Kanalisierung der oberen Donau von Regensburg bis lllm und des Donau—Bodensee-Kanals. Sie betrachten diese Wasserstraßen als ein zusammenhängendes Netz, das sich eingliedern muß in die internationalen Wasserwege Europas, wie sie die Zukunft bringen. Sei verlangen deshalb, daß ihre Ausführung allen Anforderungen genügt, die man an den modernen Großschiffahrtsweg stellt. — Die zweite Entschließung verlangt, daß in jedem Gliedstaat ein Ausschuß einzusetzen ist, der zu prüfen habe, inwieweit die Landwirtschaft von den neuen Aanalplänen beeinträchtigt werde.
Aus dem besetzten Gebiet.
Aachen, 14. Nov. In der Sitzung der Stadtverordneten von Eupen teilte Bürgermeister Dr. Graf Metternich mit, daß er'sich nicht entschließen könne, den belgischen Treueid zu leisten, und daß deswegen der Gouverneur seine Entlassung zum.1. Dezember angeordnet habe.
Generalstreik in Frankreich?
Basel, 14. Nov. Tie Gewerkschaft der französischen Bergarbeiter wird nach der „Preß-Jnformation" den GencMstreik erklären^ wenn die Bergwerks-Gesellschaf- , ten bis heute abend nicht die geforderten Lohnerhöhungen ! bewilligen.
Die Völkerbundsversammlung.
Paris/ 14. Nov. Tie französische Regierung verhält sich den Ausnahmegesuchen Oesterreichs' und Bulgariens gegenüber nicht ablehnend, da sie nach französischer Auffassung ihr möglichstes getan haben, um den Friedensvertrag zu erfüllen.
In dem A fnahmegesuch Bulgariens heißt es, das bulgarische Volk sei für die verbandsfeindliche Politik der früheren Regierung nicht verantwortlich. Bulgarien habe mit seiner Vergangenheit gebrochen und richte jetzt seine Politik ganz nach dem Willen des Verbands, indem es hoffe, in bezug aus die Zulassung zum Völkerbund nicht andern besiegten Völkern gleichgestellt zu werden. (Selbst neutrale Blätter meinen, die Würdelosigkeit des Ministerpräsidenten Stambülinski könne kaum noch über- trossen werden.) - ^
Die besiegelte Einigkeit.
Paris, 14. Nov. Havas meldet: Die Note des französischen MinisterpräsHenlen au den britischen Botschafter vom 11. November besiegelt die Einigung zwischen i England und Frankreich. Es bleibt dabei: 1. Zusammenkunft der Sachverständigen des Verbands mit denjenigen Deutschlands in Brüssel; 2. Besprechung der verbündeten Minister 'in Genf nach der Valksab-, s stimmung in Oberschlesien, spätestens aber in der ersten s Hälfte des Februar 1921; deutsche Vertreter können - mit beratender Stimme teilnehmen; 3. Bericht der ! Wiederherstellungskommission über die Zahlungsfähigkeit s Deutschlands a'n die Verbandsmächte; 4. endgültige ' Entscheidung des Obersten' Rats, namentlich hinsichtlich der Sicherungen und Strafmaßnahmen.
Einigung zwischen Italien und Sndslawien.
Rom, 14. Nov. Das Abkommen in Santa Marghe- rita ist von den Vertretern Italiens und Südslawiens unterzeichnet worden. Tie „Jdea Nazionale" meldet, der Abenteurer Annunziv habe die Freischärler in Fiume aufgefordert, sich für alle Fälle bereit zu halten, um Widerstand zu leisten.
Sie essen wieder.
London, 14.. Nov. Tie irischen Gefangenen in Cork, die seit dem 11. August freiwillig hungern, haben gestern wieder Nahrung zu sich genommen.
Harding will ein freies Amerika.
Amsterdam, 14. Nov. Ter „Telegraaf" meldet: Harding sagte bei einer Feier des Waffenstillstandtages in Brownsville an der mexikanischen Grenze: Wir wünschen überall freundschaftliche Beziehungen. Wir wollen den Frieden, aber auch unsere Freiheit und unser eigenes Amerika. Amerika hat gekämpft, wie es einem
Ein Frühlingstraum.
