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Amts- und Anzeigeblatl für den Oberamlsbezirk Calw.

Mittwoch, den 12. Oktober 1921.

86. Jahrgang

Bezugspreis: In der Stadt mit Trägerlobn Mk. 13L0 viertetsährlich. PrsrdezngS» preis Mk. 12.90 mir Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme S Uhr vormittags.

Die Spannung vor der Entscheidung.

Die oberschlefifche Frage.

Zur Lage.

ft Die oberschlestsche Frage ist noch immer eine Frage, leider. Die seitherigen Verzögerungen der Lösung nach dem Abstim- «ngzergeinis in Oberschlesten u. gemäß dem VersaillerJriedens"- Lntrag selbst die einfachste Sache der Welt durch den Obersten Aal in Paris und den Völkerbundsrat in Genf bedeuten schon längst fii Deutschland nichts Gutes. Die vier Berichterstatter, ein Belgier, rin Brasilianer, ein Chinese und ein Japaner, des Bölkerbundsrats - Berichterstatter, ohne den Streitgegenstand, Oberschlesten, persön­lich für die Entscheidung besichtigt zu haben, gelinde gesagt, eine Oberflächlichkeit, in Wahrheit ein Fervcl! diese Berichterstatter sch-inen sich bis gestern selbst noch nicht einig gewesen zu sein. Ein .nichleuropäisches" Mitglied Nichtcuropäer regeln heute die wich­tige Frage Europas soll sogar mit seinem Austritt gedroht haben. Das Gutachten dieses Vierer-Rats wird der Völkerbundsrat wieder Wutachten und zuletzt wird der Oberste Rat darüber entscheiden. ES bleibt ihm allein die letzte Verantwortung. Heute oder morgen sollte die Entscheidung in Genf, Paris und London fallen. Der Oberste Rat wußte bis gestern angeblich noch nichts von den Ent­würfen und Vorentwürfen des Vierer-Rats. Zu glauben ist das kaum. Briands jüngste Rede deutete anderes an, und die, amtlich allerdings noch nicht bestätigte Ankündigung der Aufhebung der mi- Wrischen Zwangsmaßnahmen so erfreulich dies wäre die Aufhebung der Kontrollkommissionen, die Verminderung der Bc- schungskosten, deuten auf eine Entscheidung in der Oberschlestschen Frage gegen Deutschland. In letzterem Entgegenkommen hätten wir sozusagen einen Trostpreis für den Verlust des größern Teils des oberschlestschen Industriegebiets zu sehen und eine Stütze des Kabinetts Wirth. Auch von der Stundung der Reparationen hat mn schon gehört. Sirenen, schlechte Vorzeichen! In Berlin wird die Sachlage pessimistisch beurteilt. Ein Teil der deutschen Presse schreibt bereits unverantwortlich genug vom Sturz des Reichskanzlers und der Reichsregierung. Der Wunsch ist der Vater des Gedankens. Ein Rücktritt Wirth ist durchaus möglich, vielleicht jogar wahrscheinlich. Denn das Kabinett Wirth hat sich selbst bezeich- »tt u. bezeichnen lassen als das Kabinett der Erfüllung. Nimmt man ihm die erste wirtschaftliche Erfüllungsmöglichkeit: Oberschlesten, so »mmt mm ihm auch die moralische Verpflichtung, seine Erfüllungs- b»W weiter zu treiben. Frankreichs Ziel ist hier nicht eindeutig. Aber in Deutschland sollte man nicht noch dem Feind von außen Wen und mit einer Regierungskrise spielen, die jetzt am wenigsten Wen würde. Denn die Frage der Erbreiterung der Regierung nach Äs oder rechts oder links und rechts ist noch immer in der Schwebe. M die Sondcrverhandlungen in London durch den Botschafter Stha- mr etwas erreichen, ist mehr als fraglich: wir haben den Eindruck, m Entscheidung ist bereits gefallen, Frankreich und Polen haben die Anhand, politische Gesichtspunkte über die wirtschaftlichen Fragen Wogt. Lloyd Georges seinerzeitige Reden für Recht und Billigkeit Wn Deutschland in der oberschlestschen Frag« wären dann aller- mgs Lös Lügen gestraft. Von deutscher Seite wird mit allen üieln noch einmal ein Druck nach außen hin versucht. Ob er kos Hilst und sich nicht noch in einen Druck gegen innen wandelt, Frage. Aber wozu die Aufregung? An eine Ent- , ung zugunsten Deutschlands hat eigentlich niemand ernstlich oder doch? Deutschland muß trotzdem sein Recht fordern; »Recht bleibt Recht. Die nächsten Tage oder Stunden entschci- »rüber, ob die Entente ernstlich gewillt ist, Europa aufzubaucn ^ bu zerstören. Ohne die Mitarbeit Deutschlands geht aber der ' Ausbau nicht. Und Oberschlesien gehört zu Deutschland.

