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Vermischtes. -

Eine deutsche Antwort, Tie Firma G. Knapr u. Cie. in Pfullingen erhielt aus Frankreich einen Aus- trag zur Lieferung von Waren. Tie Firma antivorleie, sie lehne die Geschäftsverbindung ab, solange Frankreich auf der Auslieferung deutscher Staatsangehöriger bcharce

Jabelhaste Pelzpreise. Bei der von der Fürst.ich Fürstenberg'schen Jaldverwaltung in Donaueschin -> gen abgehaltenen öffentlichen Versteigerung von Wild, selten, zu der sich zahlreiche Liebhaber aus nah und fern eingefunden hatten, wurden geboten: für Marderfelle bii zu 2855 Mk., für Iltis bis zu 725 Mk., für Dachse 275 Mk., für Schwarzkatzen 80 und 85 Mk., für Schwarz. Waldfüchse 810 Mk., für Wiesel 885 Mk.

Ei» irregeleiteter Transport Erzgebirgskiu« der. Daß ein ganzer Transport Binder mitsamt de, Führung, die zur Erholung nach Baden bestimmt wa­ren, auf irrige Weise in die Pfalz geleitet wurde, dürfte nicht jeden Tag passieren. Der Pfalz KorrespondeM derN. Bad. Ldsztg." weiß darüber zu berichten: 9-1 Kinder im Alter von etwa 713 Jahren, die aus dem Erzgebirge stammen und nach Lauda bei Wertheim be­stimmt waren, trafen statt in Lauda in Landau u: der Pfalz ein. Die Kinder waren bereits seit zwei Tagei unterwegs und mußten sogar in Ludwigshafen, wo keil Anschluß nach Landau mehr zu erreichen war, eine ganz, Nacht bleiben. Am nächsten Tage kamen sie dann ir ' Lankum an, wo kein Mensch wußte, was sie in Landau wollten. Nach und nach klärte sich dann der Irrtum ans Die Stadtverwaltung Landau hatte mit llnterstützuiie der Frauenvereine den armen Kleinen am Bahnhof sc gut es ging rasch eine warme Mahlzeit verabreichen lassen sodaß die Fahrt nach zwei Stunden nach dem richtiger Ort Lauda in Baden fortgesetzt werden k«rnte. Tic Kinder samt der Führung waren für die gastliche kurz, Aufnahme äußerst dankbar. Ein Herr spendete soga, 100, ein anderer 20 Mark, was mit großer Freude an­genommen wurde.

AmerikanischeLebensmittel". Vor einigen Ta- gen traf in Hamburg ein amerikanisches Segelschiff ein. das nach den Schissspapieren Speck und Konserven ge. laden hatte. Nachdem die erste Schicht abgetragen way kam darunter eine große Ladung von Branntwein zum Vorschein. Da in den Bereinigten Staaten seit dem 1. Juli v. I. der Verkauf von Trinkbranntwein verboten ist, wird die übrige Welt und, wie aus der Sendung hervorgeht, auch Deutschland mit amerikanischem Schnapl versorgt. Dazu haben wir aber unsere paar Groschen ei­gentlich doch nicht. Es läge im öffentlichen Interesse, zu erforschen, wohin der Branntwein gekommen ist.

ep. Landesrv rat. In der Amsterda m e r Tages­zeitungDas Algemeene Handelsblad" findet sich in riesengroßem Format folgende Anzeige:Große denk sche Nachlaßverwaltung, im Besitz außerordentlich wert, voller, baureifer Grundstücke in Berlin, Frankfurt an> Mail,, Mannheim, Chemnitz, Kassel, wünscht dieselben sMillionen-Objekte) ganz oder verteilt zu veräußern. Sel, tene Gelegenheit für Interessenten, durch Ausnutzung gegenwärtiger Valuta wertvollste Objekte zu eh nein Bruchterl des Sachwerts zu erwerben. In-, teressenten wollen sich wenden an 81501 Exp. Handels-, blad". Jede Bemerkung ist überflüssig! ,

