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hat folgenden Aufruf erlaßen: „Seit dem letzten Frühjahre sind nach amtlicher Mitteilung für rund 8 Milliarden Marl Schokolade und Zigaretten in Deutschland ein- geführr worden. Davon entfällt auf Zigaretten etiva die Hälfte? 8 Milliarden Mart sind somit überflüssigerweise in dack Ausland gegangen und haben viel dazu beigetragen, daß die deutsche Valuta ihren jetzigen Tiefstand erreicht hat. Wir fordern alle deutschen Volksgenossen auf, dem gedankenlosen Zigaretteu-Rauchen, dem gedankenlosen Schokolade-Essen ein Ende zu machen, allen entbehrlichen Genüssen zu entsagen, die uns das geldgierige Ausland aufdrängk. Wir rufen die deutsche Studentenschaft auf, durch die Tat mit eigenem Beispiel werbend voranzugehen und allen entbehrlichen ausländischen Genußmitteln den Kampf anzusagen."
Der ungekrönte König von Arabien. Der Orientalist Oberst Lawrence ist eine romanische Figur des Weltkriegs, der auf einem der weniger beachteten, aber keineswegs unwichtigen Kriegsschauplätze seine Hand im Spiel hatte. Im „Strand Magazine" wirft Lowell Thomas zum ersten Mal einiges Licht auf diesen Mann, der der „ungekrönte König von Arabien" genannt werden könne, weil er es war, der die Araber auf die Seite Her Alliierten.brachte, das Königreich Hedschas begründete und eine arabische Armee auf die Füße stellte, die in die Kämpfe um Syrien entscheidend eingriff. T. E. Lawrence ist ein Kenner Arabiens. Auf dem Verständnis des arabischen Charakters, und seinen Kenntnissen des Landes beruhten die Erfolge Lawrences. Als der Krieg kam, unterbrach er eine Forschungsreise im Innern des Landes und diente zunächst als Leutnant in der Kartographischen Abteilung des britischen Hauptquartiers in Kairo. Aber nach mancherlei Streitigkeiten mit General Murray, dem damaligen Oberkommandeur der englische» Truppen im Osten, nahm er einen Urlaub, um einen Vertreter des englischen auswärtigen Amts nach dem Roren Meere zu begleiten. Hier war gerade die arabische Revolution mit zeitweiligem Erfolge ausgebrochen, und nachdem er zwei Wochen im Lande geweilt hatte, gewann Lawrence die Ueberzeugung, daß es möglich sei, ein großes arabisches Freiwilligenheer zu bilden. Es gelang dem jungen Offizier nicht nur, ein Heer von 200 000 Mann aufzustellen und sich ihr Vertrauen zu erhalten, sondern auch einen wirkungsvollen Krieg gegen die türkischen Verbindungslinien einzuleiten. Jedenfalls verursachte er den Türken einen derartigen Schaden, daß diese eine Belohnung von 100000 Pfund auf seinen Kopf aussetzten. Inzwischen war Lawrence zum Oberst aufgerückt. Nach Beendigung des Kriegs kehrte er zu seinen Studien zurück. l ^ . ^
Alkohol und Valuta. Die abstinenten Mitglieder sämtlicher Fraktionen der Nationalversammlung haben folgende kleine Anfrage an die Reichsregierung gerichtet: „Die Einfuhr alkoholischer Getränke aus dem Ausland erscheint sowohl im allgemeinen Interesse wie auch im Interesse der .Valuta bedenklich. Welche Maßnahmen gedenkt die Regierung hiegegen zu ergreifen?"
Kohletnnangel. In Groß-Berlin ist die Schließung sämtlicher Schulen wegen Kohlenmangels ins Auge gefaßt.
Ungewöhnliche Ersparnismaßregcln. Aus Gründen der Ersparnis hat die Schulkommission in Groß- Berlin beschlossen, 11 Volksschulen zu sperren, d. h. keine neuen Schüler mehr aufzunehmen, 6 Schulen in 2 zusammenzulegen und 17 Parallelklassen bei Bürgerschulen aufzuheben. - - i
Goldschmuggel. Die Grenzsicherheitspolizei verhaftete in einem Schnellzug einen Mann, der ein Paket Gold im Wert von einer Million von Berlin nach Rußland schmuggeln wollte. Der Mensch ist auch der Spionage verdächtig.
