erngen beschlossen. Zn Z 4: der Landeskirchentag soll das Rrcht hoben, noch Bedürfnis bis zu vier weitere Ab­geordnete zuznwählen, allerdings nnr mit Zweidrittel-l Mehrheit; nnf diesem Weg der Selbstergänzung kann sich der Landeskirchentag nötigenfalls Sachverständige für Einzelgebiete des kirchlichen Lebens noch nachträglich zuführen. 'Zn § l8: für Gesetze, die dem Verfassnngs- gesetz gleichgestellt werden, soll Zweidrittelmehrheit ver­langt werden können. Eine Reihe wm Anträgen, die schon bei der l. Lesung abgelehnt worden waren, wurde noch einmal eingebracht, aber wieder abgelehnt, so ins­besondere der Antrag, zum Kirchenpräsidenten nur einen Theologen zu nehmen und ihm den Titel Bischof zu geben, auch ein Antrag, in Z 34 die Verantwortlichkeit des Kirchenpräsidentcn und Londeskirchenausschusses ge­genüber dem Landeskirchentag ausdrücklich festzusetzen. Es wird darauf hingewiesen, daß die Verfassung schon bisher tatsächlich dem Londeskirchentog gegenüber der Kirchcnleitung, also außer dem Kirchenpräsidenten und Lanbrskirchenansschuß auch gegenüber dem Obcrkirchen- rat, das Kontrollrecht gebe und den Schwerpunkt der Kirchengewalt in die Hände der Vertretung des Kirchen- Volks lege. . .,

Badischer Larwrcrb.

(.u.rlsruhe, 23. Mai.

Be' der Beratung des Gesetzentwurfes über das T i e nst- : inko m m e n der Staat s b e.a m t e n (Besoldungsge­setz) berichtete Abgeordneter Marnm (Soz.) über dos Gesetz. Ter Haushalrsou)schust empfiehlt die Annahme des Gesetzes, nachdem in ß 33 ausgesprochen ist, dos; dos Gesetz spätestens bis 34. Dezember 1320 einer Nach­prüfung zu nnterziehen ist und zwar mit rückwirkender Kraft vom l. April 1923. Bas die Besoldung der Geme i n d eb ea m te n betresst', so werde dem Land­tag ein besonderer Gesetzentwurf zngehen. Ter Gesamtons- .ivond des neuen Besoldungsgesetzes beträgt 160 M i ll. Mark. Tonnt ist ober der bad. Staat an der Grenze seiner Leistungsfähigkeit angelongt. Ter Haushaltaus- schuß hat die Gewährung eines Vorschusses beschlos­sen an die planmäßigen (etatmäßigen) Beamten, sowie die außerplanmäßigen (uichtetatmäßigen) Beamten und vertragsmäßig Bedienstete». Und zwar erhalten, sie bis zur Festsetzung ihrer neuen Bezüge einen in «viertel­jährlichen Teilbeträgen zahlbaren Vorschuß im Betrag ihres Friedenseinkommens, erstmals mindestens 800 Akk. die planmässtgim Beamten und 500 Mk. die nichtplan- mäßigen Beamten'und die vertragsmäßig Bediensteten.

Abg. Tr. Leser (Dem.): Im Herbst ds. Js. bei der Nachprüfung dieses Gesetzes wollen Regierung, Beamte und Volksvertretung weitere Wünsche prüfen und das große Werk der Befoldungsreform endgültig vollenden.

Hierauf wurde das ganze Besoldungsgesetz in erster Lesung einstimmig angenommen. Ebenso fand der An­trag des Haushaltansschusses einmütige Zustimmung.

Finanzminister Köhler dankt deni Hans', dem Haus- haltansschust und den Berichterstattern für die große und rasche Arbeit, die mit der Verabschiedung des Besol­dungsgesetzes geleistet morden ist. In den nächsten Tagen wird dem Landtag ein Gesetzentwurf über die Bezüge der Nnhegehalisem'pfänger und .Hinterbliebenen zngehen, und auch diesen sollen Vorschüsse ausbezahlt werden.

* Karlsruhe, 2l. Mast

Bei Beginn der heutigen Landtagssitznng wurde das Besold n n g s g e s e tz in 2. Lesung ohne Debatte e > n- stimmig angenommen, ebenso die Aenderung des PcrwallnngSgebüh-engefetzes und die Aenderung des Ko- slengesetzeT Es folgte die Beratung mehrerer Posi­tionen aus dem Ministerium des Kultus und Unterrichts. Einstimmig angenommen wurde die Anforderung für die H o ch j ch u l e n und für die R e li gionsgemei n- sch°a sten, darunter l HE Mill. Mk. als Beitrag für die Teuerung?znlage der Geistlichen. Nächste Sitzung am 27. Mai, nachmittags HE 4 Uhr.

