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Nr. 236.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

96. Jahrgang

Erscheinung «weise: «mal wöchentlich. Anzeigenpreis: Tie kletnsPaltigeZeile75Pfg.

tiNIamen Mi. S.kO «Ui Enmmeianzeigen kommt ein Zuschlag von 100°/. fteruspr.o.

Montag, den 10. Oktober 1021,

Bezugspreis: In leer Stadt mit TrSgeklohn Mk.I3.S0 viertelikihrlich. PcftdezngS- preiö Mk. 12L0 mit Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme S Uhr vormittags.

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Itt Reichskanzler M -Mische« Lage.

fl« den Wiederaufbau. Hoffnung auf Aufhebung der mili- ,irischen Zwangsmaßnahmen? Die oberschlesische Frage: ei«t Warnung an Polen und die Entente. Aufruf zur Einig­keit in Deutschland.

Lsstnburg, 9. Okt. Anläßlich des 25jährigen Jubelfestes des Katholischen Arbeitervereins Offenburg hielt Reichskanzler Dr. Mth eine Rede, in der er u. a. sagte: Ich gehöre nicht zu denen, die den Begriff der Amtsmiidigkeit kennen. Wir wollen auch, mm sich die schwersten Wogen hoch auftürmen, niemals ver­zagen. Wir müssen uns große Zurückhaltung auferlegen, denn m dürsen nicht vergesse», daß die Völker um uns noch immer ans mit starkem Hatz verfolgen. Wir müssen zeigen, daß wir e- mit dem Wiederaufbau ernst nehmen und tun, was in unseren Kräften steht, um zu diesem Werk beizutragen. Ein Volk, das den ernsten Willen zeigt, ein Volk, das aufrichtig ist und eine Reichsregierung, auf deren Wort man unbedingt bauen kann, werden uns das Vertrauen der Welt wieder erwerben. Hie and da haben wir bereits Verständnis gefunden. Die große wirtschaftliche Krise, die die Welt durchlebt, wird die schwie­rigsten Probleme anfwcrfen. Man denke nur an die vielen Mionen Arbeitslosen, die in England und Amerika existieren, illft nicht nur wir, sondern auch die Länder, die zu den Siegern zählen, habe» mit großen Sorgen zu kämpfen. Wir haben zwar den Frieden, aber nicht den wirklichen wirtschaftlichen Frieden. !er Reichskanzler sprach sodann von den Sanktionen am Rhein m sagte: Besonders die militärischen Sanktionen haben wir mmer als Unrecht empfunden und werden sie auch weiterhin als Unrecht empfinden. Wir haben alles getan, was wir zu er- Men hatten, was uns gestellt war als Bedingung für die Auf­hebung der Sanktionen. Jetzt müssen auch die Alliierten mit derselben Pünktlichkeit für die Aufhebung der militärischen Sanktionen Sorge tragen. Es sei nicht gerade ei» Ruhmesblatt m der Geschichte der Alliierten, daß sie die militärischen Sank­tionen noch nicht aufgehoben hätten, aber er hoffe, daß der Tag nicht mehr fern sei, wo der Krieg aushöre und wo dann alle ver­ständigen Menschen sich an einem Tisch zusammensetzen würde«,

>u> zu beraten, wie der drohenden wirtschaftlichen Krise in der ganzen Welt entgegengewirkt werden könne.

Lsjeuburg, 9. Okt. Der Reichskanzler kam dann auf die ober- schlesische Frage zu sprechen und sagte dabei etwa: Ich bi« sehr besorgt am das Schicksal dieses Landes. Ich weiß nicht, ob ein Kksmnungswcchsel bei de« Alliierten eiugetreten ist, oder ob «au etwa Lust verspürt, ein neues Land im Osten zu kon- simieien, über das in Deutschland noch nach Jahrzehnten ge­bauert würde. Heute sei noch eine Verständigung mit dem pol­nisch» Volk möglich. In Warschau habe jedoch die Bergröße-

Mgswut die Geister verblendet und das polnische Volk gehe lazu über, sich mit dem deutschen Volk zu verfeinden, nachdem >s sich die Rügen zu Todfeinden gemacht habe und obwohl in Litauen und Galizien der Kampf ncch nicht abgeschlossen sei.

