Württemberg.

Stuttgart, 29. Juni. (Regierungsbildung.) Tie Ernennung der neuen Minister durch den Staats­präsidenten wird für die nächsten Tage erwartet. Die Besetzung des Wirtschastsministeriums durch einen Be­amten bereitet, wie man ans der Verzögerung der Ka­binettsbildung schließen kann, Schwierigkeiten.

Stuttgart, 29. Juni. (Der nene Ernährungs­beirat.) Für den beim Ernährnngsministcrium neu zu bildendeil Ernährungsbeirat hat die Württ. Land­wirtschaftskammer folgende Herren vorgeschlagen: Or­dentliche Mitglieder: Schultheiß a. D. Maunz-Mheim OA. Riedlingen, Vorsitzender des Landwirtsch. Haupt­verbands; Landwirt König-Haubach OA. Wangen; Guts­besitzer Dingler-Calw; Regierungsrat Ströbel Stutt­gart; Direktor der Landwirtschaftskammer; Gutsbe­sitzer Adorno-Kaltenberg, Präsident der Landwirtschafts­kammer; Oekonomierat Vogt-Gochsen. Stellvertreter: Bräuninger, Geschäftsführer des Landwirtsch. Hauptwerk bands, Stuttgart; Schultheiß Beruhard-Neuravensburg OA. Wangen; Landwirt Adlung jun., Sindlingen OA. Herrrenberg; Gutspächter .Hornung-Kleinbottwar; Guts­pächter Schiele-Wurzach; Hege, Domänepächtersehefrau, Hohebuch OA. Oehringen.

Stuttgart, 29. Juni. (Gegen Beleidigungen der Reichswehr.) Die Angehörigen der Reichswehr, insbesondere der auf Grund des Friedensvertrags nach württ. Standorten verlegten basischen Truppenteile wer­den seitens der Bevölkerung vielfach -in unverantwort­licher Weise beleidigt. Die Truppenteile sind angewiesen, alle derartigen Vorfälle zu melden, damit Strafantrag gegen die Beleidiger gestellt werden kann. An den ruhigen Teil der Bevölkerung aber wird die dringende Bitte gerichtet, dafür zu sorgen, daß der gute Ruf des württ. Volkes nicht durch derartige Verletzungen des Gastrechts geschädigt wird. Die Reichswehr dient dem Schutze der ordnuughaltenden Bevölkerung gegen Ele­mente, die die öffentliche Sicherheit gefährden, und hat daher ein Anrecht, ihrerseits gegen Beleidigungen und Belästigungen in Schutz genommen zu werden.

Ellwangen, 29. Juni. (Milch und Brot.) Der Bezirksrat hat beschlossen, für den Bersorgungsbezirk Ell­wangen den Milchhöchstpreis auf 1 Mk. festzusetzen. Um die Mehlverforgung des Bezirks bis .zur neuen Ernte sicher zu stellen, soll das Brotmehl mit einem gewissen Prozentsatz Hafermehl gestreckt werden.

Heideuheim, 29. Juni. (Ende des Streiks.) Heute früh wurde die Arbeit allgemein wieder ausgenom­men. Die Ruhe und Ordnung ist überall wieder her­gestellt. ^ .

Mur, 29. Juni. (Beendigung des Bauarbei­terstreiks.) Tie Arbeitgeber im Baugewerbe haben, um jeden Grund zur Mißstimmung ans dem Weg zu räumen, die Forderung der Bauarbeiter auf Einreihung in die Ortsklasse 2 bewilligt und dadurch den Bau-! arbeiterstreik beendigt.

Tailfingen, 29. Juni. (General und Bur­sche.) Ter hiesige Heizer Reinhold Merz lud seinen früheren Vorgesetzten, General Ströhlin, in Stuttgart zu seiner Hochzeit. Dieser nahm die Einladung an. Ge­neral und Bursche waren während 6 Jahren in Garnison und auf 5 Kriegsschauplätzen in kameradschaftlichem Geist verbunden.

Schwenningen, 29. Juni. (Arbeiterferien.) i Am Samstag wurden die Fabriktore für 8 Tage geschlos- Is sen. Tie Arbeiterschaft hat ihre Ferien angetreten. Schon r am Samstag haben viele Arbeiter die Stadt verlassen ^ und den Wanderstab ergriffen. Die zu Hause Geblie- ! denen helfen vielfach hier und in der Nachbarschaft mit f bei der Heuernte.

