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(Enztalbote)

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Amtsblatt für Wildbad. Chronik und Anzeigenblatt

für das obere Enztal.

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Druck der Buchdruckerei Wildbader Tagblatt; Verlag und Schristleitung: Th. Gack in Wildbad.

Hummer 277

Fernruf 179.

Wüäbaä, ösmslug, 6en 27. November 1920.

Fernruf 179.

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Advent.

Advent beißt Ankunft. Sinn und Ziel d-r Welt- geskl'icbt? ist- die Tatsache: Sein Reich kommt. Sinn und Ziel meiner Lebensgesckückst? ist die Bitte: dein. Reich komme! Tos ist die Predigt des Adventsfestes. Ohne diesen Ausblick ist die Geschichte der Menschheit und jedes Einzell'ben sinnlos und ziellos. Woher all die Welten inl mnendlieb"» Raum, woher der Mensch? Keine Antwort! Wir miiswn verstummen und uns damit beanügen: wir wissen es n-cht und werden es nie wissen. Und wozu alles? Keine Antwort! Alles Fra­gen und Sehnen der Menschheit verhallt ungehört. Tie Welten werden und vergehen, die Völker arbeiten und kämpfen, die Menschen leben und sterben, und am Ende stebt für alle? und für alle das Grab, das Nichts .

Aber nun höre den Adventsgruh ans der Ewigkeit: ,,Gnade und Friede von dem, der da ist und der da war und der da kommt!" lieber uns ein Gott, der lebt. Tas ist nicht bloss Wunsch und Traum, sondern verbürgte Wirklichkeit, weil Gnade und Friede erschienen find in Menschengestalt ans dieser Erde, in Christus. Wir haben allen Grund, ibm mehr zu glauben, als allen Propheten dieser Welt. Darum warten wir auf das Kommen seines Reichs aus einen großen, letzten Advent. ' O. R.

Neues voiu Tage.

Kohlenabliescrrmg und Wagenmangel. Berlin, 26. Nov. Ter niedrige Wasserstand ist für die Benützung der Kanäle und sonstigen Wasser­straßen für die Güterbeförderung eine außerordentlich starke Hemmung geworden, sodaß die Eisenbahnwagen aufs stärkste in Anspruch genommen sind. Mit der feindlichen Wiederherstellungskommission wurden nun Verhandlungen darüber geführt, daß Frankreich und Belgien für die Abiuhr der Abliefcrungskohlen mehr Wagen zur Verfügung stellen und zwar 68 Prozent der dafür benötigten Gesamtzahl. Während Belgien hiezu bereil war, lehnte Frankreich die Forderung ab. Schließ­lich wurden 40 Prozent zugestanden. So könnten aber nur 90 Prozent der Ablieferungsmenge abbefördert wer­den. Tie Verhandlungen mit den Franzosen werden fortgesetzt. (Wenn die Franzosen nicht nachgeben,^ so wird die Verteilung von Kohlen, Getreide, Kartoffeln usw. im Reich erst recht ins Stocken geraten.)

Ans dem besetzten Gebiet. Mannheim, 26. Nov. In Zw eibrücken traf ge­stern die deutsche Grenzkommiision zur Festsetzung der durch das Bezirksamt Zweibrücken laufenden Saarlands­grenze in Stärke von drei deutstben Offizieren, Dolmet­schern und Begleitmannschaften ei».

Die Belegmannschaft der in sranzöfischer Hand be- i findlichen Saargruben ist seit Anfang diese? Jahrs.um rund 5000 Mann vergrößert worden. Tie monatliche Förderung von Kohlen stieg um rund 75 000 Tonnen. Lohnbewegung ir Oesterreih.

Wien, 26. Nov. Die Gewerkschaft der Metall­arbeiter verlangt einen Grund-Stundenlohn von 24 Kronen und 50 Prozent Teurnngszuschlag. Der Min- i deststnndenlohn soll für Akkordarbeiter 45, für Nicht- I akiordarbeitcr 40 Kronen betragen, monatlich bei acht- > siündigcr Tagesarbeit 9000 bzw. 8000 Kronen. Das

^ Jahreseinkommen betrüge somit 100000 bis 120000

Kronen. Der Wiener Industrieckenverband hat die For­derung für unannehmbar erk ärt. «Eine Krone hrt der­zeit einen Kurswert von etwa 2l Pfg.)

Die Besprechung in L.'lMvn.

Paris, 26. Nov. Wie Havas aus London meldet, . hat sich der italienische Ministerpräsident bei der Be­sprechung in London durch Graf Sforza vertreten' lassen, der wahrscheinlich morgen in London eintrifft.

' Elches ist bereits gestern abend in London eingetrof- sen und wurde von Lloyd George und Chamberliin empfangen. Tie erste Besprechung wird heute nachmit­tag staüfinden,

4 lieber den Besuch Lloyd Georges in Genf ist noch nichts Bestimmtes festgesetzt. Lloyd George ist gegen­wärtig durch innerpolitische Angelegenheiten in Anspruch genommen.