Der Kaiserfilm. Ein- ehemaliger Schauspieler na-' nens Bonn in Berlin hakte bekanntlich einen Film her-, teilen lassen, in dem der frühere Kaiser Wilhelm H. inf jeder Weise verächtlich gemacht wurde. Auf Einspruch! tes Kaisers wurde die Verbreitung des Films zunächst »erboten und das Gericht hat jetzt entschieden, daß alle' Exemplare des Films und die Vorrichtungen zur Ver- »ielsältigung zu vernichten sind. Der Staatsanwalt be-, jeichnete da? Unternehmen Bonns als eine niedrige Geld- nacherei. !

Ein Prozeß um ein Denkmal Kaiser Wilhelms! I. vor dem Rathause in Bielefeld, der seit sieben stahren schwebt, ist nunmehr in erster Instanz vom Landgericht Bielefeld zugunsten der Stadt entschieden vordem Zu dem Denkmal, das am 1. August 1907 in Gegenwart des Kaisers und drei seiner Söhne eut- iuillt tvnrde, war Bardiglio-Marmor verwandt worden, der nach den Behauptungen der Schöpfer des Denkmals sehr we -?est sein sollte. Im Gegensatz hierzu hah fich

Bekanntmachung.

Tie Pferdebesitzer welche ihre Rechnung von den letzten Futtermittel noch nicht bezahlt haben, haben dieses um­gehend zu besorgen andernfalls 50 Pf. Einzugsgebühren erhoben werden.

Stii-t. Mehl- and Futtermittelabgabestelle.

das Material dis sehr empfindlich gegenüber den Wit- senmgsverhältmssen erwiesen. Es traten sehr bald Risse, Sprünge und Abbröckelungen ein, die in absehbarer Zerk zu einem völligen Auseinanderfallen des Denkmals füh­len müssen. Die Stadt Bielefeld strengte nunmehr Klage kn mit dem Antrag auf Zurücknahme des Denkmals und Rückerstattung der dafür bezahlten 50 000 Mk. Nach lang- vierigen Vergleichsverhandlungen erkannte das Landge­richt jetzt, daß die Schöpfer das Denkmal als unbrauch­bar zurückzunehmen und 30000 Mk. zurückzuzahlen - rätten. - -

Admiral Knorr ch. Im Alter von 80 I ihren ist n Berlin Admiral von Knorr gestorben. Knorr, ein hervorragender Marineoffizier, bestand am 9. Novem- ,er 1870 vor Havanna den siegreichen Kampf des sei- rer Führung anvertrauten KanonenbootsMeteor", ge- ;en den französischen AvisoBonvet"". Dieser Kampf var bekanntlich das einzige Seegefecht im damaligen Krieg.

Das Ende der bayerischen Briefmarken. Am

i. April sollen mit dem Uebergang der bayerischen Post m das Reich die bayerischen Postwertzeichen aller Aus­laden außer Geltung treten und durch Postwertzeichen >er Reichspost ersetzt werden.

Sittliche Lebenskunde" für Religion. Der Ma-

ftftrat von Lichte nberg (Berljn) beabsichtigt, vou Ostern ab in den Schulen als freiwilliges Lehrfach die .sittliche Lebenskuude" statt des Religionsunterrichts ein- plführen. 1

Einen verzehnfachten Rheingewinn erzielte im Geschäftsjahr 1919 mit 2488 892 (268145) Mark die llachener Lederfabrik und vertei te demgemäß eine erhöhte Dividende vyn 40 Prozent (10 Proz.) obwohl sich die lukosten bedenklich vergrößerten. Gl ichzeitch erhalten die Arbeiter als Gewinnbeteiligung eine Vergütung vou min- - -estens je 300 Mark.

Diebstahl. In der Maximiliauskirche in München ourden die Orgelpfeifen gestohlen.