Baden.

Karlsruhe, 30. Juni. Vorgestern fand im Mini­sterium des Innern eine Sitzung statt, in welcher der gegenwärtige Stand der Frage über die Aufhebung f Zwangswirtschaft erörtert wurde. An der Sitzung nah-

- men Landtagsäbgeordnete aller Fraktionen, Vertreter der s Beamtenvereine, der Stadtverwaltung und der Presse f teil. Minister des Innern Remmele legte in seinen j einleitenden Ausführungen dar, daß nicht nur in Deutsch- l land, sondern auch! in anderen Ländern Lebensmittel-! f Mangel herrsche. Die Regierung hat in Berlin darauf ! aufmerksam gemacht, daß die Zwangswirtschaft fick

- Fleisch fallen muß, daß aber gleichzeitig Futtermittel ins Land gebracht werden müssen, um durch Schweine-

Weil ungefähr um diese Zeit-"

Norbert zögert und blickt Liane an, die über und f über rot wird und ihm rasch den Mund zuhält.

Weil ich es so will!" ruft sie mit einem Anflug ihres früheren wilden Uebermuts und stampft mit dem Fuß auf den Boden.Hörst Tu, Karl? Weil ich es will?"

Verwundert blickt der Goldgräber von seinem Hum- melchen auf Norbert und wieder aus Hummelchen

Und plötzlich zuckt es wie ein Blitz des Verständ- ! nisses über sein gebräuntes Gesicht. Voll väterlicher , Zärtlichkeit nimmt er den Kopf seiner Pflegetochter

i zwischen seine ve^u Fäuste und küßt sie auf die klare

Sllrn.

Gratuliere! Gratuliere! ... Werden sich die Jnn- gcns in Büffel-Goldfeld freuen!"

Noch einmal so leicht ist ihm ums Herz. Er weiß: ruhig kann er morgen reisen. Tie sonnenverwöhnte Blume des Südens hat Wurzel gefaßt im kalten Norden. Mit voller Lebenskraft rankt sie sich empor an der stolzen nordischen,Eiche, die schützend ihre Zweige über sie ousbreitet, damit kein rauher Sturm sie entblättere.

Nach heißen Tränen, nach tiefen S'elenkämpfen s und verzweifeltem S ch-Aufbänmen, b mch dieses Mädchenherz sein Glück gefunden da -. trotzige §rrz derwilden Hummel von Vüffel-Ge... .eld",:

> Ende! > ^ rtz

mast den nötigen Bedarf an Fleisch Zu erzielen. Der Minister betonte, daß bei den Regierungen anderer Län­der keine Absicht bestehe, die Zwangswirtschaft für Fleisch aufzuheben. Einheitlichkeit bestehe aber in allen Kreisen, daß die Getrcidezwangswirtschaft beizubehalten ist. Von einer völligen Aufhebung der Kommunalverbünde könne keine Rede sein. Die Negierung werde dafür eintreten, daß die Zwangswirtschaft nur noch für Getreide und Milch beibehalten werde.

Karlsruhe, 29. Juni. Zwischen der Freien Berei­nigung Bad. Krankenkassen und der bad. ärztlichen Lan­deszentrale ist eilt Uebereinkommen getroffen worden, wonach der vertragslose Zustand in Baden am 1. Juli beendigt wird. Die Aerzte erhalten von diesem Tage an für eine Beratung in der Sprechstunde 4 Mk. und für einen Besuch 6 Mk. Nachts wird die doppelte Ge­bühr erhoben. Für Sonderleistungen werden besondere Zuschläge erhoben. Auch die Wegegebühren wurden neu geregelt. Die Krankenkassen haben sich zur Zahlung der gestundeten Beträge verpflichtet.

Karlsruhe, 30. Juni. Der Ortsausschuß Karlsruhe des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes ist beim bad. Finanzministerium vorstellig geworden, um zu er­reichen, daß den Arbeitern, die wegen Betriebseinschrün- kungen verkürzt arbeiten, nicht 10 vom Hundert, son­dern nur ein geringerer Bruchteil vom Lohn für die Einkommensteuer einbehalten werde. Auch Kriegerwit­wen und kinderreichen Familien gegenüber sollte die Be­stimmung über den Lohnabzug eine Milderung erfah­ren. Der Präsident des Landesfinanzamts, Finanz-, minister Köhler, hat diese Anregung befürwortend an den Reichsfinanzminister weitergelcitet.