Der Kamps in Jrlanv.

London, 26. Nov. Nach einer Acht i un,g de: Zriegs- ministerinms sind im Monat Okeober in Irland 7 Offi­ziere und 6 Soldaten getötet und 7 Offs'i re und 21 Soldaten verwundet worden. Tie - 'Mm r'u -e des Heers belaufen sich auf 52 Tote und 88 Verwundete.

Irland angeordnel. Während dieser Zeit wird der Belagerungszustand über Irland verhängt.

Württemberg.

Athen, 26. Nov. Tie Vo k abf.iin wiug ick auf 5. Dezember, die Einberufung der Kammer auf 9 Dezem­ber festgesetzt worden.

Ri,chcr, 26. Nov. Venizelos ick !ck" eingetcoffen.

Berlin vor dem s» 'vv zBllev M sa : cnbruch. '

Berlin. 26. Nov. "tu der neu'ommu-

nistiichen Mitglieder der w>em''nb'B"-"'?n wurde ge­sagt, die Stadt Berlin stehe vor dem finanziellen Zu­sammenbruch, wenn nick» der SMt ms starmn Mit­teln aushelfe. (Für di- LiGe"w'" in Berlin auf­zukommen, dazu ist der Staat dub nicht da!)

Bayern 'mr fremde E Mischung.

Münzen, 26. Nov. Zn dem Ant^g Scheef-Hey- mann-Andre im Finonr^nss^iist de? wnrtt. Landtags, über die Enckvaifnung der EinwM"web"-» schreiben die demokratischenM. N. N.":Auch in Württemberg wird in Unkenntnis der nürM-chm Ve ch'Mnisfe und unter dem Bann der iMnrnäüm b-'tr'Mnm gegen Bay­ern eine durch nichts a-re-Ms-'r'iM' ^--' -Mmina in diese Angelegenbcit Bayern? und der R:i M-regiernng ver­sucht."

Frank'ich und der Vatikan.

Paris, 26. Nov. In der Kammer baben die Abge­ordneten Avril, "Ontry und Bokanowski den Antrag eingebrack't, beim Vatikan einen außerordentlichen Ge­sandten. und keinm Botschast-rposten zu errichten. Durch diesen Antrag will man verhindern, daß eine Nuntiatur nach Paris kommt.

Warum Gren für- die Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund ist.

Liverpool, 26. Nov.» Lord Krey erklärte in einer Rede über den Völkerbund, es sei besser, alle früheren feindlichen Staaten so rasch wie möglich in den Völker­bund aufzi'nehwen, denn, wenn dieser nicht alle Mächte umfasse, könnte sich leicht ein Gegenbund bilden, sodaß yian zmn frnbe'-en System der Mlianzcn zurück- kämc. Tentschland werde weniger gefährlich sein, wenn es Mitglied des Völkerbund? sei.

Krieg im Osten.

London, 26. Nov. Ein "Bv-fF-uuksvrnch mel­det: Nördlich von Mozir haben die von der Roten Armee verso'gten NeMrreste der Truppen des Ge­nerals Balachowitsch den gefrorenen Fluß Pva über­schritten und fliehen nach Westen. In den Kämpfen gegen Petlsura haben die Bolschewisten 12-900 Ge­fangene gemacht.'20 PanrerwagM, 2-r Geschütze und 60 Maschinengewehre erbeutet.

Ans Helsing Mrs wird gemeldet, daß die Sowjet- regicrnng durch eine ciwws hierzu g'schastene Organi­sation die Mobilisation aller Frauen Ruß­lands zur Verfertigung von Leibwäsche für die Soldaten angeordnet hat.

General Wrängel und ein Teil der Militärtzprso- nen und Ziviislüchllinge weroen nach Südslawien kom- man. Dev südslawische Minickerrat hat bereit? zu ihrer bevorstehenden Ankunft Stellung genommen.

Smyrna, 26. Nov. (Reuter.) Tic Nationaktürken

Stuttgart, 26. Nov. (Vom Landtag.) Im Fi­nanzausschuß wurde u. a. die Verbesserung der Ftuß- länse der Murr und Rems besprochen. Minister des Inner» Graf erk.ärte, die Regierung sei bereit, dieses bedeutende Werk zu fördern, aber die. i Gemeinden und Bezirke lassen es an jeder eigenen Tätigkeit fehlen. Staat und Landtag können nicht von sich ans an die Gemein­den herantrcten. 'Ein Zentrumsredner stellte sich auf den gleichen Standpunkt, während von seiten der Bürger- partci und der Mehrh.ütssozialdemokraten betont wurde, es sei Sache der Regierung, ans diesem Gebiet voran- zugehcn. Darüber entspann sich eine schüfe Anes.wack-e. Ein Antrag der Abgeordneten Tr. Wolf (B.P.) und P ilüger (Soz.), die Regierung möge »in den Gemein­den in Unterhandlungen treten und io e Bereu,oitligken aussprechen, die Flnßverbelserungen durch angemesienr Sraatsbeilräge zu fördern, wurde mit 8 gegen 2 SU>n- men bei 3 Einhaltungen angenommen.