Die Stimmung in Berlin.

Sitzung des Retchskabinetts. Pessimistische Auffassung W Presse. Drohende Zurücknahme der Kredithilse durch Industrie, Danken und Landwirtschaft.

Berti», 12 . Oktober. Das Reichskabinett ist gestern Abend einer kurzen Sitzung wieder auseinandergegangen, da ihm °"ihentische Nachrichten über das Schicksal Oberschlesiens nicht Ziagen. Das Kabinett wird heute Vormittag 9 Uhr zu einer »eilen Sitzung zusammentreten.

Die Sitzung des Neichstagsausschusses für auswärtige An­wesenheiten, die für heute Vormittag anberaumt war, ist besagt worden, da die Regierung noch nicht in der Lage ist, Sttve Mitteilungen über das oberschlesische Problem zu machen, «amtliche Blätter sehen die durch die bisher aus Genf ein-

^»ssenen Nachrichten in Deutschland geschaffene Lage als kritisch an.

DieVossische Zeitung" erklärt, daß die Entscheidung des Völkerbunds, wenn sie auch nur annähernd so ausfallen sollte, wie die heutigen Meldungen befürchten lasten, keineswegs von Deutschland widerspruchslos hingenommen zu werden brauche. Eine solche Entscheidung wäre kein Votum auf die oberschle- sische Abstimmung, sondern vielmehr eine willkürliche Phan­tasterei, deren Gutheißung weder ein deutsches Kabinett aus­sprechen könne, noch überhaupt politisch ernst zu nehmenden Männern zuzumuten wäre. Einer solchen Entscheidung zu weichen habe das Kabinett umso weniger nötig, als der Reichs­tag zweifellos einmütig dem selbstverständlichen Vorschlag des Kabinetts zustimmen würde, der Entente gegenüber die Ent­scheidung als unannehmbar und mit dem Friedensvertrag im Widerspruch stehend zu beanstanden.

Auch dieDeutsche Allgemeine Zeitung" betont, daß weder das Kabinett Wirth noch irgend ein anderes imstande wäre, die Verpflichtungen aus dem Versailler Friedenvertrag, aus dem Ultimatum und aus den Wiesbadener Abmachungen zu er­füllen, falls Deutschland nur ein Stück des oberschlestschen Indu­striegebiets genommen würde.

DerBerliner Lokalanzeiger" spricht bereits von einer schweren Regierungskrise. Dem Blatt zufolge soll in politischen Kreisen verlauten, daß das Reichskabinett fest entschlossen sei, zurückzutreten, wenn die Entscheidung über Oberschlesien so aus­falle, wie es im Augenblick den Anschein habe. Wie das Blatt weiter mitteilt, seien gestern Abend einige Mitglieder des Reichsverbands der deutschen Industrie beim Reichskanzler gewesen, um sich mit ihm über die Kreditaktion zu unterhalten. Auch die oberschlesische Frage sei im Zusammenhang damit besprochen worden. Industrie, Landwirtschaft und Handel seien, dem Blatt zufolge, fest entschlossen, angesichts der Nachrichten über die Beschlüsse des Bölkerbundsrats die größte Zurückhal­tung zu üben. Nach dem etwaigen Verlust von Oberschlesien oder nach der Teilung des Industriegebiets könne die deutsche Volkswirtschaft nach Meinung maßgebender Jndustriekreise nicht die Kraft besitzen, Leistungen zu vollbringen, wie sie mit dem Abschluß des Kreditabkommens verbunden sein würden. Das Abkommen dürste also nur abgeschlossen werden, wenn Deutsch­land Oberschlesien Schalte, denn die Industrie u. mit ihr Handel und Landwirtschaft dächten nicht daran, Leistungen zu über­nehmen, von denen sie von vornherein wüßten, daß sie nicht er­füllt werden könnten. Außerdem verlautet, dem Blatt zufolge, daß die ausländischen Finanzkreiss, die an die deutsche Wirt­schaft mit Anleiheangeboten herangetreten waren, entschlossen seien, die Angebote zurückzuziehen, wenn Deutschland wichtige Teile Oberschlesiens verlieren sollte.