Betriebseinstellung. Tie Dresdener Zigaretten - abriken haben als Protest gegen die neue Zlgaretten- feuer der Arbeiterschaft auf 1. März gekündigt. Tie brigen Fabriken werden sich, wjg es heißt, dem Borge­rn anschließen, wenn keine Einigung erzielt wird.

Deutscher Flachs nach Böhmer c tschechoslowa­kische Flachsspinnerverband unterhcü- . ca Berlin we­gen Lieferung deutschen Flachses, der in der Tschecho­slowakei verarbeitet werden soll. Ein Viertel des ein­geführten und verarbeiteten Flachses soll gegen Bezah­lung in der Tschechoslowakei bleiben. Daraus geht hervor, daß es auch den Tschechen an Rohstoffen und Ar­beitsgelegenheit mangelt.

Teure Anleihe. Tie LondonerDaily Mail" mel- det, von Amerika sei Rumänien eine Anleihe von 16 Millionen Goldmark angeboten worden. Dafür verlangen die Amerikaner das Recht, die rumänischen Erdölquellen 60 Jahre lang auszubenten.

Aus dem Zeiturrgsgewerbe. Ter sächsische Zei­tungsverleger-Verband beschloß, die Bezugsgebühreil uni 50 uud die' Auzeigengebühreu um 25 Prozent zu er­höhen. Zugleich wurde gegen eine Verordnung des Te- mobilmachnngskommissars Widerspruch erhoben, durch welche die Anzeigen für Stellenangebote und Stellen­gesuche in den Zeitungen, fast ganz unmöglich gemacht werden. ' -

Keiue Fnnkenfeuer. Das Stadtschulrheißeuamt in Laupheim hat das Sammeln von Holz zum Ab- brenneu der bekannten Funkeufeucr wegen der Bremihölz- not verboten.

Die englische Warenei '.fuhr nach De ischland be­lief sich im Jahr 1919 dem Wert nach aus 14,5 Mil­lionen Pfund Sterling, die deutsche Ausfuhr nach Eng­land betrug 1 Million Pfund.

Sinkende Flerschpr-Ose in Amerika. Wie der Nieuwe Courant" aus Neuyork meldet, ist die ameri­kanische Fleischausfuhr infolge des Stands der Wechsel­kurse zum Stillstand gekommen. Hierdurch ist in Ame­rika ein starkes Fallen der Flelschprei'e verursacht worden.

Zur' Errährnngsfrage. Ein Mtermisb sitzer schreibt demVorwärts": Wir brauchm vor alwni Koh­len. Ohne Kohlen können wir nicht dreschen. Das

Getreide verfault in den Schobern und wird von den Mäusen gefressen. Sodann aber muß die Landwirtschaft vor Streiks und ähnlichen Betriebsstörungen bewahrt blei­ben. In Baden trafen vor einigen Tagen ans Nord- deutschland einige Eisenbahnwagen ein, die bestelltes Stroh bringen sollten. Es waren aber Garben mit der vollen Frucht. Die norddeutschen Landwirte waren wegen Koh­len- und Leutemangels nicht imstande gewesen, ihre Gar­ben anszudreschen und mußten sie als Stroh verkaufen,

Der Kokainismus. In derD. Med. Wochenschrift" wird darauf hingewiesen, daß die Volksseuche des Ko­kainismus (das Kokain ist bekanntlich ein narkotisches Gift, ähnlich wie das Morphium, seine Wirkungen sind aber noch schrecklicher) in Groß-Berlin immer weiter um sich greift. Das verderbliche Kokain wird von gewissen­losen Drogisten und Apothekern in verhältnismäßig gro­ßen Mengen zu unerhörten Wucher-Preisen abgegeben, viel­fach aus Gewinuabsicht mit Borsäure oder Novokain ge­streckt. Aber auch von Straßenverkäufern kann mau sol­chesgestrecktes" Kokain nachts in beliebiger Menge kau­fen, ferner von Angestellten der Hotels, Gastwirtschaften und anderer Lokale. Tie Käufer sind meist Leute je­den Standes im Alter vou 20 bis 30 Jahren und ge­wisse weibliche Persone». Tie Wirkung der zunehmenden Verbreitung des Kokains kann man bereits äußerlich im Straßenbild Berlins wahrnehmen, denn der körperliche uud geistige Verfall der Kokaiusüchtigeu ist ein sehr rascher.

