der Entschädigunqssrage wlrH'Frankrei'cy wohl nachgebeü und seine überspannten Forderungen herabsetzen müssen. , Um die Ermäßigung in möglichst engen Grenzen zu § halten, dafür ist es zweckdienlich, Deutschland inrmer wre- ( der ins Unrecht zu setzen und gegen es Stimmung zu j machen. Nichts war dazu geeigneter als die Vorschre- ! bung der Entwasfnungssrage, aus der zweifellos, rem '< formell betrachtet, eine Nichterfüllung des Wortlauts der i Friedensvertragsbestimmungen herausgebracht werden kann. Aber es sind dies Bedingungen, die auch der ' beste Wille bisher nicht erfüllen konnte, so die Herab­setzung der Heeresstärke auf 100000 Mann und dre z Ablieferung der in der Zivilbevölkerung verborgenen Was- H sen. Daß große Mengen davon tatsächlich versteckt ge- ; halten werden, ist kein Zweifel, bei jedem Ausruhr kom- k men wieder neue Mengen zum Vorschein. Und wenn ? man sie alle einsammeln und abliefern könnte, so wäre ! dies wahrscheinlich niemand lieber als der Reichsregie- f rung. Aber dazu wären mindestens doppelt w viel Trup- f Pen und Polizeiwehren nötig, als wir jetzt besitzen, und j gerade diese sollen vermindert oder ganz ausgelöst wer- : den. Das ist ein schlau berechneter Plan. Sollte sich dre j Vermutung bestätigen, daß hier eine listige Falle ge- s stellt worden ist, so wäre Lloyd George also auch hm- j eingeraten, wie die ahnungslosen Deutschen, denn daß ! er um den Plan gewußt hätte, ist doch wohl kaum an- 1 zunehmen. Wie dem aber auch sei: aus keinen Fall s hatte Lloyd George einen Grund und ein Recht, die ? Aufrichtigkeit der deutschen Regierung in Zweifel zu zie- j hen und den Vertretern gewissermaßen ein Ultimatum l zu stellen. . i

Aus die Konferenz von Spa haben wir von Ansang an keine ausschweifenden Hoffnungen gesetzt.! Anderer- ! seits ist aber auch noch nicht jede Aussicht auf eine < Verständigung verloren. Es kommt nur darauf an, daß die deutschen Vertreter jetzt die Nerven behalten und ^ die deutsche Würde wahren. Im schlimmsten Fall, ! wenn ihre Vorstellungen gar nichts mehr gelten sollen, ; wenn das würdelose Spiel von Versailles sich wieder- ^ holen sollte was wenig wahrscheinlich sein dürfte, , dann können sie ihre Akten wieder einpacken und nach s Hause zurückkehren. Es würde sich dann nur fragen, für s wen die Krisis schädlicher ist, für Deutschland oder , für die Verbündeten.

V Neues vom Tage.

Proteststreik.

Berlin, 7. Juli- Seit gestern sind verschieden« Gruben im mitteldeutschen Braunkohlengebiet im Aus- > stand zum Protest gegen die hohen Lebensmittelpreise, gegen den Steuerabzug und gegen die Ablehnung einer geforderten Schichtzulage.

Saarbrücken, 7. Juli. Die gesamte Hütten- und Metallindustrie steht jetzt im Streik mit Ausnahme der > Halberger Hütte. Tie im Deutschen Metallarbeiterver­band organisierten Arbeiter haben sich für die Fortsetzung des Streiks erklärt.

Berlin, 7. Juli. Gewerkschaften und Arbeiterorgani- » sationen veranstalteten gestern nachmittag im Lustgarten eine Arbeitslosenkundgebung, in der etwa zehn Redner, j meistens Unabhängige, sprachen. Als der Mehrheitsso- z zialist Krüger eine gemäßigte Ansprache hielt, kam es zu - einer allgemeinen Prügelei.

Internationale Bereinigung für Arbeiterschutz.