zwischen das deutsche Volk und das polnische Volk ein nnplsien-er politischer Leichnam gelegt werden? Der Gedanke «n eine solche Konstruktion sollte die Politiker aller Länder ab- Men, den Schritt zu tun, dem deutschen Volk deutsches Land, Jahrhunderte lang zu «ns gehört hat, durch ein Diktat zu »nbrn. Das deutsche Volk weiß nichts Amtliches über die Siim- ^»g im Völkerbundsrat. Aber enttäusche man Deutschland gerade nicht um des demokratische« Prinzips in Europa «Een. Das deutsche Volk, das guten Willens ist, ein Reich der «ttcheit und der Gerechtigkeit, ein Reich des Friedens mit allen ourrn mit eigener Hand unter größten Opfern aufzubauen, st nicht enttäuscht werden. Eine Enttäuschung wäre schmerz- z ^ kür die Führer der Politik und ihre großen Ziele " z ^Verständigung und Völkerversöhnung. Nicht allein ' °tr deutschen Negierung willen, nein um des Schicksals ^.cn, um des Schicksals des arbeitenden deutschen v ^ Een, ist fjjx »ns eine gerechte, eine weitschauende, eine n Bedeutung angemessene Entscheidung in Oberschlesien eine kurstage. Der Reichskanzler forderte schließlich zur Einig­es und warnte eindringlich davor, das deutsche Volk in - ^ !p"lten. Nur die Zusammenfassung aller Kräfte

dm M ^°Ützes Hüne uns wieder aufwärts führen auf

kki z ^ christlich gesinnte Arbeiterschaft stets ver-

d<i x ^ ^isen Endpunkt gekrönt werde von dem Zeichen Vn * "wng. Der Reichskanzler streifte auch die Verhandlun- bl-iike ' Vertretern der Industrie, des Handels und der ""bei er seiner Ansicht dahin Ausdruck gab, daß er Unverstanden sei, daß jene Kreise, die dem deut- Ak helfe« wollten, auch mit di« Verantwortung trüge«

in der Führung der Ncgierungsgcschäste. Aber täuschen dürfe n an das deutsche Volk nicht; das Angebot müsse Wirklichkeit werden. Das deutsche Volk ist zu retten, wenn es sich selbst nicht oufgibt, wenn es auf Gott vertraut, wenn cs redlich und ver­ständnisvoll weiterstrebt, wird auch uns wieder ein Tag des Friedens und der Freiheit, ein Tag des Wohlergehens beschieden sein.

Berlin, 9. Okt. Der Reichskanzler hat seinen Urlaub ab­gebrochen und kam heute Abend nach Berlin zurück.

WM Ukk die Richtlinien Wer Politik.