Der Schalttag. Tie wenigsten Leute wissen, daß der Schalttag tatsächlich auf den 24. Februar fällt. Schon im alten Rom wurden, um das Mondjahr, das 355 Tage zählte, mit dem Souneujahr in Einklang zu bringen, nach unserem 23. Februar alle zwei Jahre ab­wechselnd 22 oder 23 Tage eingeschaltet. Dieser Schalt­monat, zu welchem man noch die letzten fünf Tage des Februar hinzurechnet, hieß Mereedouius vou msroes Zins", vielleicht daher, daß die Pächter, deren Zah­lungen im März, mit dem das Jahr begann, fällig wur­den, durch jenen Monat noch eine Frist erhielten. Cäsar, der Neuordner des römischen Kalenders, nahm, wie be­kannt, sein Sonnenjahr, das nach ihm später Juliani- sches Jahr hieß, zu 365 Tagen au. Dem Ueberschuß, )eu er auf rund 6 Stunden'auuahm, wurde er durch eine alle vier Jahre eintreteude Schaltung von einem Tag gerecht. Dieser Schalttag wurde ebenso, wie früher der Lchaltmouat, hinter unserem 23. Februar eiugeschoben. Nach der römischen Datierung wird, wie mau gleichfalls veiß, von den festen Monatstageu: den Kalenden, Nonen and Iden zu dem nächstvorheraehculeu besonders benaun- :eu Tage, rückwärts gezählt. Anfangs- und Endtag mit- jerechuet.' Nach dieser Zählung war der 24. Februar >er äies 86xlus Ic,nlcm«Ia8 Vurtum (VI. Ka!. Mail.). In Schaltjahren nun wurde dieser Taa dovpelt gezählt, uud >er eingeschobeue Tag hieß daher dm 8vxtt,8. Noch heu- e nennt der Franzose danach diesen Schalktag di38oxis md das Schaltjahr annoo biLmmlüs. Im Mittelalter, wo die Tagcsbezeichmmg zumeist nach Fest- oder Hei- igentageu erfolgte, wurde gleichfalls der 24. Februar tls Schalttag betrachtet und der Tag des Hl. Matthias, messen Märtyrersest sonst au diesem Datum gefeiert wurde, n Schaltjahren auf den 25. Februar verlegt, so auch im -ahr 1920. Tie Datierung nach jort auiendeu Monats- agen vou 1 bis 28, 29, 30 oder 31 tritt übrigens im Ibeiidland schi^ im 6. Jahrhundert aus: in der deutschen Reichskanzler erscheint sie erst seit Heinrich VI., d. h. ait Ende des 12. Jahrhunderts. Tie Kalenderreform öregors XIII. von 1582 hat an dep, Datierung des rchalttags nichts geändert, den man also allgemein für en 24. Februar annehmen kann.

Vorsicht I Dienstmädchen aus Wunremverg, vre eine Stellung in der Schweiz suchen, tun gut daran, sich zuvor bei der Geschäftsstelle des Mädchensschutz­vereins Stuttgart, Weißenburgstraße 13, zu erkundigen.

Verrückte Briefmarkenpreise. In Berlin wur­

den unlängst erzielt: für den Fehldruck einer Moldau- Marke (1862) Mk. 80000, für Rumänien Nr. 1 Mk. 40500, Rumänien Nr. 2 Mk. 17 500, Rumänien Nr. 4 Mk. 14 000. Im selben Verhältnis bezahlten Händler und Sammler Schweizer Kantonalmarken, ebenso Mar­ken früherer deutscher Staaten, z. B- Sachsen Nr. 1 Mk. 11200. .- mun

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