Basel, 7. Juli. Die 8 . Vertreterversammlung der internationalen Vereinigung für gesetzlichen Arbeiterschutz wurde gestern vormittag durch Nationalrat Wullschle- s ger eröffnet. Erschienen sind 30 Vertreter von den - Regierungen aller Ländersektionen, auch ein Vertreter des Hl. Stuhls und des Arbeitsamts des Völkerbunds ^ in Genf. Ein Belgier wünschte von der deutschen Ver- ( tretung eine Erklärung, daß sie ihrefeindliche Ge- s sinnung". wechsle, da ohne ein solches Bekenntnis , ein Zusammenarbeiten unmöglich sei. Namens der deut- - schen Abteilung lehnte Professor Francke eine solche ! Erklärung ab, da die Abteilung niemals Politik ge- > trieben habe. Der Borwurf, sie habe Belgien verleum- ! det, sei unwahr. Zum Tagespräsidenten wurde Dr. s v. Blarer-Basel gewählt. Generalsekretär .Stefan z

Dauer'MV eme TLarpenung oer Jungen, vre zu oc- sprechcn sind: Wiederaufnahme der Arbeit am inter­nationalen Arbeiterschutz, Uebertragung des Arbeitsamts Basel an das neue Arbeitsamt in Genf, neue Auf­gaben der internationalen Vereinigung. Einstimmig gab man die Zusicherung, mit dem Arbeitsamt des Völker­bunds Zusammenwirken zu wollen. Es wurden dann >rei vorbereitende Ausschüße gebildet.

Mahnung zur Sparsamkeit.

Bern, 7. Juli. Das eidgenösische Finanzamt erlies ein Rundschreiben an die Kantonregiernngen, worin mit Rücksicht aus die allgemeine Geldknappheit vor der Anordnung neuer Ausgaben gewarnt wird.

Regierungswechsel in Ungarn.

Budapest, 7. Juli. Der Reichsvcrweser hat das Entlassungsgesuch der Negierung angenommen und das Ministerium mit der vorläufigen Wetterführung der Ge­schäfte betraut.

Ministerpräsident Simony Senadan erklärte einem Be­richterstatter gegenüber, Waren ungarischer Herkunft dür­fen auf di er Donau nicht befördert werden, falls der Be­stimmungsort in einem Lande liege, gegen das sich die Vergeltungsmaßnahmen des ungarischen Staates infolge der Verhängung des Boykotts wenden müßten.

Krassins Rückkehr.

Amsterdam, 7. Juli. Der sozialistischeDaily He- rald" (London) läßt sich aus Christiania melden, Lloyd George habe dem bolschewistischen Bevollmächtigten Krassin auf seine Rückreise nach Moskau ein Schrei­ben mitgegeben, worin er vorschlägt, daß Rußland und England beiderseits die Feindseligkeiten einstellen und sich jeder Einmischung in die inneren Angelegenheiten beider. Länder bzw. der Verbreitung revolutionärer Be­strebungen enthalten sollen.

Krieg im Osten.

Warschau, 7. Juli- Tie Rote Armee hat mit fünf Divisionen den Angriff gegen die Polen an der Nord­front nördlich der Bahnlinie Molodetschno-Polozk be­gonnen. Ter Durchbruch wurde verhindert.

London, 7. Juli. (Reuter.) Das Kriegsamt teiltt mit, die Reiterei des Generals Wrangel habe ein bolschewistisches Kavnlleriekorps in Stärke von 18 Re­gimentern umzingelt, dkur 150 Mann seien entkom­men Die Zahl der Gefangenen beträgt 1000. 40

Geschütze, viele Maschinengewehre und eine große Menge Transportmaterial seien erbeutet worden.

Paris, 7. Juli. DemTemps" zufolge hat Musta­fa Kemal Pascha eine Gesandtschaft nach Europa ge­schickt, um der englischen und französischen Regierung den Standpunkt der türkischen Nationalisten znm Frie­densvertrag bekanntzugeben.

London, 7. Juli. Türkische Truppen haben nach der Daily Mail" das Städtchen Baicos am Bosporus ein­genommen. Die englischen und griechischen Truppen zogen sich zurück. Die englische Flotte beschoß die türkischen Stellungen die ganze Nacht hindurch.

Die amerikanische Präsidentenkandidatnr.

Washington, 7. Juli. Die demokratisch? Partei wählte im 44. Wahlgang, nachdem noch Palmer und Mac Adoo ausgeschieden wären, den Gouverneur C ox ein­stimmig zum Kandidaten, für die Präsidentschaft.