Die Zentrums-Parlaments-KorrespondeiH schreibt: Die Wegnahme Oberschlesiens in dem Umfang, wie sie geplant scheint, erschüttert die Erfüllungspolitik des Kabinetts Wirth. Mit dem Sturz des Kabinetts Wirh wäre aber auch die Koali­tion selbst kaum noch aufrecht zu erhalten, wenigstens nicht mit einem Erfüllungsprogramm.

Der gleichen Ansicht ist auch die Sozialistische Korrespondenz.

Das Neichskabinett.

Berlin, 11. Okt. Wie die Blätter melden, ist die heutige Bormittagssitzung des Kabinetts, die sich mit dem oberschle­sischen Problem befaßt hat, um 1 Uhr abgebrochen worden. Die Sitzung wird heute abend um Uhr fortgesetzt werden. Ein endgültiger Beschluß ist weder in der gestrigen, noch in der heutigen Kabinettssitzung gefaßt worden, da der Reichsregie­rung eine amtliche Mitteilung über den Stand der oberschle­sischen Frage in Genf noch nicht Vorgelegen hat.

Ein Antrag auf sofortigen Rücktritt.

Berlin, 11. Ok. Rach einer Mitteilung derRassischen Zei­tung" soll in der Nachtsitzung des Kabinetts der Antrag einer sofortigen Demission der Regierung gestellt und erwogen worden sein mit der Begründung, daß sich das Programm und die Poli­tik des Kabinetts Wirth nicht weiter durchführen lasten würden, wenn Oberschlesten Deutschland verloren ginge. Das Blatt be­tont aber, daß das Kabinett Wirth nach wie vor den festen Willen zur Erfüllung hat und nur wünscht, daß man ihm die Möglichkeit läßt, den Willen auch weiterhin in die Tat umzu­setzen. In diesem Sinne dürfte auch der deutsche Botschafter in London bei Lloyd George Vorstellungen erheben.

- DerVorwärts" zur Lage.

Berlin, 11. Okt. Auch derVorwärts" hebt nochmals den festen Willen des Kabinetts Wirth hervor, die Verpflichtungen Deutschlands weiter wie bisher bis an die Grenze des Men­schenmöglichen z« erfüllen und sagt: Bisher konnten die un­

geheuerlichen Anstrengungen mit gutem Gewissen gemacht werden, weil man uns versichert hatte, der oberschlesische Lungenflügel, besten wir als Schwerstarbeiter unbedingt be­dürfen, werde uns nicht beschnitten werden. Was bleibe uns aber zu tun übrig, wenn uns der freie Atem durch den stets drohenden Zugriff einer Aerztekommission behindert werde? Wie sollen wir unser Reparations- und Wirtschastsprogramm festlegen, wenn in Oberschlesien von neuem ein kurzfristiges Provisorium geschaffen wird? Gewiß, Deutschland wird weiter­kämpfen, aber die Verhältnisse find nicht geklärt genug, um Enttäuschungen, wie Oberschlesten eine zu werden droht, ohne gefährliche Erschütterungen ertragen zu können.

Die Aufgabe des deutschen Botschafters in London.

Berlin, 11. Okt. Dem Tageblatt zufolge soll der deutsch« Botschafter in London, Dr. Sthamer, beauftragt worden sein, Lloyd George nicht im unklaren darüber zu lasten, welche poli­tischen Folgen sich aus einer Abtrennung des oberschlestschen Zndustriereviers von Deutschland ergeben würden. Die diplo­matischen Vertreter Deutschlands in den Ententestaaten sollen ähnliche Weisungen erhalten haben.

