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Wildbad, Freitag, dm 19. März NM

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Das Ende des Putsche«.

Berlin, 17. März. Aus der Reichskanzlei erhalten wir folgende amtliche Meldung: Nachdem die Regierung Bauer sich entschlossen hat» die wesentlichen politischen Forderungen, deren Ablehnung am 18. März 1S20 zur Einsetzung der Regierung Kapp führte, von sich aus zu erfüllen, sieht der Reichskanzler Kapp seine Mission als erfüllt an und tritt zurück, indem er die vollziehende Gewalt dem Militär-Oberbefehlshaber Hiemil zurückaibt. Er lässt sich dabei von der Ueberzeugnng leiten, dass die äußerste Not des Vaterlandes den einheitlichen Zusammen­schluss Aller gegen die vernichtende Gefahr des Bolschewismus verlangt.

Stuttgart, 17. März. Zu der Berliner Meldung be­treffend den Rücktritt Kapp wird von zuständiger Stelle mit­geteilt: Beim Zusammenbruch seines schmählichen Abenteuers versucht Herr Kapp die Oeffentlichkeit mit Unwahrheiten irre zu führen. Jetzt, wo er gezwungen ist, bedingungslos abzutre­ten, möchte er den Eindruck erwecken, als ob die Reichsregierung feine Bedingungen angenommen hat. Deshalb sei nochmals mit allem Nachdruck festgestellt, dass die Reichsregierung jede Art von Verhandlungen mit den Meuterern ein für allemal abge­lehnt hat u. keinerlei Bedingungen angenommen find. Beding­ungslose Unterwerfung war ihre Forderung, der Kapp und Genosse« nun nachzugebe» gezwungen find.

Neuenbürg, 18. Marz.

Es bedurfte nicht viel politischer Erfahrung, um einer Putschbewegung, wie sie von einem Kapp und v. Lüttwitz Ende voriger Woche in Fluß gebracht wurde, ein baldiges und schmäh­liches Ende vorauszusagen. Daß es gereifte und politisch ge­schulte Männer waren, die dieses Abenteuer riskierten, denn als etwas anderes läßt sich es nicht bezeichnen, daß sie die riesen­große Verantwortung auf sich luden, das geknechtete Deutschland erneut gegenüber seinen Feinden in Mißkredit zu bringen, daß sie es wagten, das durch Parteileidenschaften zerrissene, um seine wirtschaftliche Existenz unter den härtesten Lebensbedingungen chwer ringende deutsche Volk noch mehr in Aufregung zu ver- etzen, die Gefahr eines Bürgerkrieges mit seinen verderblichen Folgen heraufbeschwören vergrößert nur das Schuldkonto rkeser Gewissenlosen nnd ihres allerdings kleinen Anbanges. Eines hat aber dieses frevelhafte Beginnen eines Kapp und v. Lüttwitz gezeitigt: Mit Ausnahme einiger ostelbischer Junker «nd es ist dies bezeichnend eines Teils der Unabhängigen ist das gesamte deutsche Volk einig in der Verurteilung einer Be­wegung, für die tatsächlich kein Bedürfnis bestand. Die Kund­gebungen. welche der vom Volke gewählten Reichsregierung aus allen Teilen des Reiches, von Landesregierungen, wie von den Parteien, Gewerkschaften und Berufsorganisationen zugingen, beweisen das einmütige Vertrauen zur Reichsregierung. Ge­zeigt haben diese einmütigen Kundgebungen dem Auslande, daß das deutsche Volk in seiner großen Mehrheit nicht geivillt ist, sich von einigen Abenteurern von dem beschrittenen Wege, den es sich selbst wählte, abbringen zu lassen, daß es gegenüber un­seren Feinden gewillt ist, seine im Friedensvertrag übernomme­nen Verpflichtungen zu erfüllen immer unter dem Vorbehalt, daß der Friedensvertrag in seiner jetzigen Fassung unerfüllbar

ist und einer Revision unterzogen werden mutz

Man hat der Reichsregierung, vor allem Reichswehrmini­ster Noske den Vorwurf gemacht vielleicht nicht so ganz mit Unrecht daß er die Warnungen, die ihnen aus den Kreisen der Demokratie und Sozialdemokratie zugingen, nicht genügend nach ihrer politischen Tragweite einschätzten, man hatte von Noske erwartet, daß er die gleiche Energie und Entschlossenheit, welche er gegenüber der äußersten Linken zeigte, auch gegenüber dem gememgefährlichen Treiben dieser Rechtsspartakisten hätte an den Tag legen sollen. Inwieweit dieser Vorwurf berechtigt tsi, wird sich bald zeigen.