Zur ZuckervLxsorgung.

Von zuständiger Seite wird uns geschrieben:

Durch die Presse ist die Nachricht gegangen, es seien zu Beginn dieses Jahres große Mengen Zuckers aus Deutschland nach England ausgeführt worden. Wie festgestellt werden konnte, handelte- es sich hierbei um Zucker aus Böhmen, der für England bestimmt war und Deutschland lediglich ans dem Transportwege be­rührt hat. Eine Ausfuhr von aus inländischen Zucker­rüben hergestelltem Zucker kann schon deshalb in er­heblichem Umfange nicht mehr in Frage kommen, weil die ganze Jnlandserzeugung kaum mehr zur Deckung des Inlandsbedarfs ausreicht. Ties ergibt sich aus einer Gegenüberstellung folgender Zahlen:

! " Im Wirtschaftsjahr 1913/14 hat Deutschland über ! 11 Millionen Doppelzentner im Inland erzeugten Zuk- ^ kers (Rohzuckerwert) ausgeführt; im Inland wurden » beinahe 15 Millionen Doppelzentner verbraucht. Eiuer Friedenserzeugung von insgesamt rund 27 Millionen Doppelzentner Rohzucker steht im letzten Wirtschaftsjahr 1919/20 eine Gesamt-Erzeugung von 6 900 000 Doppelzentner gegenüber, also nicht einmal mehr die ' Hälfte des Friedensverbrauchs im Jnlande. Dieser ! gewaltige Rückgang in der Zuckererzeugung ist zurück- zusühren auf ' den Rückgang des Zuckerrübenanbaues (Anbaufläche von dem Kriege 550 000 Hektar, gegen­über 267 000 Hektar im Jahre 1919/20) und auf die Erschwerung der Fabrikation; verursacht sind diese Er­scheinungen durch das Fehlen geeigneter Arbeitskräfte so­wie der nötigen Düngemittel und durch den Mangel an Kohlen und Transportmitteln, nicht zuletzt auch durch ^ das Niederhalten der Preise für die Zuckerrüben.

Tie Gesamtzuweisung an Zucker für die Marmelade- j sabriken betrug iu dem laufenden Wirtschaftsjahr 325 000 Doppelzentner (gegenüber 1950 000 Doppel­zentner im Vorjahr) au Julaudzucker und 176 000 Dop­pelzentner an Anslandszucker. Tiefe Mengen sind be­reits zu 0/7 ansgegeben. Ganz kann die Belieferung der Marmeladefabriken ' nicht eingestellt werden, denn in Norddcutschland besteht ein starker Bedarf an Marme­lade als Brotaufstrichmittel, auch würde durch die Nicht-

> belieserung eine beträchtliche Anzahl Arbeiter brotlos

> werden. Dem Antrag Badens und Württembergs, statt ! Marmelade Zucker zuzuweisen, ist nicht stattgegeben wor­den. Für- die Süßigkeitsindustrie, die auf 15 Prozent des Friedensumsatzes beschränkt ist, sind im ganzen Teut-

! schen Reich an Jnlandszucker 140 000 Doppelzentner (gegenüber 427 000' Toppelztr. im vorigen Jahr) und an Auslandszucker 110 000 Doppelzentner Angewiesen wor­den; also auch hier ein: Menge, die ausi^en Kops der Bevölkerung berechnet keinen erheblichen Ausschlag gibt. Zur Herstellung von Fruchtwein und Fruchtsast wird iu diesem Jahr Jnlandszucker nicht ausgegeben.

Schließlich sei noch erwähnt, daß eine wesentliche Bes­serung in der Zuckerversorgung durch Steigerung der Einfuhr in fühlbarem Maße nicht herbeigeführt wer- ! den kann, da in der ganzen Welt Zuckerknappheit herrscht und die Weltmarktpreise für Zucker dementsprechend hoch sind, was bei dem Stand unserer Valuta verstärkt ins Gewicht fällt. Immerhin wird zur Zeit versucht, eine kleinere Menge Auslandszucker für eine Sonderausgabe zu kaufen.

Württ. Landtag.

Das Programm der neuen Regierung.