Eine Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne.
14. Fortsetzung. (Nachdruck verboten.)
Mittlerweile kam Fräu Berger mit dem Tee. Vorher hatte sie schon mit einiger Umständlichkeit die Staatskassen aus dem Schranke genommen und auf den Tisch gestellt, sowie die dazu passende Zuckerdose. Jetzt goß sie den Tee ein, und in ihrer still freundlichen Weise bat sie, zu trinken. Die Gäste kamen gern ihrem Wunsche nach, und das duftende Getränk tat ihnen gut. Sie fühlten sich so wohl bei den einfachen Leuten; besonders der alte Mann hatte etwas ungemein Ruhiges an sich, was Wolf zu ihm zog; seine blauen Augen trugen einen so stillen, gleichsam nach innen gekehrten Blick, als lebte er in einer ganz anderen Welt — Wolf mußte ihm das auch sagen.
„Ja», das kommt so, Herr Leutnant," entgegnete er, „das kommt von dem Umgang mit den Toten. Man sagt immer, der Tod mache alles gleich — vielleicht droben — hier noch nicht; da wird einer, der es gar nicht verdient, mit aller Pracht und Herrlichkeit begraben, der ändere still und einfach, obgleich er es besser verdient hätte — und manchmal, da wird einer so abseits eingescharrt ohne Sang und Klang, und kein Pastor spricht den Segen! Da lernt man Nachdenken, Herr Leutnant, und sieht das Leben mit ganz anderen Augen an. Tie Gräber reden zu mir alle ihre besondere Sprache."
„Es ist aber doch eine traurige Beschäftigung hier."
Ter Mte schüttelte den Kopf. „Nein, Herr Leutnant," sagte er, „nein! Man wird so ruhig und wünsch- los dabei, und man kommt dem lieben Gott viel näher, als draußen in der großen Welt, wo man so viel von ibm abgezogen wird. Hier redet alles eine so deutliche eindringliche Sprach: mit seiner Macht und unserer Nichtigkeit, und man muß immer an ihn' denken, hier aus dem Gottesacker!"
freien Lande geziemt, und alten Haß und alle Habsucht anfgegeben, — sobald der Krieg vorbei war.
Krieg im Osten.
London, 14. Nov. Tie „Times" melden ans flantinopel, daß die Türken ein Ultimatum an Georgien gestellt haben mit der Ausiorderung, Batum zu räumen.
Lands«, 14. Nov. Aus die Nachsicht v n de n Eindringen der roten Truppen in die Krim hat dp britische Admiralität dem Oberbefehl Haber der Mit elmeer- flotteden Befehl gegeben, strengste Neutralität zu beobachten. Außer der Hilfeleistung b'i den Abtransporten der Flüchtlinge fallen keinerlei Schutte gestattet werden. Die Truppen des Generals Wrangel soll-n sich auf 300000 Mann belaufen. Es sollen sich 30 000 bolschewistische Gefangene in seinen Händen befinden.
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Die Schlißtrmgsordmmst.
Berlin, 14. Nov. Anfang nächsten Jahres wird dem Reichstag der Entwurf einer 'S ch l i ch tu n g s - ordnung Angehen, die dazu dienen soll, aus der Grundlage der freien Selbstbestimmung der Arbeitgeber und Arbeitnehmer eine gütliche Einigung in ArbeitMrcilig- keiten herbeizuführen.
Der Pförtnerstreik flaut rasch ab.
Die Beamten in Danzig.
Danzig, 14. Nov. Die Freie Stadt Danzig hat bis spätestens 1. April 1921 zu entscheiden, welche Beamten sie zu übernehmen gedenkt. Die übrigen müssen in das Deutsche Reich verziehen.
, Jtalienisch-füdflawis§ es Z2ll».'-nis?