Der Allgemeine Studentenausschuß Erlangen
hat folgenden Aufruf erlassen: „Seit dem letzten Frühjahre sind nach amtlicher Mitteilung für rund 8 Milliarden Mart Schokolade und Zigaretten in Deutschland ein- geführr worden. Davon entfällt auf Zigaretten etwa die Hälfte. 8 Milliarden Mark sind somit überflüssiger- weise in das Ausland gegangen und haben viel dazu beigetragen, daß die deutsche Valuta ihren jetzigen Tiefstand erreicht hat. Wir fordern alle deutschen Voiksgenos- ^ fen auf, dem gedankenlosen Zigaretten-Rauchen, dem gedankenlosen Schokolade-Essen ein Ende, zu machen, allen entbehrlichen Genüssen zu entsagen, die uns das geldgierige Ausland aufdrängk. Wir rufen die deutsche Stu- -dentenschaft auf, durch die Tat mit eigenem Beispiel werbend voranzugehen und allen entbehrlichen ausländischen Genußmitteln den Kampf airzusqaen."
Ksr rechte Mann. Wie gemeldet, ist der französische Abgeordnete Jonnart zum Vorsitzenden- der Wiedergutmachungskommission ernannt worden. Jonnart erfreut sich der besonderen Wertschätzung des Marschalls Foch, der ihn wiederholt für den Posten vorgeschlageri hat und einmal in einer Sitzung der Friedenskonferenz erklärte, Jonnart sei der rechte Mann, er werde den letz- ken Pfennig aus Deutschland heransziehen.
Betriebseinstellung. Die Bremer Vulkanwerft mußte wegen Kohlenmangels' ihre Werke bis auf weiteres schließen.
Dem Maulwurf wird gcgemvürtig eifrig nachge- stellt, weil für das Fell eines einzelnen Tieres ein Preis von 8 bis 10 Marl bezahlt wird. In Dachar bei München erlöste ein Maulwurssjäger kürzlich durck abgclieferte Felle bei einem Kürschner auf einen Sih 6500 Mark. Der Maulwurf wird schädlich, wo er in zr großer. Zahl auftritt, an sich ist er aber ein nützliches Tier, das eine Menge Ungeziefer vertilgt. Würde ei jetzt ansgerottet oder stark vermindert, so könnte der Landwirtschaft großer Schaden entstehen.
Goldfund. In dem Nachlaß, des kürzlich "von ei nein feindlichen Nachbarn erschossenen Gastwirts Eduar! Pfeif fer in Werbach bei Tauberbischofsheim tour den neben erheblichen Beträgen in Wertpapieren aucl 10 000 Mark in Goldstücken gesunde«. Da für ein 2( Markstück. Zurzeit über 300 Mark in Papier gezahl werden, so macht das eine recht schöne Summe aus.
Wieder ein Eisenbahnunglück in Posen. I' der Nacht zum' 29. Januar fuhr ein Schnellzug vor Ezersk bei Könitz auf einen Militärzug aus. Bis jetz «mrden 3 Tote rmd 17 Verletzte sestgcstellt.
Selbstmord ? Beim Leuchtturm des Hafen' in Konstanz wurden abends 9 Uhr aus dem See Hilferufe vernommen. Sofort ruderten einige. Männer hinzu und es gelang ihnen, einen Ertrinkenden an das Land zu bringen. Der Mann war aber bereits tot. Es ist ein Fabrikdirektor a. D. Rudolf Busch aus Ingelheim bei Mainz, der seit längerer Zeit in Wollmatingen wohnte.
Ein unbequemer Mieter. In einer Stadt des Oberlands war man bemüht, für ein-n Landjäger eine 2-Zimmerwohnüng ausfindig zu machen. Man trat in dieser Angelegenheit mit einem Metzgermeister in Verbindung, der eine geeignete Wohnung besaß. Es wurde ihm ein recht günstiges Angebot gemacht; der biedere Metzgermeister lehnte es aber rundweg ab, mit dem vielsagenden Bemerken: „So nah kann ich den Landjäger nicht brauchen."
Seuchen. In dem nordwestrus'ischen Heer, d ssen Rest , sich noch in Esthland befindet, sollen 10 000 Typhus- fälle ausgetreten sein. Der Erzbischof von Smyrna, Pampili, ein Italiener, ist an der Pest gestorben.