Stuttgart, 7. Juli,

Präsident Walter eröffnet die 3. Sitzung des neugemähltcn Landtags um 4. Uhr. Das Haus ist gut besetzt. Die Er­kennungen der neuen Minister werden dem Hause bekannt ge- ,eben. Eine Reitze Anfragen und Anträge sind Angegangen.

1 Pie Insassen der württ. Lamrette verlangen in einem Telegramm - ! ofortige Schrtite zur Abwendung des Streiks der Angestellten > > >er Lazarett- und Versorauugsbehärden. (

Abg. Dr. Wolfs (B.B.s berichtet über die Gültigkeit dxr - Wahlen. Cr beantragt namens des Ligitimationsausschusses die - Wahlanfcchtnng in Eteinkircheir OA. Künzclsau seitens des » Hauptlchrcrs Hall und die in Lonsee OA. Ulm seitens des Rechts- s inwalt Hähnle-Alm an den Staatsgcnchtshof zu überweisen, ( m übrigen sämtliche Mitglieder des Hauses für legitimiert zu »rklärcn. Eine weitere Wahlanfechtung der gesamten Land- agswahl durch einen Studenten der Chemie in Tübingen wird dem taatsrcchtlichcn Ausschuß übergeben. Das Haus stimmt diesen k Anträgen ohne Erörterung zu. s

Dann tritt das neue Ministerium an den Regierungstisch. Staatspräsident Hieber: Bei der Neubildung der württ. Re- , sterung wurde der im Reich Angeschlagene Weg beschritten. Als »berste Richtlinien bei der Bildung des Ministeriums mußten tehcn: R h: und Ordnung im Staat, enge Zusammeng Hörigkeit >on Land und Reich, wirtschaftlicher und finanzieller Wieder- rufbau. ehrliche Versöhnung und Versuch inneren Ausgleschs md das alles auf der Grundlage rückhaltlosen Bekenntnisses jur Verfassung und ihres unbedingten Schutzes. Der Staats- ^ iräsident sprach dann seinem Amtsvorqänger und den zurüch- jAretcnen Ministern den Dank für ihre. Tätigkeit aus, und »edauerte, daß die sozialdemokratische Partei ihre Mitwirkung »erweigerte. ' Eine Beteiligung der äußersten Rechten an de» Regierung müsse aus denselben Gründen wie im Reich aus- s lAchlossön werden. )

Ein Vorschlag zur Vereinigung der beiden Ministerien de» - krnäh.'Nna und'der Arbeit wird dem 5mus unterbreitet werden ,

Mrir« VII» irägtt <l« i« Herren?

llsrnan von Cr ick Cbenstjeiln.

; 7) --- -- 7 ^, (Nachdruck verboten.)

»,Jhr Bruder ist hier . . . welch seltsamer Zufall! Ab

kun . . ."

A'-Sie schwieg und sah nachdenklich zu Boden. '

^ Herber: v. Seilern hier! Sie hatte ihn viele Jahre nie ffksehcn und nie nach ihm gefragt. Aber heimlich hatte s seinen Aufstieg verfolgt und alles gelesen, was er veröffen lichte. Sie wußte, daß er auf dem Weg war, ein berühmt» viana zu werden er, der .... nein, daran wollte ur irrste sie sich nicht erinnern.

Aber daran durste sie denken, däß' er eine Kapazit- »us dem Gebiete der Kinderheilkunde war und ihrem Kit K vielleicht jetzt Hilfe bringen konnte!

Sie richtete sich entschlossen auf. .

^Das ist ein sehr glücklicher Zufall, liebe Serena", sag De Mit leichtbebender Stimme. Wir brauchen dann nicht e» auf einen Arzt aus der Residenz zu warten. Bitten Sie ihr» lSrnder in meinem Namen herüber, damit er Achims Z stand untersuche."

Aber Serena hatte nicht umsonst sechs Jahre Hoflu geatmet. Sie fühlte sofort, welche Folgen dieser Schritt sicherweise haben konnte, welches Aufsehen er nachträgli erregen, welche Verantwortung er nicht nur der Erbprinzessi fanden-, auch Herbert auferlegte, falls die Krankheit des kle neu Prinzen sich verschlimmern sollte.

Wäre es nicht besser, Hoheit, wir würden den R meines Bruders nur durch mich einholen?"

Warum? Meinen Sie, daß er meine Bitte abschl gen würde?'