DerSchwab. Merkur" nennt die Kapp und Konsorten Narren und Verbrecher. Narren deshalb, weil sie wissen müssen, daß eine Diktatur der Rechtsparteien in Deutschland die Re­vision des Gewaltfriedens von Versailles, von welcher unsere Zukunft abhängt, zur Unmöglichkeit macht. Narren deshalb, weil sie wissen, daß wir gegenüber der Entente wehrlos sind! Verbrecher, weil sie den Bürgerkrieg heraufbeschwören und dem deutschen Volke die letzte Möglichkeit nehmen, auf dem Wege der Verständigung sich wieder emporzuarbeiten. Ver­brecher, weil sie den Hungertod von Millionen deutscher Volks­genossen verschulden, denn Blockade und Besetzung des Ruhr­gebiets durch die Entente stand bevor

Diesem hochverräterischen Treiben mußten alle Volksge­nossen entgegentreten, denen nicht jede Vernunft verloren ge­gangen ist. Den Hochverrätern das Standgericht l In welchem besiegten Lande dürften die Kapps und Genossen so austreten? Nur in Deutschland! Es ist klar und deutlich auszusprechen: Nur eine wahrhaft demokratische Regierung kann Deutschland wieder in die Höhe bringen, kann Vertrauen im Ausland er­werben! Wehe dem deutschen Volke, wenn diese Einsicht nicht Gemeingut der Mehrheit der Nation ist und bleibt. -Reaktion, Preußische Gewalt- und Militärherrschast, heißt den Untergang wählen, Demokratie ist der Saumpfad zum Aufstieg. Man braucht nicht zu den Bewunderern der Personen zählen, die die heutige Reichsregierung bilden, ihre Schwächen liegen offen

»utage, sonst hätte die Reaktion Berlin nicht in die Hand be­kommen. Mag also, wo nötig, ein Personenwechsel stattfinden, bas ist Sache der parlamentarischen Mehrheit, die hinter der Neichsregierunss nach wie vor steht. Mögen daraus die nötigen Schlußfolgerungen gezogen und die erforderlichen Veränder­ungen getroffen werden!

Das frevelhaft begonnene Spiel der Kapp und v. Lüttwitz lsi zu Ende, unter dem Druck von allen Seiten mußten sie cr- tennen, daß sie auf verlorenem Posten stehen. Wir haben die obige Meldung gestern abend noch in einer Sonderausgabe ver­öffentlicht. Kapv versucht es so darzustellen, als ob die Reichs- Mierung seine Bedingungen angenommen habe. Das ist falsch; die Wahrheit folgt auf dem Fuße. Bedingungslose Unterwer­fung, so lautet die Forderung, der sich die Putschmänner unter­werfen müssen. Sache der Reichsregierung wird es sein, durch em strenges aber gerechtes Urteil ein für allemal dafür zu sor- >en daß das deutsche Volk nicht ein zweitesmal solch einem vcr- "rolrchrr, Tbenteuer, der geschwächte Volkskörper solchen Er­

schütterungen ausgesetzt ist. Hoffen wir, daß das durch die Putschisten erschütterte Vertrauen des Auslandes zu Deutsch­land durch die erfreuliche Wendung recht bald eine Stärkung erfährt und Ruhe und Ordnung aber auch bessere Lebensbe­dingungen dem deutschen Volke nach solch schweren Prüfungen geschenkt werden!

Die Führer -er Putschisten.

Generallandschastsdirektor Kapp ist als konservativer Heiß­sporn in weiten Kreisen bekannt. Sein Vater, Dr. Friedrich

seine juristische Laufbahn, um sich als 24-jähri-

a. M. zu beteili-

Kapp, unterbra

ger am Septemberaufstand 1848 in Frankfurt gen. Als recht streitbares Mitglied der rechtskonservativen Kreise ist Kapp wiederholt hervorgetreten. Mit seiner Schrift Die nationalen Kreise und der Reichskanzler" zog er im Juni

1916 mit großer Heftigkeit gegen Bethmann Hollwegzu Felde. Dieser setzte sich in einer Reichstagsrede kräftig zur Wehr, wo­raus Kapp ihn zum Zweikampf forderte. Doch kam es nicht zur Auseinandersetzung mit den Waffen. Kapps Wiederwahl zum Generalschaftsdirektor im Juli 1916 wurde mit Rücksicht auf sein Verhalten zur Regierung nicht bestätigt. Aber die Land­schaft wählte ihn in einem zweiten Wahlgang erneut, und unter Michaelis wurde er dann auch bestätigt. Der am Sedanstag

1917 in Königsberg gegründeten deutschen Vaterlandspartei hat Kapp von Anfang an in führender Stellung angehört. Als Mitbegründer übernahm er den Posten eines zweiten Vorsitzen­den. Seit der Umwälzung ist Kapp weniger politisch hervor-

etreten. Als Vertreter des ostpreußischen Wahlkreises Ragnit-

' Mallen gehörte er von Februar 1918 ab dem alten Reichstag an.