Baden.

Karlsruhe, 2l.-Mai. In einer Versammlung des organisierten Handwerks und des Grdß- und Kleinhan­dels teilte der Vorsitzende, Kaufmann Frenndlieb, ge­legentlich einer Debatte über die Zwangswirtschaft mit, )« auf dem Karlsruher Nangierbahnhoss 2 6 Wag­gons Kartoffeln stünden, die sich bereits in der­art verdorbenem Zustand befinden, daß sie einer hiesigen Großfirma zur Spiritusbereitnng Angewiesen wer­ben mußten. Die Kartoffeln, seien offenbar durch Ver­schieben in ihren heutigen ungenießbaren Zustand ge­kommen.

Im Rheinhafen hier wurde ein Fuhrwerk der fran­zösischen BesatzungstrnPPen beim Uebcrfahren der Gleise von einem abgestoßencn Eisenbahnwagen nngefahren. hierbei wurden dem Pferd beide Hinterbeine abgefah­ren, so daß es getötet werden mußte.

Mannheim, 24. Mai. Vor kurzem fiel eine 22- jährige Kontoristin aus der im 4. Stock eines Hauses m der Unterstadt gelegenen Wohnung. An den schwe- ren Verletzungen ist sie jetzt gestorben.

Iffezheim, 21. Mai. Der Blitz schlug in die hiesige Pfarrkirche. Er zündete zwar nicht, richtete aber trotz­dem großen Schaden an.

Verschiedenes.

»VS««»

Niivrrjchämte Preise. Aus oem Wochenmarkt In Nürtingen Mete ein Biischelchen mit 10 Kirschen 50 Pfg. Dabei sind die mrscheiibäuine ,n Frucht dicht behänge»

Der Blaufelchenfang im Bodensee hat in den letzten Tagen nhr ergiebige Erträge gebracht' - ---

..^.Die Blaufelchen werden de

reits ;;o Proz. billiger verkauft als in letzter Woche.

Tu Z-itungskrache beginnen. Der sozialdemokratische Volks- "sawBeriag in Ingolstadt ist laut Inserat samt Maschinen, ^»Insten und Papier billigst zu verkaufen. Auch die ehe- !.smze Busch'sche Druckerei in Rain am Lech mit dem Bauern- ljundlerische,,Rainer Anzeigeblntt" steht zum Verkauf. In

-tzuourg n. D. wird die bauernbündlerischeNeuburger seituua" G.m. b. tz. aufgelöst.

Eine» neue» Weltrekord im Schwimmen stellte bei den Aus- schcidungskämpfen der olympischen Spiele in Antwerpen in Stock­holm der Schmede tzcnuig auf. Henuig erreichte im 200- Alcter-Brustschwimmen die Zeit von 2 Minuten 58,4 Sek. Bei den gleichen Kämpfen stellte sein Landsmann Borg mit 7:17,5 im 500-Mcter°Schwimmen einen neuen schwedischen Rekord auf.

Die Kriegsverlufie der akademischen Verbände betragen nach Angabe des neuesten Universitätskalenders vom W.-S. 1919/20:

" '.-'t Wingolf > 20 v. H.

' Akad. Turnbund -Ißst»-'-- 19 v. H. Psp-p

: Burschenschaft ' ' 1617 v. H. /KsT-

3. Sondcrh. Verb. (Gesangs.) 16 v. 5p, /

Verein Deutscher Studenten 14 0 . tz. l '

Kösener S. E. ^ . 14 v. H. j'.J

Landsmannschaft , Hl i.KM st 13,3 v. 5). .

Schwarzburgvund : j st 13 v. H. sst -

Weinheimer S. C. ' stststst 12,5 v. H.

Turnerschaft' 10 0 . 5p. ..

2üd. Verbindungen im K. C. ' 9 v. tz.

Ber. jüd. Studenten 6 ' v. tz.