Mailand, 14. Nov. Der Berichterstatter de? , Se- colv".in Santa Margherita meldet, daß außer dem Vertrag von Rapallo noch ein Ver-trag über ein enges politisches Znsammengehen ab zeschlpsscn wurde, das von höchster Bedeutung'sei. Es hindelt sich zwar nicht um ein eigentliches Bündnis, sondern um Vereinbarungen, wie sie sich bei der' gqgenwäriigen Lage im östlichen Europa aus gemeinsamen -Jntrrcss'n erg b n. Sie bedeuten^eine gegenseitige Sicherung. — Das französisch-belgische Bündnis macht Schule!
Rom. 14. Nov. Ter Vatikan hat die Wiedereröffnung der Museen^ angeordnet, nachdem den Angestellten Lohnerhöhungen zugestanden sind.
Wirtschaftlicher WochenüberbUck.
ervsen tv8-2oZ, Raps 5I8-S20, Leinsaat ^10-430, MM 700—750, Wiesenheu 35—37, Klecheu 42—46, Stroh 26 bis 27pz Mark, alles für den Zentner. Es wird uns geklagt, dag viele Landwirte diese Berliner Notierungen zur Grundlage für ihre eigenen Preise machen. Das wäre wucherisch. Die Preise können nur einen allgemeinen Anhaltspunkt für die Stimmung ans dem Produklenmarkt abgebcn.
Warenmarkt. An einer Preisherabsetzung kann noch nicht
Eiscnbranche sind wieder einige Preisabschläge bekannt geworden die aber für den allgemeinen Verbrauch weniger in Betracht kommen. Die Ermäßigung der Ziegelpreise in dem vor acht Tagen gerüchtweise verzeichneten Unstang besiät'gt sich nicht. Die Häuteanktionen zeigen wieder anziehende Preise. Der Ledermarkt ist infolgedessen andauernd fest. Preisveränderungen auf dem Textilgebiete sind in letzter Zeit nicht bekannt geworden ein weiterer Abbau gilt aber als ausgeschlossen. «
Biehmarkt. Keine Veränderung seit acht Tagen. Die Bemühungen um billigere Fleischpreise werden in den einzelnen Obcrämtern fortgesetzt.
Holzmarkt. Die Spekulation beginnt wieder vertcinrnd zu wirken. Der ni<0 re Balntastand begünstigt die Auvichr. Die Marktlage ist wenig geklärt.
Zur Bcrichiswoche
ist nun nicht mehr Mit von dein tiefsten Stand im letzten Frühjahr entfernt. Wir sind schon bei der Hälfte des Standes von diesem Sommer angelangt. Die vielen Getrcidekäufe im Ans-
Die deutschen Geldsätzc sind freilich noch unverändert. Die i Befürchtung, daß wir beim Jahreswechsel eine große Steigerung des Zinsfußes zu erwarten haben/ scheint nach den neuesten Berichten wieder in die Ferne zu rücken; aber ein- treffen wird sie im nächsten Jahr doch.
Börse. Je erbärmlicher' unsere Finanzlage im Sniegel der ausländischen Devisenkurse erscheint, desto wster gebürdet sich im Haussetaumel die Börse. Wiederum wurden in, dieser Woche nicht nur die Balutapapiere, sondern auch die deutschen Montanaktien in rasendem Tempo in dir Höhe getrieben. Verschmel- zungsgerüchte gaben dabei den Ansschlag, wobei diesmal Harpener die Führung hatten, indem gleichzeitig HSjch und Bismarckhütte genannt wurden. Je mehr von Sostaiisierung die Rede ist, desto rascher treiben wir in das am.rikanische Lrustspstem hinein. Auck darin gibt sich die Bersehltheit der Soziaiisiernngsprojekte kund. Auch die Arksdehnung der Bankenringe und die fortgesetzte Kapitalvermchrung der Großbanken (vergl. die Transaktion zwischen Deutscher Bank und Wllrttembergischcr Vsr- einsbank) weisen darauf hin. Auf dem Anlagemarkt herrschte Ruhe: Kriegsanleihe 77.25,- Reichsschatzscheine 97—68.307 dagegen 4proz. Württemberaer weichend auf 83,75.
