mer Schloß, dis bekanntlich Gegenstand von Verhand­lungen der Regierung und der Stadt Mannheim bildet, besichtigt werden soll.

Karlsruhe, 2. Juli. Wie derStaatsanzeiger" mel­det, sind dem Gewerkschaftssekretär Josef Ersing und dem. Arbeitersekretär Hans Prnll in ihrer Eigenschaft als Beiräte aus Gewerkschaften die Stellen von Hilfs­referenten beim Arbeitsministenum mit der Amtsbezeich^ nnng Regierungsrat übertragen worden.

Karlsruhe, 2. Juli. Die vom Verein Karlsruher Presse im Festsaa! des HotelsFriedrichshof" veran­staltete Abschiedsfeie" für Chefredakteur Albert Herzog (Bad. Presse""), der nach 28jähriger arbeits- und er­folgreicher Tätigkeit in seine Heimatstadt Barmen zu­rückkehrt, nahm einen sehr schönen und eindrucksreichen Verlauf. >

Heidelberg, 2. Juli- Die hiesigen Lazarettinsas­sen legten am Dienstag nachmittag auf einige Zeit den Straßenbahnbetrieb still, weil ihre Forderung auf Frei­fahrt nicht bewilligt worden war. Sie hatten einen Kran­kenwagen vor einen Straßenbahnwagxn , geschoben und hemmten dadurch den Verkehr. Als sich die Direktion zu Verhandlungen herbeiließ, gaben sie den Verkehr wieder frei.

Wertherrn, 2. Juli. Beim Baden im Main ist Finanzsekretär Karl Weis aus Bruchsal ertrunken.

Engen, 2. Juli. Unter dem Verdacht, den Wald­hüter Ley aus Neuhausen erschossen zu haben, wurde ein in Eugen wohnhafter Wehrmann aus Basel verhaftet.

Konstanz, 2. Juli- Ter hiesige Bauernverein hat lautKonst. Nachr." beschlossen, den Liter Milch ab l. Juli zum Preise von 1.20 Mk. abzugeben.

Bitlingen, 2. Juli. Infolge der fortgesetzten Stei­gerung der Lebensmittelpreise fand auf Wunsch der Ar­beiterschaft eine gemeinsame Besprechung von Vertre­tern des Handels, der Arbeitgeberverbände und der Ar­beiterschaft über die Preisverhältnisse auf dem Lebens­mittelmarkt statt. Man einigte sich dahin, allwöchentlich in gemeinsamer Beratung die Preise für alle wichtigen Lebensmittel festzusetzen und hofft dadurch ein gegensei­tiges Verstehen der Geschäftswelt und der" Arbeiter­schaft zu erzielen. , E:

Vermischtes.

Ehrenvoller Ruf. Dr. jur. Eduard Kern, Privatdozent an der Münchner Universität, hat einen Ruf als etatsiuäßigcr außerordentlicher Professor über Strafrecht und Strafprozeß an die Universität Freiburg erhalten und angenommen. Dr. Kern steht im 33. Lebensjahr und ist in Stuttgart geboren. Er ist der Sohn des Oberst a. D. v. Kern in Stuttgart, wo der junge Gelehrte auch das Gymnasium absolvierte. Er bestand 1911 mit großem Erfolg die beiden juristischen Examina, war Referendar und Gerichtsassessor in Ellwangen und erhielt an Ostern 1919 die Zulassung als Privatdozent an die Universi­tät München. Mit Geheimrat Prof. Dr. o. Beling ist Kern Berichterstatter über Strafprozeß in der Zeitschrift für die ge­samte Strafrechtswissenschaft.

Ein Blsmarck-Tu'm in ChileI Der Bund deutscher Turn­vereine in Chile errichtet, demEcho" zufolge, zur Ehrung der Chile-Kämpfer für Deutschland, zur Erinnerung an Bis­marck, den Begründer des deutschen Reichs, und als Wahr­zeichen ungebeugten deutschen Volkstums einen Bismarckturm aller deutschen Kolonie» Chiles. Der Turm soll hoch oben auf den Caracol-Bergen, nahe Concepcion, erbaut werden, weit­hin sichtbar, wuchtig und stark aus Wetterfestem Felsgestein. Ternhin schweift von ihm der Blick über die ganze Umgegend und zur Stätte der Seeschlacht bei Coronet. Der untere Raum wird als Ehrenhalle ausgebaut, in der zur dankbaren Erinne­rung, als bürstendes Beispiel treuester, selbstloser Hingabe die Namen aller Lhilekiimpser für Deutschland verewigt werden.