Paris, 9. Okt. Ministerpräsident Briand hielt heut« nach­mittag in St. Nazaire eine Rede. Er sagte, er wolle vor der Wiederaufnahme der parlamentarischen Arbeiten die Richtlinien Mitteilen, nach denen er die Politik zu orientieren gedenke. Man habe gesagt, wenn er, Briand, gewisse Konzessionen verwei­gern werde, könne Frankreich einen besseren Nutzen ans seinem Siege ziehen. Frankreich habe die größten Opfer gebracht. Es habe ein Anrecht auf volle Reparation seiner Schäden. Er habe aber die Regierung übernommen in der Absicht, den Frieden für Frankreich sicher zu stellen. Während der FricdenLvcrhandlungen habe Frank­reich Konzessionen machen müssen. Er, Briand, der erst zwei Jahre nach Abschluß des Waffenstillstands zur Regierung gelangt sei, ohne ein vollkommenes Instrument in Händen zu haben, habe kein voll­kommenes Werk schaffen können. Wie fein Vorgänger habe er im volle« Einverständnis mit Frankreichs Alliierten handeln muffen. Ohne diese Solidarität wäre die Ausführung des Vertrags unmög­lich. Aber niemals könne Frankreich alles erlangen, was man ihm schulde, weil es Dinge gebe, die man nicht bezahlen könne. Um den schlechten Willen des deutschen Militarismus zu besiegen, habe seine Negierung die Besetzung von Düffeldorf, Duisburg und Rnhrort beschlossen. Das seien Ereignisse von großer Bedeutung, die der Regierung nicht auf das Aktivkonto gebucht würden, während man von dem Debet großes Aufsehen mache. Die Mobilisierung der Jahresklasse 1919 habe die Regierung nicht leichten Herzens unter­nommen. Das Ergebnis habe gezeigt, daß sie gerechtfertigt gewesen sei, denn am Jahrestage des Friedensschluffes von Frankfurt am Main habe der deutsche Reichstag die Niederlage Deutschlands an­erkannt. Hätte man die Jahresklaffe 1919 noch länger draußen gelaffen, dann hätte man den Kriegszustand unnötig veriängt. Seit­dem habe Deutschland gewiffenhastcr als in der Vergangenheit seine Verpflichtungen erfüllt. Es habe entwaffnet. Frankreich halte an seinen Allianzen fest. Es werde, ohne etwas von seinem Recht auf Sicherheit cmfzugeben, nicht vergessen, was man den Alliierten schulde. Jetzt sei Frankreich nach Uebersee eingeladcn. Man werde dahin gehen, um eine DankcSpflicht cckzutragen, und um eine Pflicht gegenüber Frankreich zu erfüllen. Frankreich muffe gerüstet bleiben, solange seine Sicherheit nicht gewährleistet sei. Frankreich habe ein Anrecht aus Reparation und auf seine Sicherheit. In dieser Hin­sicht werde Frankreich keinen Augenblick schwanken. Die französische Regierung habe Vertrauen zu der gegenwärtigen deutschen Regie­rung. Wenn ein genialer Geist das Geheimnis besitze, alles besser zu machen als er, so werde er diesem sofort den Platz räumen. Der Krieg, der soviel Uebel und Trauer geschaffen habe, habe die Ge­danken der Freiheit und Solidarität unter den Franzosen gefördert. Die Republikaner, die regierten, könnten keine reine Parteipolitik treiben, sie müßten für alle Franzosen regieren. Die Regierung werde mit Unterstützung der Kammern einen Ausgleich zwischen den Extremen schaffen. Frankreich werde das Frankreich des Friedens und der sozialen Gerechtigkeit bleiben. (Lebhafter Beifall.)

Briand zu den rvirtschastspolitischen Fragen.

Paris, 10. Okt. In seiner Rede in St. Nazaire beschäftigte sich Briand u. a. auch mit den wirtschaftlichen Fragen, die der Friedensvertrag aufgeworfen habe. Er sagte nach dem steno­graphischen Bericht, die Forderung an Deutschland habe, nachdem sie einmal festgesetzt worden sei, einer Zahlung entsprochen, die alle Voraussetzungen übersteige. Die Zahlungsverpflichtung Deutschlands betrug 123 Milliarden Eoldmark und habe zur Zeit der Festsetzung einer Summe von 250 Milliarden Papier­mark entsprochen. Vor einem Monat sei sie auf 2600 Milliarden, heute auf 1000 Milliarden Papiermark angewachsen. So änder­ten sich die Zahlungsmöglichkeiten. Wie könne man sagen, daß Frankreichs Forderung verstümmelt worden sei. Die Wahrheit sei, daß die gegenwärtige wirtschaftliche Abhängigkeit der Völ­ker voneinander die Notwendigkeit ergebe, die Schwankungen des Wechselkurses zu ertragen. Die Völker, deren Wechselkurs am höchsten sei, fänden in ihrem Reichtum selbst die Ursache der Verarmung, während Deutschland das sei zwar paradox, weil es besiegt worden sei gerade in dem schlechten Stand seiner Mark die Bedingung finde, die seine wirtschaftliche Kon­kurrenz auf dem Weltmarkt begünstige. Angesichts einer solchen

Lage müßten die Großindustriellen und die großen Finanzleute Ser Welt das Bedürfnis fühlen, solidarisch zu sein im Interesse aller Länder, da die Lage niemals das völlige Gleichgewicht er­langen könne, wenn die Weltsolidarirät nicht hilfreich die Hand biete.

Die sberschlefische Frage.

Noch keine Entscheidung.

Paris, 9. Okt. Havas meldet aus Genf, der Völkerbundsrat fei noch nicht in der Lage, sein Gutachten über die »berfchlefische Frage abzugeben. Die Schlußfolgerungen der vier nicht ständigen Mit­glieder, die mit der Prüfung der Frage beauftragt seien, seien dem Völkerbund noch nicht unterbreitet worden. Dieser werde erst in der nächsten Woche in einer Vollsitzung davon Kenninis nehmen.

Andeutungen über die Entscheidung.

