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Nr. 235.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

96. Jahrgang

», 1 » rin » ng « weis -: « mal wöchentlich. Anzeigenpreis! Li- kieinspaitige Zeile 7» Pfg.

tiellame» Mi. L.S0 Aus Hammelanzeigen kommt ein Zuschlag von M»/. ssernspr. o.

Samstag, den 8. Oktober 1921.

Bezugspreis: In der Stadt mit Lritgcrloh» Mk.1L.00 vicrtelliihrlich. PcstdezugN- prels Mk. 1L.L0 mit Bestellgeld, Schlug der Anzeigenannahme s Uhr vormittags.

Politische Rundschau.

Me Tagung des Völkerbunds ist zu Ende. Er Hut l«ge getagt; i Genf ist auch eine wunderschöne Stadt. Der Millioncuhaushait dti Bundes ist darnach. Und die Leistungen? Wir wüßten keine und glauben doch die Tagung mit viel sachlicher Teilnahme be­obachtet zu Habeno Wir haben bisher grundsätzlich keine Stellung dazu genommen, jetzt ist es an der Zeit; vorher wäre es eine »n- j vermtworlliche Propaganda für diese Gesellschaft zur Beherrschung der Böller selbstverständlich ohne moralische, rechtliche, politische oder finanzielle Haftpflicht AufsichtSrat: die Entente gewesen. Uni gar nichts anderes handelt es sich hier. Oder haftet der Völker­bund für das, was er versäumte? Z B : Die ö st r c i ch i s ch - u n- xarische oder die albanische Frage zu lösen? Ungarn hat sein Gesuch um Aufnahme in diesen Bund der Völker zurückgezogen; denn die Behandlung seines Gesuchs wurde immer wieder ver­schoben. Ungarn ist noch nicht reif: es räumt nicht, wie es nach dem - ,Fr!edcns"verIrag von Trianon sollte, das westungarische, überwie­gend deutsche. ,Burgcn"land, und hält, der Entente zum Trotz, ^Karl von Aabsburg als seinen rechtmäßigen König ausrecht. König Ludwig von Bayern soll übrigens kürzlich im Burgen- land gewesen sein, und man hört abenteuerliche Nachrichten von dm Plan der Errichtung eines katholischen Königrei­ches der Donau länder: Bayern, Oesterreich-Ungarn. Wir geben das mit Vorbehalt als Neuigkeit wieder. Der österreichisch- ungarische. Grcnzstreit geht lustig weiter, die Meldungen darüber so bunt durcheinander als die vom griechisch-türkischen Kriegsschauplatz. Wir fragen, wer hastet dafür, daß immer »och kein Friede wird in Europa und der Welt? Wer anders ^ als die Entente mit ihrcir Friede nsverträgeu von Ver­sailles, Trianon und Scvres? Wer hat Europa balkanisicrt, um es dadurch dauernd zu beherrschen? Und wer anders setzt dasFre­velfriedensspiel" in gleicher Weise fort als der Völkerbund? Die ungarische Frage ist verschoben wie die albanische, und der Krieg zwischen Albanien mrd Südslawien steht neuesten Nachrichten nach unmittelbar bevor. Damit wäre Ungarn nach einer beite frei. Denn Südslawien gehört zur Kleinen Entente, > sogenannt, weil sie im Dienste dergroßen" steht, und diese Kleine: Tschechien, Südslawien, Rumänien hält sich bekanntlich zum Ein- greisen gegen Ungarn bereit. Man sieht: wir können jede Stunde lvieder m iten im schönsten europäischen Kriege stehen. Und in 6enf ragte der Völkerbund und verschob!