^ Erzbergers Erlebnisse im Weltkrieg. Reichstagsabgeordneter Crzberger wird im Verlag der Deutschen Verlagsanstalt Anfang September ein WerkMeine Erlebnisse im Welt­krieg" herausgeben, das seine ganze politische Tätigkeit vom Kriegsbeginn an darlegen wird.

Zum Tode verurteilt. Das Volksgericht Kempten hat den ledigen Dienstknecht Josef Zöberle, der seinen Bruder er­mordet hatte, und die Frau des Ermordeten, die Landwirts­witwe Therese Zöberle, die die grausige Tat angestiftet hatte zum Tode und > zum Verlust der bürgerlichen Ehrenrechte auf Lebensdauer verurteilt. Josef Zöberele, der im Krieg das Eiserne Kreuz 1. Klasse erworben halb,' fand, als er aus rumänischer Gefangenschaft heimkehrte, seinen jüngeren Bruder im Besitz des Hofguts vor. Die Frau des Bruders hatte mit dem Schwager, der bei seinem Bruder als Dienstknecht beschäf­tigt war, ein Liebesverhältnis begonnen. Um ihn heiraten zu können und weil sie ihres Mannes überdrüssig war, ver­leitete sie den Josef Zöberle, seinen Bruder zu erschießen. In der Verhandlung suchte die Therese Zöberle die Tat abzuleugnen, während Josef Zöberle den Mord eingestand, aber auch seine Schwägerin als die" Anstifterin schwer belastete. So kam das Gericht, bestärkt durch die Zeugenaussagen, zu dem einstimmigen Beschluß, beide zum Tode zu verurteilen.

Der Abend" eingegangen. Infolge der hohen Druckpapier- preise hat das im Verlag August Scherl erscheinende Spätabend­blattDer Abend" sein Erscheinen einstellen müssen.

Eine Falschgeldwerkstätte ausgehoben. Am 24. Juni wurden bei einer Bank in Stuttgart 7 Stück gefälschte Reichsbanknoten zu 100 Mk. angehalten, die in einem Kaufhaus in Zahlung gegeben worden waren. Um dieselbe Zeit sind die gleichen Falsch­scheine in Heilbronn aufgetaucht. Durch die in Heilbronn an- gestellten Ermittlungen ist eine Spur der Ausgeber der Falsch- scheine sestaestellt worden. Sie führte nach Zuffenhausen auf den 48 Jahre alten, dort wohnhaften Reisenden Heinrich Ruck von Waldenbuch und den 33 Jahre alten, aus Freiburg i. B. gebürtigen Buchüruckereibesitzer Alfred Mick. Die von dem 40 Jahre alten Buchdruckcrclmaschinenmeister Paul Stohrer in Stutt­gart geleitete Falschaeldwerkstätte hatte die Herstellung von 10 000 Stück 1 Millionen Mark falscher Reichsbanknoten zu 100 Mk. in Angriff genommen. Von den insgesamt 250 Stück fertiggestellten Falsclpcheinen wurden etwa 180 durch Ruck, der mit einer Kellnerin aus Heilbronn eine Vergnügungsreise unternahm, verausgabt. Die Falickstbeine sind Nachbildungen

Er war zu Beginn des Sommers nur nach Rottegg übergesiedelt, das unmittelbar vor dem Tor der Stadt lag, einen großen Park besaß und es ihm ermöglichte, täglich zur Erledigung der Regierungsgeschäfte für ein paar Stunden in das Residenzschloß zu kommen.

Auch der Erbprinz wollte Heuer seinen Sommerurlaub nur in Nottegg verbringen. Aber seine Frau hatte um des kicinen Achim willen, der beständig kränkelte, auf Haller- stcin bestanden, wo die Lust um so vieles kräftiger war.

Und wenn es sich um das Kind handelte, setzte sie ihren Willen immer durch, besonders da der Herzog und sein Leibarzt dann auf ihrer Seite waren. st' , r stj

(Forkschung folgt.)

ver Retchsbanknote zu Einhundert Mark der Ausgabe vom 7. Februar 1908. Sie tragen als Nummer siebenstellige Zahlen: die vier ersten lauten durchweg 9143, die drei letzten sind ver­schieden. Als besondere Merkmale der Fälschung fallen auf die starke, künstlich hergestellte Faserung auf der linken Hälfte der Vorderseite und der unscharfe Druck des Frauenkopfes in der Mitte der Rückseite.