Bund der jüd. fr. miss. Vereine 5 v. 5p,

Tie Angaben des Schwarzburgbunds und der Vereine jüdi­scher Studenten stammen aus dem Jahr 1917, die der Turner­schaft aus dem April 1918. ------

ep. Tas Kirchenopfer am Pfingstfest ist in Würt- t e m b e r g znr Unterstützung evangelischer Kirchengemein­den des In- -und Auslands bestimmt. Ans dem Opfer des letzten Jahrs im Betrag von 45 000 Mk. konnten zahlreiche ev. Gemeinden und Liebeswerke unterstützt wer­ben.

Ein Bund deutscher Pssthalier wurde ain l6. Mai in Kassel gegründet.

Teure-Briefumschläge. Ter Verein Tenlscher B'riefunifchlagfabriken hat einen neuen Preisausschlag und zwar auf alle Briefumschläge ans Hans, Esparlo und Tauen in Höhe von etwa 60 Prozent unb ans alle übri­gen Sorten in Höhe von 55 Prozent ans die jetzigen Preise beschlossen. Somit kosten jetzt 4000 gewöhnliche Briefumschläge je nach Qualität 60 bis 100 Mk. oder ein Eonvert 6lO Pfg.

6p. Tie LandesveremignX- für Innere Mis­sion, die im Fahr 1914 zur Zusammenfassung sämtlicher Anstalten und Verbände der Inneren.Mission in Würt­temberg gegründet wurde, aber während des Kriegs in ihrer Entwicklung gehemmt war, hielt am Tonnerstag mittag in Stuttgart unter dem Vorsitz von Direktor v. Römer aus dem Ev. Konsistorium ihre auch aus dem Land besuchte Mitgliederversammlung. Den Hauptgegen- stLand der Verbandlnikgen bildete die große finanzielle Notlage sämtlicher großen Liebeswerke der Inneren Mis­sion. Stadtpfarrer Wnteri ch machte einen bedeutungs­vollen Vorschlag zu ihrer Bekämpfung, über den bald weiteres mizuteiley sein wird.

Tierseuche» in Württemberg. Derzeit yerrfcy,. die Maul- und'Klauenseuche in 59 Lberämtern mit 473 Gemeinden und 4340 Gehöften. Am stärksten be­troffen ist immer noch der Jagstkreis mit 224 und der Tonaukreis mit 128 versuchten Gemeinden.

Ter Feldwebsllentnant. Nach Erlast des Reichs- wehrministerinms führen die Feldwebelleutnants fortan die BezeichnungLeutnant der Landwehr a. D." Portepee- Unteroffiziere des 'aktiven Tienststandes und des ehe­maligen Benrlaubtcnstandes, die an kriegerischen Unter­nehmungen der Jahre 1944/48 teilgenommen haben, kön­nen den Charakter als Leutnant erhlten.

Wahnsinnige Papierpreise. Ein Bogen Kanz- leipapier kostet jetzt 31 Pfg. Anknuß ein Bogen Pack­papier l1.20 Mk, Trauerbriefnmschläge ein Stück 40 bis 70 Pfg.

Peronofpora in Sicht. Die Weinbauversuchsan­stalt Weinsberg teilt mit, daß infolge des Regens Heuer gegen den 28. bis 30. Mai mit stärkerem Auftreten der Peronofpora zu rechnen ist, deren vereinzeltes Auftreten bereits gemeldet wird. Auch Oidium wurde an den Hausstöcken gefunden. Die Weingärtner werden daher ermahnt, anfangs nächster Woche mit einprozentiger Kup- ferkalkbrühc zu spritzen und hinterher die Weinberge zu schwefeln. Bekämpfung des Henwnrms Ende Mai mit lochprozentiger Nikotinbrühe oder mit Uraniagrün (150 bis 200 Gramm alis 100 Liter Wasser und Kalk).

Der Wahlschein. Für die Reichstags- und Land­tagswahlen kann der Wähler auf Antrag mit einem Wahlschein versehen werden. Voraussetzung ist, daß er am Wahltag außerhalb der Gemeinde, in deren Wäh­lerliste er eingetragen ist, sich anfhält oder wenn er infolge eines körperlichen Leidens in seiner Bewegnngs- iähigkeit behindert ist. Zuständig zur Ausstellung eines Wablickicins ist der Ortsvorsteber.