General der Inf. v. Lüttwitz wurde als Kommandeur der Berliner Truppen schon mehrfach erwähnt. Aus dem Ka­dettenkorps trat er in das Heer ein und wurde nach dem Be­such der Kriegsakademie und des Generalstabs schließlich Kom­mandeur der hessischen Division in Darmstadt. Im Kriege war er eine Zeit lang Chef des Stabes der Armee des Herzogs Al- brecht von Württemberg. Als der Friede unterzeichnet war, wandte er sich in einem Aufruf an die ihm unterstellte Reichs­wehr, worin er den Standpunkt vertrat, daß die Annahme der Deutschland entehrenden Paragraphen mit des Reiches und des Vate rl and es Ehre unvereinbar sei. ^

Deutschland.

Stuttgart, 17. März. Der zweite Tag des Generalstreiks verlief in Ruhe und Ordnung. Das öffentliche Leben nahm seinen geregelten Gang., Die Streikparole wurde nicht in allen Betrieben befolgt, ein erheblicher Teil der Arbeiterschaft leistete Arbeit. Die Ladengeschäfte waren geöffnet, nur wenige Juweliere hatten geschloffen. Die USP. veranstaltete, wie schon am Dienstag, Massenversammlungen mit der zweideutigen Parole:Nieder mit der Reaktion! Es lebe die Herrschaft des Proletariats!" Es sprachen dabei verschiedene.Mitglieder der Fraktion der Unabhängigen der Nationalversammlung. An dem durch Stacheldraht abgesperrten Schloßplatz sammelten sich zahlreiche Neugierige. Im Kunstgebäude tagten-die Fraktionen der Nationalversammlung und der Aeltestenausschuß, im Alten Schloß der Reichsrat. Am Sitz des Reichsministeriums, im Ministerium des Aeußern in der Königstraße, herrschte den ganzen Tag über eifrigste Tätigkeit. Die politische Lage hat sich nun geklärt: Kapp ist zurückgetreten. Damit ist das Ende einer schweren Prüfung Deutschlands gekommen.

Stuttgart, 17. März. Die USP. verlangt in verschiedenen Entschließungen die Entwaffnung der Reichswehr urw der Ein­wohnerwehr und die Bewaffnung der Arbeiter. Diesem Ver­langen kann nicht stattgegeben werden. Die Reichswehr ist ein Organ des Reiches, das der württembergischcn Staatsregrerung nicht untersteht. Die Einwohnerwehren, die der polizeiliche Schutz der Verfassung und der Staatsregierung sind, warm jederzeit bereit, die auf dem Boden der Verfassung stehenden Arbeiter in ihre Reihen aufzunehmen und sie könne jederzeit in dieselben eintr.eten. Zu einer Aenderung dieser Wehren u. zu einer einseitigen Bewaffnung der Arbeiter, die, soweit sie der U.S.P. und der kommunistischen Partei angehören, die Demo­kratie beseitigen und die Rätediktatur einführen wollen, kann deshalb die Regierung die Hand nicht bieten.

Stuttgart, 17. März. Unsere gestern verbreitete Nachricht, daß der Reichspräsident und der Reichswehrminister die Ab­setzung des Generals Märker verfügt hätten, trifft nicht zu. General Märker ist nach wie vor Kommandeur des Wehrkreis­kommandos 4 Dresden. ' Der sächsische Landeskommandant, Generalmajor Müller, ist lediglich mit der Führung der im Freistaat Sachsen befindlichen Reichswehrtruppen beauftragt.

Hindenburg zur Lage.