Die Lindenwirtin. Die vielfach verbreitete Meinung, die „Lindenwirtin" in dem bekannten Lied vor Rudolf Baumbach sei die Mitbesitzerin des Gasthofs „Zui Godesburg" in Godesberg bei Bonn lder Gasthvf is jetzt in den Besitz des Gesangvereins „Cacilia" überge- gangenh Aennchen Schumacher, ist, wie der „Köln. Ztgck geschrieben wird, nicht zutreffend. Das Lied von de, Lindenwirtin wurde 1876 von Baumbach in Mei>ii»g.< gedichtet, während er als junger Lehrer dort verweilte. Den Stofs dazu gab ihm die scherzhafte Aeußerung est Niger Bauernfrauen: „Mir hamm'n Gerichtsvollzieher, der is so scharf, der pfäud't eim's Herz aus'm Leib raus", In der ursprünglichen Fassung ist denn auch von keinen» „Aennchen" oder dergleichen die Rede; die Wirtin trägt keinen Namen. Die Strophe, die vom Aennchen spricht, ist erst später dazugekommen. Mit der so sangbaren, 1878 von Abk komponierten Weise hat das Lied dann seinen Siegeszug durch alle deutschen Studenten- und Philisterkieise und, wie so viele an die vermeintlich«! Lindenwirtin Aennchen Schumacher geachtete Kartengrüß« ans alten Gegenden unseres Erdteils kundtun, durch du ganze Welt gemacht. ; oZ
— Schlechte Lokomotivkohlen. lieber die schlechte Beschaffenheit der Lokomotivkohleu klagen iu neuestes Zeit die Eisenbahudieuststellen außerordentlich viel. Die von den Zechen angelieferten Kohlen sollen vielfach so unrein und mit Steinen durchsetzt sein, daß sie in den Feuerungsanlagen der Lokomotiven kaum verwendet werden können. Unter Teilnahme des Reichswirtschafts .„misterinms fand nun eine Besprechung statt, an der r a. auch Vertreter der bergbaulichen Unternehmungen und Lokomotivführer teilnahmen. . Mau war sich darüber klar, daß alles versucht werden müsst, nur eine Besserung herbcizusühren. Die mangelhafte Beschaffenheit der Kohlen ist namentlich auch daraus zurückzuführen, daß in
— Mangel an Zugvieh'. Vom Land wird uns geschrieben: Um das in diese»: . Jahr so rare und teure Futter zu. sparen, haben viele Bauern im Herbst ihre Zugochsen verlaust, iu der Erwartung, daß sie im Frühjahr wieder neue Ochsen einstellen können, wenn die Feldgeschüste beginnen. Jetzt fehlt es überall an Zugvieh. Wo man hingeht, ist nichts zu haben, auch wen,, 'ohe Preist geboten werden. Pferde für Ochsen einzustellen, ist aber einem kleinen Bauer bei den gegenwärtigen Preisen einsach unmöglich. Ans dem Laiw meint inan, am ehesten könnte die FleischversorgungSstesie ans der Verlegenheit Helsen, wenn sie den Bauern Zugochsen überließe.
Aus äem Ve^irk.
Wiidlmd, 2. Febr. In der Nacht vom SamZtag auf Sonntag wurde in der „Rosenau" eingebrochen und Waren und Gegenstände im Wert von 860 bis 1000 Mk. entwendet. -Den Nachforschungen der hiesigen Polizei gelang ech die Täter, 3 junge hiesige Burschen, die mit reich- j lichcm Einbruchwerkzeug versehen waren, festzunehmen. Sie i werden im Laufe des heutigen Tages ins Amtsgefängnis eingeliefert. — Auch im Hotel Maisch wurde dieser Tage ? eingebrochen und eine größere Anzahl Wertgegenstände ge- ! stahlen. Ob es sich dabei um die gleichen Täter handelt, , wird die Untersuchung ergeben.
> * Wildbad, 2. Febr. Das in ven letzten Tagen hier
! verbreitete Gericht, daß Wildbad durch den Verkauf der j Wiidbader Verlagsdruckerei künftig ohne Zeitung sein würde i ist falsch, der „Enztalbote" wird nach wie vor weiter er- - scheinen.
« Geschäfts-Eröffnung Z
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A Der tül. Einwohnerschaft Wildbads zur gcfl.
G Kenntnis, daß ich unter heutigem eine
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d in der R a t h a u s ga ff e, früher Korbmacher iM Treib er'sches Haus eröffnet habe und bitte um G geneigten Zuspruch.
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2) Verschiedenes.
Die städtischen sowie staatlichen Holzhauer von hier werden dringend aufgefordert pünktlich und vollzählig zu exscheinen.
Der Vorstand.
Orffentliche Anfrage.
In der Versammlung der U. S. P. am 31. Januar erklärte Gemeinderatsmitglied W. Eitel, es sei Lüge, daß der Gemcinderat einstimmig den Antrag der U. S. P. betreffs Einführung der Lernmittelfreiheit vertagt hat. Er und seine Parteifreunde hätten dafür gestimmt. Wir fragen nun öffentlich, ist diese Erklärung Wahrheit. Der Auszug des Protokolls (unterzeichnet Stadtschultheiß Bätzner) der betr. Sitzung lautet mit 15 Stimmen einstimmig vertagt. Es liegt im Interesse der Oeffentlichkett festzustellen, was sie Wahrheit ist. Es erscheint geradezu ung> heuerlich, daß der erste Beamte Wildbads ein falsches Protokoll ausgenommen hätte.
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