Ein: Schmugglcrbande aufgehoben. DemBerliner Lokal­anzeiger" zufolge ist es in Duisburg den Behörden gelungen, eine Schmugglerbonde zu ermitteln, deren Mitglieder wie ver­lautet, den angeseyensten Handclskreisen angchören. Zuletzt Ho­den sie für 1i/z Millionen Mark hochprozentigen Spiritus, das Liter zu 18 Mk., hereingeschmuggelt und für 91 Mk. ver­kauft. Die Behörde» haben unzweifelhaft festgestcllt, daß auch belgische Offiziere dabei ihre Hände im Spiel hatten.

Wassendiebstähle. In der Oberndorfer Wassensabrik ist man großen Diebstählen von Material- und .Pistolenbestandteilen auf ist: Spur gekommen. Die Teile wurden auswärts zusammengesetzt und die Pistolen dann auch anscheinend in die Schweiz vertrieben. Seit Mittwoch finden umfangreiche Vernehmungen statt. Die Hauptbcteiligten sind bereits festgenommcn.

Hmidgraimtenziinder in der Schule. In einer Berliner Ge­meindeschule ereignete sich ein schwerer Unfall, der auf den strnslstljrn Leichtsinn eines Schülers zurückzuführen ist. Ein 13- jähriger Schüler hatte den Zünder einer Handgranate mitge­bracht und spielte damit während des Unterrichts. Plötzlich explodierte -der Zünder mit lautem Knall, und der Knabe brach bewußtlos zusammen-. Der Schüler bemächtigte sich eine große Aufregung, doch gelang es dem Lehrer, eine Panik zu ver­hüten. Der verletzte Knabe, dem die rechte Hand völlig zer­rissen war, wurde dem Virchow-Krankeuhause cingeliefert. Hier mußte sofort zur Amputation geschritten werden.

Eine Tartarennachricht. DasBerliner Tageblatt" vom 30. Juni läßt sich aus Stuttgart folgenden Bären aufbindcn:In Stuttgart kam es gestern zu einzelnen Plünderungen, die bis­her ohne Blutvergießen abgebrochen werden konnten." An der Nachricht ist keil' wahres Wort. Bedauerlich ist, daß ein so weit verbreitetes Blatt sie unkontrolliert ausgenommen und damit nichts als die Geschäfte des - Radikalismus be­sorgt hat.

El Kir sche Züge durch len Golthard-Tunnel. In der Nacht zum 1. Juli sinb die ersten elektrischen Züge durch den Gott­hard-Tunnel gefahren. Die Einrichtungen haben sich durchaus bewährt. Bon nun an wird durch den Tunnel nur noch elektrisch gefahren. Vom 15. Juli ab wird voraussichtlich auch die Strecke Erstfeld-Göschenneu elektrisch betrieben werden können.

Bootsüiwlück. Ein mit Brennholz beladenes Segelboot kam auf dem Gnndensee vom Ufer zwischen Markelfingen-Allensbach nach Reichenau-Unterzell gefahren. Bei dem gemitterhasten Wet­ter setzte ein Sturm ein, das starkbeladene Boot kippte und ver­schwand in die Tiefe. Bon den drei Insassen konnte Damian AZelting von den sofort vom Reichenauer Ufer kommenden Ret­tungsbooten lebend ausgenommen werden. Die anderen zwei Insassen, Rudolf Böhler mit seinem Sohn, gingen mit dem Schiff unter und konnten noch nicht geborgen werden. Der er­trunkene Böhler ist Vater von sieben Kindern. Während des Kriegs ist ihm sein Hans abgebrannt.

Ein Pulvcrschuppen in Jüterbog in die Luft geflogen. Laut Berl. Lokalanz." flog im Lager von Jüterbog ein Pulver- schuppcn in die Luft. Durch die starke Explosion wurden die um­liegenden Fachwerkgebäude vernichtet. Acht Soldaten wurden durch Splitter verletzt. Wie dem Blatt von militärischer Seite initgeteilt wird, scheint Brandstiftung vorzulicgen.

Kleine Nachrichten.

Berlin, 2. Juki. Die Unabhängigen haben im Reichs­tag einen Antrag auf Abschaffung der Todesstrafe ein­gebracht. An ihre Stelle soll bis zur Reform des Strafgesetzbuches die jetzt zulässige Höchststrafe treten.

London, 2. Juli. (Reuter.) Das deutsche Zeppelin- Luftschiff L. 71 ist heute nachmittag mit einer gemisch­ten deutsch-englischen Besatzung auf dein Flugplatz Pul- ham gelandet.

Haag, 2. Juli. Wie aus Washington gemeldet wird, ist Manuel Gondra zum Präsidenten von Paraguay gewählt worden.