Lws gewiß nicht! Aber es könnte böses Blut machen und verstößt gegen die Regeln, wenn ein fremder Arzt . . .'

Ach, das fürchten Sie? Aber darum kann ich mich doch jetzt nicht kümmern, wo es sich vielleicht um das Leber» meines Kindes handelt! Gehen Sie nur, liebe Serena, ho­len Sie Ihren Brudcft. Die Verantwortung übernehme ich ft

Serena entfernte sich. Wenige Minuten später stand Dr. v. Seilern am Bette des kleinen Prinzen. Er vermied es, die Erbprinzessin anzusehen, während er sich sogleich an dii Untersuchung des Patienten machte. .

Der erste Blick aus das Kind hatte ihm gezeigt, das Serena nicht übertrieben hatte, als sie die Befürchtung aus­sprach, es könne sich um eine ernste Gefahr handeln.

Die Untersuchung bestätigte diese Befürchtung nur zu sehr. Frau v. Archer hatte sich aus einen Wink der Erbprin- zessin ins Nebenzimmer zurückgezogen. Serena war ans Tele­phon gerufen worden.

In Dr v. Seilerns grauen Augen lag ein warmer, mitleidiger Schein, als er sich nun anfrichtend die Erbprin- jessin ansah.

Hoheit dürfen nicht erschrecken", sagte er leise,es wird gewiß alles gut werden, aber hier ist ein sofortiger Ein­griff unbedingt nötig, um das Leben des Prinzen zu retten/'

Ein . . . Eingriff? Was . . . was um Gottes willen fehlt denn Achim?"

Es ist ein schwerer Fall von Diphtherie. Heute mor­gen hätte vielleicht noch eine Seruminjektion genügt, um alles ium Guten zu wenden jetzt kann nur das Messer helfen, wenn das Kind nicht ersticken soll!"

Die Erbprinzessin fuhr taumelnd zurück, flackerndes Ent­setzen im Blick. .s.

Tracheotomie? Sie wollen.. .?"

/sisch muß! Aber beruhigen sich Hoheit nur. DaS st ia nickt so scklimm. wie es ausiiebt. Llck"

Er konnte nicht vollenden, denn die Erbprinzessin schwank ! te plötzlich und wäre zu Boden gestürzt, wenn er nicht rasä zugesprungen wäre und sie in seinen Armen aufgefangen hätte ^ Nicht . . . nicht . . . tun Sie es nicht, Herbert," stam­melte sie, alle Herrschaft über sich verlierend

Der flehende Klang ihrer Stimme die Worte sei'- Name von ihren Lippen halb bewußtlos gemurmelt, durch­zuckten ihn wie ein Feuerstrahl und checkten jäh die Eriiinenirft an einen ähnlichen Augenblick vor sieben Jahren, den er ni> vergessen konnte bis an seines Lebens Ende!

Auch damals hatte sie so hilflos in seinen Armen ge­legen . . . hatte dieselben Worte gestammelt . . . nur daß sie damals frei gewesen war und ihre Angst einem ganz ander» Gefühle entsprang ... - (

Sekundenlang verlor auch er die Herrschaft über sich- Ausgelöscht waren die Jahre. Vergessen die Not des Auge»' j blickes. Nichts lebendig in ihm als der heiße Drang, sie r" beruhigen wie damals. Wie sie ihn, sprach auch er sie a», wie damals, als sie noch halbe Kinder waren im Parke vo« Helfersdorf ...

Gräfin Holda . . . liebe Gräfin Holda, fürchten Si< doch nichts!"

Dann raffte er sich zusammen, zwang mit eiserne« Willen die Schwäche in sich nieder, die ihn nberkomm^ wollte, als er ihren schlanken bebenden Körper an seiner Brus fühlte und den wilden Schlag ihres Herzens an dem » spürte. ,

Mit sanfter Gewalt drückte er sie in einen LehnpM Seine Stimme klayg plötzlich fest und ruhig, beinahe strenz- Sie müssen sich beherrschen, Hoheit, und tapfer sein »« ihres Kindes willen! Ich kann mich jetzt nicht länger Ahnen beschäftigen, denn wir haben wahrlich keine Zeit ^

I verlieren. Ich muß sofort zum Dorsarzt, um mir die