P oduktenmarkt. Der Valutasammer läßt die P oduktenpreise weiter steigen, weil er die austzändische Zufuhr verteuert oder ganz unmöglich macht. Futtermittel aller Art sind stark gefragt. Haber ist unbezahlbar. Heu und Slroh bleiben andauernd fest. D e nichtamtlichen Preise' vom Berliner -P:o- duktenmarkt einschließlich aller Hand.-lsunkosten und Zwischengewinne lauten für Biktoriaerbsen von 290 auf,, 3i0» Futtcr-
Stttttgart, 14. Nov. (Vom Landtag.) Im Finanzausschuß beantragte Abg. Ströbel (B. B.) die Aufhebung des Landesbrennstoffamts bis 1. Juki 1921. Ter Antrag wurde gegen 4 Stimmen abgelehnt. Angenommen wurde ein Antrag Andree-Scheef, die Brennholzstelle planmäßig abzubauen (gegen die 5 sozialdem. Stimmen). Mit alleil gegen 1 Stiinme fand den Antrag Andre (Ztr.) Annahme, die Landesbauten- stelle auszuheben, eben die Frauenabteilung des Ar- beiltsminisieeiums, die jährlich 270000 Mark verschlingt. Tie Aufhebung der Abteilung für Notstandsarbeiten ist' nach der Erklärung des Münsters S ch all in vollem Gang. Ein Antrag Ströbel, die F-seischversorgungs- stelle sofort oder bis 1. Juli ausznheben, wurde mit ö Ja, 4 Nein und 7 Enthaltungen abgelehnt, der Antrag Andre, den Abbau fortzüsetzen, angenommen. Zu dem Titel „Landesversorgungsamt", das 173 Personen umfaßt) wurden verschiedene Wünsche und Beschwerden laut. Abgclehnt wurde gegen 4 Stimmen ferner ein Antrag Ströbel, die Landesgetreidestelle baldmöglichst anfznheben. Auch der Antrag Ströbel, daß auf die Ablieferung von Pllichchaüer bei dem ungenügenden Preis von 20.25 Mark verzichtet werde, fand keine Annahme. > ' ' " '' l'z - - b
3 Personen tätig. Ter Antrag Ströbel, die Stelle Stelle baldigst ausznheben, und der Antrag Pflüger (Soz.h an den für die Kartosfelstelle geforderten Mitteln 70 000 Mark zu streichen, wurden angenommen. An der Forderung für Kanzleicinrichtnngen im Bereich des Arbeitsministeriums in Höhe von lslOOOO Mark werden 65 000 Mark abgestrichen.
Stuttgart. 14. Nov. (Von der Hauptfürsorge stelle.) Zum Nachfolger des nach Beclin ins N ichs- arbeitsministerium versetzten Dr. Wölz soll bei der hiesigen Hauptsürsorgestelle der frühere Ernährnngsmi- nister Bau mann ernannt werden. 7
Zuffenhausen. 14. Nov. (Motorpflügen.) Am 17. November findet auf dein Gut Neuwirtshans eine weitere Vorführung von Motorpflügen statt. An ihr sind 15 Motorpslligfabriken beteiligt.
Marbach, 13. Nov. (Schillerseier.) Ein weihevoller Akt im Schiller-Häuschen und das Läuten der Schillerglocke eröffneten Heuer die S chil le r se i c r. Tie Ansprache hielt Reallehrer Laib.lin über „Schillers Lateinschistzeit". Nachmittags zog man, laut „Postillon", zur Schillerhöhe, wo Kränze und Blumen am Tenkmcn niedergelegt wurden. Auch hier gab/es wieder Gesänge und Deklamationen und eine Ansprache von Hauptlehrer Strecker. Mit einbrechender Dämmerung versammelte sich am Schulhnus eine andächtige Menge zu einer stimmungsvollen Huldigung des „Liederkranzes". Tie Fest- versammll.ng zur Abcndseier iüllle die Turnhalle. Stadt- sch-iltheiß Forstncr begrüßte sie. Stndienrat Dr.