Stuttgart, 26. ittöv. (Stadt. S Parkasse.) Ter Höchstbetrag der Spareinlagen aus ein Sparbuch der Srädt. Sparkasse war bisher 10 000 Mark. Künftig sollen die Einlagen unbeschränkt sein; sie können auch von Leuten gemacht werden, die nicht in Stuttgart wohnen.

Tie Sparkasse wird den seitherigen Zinsfuß Voraussicht-

Haben Jnegoel, Ieuischehr, Simawe, Temirdji besetzt. Tie

riechen zo vu sich kampflos zurück. Von geringen Ausnahmen avgeiehen, wurde die Disziplin im griechi­schen Heer bewahrt.

Konstantinope!, 26. Nov. TieTimes" meldet: Ta die armenische Regierung der Türken und der inneren Unruhen nicht mehr Herr werden konnte, ist sie zurückgetreten. Tie Radikalen bilderen darauf eine Regierung, die wlort mit den Türken und den Bolsche­wisten einen Waffenstillstand schloß. Das strittige Ge­biet wurde von den Türken und Bolschewisten besetzt. Tie Verbündeten sind mit dein Abkommen sehr unzufrie­den.

lich noch längere Zeit beibehalten können.

Von drei in Amerika lebenden Stuttgartern sind wieder 22 600 Mark für notleidende Kinder gespendet worden.

Stuttgart, 26. Nov. (Schulmuseum.) Das württ. Schulmuscum hat im rechten Flügel des Residenzfchlos- se§ Unterkunft gefunden. ES wird demnächst wieder er­öffnet werden.

Stuttgart, 26. Nov. (Mindestpreis für Mit­tagessen.) Ter hiesige Wirkeverein beschloß, ab 1. Dezember den Mindestpreis für ein Mittagessen auf 8 Mark festzusetzen.

Eßlingen, 26. Nov. (Ter Brand in der- linger Zeitung".) Tie Staatsanwaltschaft Stutt­gart erläßt ein Ansschrciben, nach dem als Ursache bei dem Brand in derEßlinger Zeitung" Brandstif­tung in Frage kommt. Vermutlich ist als Zündstoff Aether benutzt worden, der zuvor in dem Bühneuraum auf Papier geschüttet worden war. Für die Beibrin­gung von Mitteilungen, die zur Ermittlung und Verurtei­lung der Täter führen, ist eine Belohnung von 2000 Mk. ausgesetzt.

Neckarsulur, 26. Nov. (Raubmord.) In Bürg wurde abends Itz IO Uhr die 30 Jahre alte Nichte des Kronenwirts, Anna Emold, im Verkaufsladen von einem Kerl mit russisch-polnischem Aussehen überfallen. Ter Verbrecher schnitt dem Mädchen den Hals durch und raubte aus der Ladeukasse 4500 Mark.

Reutlingen. 26. Nov. (Ter heurige Obst- und Wein er trag.) Nach Mitteilungen im Gemeinderat wurden Heuer im Gebiet der Stadt von 76 000 Aepfel- bäumen 10 000 Ztr. mit einem Geldwert von 840 000 Mk. und von 19 000 Birnbäumen 7000 Ztr. im Wert von 430000 Mk. geerntet. Ter Wert des gesamten hier geernteten Obstes ist zu 1.8 Millionen Mark geschätzt. Bei einer Fläche von 64 Hektar wurden 535 Hektoliter Wein geerntet, die einen Gesamterlös von 401000 Mk. erbrachten. ^

Münsingen, 26. Nov. (Vom Albsängcrgau.) Der Albsängcrgau beschloß seinen Beitritt zum Schwab. Sängerbund) Im kommenden'Jahr soll in Lai «Hin­gen in Verbindung mit dem 50jährigen Iuviläum des dortigen Gesangvereins ein Sängertag stattfinden.

Läichrngcn, 26. Nov. (Liefert den Hafer ab!) Wegen Nichtablieferung des P lichthabers aus ver Erme 19l9 haben hiesige Landwirte Strafzettel bis zu' Höhe von 3000 Mk. erhalten. Bei der Abstimmnngstngsahrt für Feldbereinigung wurde beschlossen, die Ausführung dieser auf 3 Jahre zu ver­tagen.

Grörnbakh LA. F-enbenfta^t. 26. Nov. (Ameri­kanerspende.) Von einer in Amerika lebenden hie-

Ter höchste Gerichtshof hat Mass«nverhastungen>«l ! 2000 Mark gespendet.

sigen Frau wurden znr'Anschasfnng neuer Kirchenglvcken 000

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