Aufruf des deutschen Ausschusses für Oberfchleffen an den Reichskanzler.

Aufforderung an die Reichsregierung zum demonstrativen Rücktritt bei Entscheidung gegen Deutschland.

Kattowitz, 12. Okt. Der Deutsche Ausschuß für Oberschlesten bat gestern folgendes Telegramm an den Reichskanzler Dr. Wirth gerichtet:An den Herrn Reichskanzler, Berlin. Mit steigender Beunruhigung hat der Deutsche Ausschuß von den Nachrichten aus Genf Kenntnis genoimnen. Wir können nicht glauben, daß sie rich­tig sind, denn eine solche Entscheidung wäre eine Katastrophe für das gesamte Wirtschaftsleben Oberschlestens. Die Vergewaltigung des Rechts können wir nicht hinnehmen. Wir rufen in letzter Minute noch einmal das Reich an. Das Zentrum, die Demokratische und die Sozialdemokratische Partei Oberschlestens haben von sich aus dem Reichslabineit ihren Standpunkt selbständig dargelegt, daß sie ein Verbleiben ihrer Parteivertreter im Kabinett einer solchen Ent­scheidung gegenüber für undenkbar halten. So denkt aber auch der Deutsche Ausschuß in seiner Gesamtheit, in dem in völliger Einig­keit alle deutschen Parteien, Gewerkschaften und sonstige ständische Körperschaften Oberschlesiens vertreten sind. Wir haben es verstehen können, daß daS Ultimatum der Entente von der Reichsregierung angenommen worden ist, um Oberschlesten für das Deutschtum zu retten. Wir würden es nicht verstehen, wenn diesem neuen Rechts­bruch gegenüber die Reichsregierung nicht alle Konsequenzen ziehen würde. Es erscheint uns völlig ausgeschloffen, daß die Regierung etwa dem Ansinnen des Völkerbundsrats nachgeben könnte, dem Wechselbalg, dm man uns mit demautonomen Wirtschaftsgebilde" oder ähnlichem unterzuschieben gedenkt, durch die wirtschaftlichen Kräfte Deutschland Leben einzuhauchen. Wenn der Völkerbundsrat nicht wagen will, Recht Recht bleiben zu lassen, so müssen wir eS von uns weisen, Gegenstand irrsinniger politischer und wirtschaftlicher Experimente zu sein. Wir fordern unser Recht, wir fordern aber auch von dem Reich, daß es unser Recht verfechte ohne Rücksicht da­rauf, ob dem Einzelnen hier wieder schwere Tage bevorstehen mögen. Reichskanzler werde hart!"

Forderung nach Austritt der Sozialdemokraten aus der Reichsregierung bei ungünstiger Entscheidung über Oberschlesten.

Kattowitz, 12. Okt. Die in der Sozialdemokratischen Partei Ober- kchlesiens organisierten Mitglieder stellten an den Vorstand der So­zialdemokratischen Partei Deutschlands das dringende Ersuchen, die sozialdemokratischen Mitglieder der deutschen Reichsregierung zu be­auftragen, bei einer für Deutschland ungünstigen Entscheidung in der oberschlestschen Frage ihre Aemter im Reichskabinett niedcrzulegen und zu erklären, daß die Sozialdemokratische Partei als die Vertreterin der arbeitenden Bevölkerung die Verantwortung für die Zustimmung zu einer solche« Entscheidung nicht zu tragen vermöge.

Kundgebung heimattreuer Oberschlesier.

Eisenach, 11. Okt. Die Ortsgruppe Eisennach der vereinig» ten Verbände Heimattreue! Oberschlesier veranstaltet am Mitt­woch eine Kundgebung, um der Ueberzeugung Ausdruck zu geben, daß der Verlust auch nur eines Teils Oberschlesiens für Deutschland national und wirtschaftlich niederschmetternd und für keinen Deutschen erträglich wäre. Sie ruft alle Schwester- gruppen auf, sich dieser Kundgebung anzuschließen und dem Völkerbund in Genf nochmals eine zu fastende Entschließung im Sinne der Erhaltung Oberschlestens für Deutschland zu unterbreiten-