Im Verschieben war er groß: alles, was wirklich wichtig und deshalb politisch heikel war, wurde vertagt verschoben: d. h. gut aufgehoben bis zunr nächsten Jahr, u. U. für Zeit und Ewigkeit. 8. B. die überaus wichtige völkerrechtliche Frage allerdings eine ilmere Angelegenheit des Bundes der Eintragungspflicht aller Verträge beim Völkerbund, die ein Mitglied des Bun­des mit einein andern oder einem noch außenstehenden Staate ab- Wießt. Das wäre allerdings das längst verkündete Ende der alt«» Geheimdiplomatie. Aber eben: die Geheimdiplomatie wnntc nicht aufgegeben werden, ohne daß England, Frankreich und a»dre ihre geheimsten politischen Großpläne preisgeben müßten, und deshalb wurde die Behandlung der Frage verschoben. Im übrigen: n» Sieg der politischen Vernunft; ohne Geheimdiplomatie geht es i» der Politik nun einmal nicht! Nur in Deutschland glaubt man »och Mr schon nicht mehr in der Inbrunst der Revolutions- ^ an Möglichkeit und Segen einer öffentlichen äußren Politik. M Geheimen wurde auch in Genf diplomatisiert und politisiert: Mgt: von der Vollversammlung verschwanden die meisten und Mgsten Fragen in die nächtliche Behandlung von Ausschüssen Unterausschüssen. Erledigt, was wir im rechten Sinn von er- ^'Ol versiehe,,, wurde eigentlich nichts, weder die chilenisch-bolivia- noch die Wilnaer, noch die Opiumfrage oder die über Frauen- a Kinderhände! oder die Blockade- und Abrüstungsfrage oder das ^ ^ ^"^land. Wo etwas beschlossen wurde, sind es Be- ^uffs ohne Inhalt und Gehalt; wie der ganz« Bund und dessen ^ ^ne Formsache. Doch! zwei Beschlüsse fallen uns . ' ^ Redefreiheit wurde einmal beschränkt, und alsDo- ^ M tzxr Kultur" ist hervorzuheben, daß die Aushungerung Ä'i// ^'vtlbevölkerung, die sich während iws Kriegs als ' ° zum Zweck an Deutschland so bewährte, unter Umständen, äußersten Falle, gestattet sein soll. Das bedeutet: daß diese IkbV Schandtat der Menschheit durch den Völkerbund völkerrecht- »... Eoniert ist. Schluß! Der Präsident des Bundes, der fftdd" Karnebeek hat in seiner Schlußrede ein Lob-

» i " ^"öung gesungen, an einzelnen Stellen ehrlicherweise etwas » Neutraler! Wir haben nichts andres erwartet.

»!>. " Leiter kritisieren? Wurde doch auS der Mitte deS Bundes Kob Kritik geübt von dem englischen Südafrikaner Lord

k« n/? dem norwegischen Delegierten Lange und

-Ochen FranguliS. Nebenbei: ein Perser und der

Inder Svinavasa Sastria traten hin und wieder für Deutschland ein, und halten manches in der Abrüstungsfrage und in der oüerschlcsischen an Vollversammlung und Völkerbundsrat auszusetzen; Leon Bourgeois-Frankreich aber, ein berühm­ter Redner, fand iin Völkerbund ein Instrument des Rechts. Zur oberschlestschcn Frage bemerkte van Karnebeek in seiner Schluß- ansprachc: Was die gberschlefische Frage betrifft, so wissen wir, daß die Arbeit der vier Ratsmitgliedcr, denen das Vorstudium dieses wichtigen Problems anvertraui wurde, sich aus gutem Wege befindet, sodaß wir voraussehen können, daß der Völkerbundsrat in kurzer Frist die Losung Mitteilen kann, die ec empfiehlt. Denn der VSl- kerbunsrai tagt weiter, und die Entscheidung über Obcrschleflen sollte heute oder morgen sollen. Wir wollen keine falschen Hoffnungen, aber auch keine Befürchtungen vorzeitig und unnötig erwecken und warten ab. Vielleicht siegt doch die polirischr Vernunft; an den Sieg des Rechts haben wir keinen großen Glauben in einer Welt, in der Macht gilt und rechtlos ist, wer machtlos ist. Vier be­deutsame Reden wurden in letzter Zeit gehalten: der englische Ko­lonialminister Churchill hat in Dundee, Clemenceau in St. Harmine, der französische Abgeordnete Noble maire in Genf und Lloyd George in Jnverneß gesprochen. Diese Reden ge­hören zusammen wie die vier Staatsmänner. Raum und Zeit be­schränken uns heute; wir werden sie noch gebührend betrachten. Deutschland hat etwas seine innere Ruhe gefunden, nur die Mark nicht; sie fällt und steigt wieder und fällt noch einmal. Ein Sinnbild unsres Geschickes? Man soll den Teufel nicht an die Wand malen, lehren Leben und Geschichte. Ein Volk hat, wie der einzelne Mensch, sein: nämlich d a L Schicksal, das es verdient: In deiner Brust sind deines Schicksals Sterne." So Schiller. Politisch: Du hast es im Herz, im Kopf: in der Hand. Fichte sagte cinnial, welch eine Philosophie man wähle, hänge davon ab, waS für ein Mensch man sei. Wir setzen hinzu: was für ein Schick­sal einer hat, hängt davon ab, weich ein Charakter einer ist. Die Menschheit hat noch viel zu tun, es sind noch lange nicht alle Kulturaufgaben gelöst; cs gibt aber auch noch Naturkräftc, die stärker sind als wir. Das hat das Unglück von Oppau mit seiner bis heute noch unbekannten, weil nicht erkannten Ursache gezeigt. Die Toten 700 sollen cs sein, die Verwundeten sind noch nicht gezählt (Absicht?), sind Opfer der Natur und Kultur zugleich. Das gibt zu denken, nachzudcnkcn über einen Sonntag: Sind wir Men­schen, wenn wir unter den Verhältnissen stehen statt über diesen? Die Welträtscl sind trotz Ernst Häckel noch nicht gelöst. Rußland hungert: Während Europa das Hilfswctt organi­siert, können Millionen verhungern. Menschheit! Menschheit! Das IS. Jahrhundert verendete 1914192..? Denn der Krieg geht weiter im Frieden. Soll das 20. Jahrhundert überhaupt nicht aufgehen oder wie? Im Osten dämmert die rote Sonn« deS Bolschewismus, die Staatsmänner Europas halten Reden und Deutschland weiß nicht, was es soll oder will. ^.K.