Paris, 2. Juli. (Havas.) Der Völkerbund wird am 9. Juli zur Behandlung der Aalandsfrage zusammen- krcten.

Kopenhagen, 2. Juli.National-Tidende" meldet ans Stockholm: Die Regierung hat in ihrer letzten Ka- binettssitzung beschlossen, alle bestehenden Ausfuhrverbote für landwirtschaftliche Erzeugnisse aufzuheben.

Amsterdam, 2. Juli. Nach einer Meldung aus Jeru­salem ist der Oberkommissar Sir Herbert Samuel dori einge! rossen.

Giengen a. Br., 2. Juli. (Licht und Kraft.) Das ElcttrizilätSwerk in Bachhagel soll mit dem für die Heidcubeimcr und lllmer Alb vereinigt werden mit dem Sitz Gicugcn.

Letzte Nachrichten.

- ' ' Streik. -i i-pi-.J

Saarbrücken, 2. Juli. Auf der BurbaHer Hüt­te ist gestern mittag fast die ganze Belegschaft in den Ausstand getreten. Im Laufe des heutigen Vormittags sind einzelne Betriebe gefolgt. Die Ursache des Streiks soll darin zu suchen sein, daß die vor mehreren Wochen abgebrochenen Lohnverhandlungen noch nicht wieder aus­genommen worden sind.

Königsberg, 2. Juli. Die hiesigen Hafenarbeiter sind wegen Lohnstreitigkeiten in den Äusstand getreten.

Die Antwort der türkischen Regierung.

Paris, 2. Juli. Die beiden türkischen Delegierten, die gestern abend in Paris angekömmen sind, haben nunmehr dem Generalsekretariat der Friedenskonferenz die Gesamtantwort der türkischen Negierung auf die Frie- densvorschläge unterbreitet. In dem letzten Entwurf ver­langt die türkische Regierung, daß die Inseln Lemnos, Jmbros und Tenedos, die am Eingang der Dardanellen liegen, nicht Griechenland zugesprochen werden, sondern genau wie die Meerengen unter die internationale mili­tärische Kontrolle gestellt werden.

Auskunft eines englischen Ministers.

London, 2. Juli. (Unterhaus.) Aus eine Anfrage, was mit den deutschen Kriegsschuldigen niederen Ran­ges geschehen würde, wenn diese in Holland Zuflucht suchten und die holländische Regierung ihre Auslieferung verweigerte, sagte Bonar Law, dies würde keine Ueber- einstimmung mit dem Fall des vormaligen deutschen Kaisers bilden, der vor der Unterzeichnung des Frie­

densvertrags nach Holland ging. In Erwiderung aus eine Anfrage, wie lange der vormalige deutsche Kai­ser in Holland bleiben werde, sagte Bonar Law, das hänge von Holland und möglicherweise von der Lebens­dauer des vormaligen Kaisers ab. (Heiterkeit.)

Amsterdam, 2. Juli. Nach einer Londoner Mel­dung sagte Bonar Law im Unterhaus, die Alliierten beabsichtigten, die Frage des Prozesses gegen die der Kriegsverbrechen beschuldigten Deutschen in Span zu erörtern. Auf verschiedene Anfragen bemerkte Bonar Law: Von 27 gefangen genommenen U-Bootsbesehls- habern befindet sich noch einer in England, die übrige» sind freigelassen und nach Deutschland geschickt worden. Der Prozeß gegen diese wird vor dem Reichsgericht in Leipzig stattfinden.

Industrie, Landwirtschaft und Preisabbau.

Stuttgart, 2. Juli. In der Generalversammlung des Verbandes 8er Schuhfabrikantcn von Württemberg und Hohenzollern am 29. Juni ist einstimmig fol­gende Resolution angenommen -morden: Die Schuhindu­strie hat als erste von sämtlichen Jndustrieen dem Um­schwung der Konjunktur in durchgreifender Weise Rech­nung getragen und unter ungeheuren Verlusten die Preise der Schuhwaren so stark ermäßigt, daß sie heute beträcht­lich unter dem Weltmarktpreis stehen. Sie fordert, daß das auch Vonseiten ihrer Lieferanten geschieht und daß ebenso der Detailhandel nicht länger zögert, seine Preise, auch wo es sich um alte Bestände handelt, den neuen Fabrikpreisen anznpassen. Die letzten Wochen haben gezeigt, daß überall da, wo nach diesem Grundsatz verfahren wurde, das Vertanen und die Kauflust des Publikums zurückgelehrt sind. Wenn trotzdem der frü­here Umsatz noch' nicht wieder erreicht ist, und die Fabriken nicht voll beschäftigt werden können, so liegt dies an der Schwächung der Kaufkraft der Verbrau­cher. Von der Landwirtschaft muß gefordert werden, daß sie sofort dem Beispiel der Industrie folgt und auf Gewinne verzichtet, die bei der heutigen Notlage unseres Volkes nicht verantwortet werden können- Die Regierung hat die Pflicht, ihre Machtmittel für eine schnelle Senkung der Lebensmittelpreise einzusetzen, statt wie in letzter Zeit von sich aus die Teuerung noch zu verschärfen. Die württ. Schuhfabrikanten erklären sich mit ihren Angestellten und Arbeitern solidarisch in allen Bestrebungen, ans gesetzmäßigem Weg eine Verbilligung lc' Lebeu-chaltung herbeizuführen.

