t Lokales.
— Der Zucker, dcss-n Preis in der ZwangS'.Mrtschaft immer noch nicht hoch peinig ist, soll in Bälde eine neue Preissteigerung erfahren.
— -MM Sack Kaffee dürfen nach einer Verfügung des Reichsernahrnngsministcriums von nun ab wöchentlich in Dentschl-'nd eingeführt werden.
6p. Gel-i!b.rweisrMg ,r a ' Kriegsgefangene in Sibirien. Den Angehörigen sibirischer Kriegsgefangenen ist dringend zu raten, Geldüberweisungen nach Sibirien nur in amerikanischer oder japanischer Währung zu machen, da andernfalls die Auszahlung seitens der sibirischen Bank nur in sibirischen Rubels erfolgt, deren Wert sehr gering ist.
ep. Warnung vor Schwindlern. In letzter Zeit ist es wieder vielfach vorgekommen, daß Familien, die über das Schicksal von Angehörigen — Vermißten oder Gefangenen — im Unklaren sind, von Schwindlern getäuscht und ihnen Geldbeträge entlockt wurden. Die geriebenen Brüder gaben sich als Kameraden der Vermißten aus, behaupteten von ihrem Verbleib zu wissen, und wenn ihnen die hiezu nötigen Geldmittel gewährt werden, die Verbindung mir ihnen wieder Herstellen zu können. Es ist dringend vor solchen Schwindlern zu warnen.
— Die teuren Lebensmittel. Der Zentner Gerste kostet nach den neuen Getreidepreisfestsetznngen rund 70 Mark. Die Reichsregierung hat offen erklärt, daß auch dieser Preis den tatsächlichen Erzeugungskosten nicht voll entspreche. Mit Rücksicht auf die Verbraucher, die unter der allgemeinen Teuerung leiden, hat man bei der Festsetzung der Getreidepreise einen Unternehmergewinn nicht gewährt. Der Bauer hat Verständnis'für die Not der Zeit und brächte gerne Opfer, wenn es nur endlich mal besser werden wollte. In einem Stuttgarter Blatt finden wir aber so um den 20. Juli den Zentner geröstete Gerste um 240 Mk. ausgeschrieben; 240 Mk. bei einem Gerstenpreis von 70 Mk.! 170 Mk. für die Röstung und Verwaltung von 1 Zentner Gerste! Wahrscheinlich stammt diese Gerste nicht einmal aus der neuen Ernte, sondern noch vom vorigen (Jahr, wo der Höchstpreis bedeutend niedriger war. Auf.solche Weise kann es freilich nicht besser werden. . 7
— Abbau -er Zwangswirtschaft. Die Reichsstellen für Schuhversoichung, die noch die Verteilung des gebrauchten Militärschuhwerks, des mit Reichszuschüssen
und des von der Altlederversorgungsstelle hergestelltett Schuhwerks zu überwachen hatten, werden demnächst aufgelöst werden. . .
6p. Wcißkreuz-Kongreßc Zur Feier seines 30- jährigen Bestehens — das 25jährige Bestehen hatte wegen des Kriegs nicht gefeiert werden können — veranstaltete der Bund vom Weißen Kreuz, der Pen Kampf für die sittliche Reinheit unseres Volkes, vor. allem unserer Jugend führt, vom 3.—6. Sept. 7 Kongresse in verschiedenen Teilen Deutschlands. Einer dieser Kongresse tagte in Stuttgart. Zahlreiche Vertreter aus l.42 Ortsgruppen in Württemberg, Baden, Bayern hatten sich Kn - Stuttgart zusammengefunden. In 2 Versammlungen am Samstag wurde die Frage „Der moderne junge Mann und die sexuelle Sittlichkeit" besprochen,^ am Sonntag fand die festliche Jubiläumversammlung statt. Am Samstag abend sprachen in 6 stattlichen Versammlungen in Groß,-Stuttgart Aerzte und Jugendfreunde von Stuttgart und auswärts vor jungen Männern über die' Macht des sexuellen Triebs und die sittliche Reinheit; am Sonntag abend wurden in der Stiftskirche für Männer und junge Männer, im großen Saal des Sieglehau- seZ für Frauen und Mädchen, am Montag abend für verheiratete Männer Versammlungen veranstaltet. Alle diese Versammlungen waren ausgezeichnet besucht, zum Teil überfüllt. Es ist dringend nötig, daß unser von einer Flut von Schmutz bedrohtes Volk sich wieder dem Ideal der Reinheit zuwendet, füx das der Bund vom Weißen Kreuz käinpft.
