

Heidelberg, 6. Tez. Der Allgemeine Studenten­ausschuß hat beschlossen, ein Lehxbücherleihamt einzurichten, um minderbemittelten Studenten das Stu­dium ohne eigene Lehrbücher, deren Anschaffung-für weniger gut situierte Studenten heute unerschwinglich ist, zu ermöglichen. Die Kosten werden auf 60000 Mark geschätzt. Man hofft, daß- Staah und Stadt Zuschüsse geben.

Die Kleinhandels-Angestellten sind wegen Gehaltsforderungen in den Streik getreten.

Sigmaringen, 6. Tez. (Bauerntag.) Gestern ist hier der große Bauerntag des Landwirtschaftl. Hauptverbands und des ihm angeschtossenen Verbands landwirtschaftl. Bezirksvereine in Hohenzollern abgehalten worden. Tie Beteiligung war außerordentlich groß. Tie Bauern waren bis aus den entlegensten Gemeinden des. hohenzollerischen Unterlands und auch aus dem an­grenzenden Württemberg herbeigeeilt. Ten Vorsitz führte Bürgermeister Löffler-Gammertingen. Als Redner tra­ten auf: Bürgermeister Löffler-Gammertingen, Schultheiß M aunz-Altheiin, der Vorsitzende des Land­wirtschaft!. Hauptverbands, Gutsbesitzer Tr. Munzin- g e r-Hähnlehof, Gutspächter Herma n n-Hohenmührin- gen, Gutsbesitzer T ie tl e n-Sigmaringen und Dr. G r a m m e r - Rottweil.

Karlsruhe, 7. Dez. Die ueugegrüud'eie Postge- werkschaft will den von den Postbeamten und An­gestellten in den letzten Tagen geübten stillen Wider- < stand aufgeben. Tie Beamten-wollen den Dienst wieder wie vorher versehen. Tie Beamten hoffen, daß die Re­gierung ihnen das Vierteljahresgehalt von Januar bis Marz 1921 schon jetzt auszahlen läßt.

Karlsruhe, 7. Dez. Der Reisende Max Burker unterschlug im Lauf des letzten Jahrs in einem hie­sigen Betrieb einen Geldbetrag von 26 037 Mark durch Fälschung der Lohnlisten. Das Schöffengericht velur- teilte ihn zu 1 Monat Gefängnis.

Pforzheim, 7. Tez. Nach dem Voranschlagsentwurf für" das Rechnungsjahr 1920/21 betragen die Aus­gaben der Stadtgemeinde 36 Millionen Mark, wäh­rend die Einnahmen auf 9 Millionen berechnet sind. ' Ter Fehlbetrag in Höhe von 27 Millionen wird teil­weise gedeckt durch 13 Millionen Anteil an derReichs- einkommensteuer und durch 5,5 Millionen Umlage aus dem Liegenschafts- und Betriebsvermögen. Tie Deckung des weiteren Fehlbetrags wird u. a. durch Besteuerung des reichssteuerfreien Einkommens aufgebracht.

Mannheim, 7. Tez. Von Beamten des Landes- preisamts wurden in Neckarelz ein Former wegen Schleich­handels mit über 1 Ztr. Gerste und 1/2 Ztr. Mehl und am 2. Dezember in Mannheim ein 20 Jahre alter Meßgehilfe festgeuommen, der 9 Ztr. Kartoffeln für 75 Mark für den Zentner ohne Handelserlaubnis verkaufte.

Triberg, 7. Tez. Der 13jährige Hirtenbube Keiß- le aus Schonach zündete, um heim zu kommen, den aus Holz gebauten Farmhof in Rohrhardtsberg an, der ganz nicderbrannte. Ter Schaden beträgt 125 000 Mk.

Mutmaßliches Wetter.

Tie Luftdruckverteilung ist unverändert. Am Tou- nerstag und Freitag ist neben kurzer Aufheiterung meist bedecktes, naßkaltes Wetter zu erwarten.

Letzte Nachrichten.

Born Reichstag.

Berlin, 7. Tez. Dem Reichstag wird der Entwurf über die Berechnung des Jahnesarbcilsverdienstes in der U n faIlversich er ung zugehen, , in der eine Er- hötzung der Trittelungsgrenze vorgesehen, ist.

Tie sozialdem. Fraktion des Reichstags wird einen Abänderungsantrag zu der Besoldungsordnung einbrin- gen, der eine Erhöhung d er Z u schl ä g e bis ,8700 Marl vorsieht. Die Regierungsparteien wollten ihrer­seits eine mäßige Erhöhung Vorschlägen, wobei aber un­verheiratete Beamte nicht berücksichtigt würden.

Im Reichstagsausschuß für auswärtige Angelegenhei­ten wurde in vertraulicher Beratung die Aeußerung des Miusiters S i m 0 n s und des Botschafters Bere nberg über Südtir 0 l b esprochcu.

Angebliche Erklärung des Königs Konstantin.

^ Paris, 7. Dez. König Konstantin erklärte einem Vertreter der Entente, er könne vor der Geschichte die Ungerechtigkeiten nicht hiunehmen, derenein Teil der öffentlichen Meinung" (der Oberste Rat) ihn beschuldige. Er würde sich nicht widersetzen, wenn die griechische Re­gierung beim Völkerbund eine unparteiische und öffent­liche Untersuchung beantragen würde. Er habe das ser­bisch-griechische Bündnis nicht verletzt. Die Ser­ben haben nicht 150 000 Mann an die bulgarische Grenze gestellt, wie der Vertrag es wollte. Die Neutralität Griechenlands habe cs dem Verband ermöglicht, in Sa­loniki ein Heer aufzustellen. Viermal habe er dem Ver­band angeboten, an seiner Seite in den Krieg einzutre­ten, der Verband habe alber alle Noten seiner Regie­rung unbeantwortet gelassen. (Es ist die Bestätigung abzuwarten, ob König Konstantin sich wirklich jo aus­gesprochen hat.)