Unstimmigkeiten im Völkerbundsrat. Keine Billigung des Vor­schlags durch die Mächte? Regelung aufgrund der Sforza-Linie?

Paris, 9. Okt. Nach einem Bericht des Genfer Korrespondenten desNcwyork Herold" liegt die Entscheidung des Völkerbundsrats über Oberschlesien den Mächten bereits vor. Diese hätten sich jedoch geweigert, ihren Vertretern im Völkerbundsrat ihre Billigung zu gestatten, falls nicht gewisse Aenderungen getroffen würden. ES verlaute, daß ein nicht europäisches Mitglied des BSlkerbundsratS gedroht habe, sich von der ganzen Angelegenheit zurückzuziehen. Der Völkerbundsrat halt« jetzt zum Schein Sitzungen ab. Inzwischen würden seitens der Mächte geheime Verhandlungen über die vor- geschlagsne Lösung fortgesührt. DerEclairs" nimmt an, daß es sich um eine Verdrehung der Tatsachen handle. Das Blatt glaubt sicher zu sein, daß die französische Regierung keine Mitteilung er­halten habe. Andererseits glaubt das Blatt auch nicht, daß Italien, Japan, Belgien, Spanien, Brasilien und China Mitteilungen erhal­ten haben. Da derEclairs" alle dem Völkerbundsrat angehö- rende Länder außer England nennt, wird also die Frage offen ge­lassen, ob die eine Macht, von der gesprochen wird, England sei.

Paris, 9. Okt. DemNewyork Herold" wird aus Genf über di« Lösung der oberschlesischen Frage berichtet, sie enthalte nicht nur gewisse Abänderungen der Sforza-Linie, sondern auch den Vorschlag, eine dreigliedrige Kommission unter dem Völkerbund einzusetzen, die etwaige wirtschaftliche Streitigkeiten zwischen dem deutschen und dem polnischen Gemeinwesen beiderseits der vorgeschlagenen Linie regeln sollte. Die Kommission solle zusammengesetzt sein aus einem Deutschen, einem Polen und einem Neutralen. Im einzelnen seien die Befugnisse der Kommission Gegenstand der Kontroverse unter den Mächten. Gerüchtweise verlautet, daß die englische Regierung in gewissen untergeordneten Einzelheiten Einwände gegen die vor- gcschlagme Grenze erhoben habe. Diese Linie würde Königshütte und Kattowitz an Polen fallen lassen, obwohl Lloyd George in Paris darauf bestanden habe, daß sie Deutschland zugesprochen wer- den soll.

Genügend Truppe» in Oberschlesien zur Aufrechterhaltung der Ruhe.

Paris, 9. Okt. Wie dieChicago Tribüne" meldet, haben in der gestrigen Sitzung der Botschafterkonferenz die Vertreter von Eng­land und Italien die Ansicht vertreten, daß die gegenwärtig in Oberschlesien befindlichen Truppen ausreichend stark seien, um die Ordnung aufrecht zu erhalten. Aus diesem Grunde sei auch kein Beschluß gefaßt worden. Wünschen etwa die Franzosen weitere Verstärkungen?

Die Unsicherheit in Oberschlesien.

Storau (Oberschlesien), 8. Okt. In der Nacht zum Freitag wurden bei einem Einbruch in die hiesige katholische Kirche drei goldene Kelche entwendet.

Bogutschütz, 8. Okt. Heute vormittag um 8 Uhr wurde die Sta­tionskaffe von Bogutschütz von 1 Banditen überfallen. Diese hatten es auf die Vorschußgelder für die Arbeiter, die heute ausbezahlt werden sollten, abgesehen. Der Raub mißlang. Die Räuber ent­flohen und wurden verfolgt, wobei sich auf dem Kirchhof ein Ge­fecht entspann. Von den Räubem soll einer verletzt sein.

Seftreichs MW M wirtschaftliche Lage.

Die Vermittlung in der westungarischen Frage.

Rom, 9. Okt. (Agencia Stesani.) Der Minister des Aus­wärtigen, Marquis della Torretta wird am 10. Oktober nach Venedig abreisen, um dort mit den österreichischen und unga­rischen Delegierten über die italienische Vermittelung in der Burgenlandfrage zu beraten.

Budapest, 10. Okt. Ministerpräsident Gras Bethlen und Mi­nister des Aeutzern Graf Bansfy sind als Delegierte der unga­rischen Regierung gestern Abend nach Venedig abgereist.