Das Waldmcistergift. Der Genuß des Mailranks zieht häufig heftige Kopfschmerzen nach sich. Gewöhn­lich werden nun diese Kopfschmerzen mit dem Weingennß in Zusammenhang gebracht, ihre eigentliche Ursache ist indes weit weniger im Alkohol z» suchen, als vielmehr in der duftigen Würze des Maitranks, die in allen ihren Teilen eine gistige Substanz, das Cumarin, enthält. Tas Cumarin verleiht dem Waldmeister allerdings gleich­zeitig auch seinen lieblichen Tust, allein seine Wirkung ist immerhin so schädlich, daß, wie Robert berichtet, bei Tieren Kaltblütern sowohl wie bei den Warmblütern nach Cumarin-Einspritzungen der Tod eintrat und man auch beobachten konnte, daß Tiere, die cnmarinhaltige Pflanzcnteile fraßen außer dem Waldmeister enthält auch der gelbe Steinklee sowie das wohlriechende Ruch­gras Cumarin unter Lähmungserscheinungen zugrunde gingen. Die meisten Weidetiere meiden übrigens die cumarinhaltigen Pflanzen schon ihres, starken Geruchs wegen. Tie Wirkung des Cumarins, das auch oft erst beim Welken und Zerreiben der betreffenden Pflanze entsteht, äußert sich, ebenso wie auch der durch giftige ätherische Oele erzeugte Dust vieler Blumen, jedenfalls hauptsächlich auf das Zentralnervensystem, wie denn auch der nach dem Genuß des Maitranks austretende Kopf­schmerz aus eine Herabs-tznng der Tätigkeit des Groß­gehirns zurückznsühren ist. Tas Cumarin, das neuer­dings auch künstlich dargestellt werden kann und dann farblos glänzende Kristalle bildet, von denen schon win­zige Mengen genügen, um den charakteristischen Tust des Waldmeisters Hcrvorznbringen, findet auch bei der Er­zeugung seiner Riechstoffe Verwendung, so besonders He­den' in England sehr beliebten Hen-Parfüms, ja sogar bei Schokolade.

. Der Bezug von Brenntors ist nur durch Bezugs­schein gestattet. Auch für Jndustrietorf, Torfmull mO Torfstren ist die Bezugsgenehmigung des württ. Landes- brmnstosfamts erforderlich.

Lockerung des Alkoholverbots in den Vereins" ten ^Staaten. Der Senat des Staats Ncnyork 7^-. stini'mte in einer Nachsitzung, daß Bier mit 2,75 P roz. Alkohol statthast ist. > Ties wird zur Folge haben, d» die'meistenSaloons," wieder, geöffnet werden.

Ein Opfer der' teuren Zeit. Die bekannte Berlaysanstall Benzinger in Einsiedel ,1 mus; das Erscheinen der Zeit­schriftAlte und Neue We't" (51. Jahrgang) in Deutschland- wegen der schlechten Valuta und der g-.-oPen"Pap!ernot einstellen. Bei 15 000 Abonnenten in Deutschland würde der Verlag im Jahr über I Million Mk. verlieren, denn der Selbstkosten­preis für jedes Heft käme auf etwa 8 Mk. , ,

Wechselkurse. Nach dem Stand vom 19. Mai ivar der Kurs von Wechseln für Zahlungen (Geld) nach Holland 1678.30 Mk. für 100 Gulden (Friedenskurs 168.74 Mk.), Belgien 359.60 Mk. für 100 Franken (81.), Norwegen 839.20 Mk. für 100 .Kronen (112.50), Dänemark 744.25 (112.50), Schweden 946.50 (112.50), Italien 2Z9.75 (81.-), Frankreich 347.65 (81.-), Schweiz 802.20 (81.-). London 17 430 für 100 Pfund Ster- lina (2047.95), Amerika 4545. für 100 Dollar (419.79), Oester­reich 18.98 für 100 Kronen (85.06). .

Lichtbllder-Gottcsdienft. I» Berlin haben sich die Synodal­versammlungen der evangelischen Kirchenbchlirden entschlossen, zur Berlebendigung" des Gottesdienstes einenLichtbildcrgottes- dienst" einznrichten. Verschiedene dieser Gottesdienste sind schon gehalten worden. Es werden in kincnialographischen Lichtbildern Bildwerke religiösen Inhalts (Christusbildcr) von bedeutenden, Malern, ferner .Werke von Thoma. Hölderlin und Böcklin gezeigt. Zu Beginn dieser Gotlcsdieustc wurde eine kurze re­ligiöse Ansprache gehalten. Alan will nun prüfen, ob die Ein­richtung auch in den Landeskirchen zu empfehlen sei.

Firmenschild.

Ein Schuhmacher ließ ans seinen Schild ein.m großen, wütenden Löwen abbilden, der einen Stiesel'mit den Zähnen zerreißt. Tie Unterschrift lautete:

Man kann mich zerreißen.