Durlach, 29. Juni. Die Stadtgemeinde hat die beiden Turmbergwirtschaften angekauft, von denen die eine als Kinderheim eingerichtet und die andere als Wirtschaft verpachtet und weitergesührt wird.

Todtmoos, 29. Juni. Trotz aller Warnungen und ' angedrohtcn Strafen können einige Kurgäste dasHam­stern" nicht i'assen. Dabei werden die Preise in unsin­niger Weise in die Höhe getrieben. Für einen Liter Milch bieten sie z. B. 4 Mk. Der Bezirksarzt von St- Blasien untersuchte nun sämtliche Kranken aus ihre Kur- bedürstigkeit und ein überraschend großer Prozentsatz wür­ge gesund geschrieben.

MeUi ' ch, 29. Juni. Die ersten erholungsbedürftigen Schulkinder aus Mannheim und Karlsruhe, insgesamt 72S, sind auf dem L-nbee'n-w'Wien. Die sehr schwachen Kinder wurden in Wagen und Kraftwagen hin­ausgefahren. Bald werden ihnen Kinder aus anderen ba­dischen und auch aus württembergischcn Städten folgen.

Wolfegg, 29. Juni. (Stiftungen.) Fürst Max von Waldburg zu Wolfegg hat auS Anlaß des Einzugs des erbgräslichen Paars und in Erinnerung an die Ver- mählnna folgende Schenkung gemacht: Ter Gemeinde WolkcLg MO Mk., Waldsee 3000 Mk., der Gemeinde Tiefenbach i. bayer. Allg. 3000 Mk., die hauptsächlich Kriegerfamilien zugute kommen sollen.

Mnintosiliches Wetter.

' Ter Hochdruck über Süddeutschland leistet den ihn be­drohenden Störungen hartnäckigen Widerstund und hat sich neuerdings sogar verstärkt, so dag für Donnerstag und Freitag mit einer Fortsetzung des vorwiegend trocke­nen und mehrfach heiteren, jedocb zu stärkerer Gewitter- bildnng geneigten, warmen Wetters -m erwarten ist.

Vermischtes.

Preissturz im Pferdehnndel. Infolge der Masse,umfuhr dä­nischer Pferde zeigten die mitteldeutschen Pserdemärkte, so z. B. der Iohannismnrkt in Buttstadt, Preisstürze um durchschnittlich 50 Proz. Dänische Pferde, die mit durchschnittlich 15 000 Mk. angeboten waren fanden schließlich zu 7500 Mk. kaum Käufer.

Die schwarze Schande im Rheinland. Am Sonntag nach­mittag zwischen 12 und t Uhr wurde auf dem Rochusburg bei Bingen a. Rh. ein 18 Jahre altes Mädchen von einem farbigen Franzosen überfallen. Er hatte sich von rückwärts an sie herangefchlichen und sie zu Boden geworfen. Das Mädchen konnte jedoch noch um Hilfe rufen, sodaß der Marokkaner es vorzog, vor herannohendcn Personen die Flucht zu ergreifen. Bei der Protokollaufnahme versuchte der französische Beamte die Möglichkeit zu unterschieben, als könne es sich auch um einen amerikanischen Deserteur handeln, die sich angeblich in großer Zah! im besetzten Gebiet herumtrciben, eine Unterstellung, die, aber sofort a's unhaltbar zuriickgewiesen wurde. Die ,,Frks. Zig." bemerkt hierzu: Es wird in den Vereinigten Staaten, in denen eins starke Bewegung gegen die Verwendung farbiger Truppen in Deutschland entstanden ist, sicher mit großem Be­fremden ausgenommen werden, daß nun von französischer Seite versucht wird, für die Verbrechen farbiger Franzose», die allein Frankreich zur Last fallen/ angeblich amerikanische Deserteure hcrhaitcn zu lasse».