Hannover, 17. März. Heute Vormittag äußerte sich Ge­neralfeldmarschall v. Hindenburg. nach seiner Ansicht über die Lage befragt, einem Vertreter des Wolff'schen Bureaus gegen­über wie folgt: Zwei verschiedene Regierungen sin- in einem geregelten Staatswesen unmöglich. Eine Einigung zwischen beiden ist für die Sicherheit des Vaterlandes unbedingt erfor­derlich. Die Truppe ist verpflichtet, die Ruhe und die Sicher­heit aufrecht zu erhalten. Ich hoffe daher als alter Soldat fest, daß da? Offizierkorps und die Mannschaften sich für die Er­füllung dieser ernsten Pflicht, frei von allen Nebengedanken und jedem Parteiinteresse vertrauensvoll und geschlossen sich hinter ihre Führer stellen. Einigkeit von Volk und Heer sind uner­l äßlich für unser Fortbe ste hen. _

Ausland.

Stockholm, 17. März. An den Reichspräsidenten Ebert wurde folgendes Telegramm abgesandt: Die Demokraten Schwedens wünschen der deutschen Regierung Sieg über die Reaktion.

Paris, 18. März. Das Kriegsgericht verurteilte den El- säßer Hoffmann wegen Emverständnisses mit dem Feinde zu 20 Jahren Festung. Der Verurteilte hatte im Jahre 1915 dem deutschen Gesandten in Bern, v. Romberg, und dem deutschen Militärattachee, von Bismarck, seine Dienste angeboten.

Amiens, 17. März. Die Angelegenheit der Brüder Röch­ling, die durch daS Kriegsgericht in Amiens, der eine zu 10 Jahren Zuchthaus «nd 10 000 Franken Buße, der andere zu

15 Jahren Zuchthaus wegen Plünderung verurtellt worden waren, kam heute vor die Revisionsinftanz. Das Urteil wurd« kassiert und der Fall an das Schiedsgericht in Nancy zurückver­wiesen.

Konstantinopel, 18. März. Die Notifikation der Besetzung von Konstantinopel ist dem Großwesir durch ein Schreiben zur Kenntnis gebracht worden, das von den Oberkommissärrn von Frankreich, England und Italien unterzeichnet ist.

Aus Stadr, Bezirk und Umgebung.

Neuenbürg, 16. März. (Unlieb verspätet) Der Ziegen- zuchtverein Neuenbürg hielt am 7. März im Gasthau- zumAnker" seine 1. Generalversammlung ab. Stellv. Oberamtstierarzt Dr. Müller sprach über Ziegenzucht; er führt« u. a. aus: Ein Ziegenzuchtverein hat die Ausgabe, durch Zu­sammenschluß von Ziegenzüchtern an der Verbesserung de> Ziegenmaterials zu arbeiten unter Ausstellung eines ganz be­stimmten Zuchtziels. Das Zuchtziel lautetLeistungszucht", d. h. Steigerung der Milchleistung durch zielbewußte Züchtung. Dix Ziege ist ein ausgesprochenes Milchtier, viel mehr als die Kuh. Die Ziegenmilch ist besonders wertvoll für Kinder, namentlich für schwächliche, sich schlecht entwickelnde. Sie ist fettreicher als die Kuhmilch, leichter verdaulich als diese; sie kann die Mutter­milch viel besser ersetzen als die Kuhmilch, da ihre Zusammen­setzung und ihr Verhalten im Magen der Muttermilch gleich». Dazu kommt, daß der Gesundheitszustand der Ziege im allge­meinen ein besserer ist als der der Kuh; vor allem ist die Tu­berkulose bei der Ziege selten; die Gefahr der Uebertragung de» Tuberkulose durch den Genuß roher Ziegenmilch ist daher ge­ring. Neben der Leistungszucht, die an erster Stelle steht, mutz aber auch sog.Form"- undFarbenzucht" getrieben werden; wir wollen schöne Tiere, Tiere, die in Form und Farbe die typischen Merkmale desjenigen Ziegenschlags aufweisen, der ge­züchtet werden will. In Betracht kommt die hornlose, weiße Saanenziege und die hornlose, rehfarbene Schwarzwaldziege, Die letztere gewinnt in Württemberg immer mehr an Verbrei­tung, sie ist härter und akklimatisiert sich besser als die wegen ihrer Veredelung empfindlichere und anspruchsvollere Saanen­ziege. Nach Honeker ist die Weiße Haarfarbe der Ziege für di« große Masse der Ziegenhalter ungeeignet; die Weiße Saanen­ziege paßt nur wirklich gut für solche Ziegeuhalter, die ln der Lage sind, ihr neben bester Stalleinrichtung die vorzüglichste Hautpflege angedeihen zu lassen. In der Milchleistung sind sich Heide Schläge gleich. In Neuenbürg sind nach den Feststellun­gen anläßlich der letzten Ziegenbockschau 45 rehfarbene und 50 weiße Zuchtziegen und 2 weiße Böcke vorhanden. Zunächst sollen beide Schläge gezüchtet werden; notwendig ist daher di« Anschaffung eines hornlosen rehfarbenen Schwarzwaldziegen­bocks. Später kann, wenn Geneigtheit besteht zum Züchten eines Schlags, der hornlosen, rehfarbenen SchwarzwaldzieM übergegangen werden. Da sich die Eigenschaften vererben, Ist darauf zu achten, daß jeder Zuchtbock von einer erstklassig«» Milchziege abstammt und daß er die Eigenschaften des Schlages in ausgeprägter Weise zeigt, daß ferner Lämmer herangezüchtet werden, die von einer guten Milchziege abstammen. Neben dem Gesetz der Vererbung ist aber auch das Veränderungs- und An­passungsvermögen der Tiere zu beachten. Bringt man ejn Tier in bessere Lebensverhältnisse (bessere Stallhaltung, bessere Fütterung, bessere Pflege, Weidegang, so wird dieses Tier M besser entwickeln und schöner werden als ein Tier, das in schlech­ten Lebensverhältnissen sich befindet. Wir haben eS also m der Hand, das Ziegenmaterial durch Verbesserung der äußer«« Verhältnisse zu verbessern und eine gewisse Veredelung herbei­zuführen. Für den Zieaenzuchtverein ergibt sich die Forderung: Anschaffung guter Böcke, gute Bockhaltung, Verbesserung -es Ziegenmaterials durch Verbesserung der äußeren Verhältnisse Zu empfehlen sind periodische Stall,chauen. Ferner sollen Zn genschauen abgehalten werden. Zum Schluß wird daraus hiv gewiesen, daß auf dem Gebiet der Tierzucht nur durch Zu­sammenschluß von Züchtern zu Vereinen, Verbänden u. deral. etwas erreicht worden ist; durch die Ziegenzuchtvereine ist die Ziegenzucht, vor allem die Züchtung der hornlosen, rehfarben«« Schwarzwaldziege, so sehr in die Höhe gekommen. Der Zi«- genhalter soll sich also einem Ziegenzuchtverein anschließen. Bei reger Vereinsfähigkeit wird auch im hiesigen Verein der Erfolg nicht ausbleiben.