Die oberschleflsche Frage.

Neue BerLeilnngspläne?

Berlin, 7. Okt. lleber das Schicksal Oberschlefiens, so er­fährt das Stuttg. N. Tgbl. aus Berlin, wird jetzt aus Genf eine neue Variante verbreitet, di^auf weniger einseitig orien- terte Stellen als die bisherigen Meldungen zurückgeführt wird. Danach soll Beuthen und der größte Teil des Kreises Beuthen, sowie die Kreise Hindenburg und Nydni! bei Deutschland blei­ben, während Pleß mit der südöstlichen Ecke des Industrie­gebiets einschließlich Kattowitz an Polen fallen sollen. Für den Kreis Nybnik, der in der Mehrheit polnisch gestimmt hat, aber aus wirtschaftlichen Gründen bei Deutschland belassen wird, soll Polen im Nordosten, d. h. in den Kreisen Lublinitz und Ro- senberg entschädigt werden. Auf den Gedanken einer zwangs­weisen wirtschaftlichen Uebereinkunft zwischen Polen u. Deutsch­land soll verzichtet worden sein. Die Entscheidung des Völker­bundsrats wird spätestens Mitte nächster Woche erwartet.

Erwartungen der Polen.

Saarbrücken, 7. Okt. Der Pariser Vertreter der Saarbrücke­ner Zeitung erfährt (nach dem Stuttg. N. Tgbl.) von wohlunter­richteter polnischer Seite, daß außer den Kreisen Pleß und Ryb- nik nunmehr auch Kattowitz, Beuthen und Tarnowitz, sowie ein Teil des landwirtschaftlichen Gebiets im Norden dem polni­schen Reiche zugesprochen werden soll, dagegen werde Königs- Hütte Deutschland zugeteilt.

Telegramme der deutschen Parteien und Gewerkschaften an den Bötkerbund.

Königshütte, 7 . Okt. Die deotschen politischen Parteien und Gewerkschaften von Königshütte haben folgendes Telegramm an den Völkerbundsrat in Genf geschickt: Die Bevölkerung

von Königshütte wendet sich in letzter Stunde an den Völker- dundsrat mit der Bitte, die über 50 000 Einwohner zählende größte Stadt Oberschiesiens beim Deutschen Reich zu belassen. Die Abstimmung ergab 74 Prozent der Stimmen für Deutsch­land. Die Existenz aller Kreise der Bevölkerung wurzelt in der Zugehörigkeit zum deutschen Wirtschaftsgebiet. Ihr ver­dankt die Stadt ihr schnelles Aufblühen. Sie würde eine Ab­trennung mit dem Untergang ihres gesamten Wirtschaftslebens bezahlen. Wir vertrauen, daß die Unteilbarkeit Oberjchlestens, die uns im Friedensvcrtrag garantiert ist, die Grundlage für die baldige Lntscheiduyg sein wird.