Aber nie .austrennen!"

^ E) ^ j Für den

Arbeiten im Garten. Im Obstgarten reisen bald die ersten Früchte: Erdbeeren und Kirschen. Ta sich bei diesen delikaten Früchten auch andere Liebhaber ein- finden, namentlich aus der Vogelwelt, sind geeignete Schutzmaßrcgc.n zu treffen. Auch unreife Stachelbeere:^ werden geerntcr. Man merke sich für die Ernte folgende Regeln: Früh am kühlen Morgen ernten, niemals wäh­rend der heißen Mittagssonne. .Läßt sich diese Vorschrift aber nicht einhalten, so ist es unerläßlich, daß die ge­ernteten Früchte möglichst sofort in einem kühlen Keller oder einem Ersschrauk schnell gekühlt werden. Tadurck gewinnen sie nicht nnr >a.n Haltbarkeit, sondern auch an Geschmack. An den Frnhjahrsvercdlungen sind die Verbände zu lösen, die Edeltriebe anzuheften. Voll­saftige Wildlinge werden okuliert. Den nun häufig auf­tretenden Schädlingen ist mit allen Acitteln zu begegnen.

Neues vom duge.

Paris, 2l. Mai. Ter allgemeine Gcwerkschastsbunv (C.G.T.) hat mit 96 gegen 11 Stimmen bei 15 Ent­haltungen beschlossen, die Arbckit am Dienstag wieder auszimehmen.

- Paris, 21.. Mai. Havas berichtet aus Marseille, daß die Gewerkschaft der eingeschriebenen Seeleute die Wie­deraufnahme der Arbeit für heute beschlossen hat.

Wieder Kriegsbrot in England.

Amsterdam, 2l. Mai. Englischen Blättern zufolge hielt der Lebensmittelkontrolleur Mac Cordt) in Lon­don eine Rede, in der er sich über die Aussichten der Welternte in Weizen sehr besorgt äußerte. In einigen Monaten werde die Bevölkerung Englands vielleicht wie­der .Kriegsbrot von einer Beschaffenheit essen müssen, die der während der schwierigsten Zeit des Kriegs ent­spräche. Er mahne znr Sparsamkeit im Verbrauch von Mehl.

Stehts faul um die Polnische Sache?

London, 21. Mai. (Reuter.) Bonar Law sagte im Unlerhans: Wenn Polenaufrichtig versucht", mit Ruß­land Frieden zu schließen und die Bolschewisten sich weh­ren, so wird England verpflichtet sein, Polen nach bestem Vermögen beiznstehcn. Der Oberste Rat hat sich in glei­chem Sinn ausgesprochen. (Wenn Polenaufrichtig den Frieden öersncht" Hütte, so hätte es Rußland nicht zu überfallen brauchen.)

Nach einer Meldung desTelegraas" ans London wird von zuverlässiger Seite bestätigt, daß Lord Conrzon dem Sovjetvcrtreter Tschitscherin gegenüber den Wunsch knndgegeben habe, oaß der Friede zwischen dem weißen und oem roten Heere Rußlands hergestellt werde.

Unklare Lage am Kaukasus,

London, 21. Mai. Nach einer Meldung desDaily Telegraph" ans Konstaiitinopel -sind 6 französische Ba­taillone mit Rücksicht ans den Ernst der Lage nach Balnm am Schwarzen Meer abgcgangen.

Wieder eine Mauserung des Bolschewismus?

Haag, 21. Mai. Mehrere englische Blätter ver­zeichnen in London umlaufende Gerüchte über eine po­litische Neuorientierung der Sovjetregiernn,-). Darnach hätten sich Lenin und Trotzki znr Bildung einer deine» kratisehen Regierung entschlossen. Nach einer Washing­toner Meldung berichtet dieAssociated Pres;" ans Mos­kau. daß 75 Delegierte des allrussischen jüdischen Ziv- nstenkongresses verhaftet worden seien.

Sozialistische Anleihe.

Mailand, 21. Mai. DerAvanti" veröffentlichte einen Ausruf an das italienische Proletariat, in dem die Parteileitung der sozialistischen Partei zur Zeichnung einer Anleihe ansfordert, mittels welcher das sozialistische Programm durchgeführt und die Beziehungen mit den ausländischen Kommunisten usw. finanzell geregelt wer­den sollen. Es werden Gutscheine im Betrag von 25 Franken ansgegeben.