Herrn Derlens freiwillige Amtsentlassuug. Vor dem Kam­mergericht, dem Disziplinarhof für mchtrichterliche Beamte, un­ter Vorsitz des Unterstaatssekrctärs Mügci fand gestern die Ver­handlung gegen den aus den rheinischen Unitrieben bekannten Staatsanwalt am Landgericht Hl, Berlin, Adam Dorten statt. Dieser seinerzeit zum Präsidenten der Rheinischen Republik be­stimmt gewesene Staatsanwalt hatte sich unerlaubt aus Berlin entfernt und ist nicht wieder hierher zurückgckehrt. Zum gest­rigen Termin war Dr. Dorten, der jetzt in Wiesbaden wohnt, nicht erschienen; er wurde vom R.-A. Dr. Aisbera vertrete». Der Disziplinarhof erkannte auf Entfernung vom Amte. Der Beschuldiote hatten inzwischen schon brieflich mitgetcilt, daß er freiwillig aus dem preußischen Instizdienst ausgeschieden sei.

Lokales.

Brantttweinherstellmtg aus Ovff. In einer amtlichen Pressenotiz derKarlsruher Ztg." wird dar­auf aufmerksam gemacht, daß sämtliche Gesuche um die Erlaubnis zum Brennen von Obst und den Rückständen von Obst von den Brennern und Stoffbcsitzern, einerlei ob das Brennen gewerbsmäßig oder nicht gewerbsmäßig geschehen soll, ausnahmslos vor dem Einschlagen zu­nächst mündlich beim Steuererheber vorzubringen sind. Ergibt die Prüfung des Antrags durch! den Steuer­erheber, daß die Ausbeute voraussichtlich mehr als 10 Liter Alkohol betragen wird, so hat der Antragsteller zu­nächst die Genehmigung der badjjchen Obstversorgung zum Abtreiben der Rohstoffe einzuholcn.

Pcnsionsvorschüsie an Offiziere. Um zu ver­meiden, daß bei den Massenentlassungen einzelner Offi­ziere, deren Pension mangels der Unterlagen bis zum Fälligkeitstermin noch nicht'.hat festgestellt werden kön­nen, die ihnen zustehenden Pensionsgebühren nicht recht­zeitig erhalten, hat das Heeresabwicklungsamt Preußens angeordnet, daß allen diesen Offizieren auf Antrag ein Vorschuß von ihrer letzten Abwicklungsstelle gezahlt wird.

Ernteflächenerhsbung 1928. Die Ernteflächen­erhebung und eine Ernteschätzung finden Heuer wie im Vorjahr statt. Die Erhebung erstreckt sich auf Brot­getreide, Gerste, Hafer und Kartoffeln. Tie Erträge für die einzelnen Gemeinden werden durch Ausschnsie ermittelt, die für jeden Oberamtsbezirk nach Anhörung des landw. Bezirksvereins cinznsetzen sind. Eine Ver­weigerung von Angaben zu der Erhebung zieht Be­strafung nach sich.

Der Frühdrusch 1928. Wie in einer amt­lichen Plrcssenotiz mitgeteilt wird, soll auch für die kommende Ernte der Frühdrusch, trotz der damit ver­bundenen wirtschaftlichen Unzuträglichkeiten mit Hochdruck betrieben werden. Die Reichsgetreidestell wird sich die technische Förderung angelegen sein lassen. Besondere Frühdruschprämien werden für Brotgetreide und Gerste gewährt.

Margarinepreis. Der Abgabepreis für Mar­garine seitens des Reichsausschusses für pflanzliche und tierische Oele und Fette ist vom Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft vom 1. Juli 1920 von 21 Mark auf 16 Mark das Kilo herabgesetzt worden.

Erntebcgmn. Mit des Sommers Anfang hat im Unterland da und dort schon der erste Schnitt der Wintergerste begonnen. In Zaberfeld, Mundels- heim und auch in Unterjesingen wurde bereits Winter-! gerste eingeführt. Eine so frühzeitige Ernte ist seit Jahrzehnten nicht mehr zu verzeichnen. Roggen und Sommergerste sind in zehn Tagen auch schnittreif.

Gleichstellung ehelicher und unehelicher Kin­der. Hinsichtlich der Kriegshinterbliebenenversorgung sind uneheliche Kinder den ehelichen nach einer Verfügung des Reichsarbeitsministeriums gleichzustellcn, wenn die Vaterschaft glaubhaft nachgewiesen wird. Die unehelichen Mütter erhalten keine Unterstützungen.