Kattowitz, 7. Okt. Der Allgemeine Deutsche Ecwerkschafts- bund sandte folgendes Telegramm an den Generalsekretär des Völlerbundsrats: Die immer schwieriger sich gestaltende Lage besonders in der weitcrverarbeitenden und in der Bauindustrie vcranlaßte die Kartellvorsitzenden des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, der im Bezirk Oberschlefiens 135 000 Mit­glieder umfaßt, am 0. Oktober in einer Besprechung die Ur­sachen dieser Krise und die Möglichkeit ihrer Beseitigung zu untersuchen. Uebereinstimmcnd ist man zu der Ansicht gelangt, die die Ursachen außer in der allgemeinen europäischen Depres­sion in erster Linie in der Ungewißheit über das zukünftige Schicksal des Landes liegen. Nur mit Hilfe größerer Regie­rungsaufträge war es bisher möglich, die oberschlesische Indu­strie vor dem Zusammenbruch zu bewahren, der unausbleiblich ist, wenn die Entscheidung nicht so bald wir möglich getroffen wird. Wir geben hierbei der Ueberzeugnng Ausdruck, daß die oberschlesische Industrie ein unteilbares Ganzes ist. Eine poli­tische Grenze in diesem Gebiet muß die Produktionssähigkeit der Betriebe auf das schwerste erschüttern und ihren Bestand und Entwickelungsmöglichkeit vollkommen in Frage stellen. Wir verlangen deshalb die Anerkennung des Grundsatzes der Un­teilbarkeit des Industriegebiets. Diese Erkenntnis läßt sich aber nicht allein durch das Studium mehr oder minder gefärbter wirtschaftlicher Werke, durch di« Vernehmung noch so hervorra­gender Kenner des Landes gewinnen. Sie kann nur aus der eigenen Erkenntnis der Dinge geschöpft werden. Wir richten deshalb an den hohen Völkerbundsrat die dringende Bitte, vor der Entscheidung über die Grenze des Landes durch berufene Lachverstünige die wirtschaftlichen Zusammenhänge zu unter­suchen. Im Interesse der oberschlesischen Industrie, die ein we­sentlicher Bestandteil der europäischen Wirtschaft ist, und im In­teresse der oberschlesischen Arbeiterschaft erwarten wir, daß die­ser Untersuchung die sofortige Entscheidung über die politische Zugehörigkeit des Landes folgt. ,

Noch keinerlei Beschlüsse bekannt.

London, 7. Okt. Der diplomatisch« Berichterstatter desDaily Telegraph" erfährt zu der Haltung Großbritanniens gegenüber dem oberschlesischen Problem, der britischen Regierung lägen keinerlei genaue Informationen bezüglich des Beschlusses des Völkerbunds­rates vor. Es sei nur bekannt, daß der Rat eine Grenzlinie in Er­wägung ziehe, die sich der Sforzalinie nähere und daß er sich mit der Frage der Vergütung wirtschaftlicher Schäden beschäftige, die mit einer Teilung des Jndustriedreiecks verbunden'wären.

Der Reichskanzler über die Zukunft Oberschlesiens.

Freiburg i. B., 7. Okt. Der Reichskanzler Dr. Wirth gemahne dem Korrespondenten derBaseler Nationalzeitung" eine Unter­redung, worin er sich über-die Zukunft Oberschlefiens, wenn das Gebiet bei Deutschland bleiben sollte, äußerte, daß das Autonomie­gesetz unter allen Umständen durchgeführt würde. Er glaube, daß eine Politik der Versöhnung die allerbeste Lösung der oberschlesischen Frage sein werde. Er glaube auch daran, daß eine solche Politik die einzige sei, die Deutschland betteiben könne. Nur Versöhnung könne diesem Lande den langersehnten Frieden geben. Der Aufstand habe zunächst jedoch die Versöhnung zunichte gemacht. Aber die Er­gebnisse des dritten polnischen Aufstandes haben doch gezeigt, daß nur Versöhnung das Heilmittel ist, das allen helfen kann. Wir müssen auch von den Oberschlesicrn, die am 20. März ihre Stimme für Polen abgegeben haben, erwarten, daß sie, wenn die Entscheidung über Oberschlesien gefallen ist, ehrlich und loyal am Wiederaufbau Oberschlesiens Mitarbeiten. Inzwischen blicken alle Augen in Deutsch­land nach Genf. Eine Entscheidung, die unserem guten Recht nicht entspricht, würde nicht nur jede Möglichkeit eines Ausstieges für Oberschlrsien vernichten, sie würde auch das demokratische friedliche Deutschland ins Herz treffen. Gott gebe, daß sich diese deutsch« und auch europäische Lebensfrage zum Guten wende.