Baden.

Karlsruhe, 5. Nov. Wegen Ueberfüllung des Be­rufs finden an Ostern und im Spätjahr 1921 keine Neu­aufnahmen in die Bildnngsanstalccn für Lehrer und Lehrerinnen statt. Im Jahr 1927 werden daher die Prüfungen für die Votksschuloienst für Lehrer und 1924 die Prüfungen für Lehrerinnen ausfallen.

Ta die Besuche beim Unterrichtsministerium, nament­lich von auswärts, wieder einen solchen Umfang ange­nommen haben, daß der Tienstbetrieb wesentlich ge­stört wird, wird bekannt gegeben, daß die Mitglieder des Ministeriums künftighin in der Regel nur am Mittwoch für Besuche zur Verfügung stehen.

Karlsruhe, 5. Nov. In dem neuen hiesigen Kinder­krankenhaus, dessen Eröffnung aus 6. Nov. festgesetzt ist, wird gleichzeitig auch ein Mütterheim in Betrieb genommen. Aufnahme 'finden dort Mütter nach der Entbindung mit ihren Kindern in der Regel für 3 Mo­nate, mindestens aber solange, bis sie ihre volle Erwerbs­fähigkeit wieder erlangt haben und für die Kinder eine geeignete Unterkunft gesunden ist.

Karlsruhe, 5. Nov. In der Gemeinde Liedol.s- hcim wurde auf Veranlassung des Bürgermeisteramts eine'S am m,tun g von Kartoffeln für bedürftige Schulkinder -der Stadt Karlsruhe veranstaltet. Ucber 100 Zentner schöne Kartoffeln kamen zusammen und etwa 1000 Kinder konnten mit je einer Gabe von je 10 Pfund erfreut werden.

Ein roher Mensch zertrümmerte in oer chUichen Kaiser- straße eine Schaufensterscheibe im Wert von 4000 Mk.

Pforzheim, 6- Nov. Unter der BezeichnungOrts­gruppe der nationalsozialistischen Arbeiterpartei" ist eine neue Partei ins Leben gerufen worden. Die Fabrik- einbrüche nehmen kein Ende. In der Nacht zum Mitt­woch sind wiederum zwei Einbrüche verübt worden, wobei den Einbrechern sehr erhebliche Mengen Schmuck- Waren in die Hände fielen. ^

Mannheim, 5. Nov. Neben der französischen Siche­rung der Rheinbrücke durch eiserne Tore und Minen­stollen gegen eine Ueberrumpelung seitens der Deut­schen wurde nun auch die französische Besatzung um das Doppelte verstärkt. (Sogar vpL dem völlig wehrlos gemachten deutschen Volke hat die tapfereSiegernation" eine heillose Angst, die auch durch das Verhalten der belgischen Brückenbesatzung bei Düsseldorf, welche bei Herannahen eines Feuerwehrlöschzuges einschließlich Of­fiziere die Gewehre wegwarfen und die Hände hoch hielten, hinreichend gekennzeichnet ist.)

Todtmoos, 5. Nov. Das- Todesurteil gegen den Mörder Kl inke, der den Landwirt Simon und feine Schwöster getötet hat, ist, da keine Revision eingelegt wurde, rechtskräftig geworden. Ter Vertei­

diger des Klinke ha ein üün s- such in das Stnätsmi- nisterium eingercicht.

Fttt'Ltvangeu, 5. Nov. In N u ?h fand le cker Tage eine Versammlung der Vertreter einer Anzahl umlie­gender Gemeinden und der Industrie statt, die sich mit der Frage der Ausnützung der Wildgutach und ihrer Ne- bcnbäche befaßte. Dipl. Ing. Flügel-Karlsruhe legte die Möglichkeit der Ausnützung der vorhandenen Wasserkräfte dar; nach seinem Projekt wäre die Erstellung von vier Kraftwerken augezeigt, von denen das erste täglich 3400 PS. liefern könnte und einen Kostenaufwand von 12 Millionen erfordern würde. Der Ausbau der weiteren Kraftwerke könnte später angeschlossen werden. Die Ge­samtkosten der ganzen Anlage sind auf 54 Millionen Mk. veranschlagt, die Jahresleistung auf 16 Millionen PS.- Stunden. Tie Ausführungen fanden lebhafte Zustim­mung.

Aus -er Heimat.

Wildbad. den 8. Nov.

Fußball. Am gestrigen Sonntag hatte die Spannung bei den hiesigen und Laimbacher Sportfreuden ihren Höhe­punkt erreicht. Schon die ganze Woche wurde über den Ausgang dieses Kampftages gesprochen und um die Mittagszeit strömte alles dem Calmbacher Sportplätze, zu. Infolge Unpünktlichkeit der Calmbacher 3. Mannsch., konnte das auf 12 Uhr angesetzte Spiel mit 11 Minuten! Verzögerung begonnen werden. Ohne übermäßige An­strengung konnte unsere einheimische 3. das Spiel mit einem Resultat von 5:0 für sich entscheiden. Unsere 2. Mannschaft konnte mit Aufbietungs aller Kräfte, da ein Spieler wegen einer kleinlichen Sache vom Schieds-, Achter vom Platz gewiesen wurde, nach beiderseits mit viel Energie durchgeführtem Spiel, dasselbe nach nur 70 Min. Spielzeit mit 1:0 gewinnen. Nun traten die 1. Mannschaften auf den Platz. Mit flottem Tempo be­gann das Spiel, doch zeigte es sich bald, daß das Wild­bader Innentrio nicht ganz auf der sonstigen Höhe war, weshalb auch schöne verpaßt wurden, die sonst zu sicherein Erfolg geführt hätten. Mit 0:0 ging es in die Pause.! Infolge eines Mißverständnisses zwischen dem einheimischen ! Verteidiger und Torwart fiel das erste Tor für Calmbach. ^ 0:1 für Calmbach. Immer spannender wird das Spiel, i Durch einen brillanten Eckball, der von dem bewährten Linksaußen verwandelt wurde, kam der Ausgleich. 1:1. Nun wird fieberhaft gearbeitet, denn einunentschieden" ^ gabs bei solch hartnäckigen Gegnern wohl kaum. Ein! von Calmbach erwirkter Elfmeter drückt der Wildbader Torwart prachtvoll über die Latte. Doch gleich darauf rollt dem Torwart ein gut plazierter Ball aus den Händen ^ ins Tor. 1:2 für Calmbach. Und mit viel Glück konnte