— Einen Fehlbetrag von mehr als 133V4 Millionen hat die Ängestelltenversicher ung im vergangenen Jahr zu verbuchen. Der Ausfall ist ausschließlich auf Kursverluste zurückzuführen. Von der Erlaubnis, die Schuldbuchfordernngen der Kriegsanleihen nach dem letzten Bilanzwert einzusetzen, hat die Reichs- Versicherungsanstalt keinen Gebrauch gemacht. Von dem Vermögen sind fast 622 Millionen oder 68,5 Prozent in Reichs- und Staatsanleihen angelegt. Der Abschluß des'Jahres schließt mit etwa 1098 Millionen ab. Davon kommen aus Wertpapiere 622 Millionen, auf Darlehen an Gemeinden und Gemeindeverbände 294 Millionen. Von den Verpflichtungen betragen die Rücklagen für Ansprüche ans Ruhegeld und Renten 1012 Millionen, solche für Heilfürsorge 32 HO Millionen, die Sicherhensrmklage 24M Millionen, andere Rücklagen 23 Millionen usw. An Beiträgen wurden im Jahre über 285 Millionen eingenommen, an Zinsen über 544/2 Mib- tionen. Von den Auslaaen kamen auf Knrsverlust W
Millionen, während der Rest schon im Jahr vorher ge- bucht worden war. Das Heilverfahren erforderte über 17 Millionen, die Verwaltungs- und andere Unkosten fast 11 Millionen, andere Leistungen nicht ganz 5 Millionen, j 22 hj. Millionen Leistungen stehen also jetzt Einnahmen und Zinsen in Höhe von.mehr als 340 Millionen gegenüber.
Aus der Heimat.
!Wildbad, den 8. Sept. 1920.
Bahnamtliches. Wie man uns mitteilt, wird der Sommerfahrplan bis 24. Oktober unverändert weitergeführt.
Verein ehem. Kriegsteilnehmer. Bei der letzten Ausschußsitzung wurde anstelle des verstorbenen Privatiers Ehr. Treiber Kamerad Adolf Großmann z. Löwen als stellv. Kassier gewählt.
Vom Landeskurtheater. In welch gutem Ansehen das Landesknrtheater bei den am hiesigen Platze weilenden Kurgästen und bei den Wildbadern selbst steht, zeigte am deutlichsten der letzte Sonntag, an welchem zum Schluß „Die Csardasfürstin" gegeben wurde. Dichtgedrängt saß und stand das Publikum Kopf an Kopf. Kein Wunder, war doch dieser Abend zugleich ein Abschiedsabend für das allgemein beliebte und gern gesehene Ensemble. Stürmischen Beifall ernteten am Schluffe jeden Aktes die Künstler und allgemein wurde der Wunsch geäußert, die Direktion möchte nächstes Jahr (und zwar früher als dieses Jahr) mit denselben Kräften am hiesigen Platze wieder erscheinen. Besonderes Lob verdienen die Damen Hildegard Gallin, Friede! Teurer, und Annie Ernsst, sowie die Herren Otto Kr auß (der Grandige), W alter Villmann, Edi Beck, PaulHieber und der schon früher abgereiste Karl Burg, die mit recht die Lieblinge des Theater-Publikums genannt wurden. — Auch wir schließen uns dem Wunsche auf ein Wiedersehen im nächsten Jahre an und rufen ihnen ein „herzliches Lebewohl bis 1921" zu. — Am Donnerstag ist im Kursaal nochmals Gelegenheit gegeben, Frl. Gallin und Herrn Hieb » r mit ihrem prachtvollen Stimmaterial zu hören, und sind wir der Ueberzeugung, daß dieser Abend ein vollbesetztes Haus bringen wird. p.
Evang. Gottesdienst. Donnerstag, 9. Sept., nachm. 4 Uhr Bibelstunde im Katharinenstist: Stadtvikar Dieterle.
keksnnlmscttung.
Der Panoramaweg ist wegen Vornahme »on Grabarbeiten bis auf Weiteres für den Fuhrwerksverkehr gesperrt. Wildbad, den 7. September 1920.
Stadtschultheißenamt.
Die in Nummer 201 d. Bl. näher beschriebenen Grundstücke der Eitel'schen Eheleute kommen am
Samstag, den 11. September 1S2V,
vormittags 11 Uhr
im Rathause zu Wildbad zum zweiten und voraussichtlich letztenmal zur freiwilligen öffentlichen
Versteigerung.
Wildbad, den 7. September 1920.
Bezirksnotar Brehm.
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Diejenigen Pensionen und Hotels, welche dieselben nicht im Besitze haben, werden aufgefordert, solche unverzüglich auf dem Ledenrmittelamt abzuholen.
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