Rcichszufchüfse für die Abstimmungsgebiete.

Für die Beförderung der Abstimmungsberech'tig'ten nach Ostpreußen und Oberschlesien sind außerordentliche Rejchs- mittcl von 3 PP Millionen Mark berejtgestelll. Die Zahl der augemcldeten Abstimmungsberechtigten für Ost- und Westpreußen beträgt 170 000, für Oberschlesien etwas über 250000 Deutsche im Reich. , > >.

Die neuen Telegramm- und Fernsprechge­bühren. Vom 1. Juli ab beträgt die Telegramme gebühr bei gewöhnlichen Telegrammen 20 Pfg. für jedeH Wort, mindestens 2 Mk., bei Pressetelegrammen die Hälfte. Für dringende Telegramme wird die Worte gebühr dreifach berechnet. Die Fernsprechgebühren sind vom 1. Juli ab im Durchschnitt verdoppelt.

Nm den Milchpreis. Im ganzen Lande ist eine lebhafte Bewegung, die auf eine Herabsetzung des Milchpreises hinzielt. Die Landwirte verhalten sich fast durchweg sehr entgegenkommend. In zahlreichen Städ­ten finden in diesen Tagen Besprechungen der Land­wirtschaft, Vertreter und Verbraucher über den Milch­preis statt. An einigen Orten ist dies schon geschehen/ So wurden im Oberamt Gerabronn nach Rücksprache mit dem Ausschuß des Landwirtschaft!. Bezirksvereins für den Oberamtsbczirk folgende Milchpreise festgesetzt: Ge­nußmilch 95 Pfg. ab Stall, frei ins Haus 1 Mk., beim Versand nach außerhalb des Bezirks ab Sammelstelle! 1.05 Mk., für Verarbeitungsmilch 85 Pfg. Butter­preis 10 und 9.20 Mk., Molkereibutter 20 Pfg. mehr. Aehnlich soll der Milchpreis im Oberamt Mergentheim geregelt werden. Vier Gemeinden haben die Preise des Oberamts Gerabronn bereits anerkannt. In Aalen haben die Erzeuger benachbarter Orte von sich aus einen Milch­preis von 1 Mk. anerkannt. In Rottenburg will der Gemeinderat auf der gleichen Grundlage mit den Land­wirten verhandeln.

Penfiousvorschttffe an Offiziere. Um zu ver­meiden, daß bei den Massenentlassungen einzelner Offi­ziere, deren Pension mangels der Unterlagen bis Zum Fälligkeitstermin noch nicht hat festgestellt werden kön­nen, die ihnen Anstehenden Pensionsgebühren nicht recht­zeitig erhalten, hat das Heeresabwicklungsamt Preußens angcordnet, daß allen diesen Offizieren auf Antrag ein Vorschuß von ihrer letzten Abwicklungsstelle gezahlt wird.

EruteflächenerheSung 1928. Tie Ernteflächen­

erhebung und eine Ernteschätzung finden Heuer wie im Vorjahr statt. Tie Erhebung erstreckt sich aus Brot­getreide, Gerste, Hafer und Kartoffeln. Tie Erträge für die einzelnen Gemeinden werden durch Ausschüsse ermittelt, die für jeden Oberamtsbezirk nach Anhörung des landw. Bezirksvereins einzusetzen sind. Eine Ver­weigerung von Angaben zu der Erhebung zieht Be­strafung nach sich. ; !

Der Früh-rusch 1928. Wie in einer amt> lichen Pressenotiz mitgcteilt wird, soll auch für die kommende Ernte der Frühdrusch, trotz der damit ver­bundenen wirtschaftlichen Unzuträglichkeiten mit Hochdruck betrieben werden. Die Rcichsgetreidestell wird sich die technische Förderung angelegen sein lassen. Besondere Frühdruschprämien werden für Brotgetreide und Gerste gewährt.

Eutfchä-iguug für Kälber. Durch eine Ver­

fügung des Ministeriums des Innern wird die Entschä­digung für Kälber im Alter von weniger als sechs Wochen, die in der Zeit vom Ausbruch der Maul- und Klauenseuche in einem Viehbestand bis zur Anzeige der Abheilung an solcher fallen, bis auf weiteres auf den Betrag von 7 NU. für das Kilo des unerösfneten Kada­vers festgesetzt. .. g