Wildbad, 15. März. (Freier Verkehr mit Dörrobst.) Durch eine Verfügung der Landesversorgunasstelle werden die bisher^ gen Beschränkungen im Verkehr mit Dörrobst aufgehoben.

Loffenau, 15 März. Im dicht besetzten Saale des Gemeinde­hauses veranstaltete der MännergesangvereinLie­derkranz" unter Leitung seines unermüdlichen Dirigent««, Herrn Hauptlehrer Abendschein, eine Abendunter­haltung. Das reichhaltige Programm bot Klaviervorträge, Chöre, Theaterstücke, Singspiele usw. Auch der Humor kam z« seinem Rechte. Im Namen der zahlreichen Zuhörer sei auch an dieser Stelle allen Mitwirkenden herzlicher Dank gesagt. Es war ien wirklich schöner Abend und hoffentlich heißt es auch hier: Fortsetzung folgt.

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Wildberg 16 März. (Einbrecher.) Fürchterlich« Hilfericke ichreckten heute Nacht einen Teil der Einwohnerschaft auf. D«r 88,ahrige Bauer Deines, der beim Kirchhof wohnt, schrie u« Hilfe gegen eine Einbrechergesellschaft. Deines ist als ein rei­cher Mann bekannt, auch weiß man, daß er sein Geld keiner Sparkasse oder Bank anvertraut. Am sichersten ist es ihm ver­wahrt m seinem Strohsack unter seinem Haupt. Sein Hau» - eine frühere Ziegelei ist gerade nicht in bestem Zustand und gewahrt Dieben mit Leichtigkeit Einlaß. Schon gleich na» 2 Uhr horte D. etwas Verdächtiges. Da sein Suchen im HauS ledoch vorgeblich war, legte er sich beruhigt wieder nieder. Nicht lange stand es an, so krachte seine Stubentüre auf und 3 mit Gasmasken vermummte Gestalten standen vor ihm, rissen ihn

aus dem Bett, hielten den Revolver vor und suchten nach Ge Eme. beträchtliche Summe Papier- und wahrscheinlich auch Hartgeld fiel den Räubern in die Hände, mit der sie das Weite nchten. Bis letzt fehlt noch jede Spur, doch von dem geizig«« lten gilt: Wer den Schaden hat, darf f«r den Sp,tt nicht sorgen.