Das brachte hier alte Mann alles so schlicht und überzeugend vor, daß die beiden ihm sehr gern zuhörten. Er sprach davon, daß er seine beiden Kinoer begraben hätte, daß ihm nur der Wilhelm, Lises Sohn, sein einziges Enkelkind, geblieben wäre. Seine Frau beschränkte sich daraus, zustimmend mit dem Kopse zu nicken und Mary bewundernd anzuschauen. Einmal. strich sie verstohlen mit der Hand über deren goldiges Gelock. Die jaß kindlich fröhlich neben ihrem ^ Wolf und hielt seine Hand fest in der ihrigen. '
Das Gewitter hatte inzwischen seine Heftigkeit eingebüßt; nur vereinzelte Blitze leuchteten auf, und immer schwächer wurde der Donner. Auch der Regen hatte nachgelassen. Der Alte stand auf und öffnete das Fenster; eine erquickende Luft strömte herein, und unwillkürlich atmeten alle tief aus.
„Da gibt's morgen viel zu tun," meinte der Alte, „das Wetter hat tüchtig gewütet!"
— „Nun müssen wir aber gehen," sagte Wolf, „es wird Zeit."
Frau Berger holte ein warmes Tuch, das sie sorglich um Marys Schulter legte; sie wollte es nicht, aber Wolf redete zu, da sie zu leicht gekleidet war.
„Nun unseren Tank, Ihr guten Leute," und herzlich drückte Wolf deren Hände.
„Keine Ursache, Herr Leutnant," wehrte Berger ab, „wir haben es gern getan! — Und wenn Sie sich mal wieder mit Ihrer Braut tresfen wollen, so kommen Sie nur ruhig rein zu uns — es ist vielleicht besser für Euch junges Blut; man soll sich nicht unnütz in Versuchung führen!" Wolf wollte etwas sagen — „ich weiß schon, Herr Leutnant; wir alten Leute sind verschwiegen: wir sprechen über nichts: da. können Sie ganz unbesorgt sein; unser Wilhelm erfährt auch nichts! — Sie, Herr Leutnant, wissen ja auch, was Recht und Unrecht ist und das schöne Fräulein sicher auch — kein Wunder, wenn die Ihnen gefällt; der muß man ja gut sein!"
Sie verabschiedeten sich von Frau Borger: er gmg mit ihnen bis zur Pforte, um dieselßk zu schließen. „Ich danke Ihnen nochmals," sagte Akary, „das Tuch bringe ich Ihnen morgen mittag zurück."
„Nein, Märchen, das hat Zeit bis zum Abend, da bringen mir es zusammen; nicht wahr, lieber Berger, wir dürfen doch kommen? — Schön! Also gute Nacht, und grüßen Sie Ihre Frau von uns."
> „Gute Nacht, Fräulein, gute Nacht, Herr Leutnant'" .Hinter Ihnen wurde die Pforte geschlossen. — Es war kühl geworden, und dw Straße war noch naß pom Regen. Aber der Himmel war klar, und die Sterne lenchleten freundlich ans die beiden Menschenkinder herab, die eng aneinandergeschmiegt ihren Weg gingen. Endlich mußten sie sich trennen; innig küßten hie sieb. „Aus morgen, Geliebte! Schlafe süß! Komm gut heim!". Damit bog er in eine Seitenstraße. — — —
IV.
Kein Feuer/ keine Kohle knnn brennen so heiß.
Als heimliche Liebe,, von der niemand was weiß.
: r ' Volkslied.
So Verlebten die beiden glückliche Tage; ihre Zusammenkünfte. die fast allabendlich stattfaiiden, beschlossen sie oft im Hause des Friedhoswärlers aus Marvs Wurllch. Sie wollte nicht immer gar zu lange mit dem Geliebten allein sein; es widerstrebte ihrem seinen Entstünden, sich wie die erste beste mit ihm zu trejscn
— und doch konnte sie nicht anders — wie mit höherer Gewalt zog es sie zu ibm hin, und schluchzend vor innerer Glückseligkeit hing sie dann fest an seinem Halle, in halbgestammelten Worten ihm ihre Liebe sagend. Ein solcher Ausbruch ihrer sonst so keuschen mädchenhafte Natur entzückte ihn miss..höchste; er >ühlte und wußte genau, daß es ihr innigstes Empfinden war
— er hatte ihre Seele wachgeküßt zum Leben.
» (Fortsetzung folgt.)