Calmbach dieses Resultat bis zum Schlußpfiff halten. Der Schiedsrichter war gut, doch handelte er wohl zu nach­sichtig, indem er Calmbacher Spieler 3 bezw. 5mal ver­warnt hatte, ohne weiter zu schreiten, wie es der Schieds­richter der 2. Mannsch. ohne Warnung tat. (1. bl., 8.

Vermischtes.

Diebstahl. In der chilenischen Gesandtschaft in Berlin sind mehrere Teppiche im Wert von 200 000 Mark gestohlen morden.

Trostlose Zustände. Die Stadt Braunlage in Harz (Braunschweig) wurde in der Nacht zum 4. November von einer bewaffnelen Bande von 20 bis 30 Räubern, die sich die Gesichter geschwärzt hatten, überfallen. Der Bahnhofvermal­ter wurde gezwungen, die Kasse herauszugebcn. Der Angriff auf das Postamt und die Staatsbank bkieb erfolglos, da die Feuerwehr die Stadt alarmiert hatte und inzwischen die elektri­sche Beleuchtung eingeschaltet worden war. Der Uebersall war genau vorbereitet,- alle Fcrnsprechleitungen waren abgeschnitten. Braunlage hat etwa 3000 Einwohner.

Brand. Auf dem 'Truppenübungsplatz Döberitz bei Ber­lin sind durch einen Brand im Proviantlagcr große Mengen von kebens- und Futtermitteln vernichtet worden.

Klauengeschwüre beim Rindvieh.

Infolge Entzündung des vorn in der Klauenspalte befindlichen Klauensäckchens tritt häufig eine zum Par- ^ tiellen Hautbrande neigende Klauenentzündung gewöhn­lich eines Hinterfußes auf. Die Kuh hinkt sehr stark, kann das Stehen nur einige Stunden aushalten und liegt deshalb meistens. Das Aufstehen wird ihr schwer. Sind aber beide Hinterfüße mit solchem Klauengeschwür behaftet, so ist die Sachlage fast bedenklich. Das Tier fiebert dann, magert infolge geringen Fressens und der Schmerzen wegen rasch ab und liegt fast den ganzen Tag. Tie Hautbestandteile der Klaue sind geschwollen. Vorn ist die Klaue gxschwürig geborsten und mit einer übelriechenden, eitrigen Masse bedeckt. Die Ursache be­steht in Zerrungen und Verwundungen des vorn in der Spalte liegenden Klauensäckcheus, wenn dann die Hinter­füße beständig in Stallschmutz und Jauche stehen. Al­lein vermag Unreinlichkeit das Uebel nicht zu erzeug n, sonst käme'es ja alle Tage vor. Die genannten Ver­wundungen werden leicht beim Treibbn auf Stoppel­felder durch die scharfen Stoppeln erzeugt. Tie Behand­lung ist antiseptisch, gegen die brandige Entzündung gerechtet. Nachdem die Klaue gründlich vom Schmutz gereinigt ist, wird sie mit 2 o/o Lysollösung (1 Eßlöffel Lysol auf 1 Liter warmes Wasser) desinfiziert und dar­nach mit der sogenannten Panaritiumsalbe, die aus Hede gestrichen und vorn sowie in die Klauenspalte, so weit es nötig ist, gelegt wird, verbunden. Ter frisch ab­gesetzte Dünger ist jedesmal sofort zu entfernen. Für reine, gute Streu ist stets zu sorgen.

Bekanntmachung.

' Auf nachstehende Verfügungen usw. und auf den An­schlag am Rathaus wird hiemit hingewiesen:

1. Verbst der Zulassung von Enten in Fischwasser (Enzt. Nr. 2»6).

2. Zuckerhöchstpreise (Enzt. Nr. 255), Kleinhandels­höchstpreise für 1-Pfd.-Brote, gemahlenen und Kristallzucker (3 Mk. 45 Pfg.)

3. Verkehr mit Vieh und Fleisch. (Enzt. Nr. 252).

4. Verbot der Benützung von Schrotmühlen.

(Enzt. Nr. 249.)

Wildbad, den 6. November 1920.

Stadtschultheißenamt.

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Bestellungen auf Welschkorn

nimmt noch entgegen längstens bis Mittwoch abend. Be­steller haben auch bis dorthin Säcke zu bringen.

_Der Vorstand: Ioh. Geigle.

Käse.

Auf Lebensmittelmarke 32 wird Käse abgegeben. Listenschluß Dienstag abend 6 Uhr. '

Stadt. Lebensmittelamt Wildbad.

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Land-Verkauf.

4 Stücke Land: Gärten, Weiden und Wiesen, verkauft

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