Lokales.

VernfsVorbereitlMg für Frauen. Der Reichs- arbeiisminister weiati m einem Rundschreiben die Re­gierungen der Länder darauf hin, daß die Anlernling weiblicher Erwerbsloser für hauswirtschaftliche Arbeiten noch bringend weiterer Förderung bedürfe. Die Kosten für die Bernssvorbereitung können, soweit es nötig ist, aus Mitteln der Erwerbslosenfürsorge bestritten werden.

Neue Einmarkstücke. Wie verlautet, sollen an Stelle der Einmarkscheine demnächst neue Einmarkstücke ausgegeben werden. Tie neue Münze ist aus einer Me­tallegierung hergestellt. Durch eine besondere Eigenart soll sie vor Nachahmung geschützt werden.

Licferungsznschläge für Brotgetreide. Durch eine sofort in Kraft tretende Verordnung vom 30. Juni 1920 hat der Reichsminister für Ernährung und Land­wirtschaft Lieferungszuschläge für Brotgetreide und Gerste in Höhe von 200 Mk. für die Lieferung bis 1. August und 150 Mk. für die Lieferung bis 15. September fest­gesetzt, und zwar mit Rückwwirlung auch für das vor krasttrelen der Verordnung gelieferte Getreide neuer Ernte. Trotz der erheblichen, auch vom Ministerium keines-j wegs verlanmen Bedenken gegen solche Zuschläge, Habels sich auch in diesem Jahr solche Zuschläge nicht ver­meiden lassen. Tie Bestände der Reichsgetreidcftelle sind so weit zurückgegangen, daß die Brotversorgung vor allem im rheinisch-westfälischen Industriegebiet und auch in Süddeutschland nur mit den größten Schwierigkeiten und nicht ohne Störungen sich vollziehen kann. Ein Lieferungszuschlag wurde im Jahre 1916 nicht gewährt; im Jahre 1919 mußte er im Sep­tember wegen der bis dahin überaus schlechten Ablie­ferungen, noch nachträglich eingeführt werden, Wostegen er sich in den Jahren 1917 und 1918 voll auswirken konnte. Eine Verteuerung des Brotpreises sott durch die Lieferungszuschläge unter keinen Umständen eintreten. Endlich sind der Verordnung die bereits bestehenden Vorschriften zur Sicherung des Frühdruschs unter Auf­hebung der früher hierauf sich beziehenden Verordnungen wieder aufgehoben.

Gegen wilde Streiks der Landarbeiter. Der

Beirat und Berbandsvorstand des Deutschen Landarbei­ter-Verbandes haben beschlossen, daß Arbeitseinstellungen erst erfolgen dürfen, wenn die Genehmigung zur Arbeits­niederlegung durch den Verbandsvorstand nach Anhören der Gauleiter erfolgt ist. Davon hängt die Auszahlung der statutenmäßigen Unterstützung ab.

Tie Eisenbahnen der Erde. Nach einem Be­

richt, den der Präsident der Pacisic-Eisenbahn in der letzten Generalversammlung über die Ausdehnung des Eisenbahnwesens gab wird die Gesamtzahl der Eisen­bahnen aus der ganzen Welt ans der ganzen Welt auf etwa 68 000 Km. geschätzt, wovon über ein Drittel auf die Vereinigten Staaten, Großbritannien.und Deutschland en'sallt. . . , --

^ Sonntag im Schillerstädtchen Marbach a. N

Wen zieht es nicht einmal im Jahr Zur Schillerstadt, die einst gebar Im Hüttlein schlichten Bürgerstands Teil größten Sänger Schwabenlands,

Wo ihm zum Tank durch hohe Gunst Verewigt wird die schönste Kunst Zu Ehren unserer Dichter?