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Nr. 204.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

96. Jahrgang.

e-IldeinungSweise: SmalniSchentNch. Anzeigenpreis: Dt-kleinlpaltig-ZeileSOPsg.

U,N»mm MI. 2. Aus Sammelanzeigen kommt «in Anschlag von Kernspr.S.

Freitags de» 2. September 1321.

Bezugspreis: In der Stadt mit Lrägerlohn Mt. 12.80 viertel.ährlich. Postbezugs- preiS Mk. 12.80 mit Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme S Uhr vormittags

Die Vorgänge im Reich.

Besprechung der inneren Lage zwischen Reichsregierung und Parteien.

Laiin, 2. Sept. Wie mehrere Blätter melden, findet heute vor- Mag beim Reichskanzler eine Besprechung statt, an der der Präsi­dent des Reichstags, die Führer der Koalitionsparteien, der Abge­ordnete Dr. Stresemann und einige andere führende Persönlichkeiten und Parlamentarier teilnehmen werden. Gegenstand dieser Bespre­chung dürfte der gesamte Komplex von wichtigen Fragen der inneren deutschen Politik bilden, die auf eine baldige Entscheidung drängen.

Die Reichsregierung und der Belagerungszustand in Bayern.

Berlin, 2. Sept. Zu der Blätte.ineldung, daß wegen der N'lfhebn ^ des Belageru:»:zustands in Va"-n zur Z t schon Verhandlungen zwischen der Reichsregierung und de: bayrischen Regierung stattsinden, erfährt dieDeutsche Allgemein: Zeitg." non zuständiger Stelle, daß bis jetzt in Berlin von derartigen Verhandlungen noch nichts bekannt ist. Jedenfalls sei die Nach­richt unzutrefsend, dag es bereits seststehe, dag der Reichspräsi­dent die Aushebung des Belagerungszustands in Bayern beab­sichtige. DemBerliner Tageblatt" zufolge ist anzunehmen, daß unmittelbar nach der heute stütz erfolgenden Rückkehr des Reichskanzlers die Beratungen über diese Frage ausgenommen »erden. Den Anlatz dazu bietet die Sitzung des sogenannten lleberwachungsausschusses des Reichstags, der von seinem Vor­sitzenden, dem sozialdemokratischen Abgeordneten Merfeld für heute einberusen worden ist, mit der TagesordnungDer Aus­nahmezustand in Bayern".

Der Vizekanzler.

über die Bedeutung der Demonstrationen.

Berlin, 1. Sept. Ein Vertreter desBerliner Tageblattes" hatte eine Unterredung mit dem Vizekanzler Bauer, der ausführte, ihm scheine bei der gestrigen Demonstration von besonderer Wichtigkeit die Haltung der unabhängigen Sozialdemokratie, die ihre Entwick­lung zum demokratischen Standpunkt in erfreulicher Weise zuin Aus­druck brachte. Dis gesamte werktätige Bevölkerung Deutschlands Hetze aujchemBoden der demokratischen Republik. Bei seinem (Bauers) Aufenthalt in Kisstngen seien er und Scheioemaun während der Spaziergänge am Brunnen andauemd Gegenstand wüstester und un­flätigster Beschimpfungen von deutsch-nationaler Seite gewesen. Leber die Ermordung Erzbergers hätten zahlreiche Leute ihre Be­lustigung ausgesprochen. Es war n.otwendig für die Reichsregic- Mg, den Schürern dieses politischen Haffes energisch cntgegenzutrc- iui, um blutige Ereignisse in Deutschland zu verhindern.

Weitere Zeitungsverbote.

Berlm, 1. Sept. Der Reichsminister des Innern hat auf krund des Paragraphen 1 der Verordnung des Reichspräsiden­ten vom 28. August denBerliner Lokalanzeiger" und denTag" a«f die Dauer von 14 Tagen verbrten, weil diese Blätter einen Artikel desMiesbacher Anzeigers" abgedruckt haben, in dem dar gegen diese Zeitung ausgesprochene Erscheinungsnerbot ver­höhnt und die Reichsrcgierunz mit Beschimpfungen überhäuft »ird.

Aushebung des Ausnahmezustandes in Ostpreußen.

Berlin, zi. Aug. Der Reichspräsident hat mit -Wirkung av l. September den noch verbliebenen Teil des Ausnahmezustan­ds in Ostpreutzen aufgehoben.

. Die bürgerlichen Parteien Bayerns gegen

diesosortigeAufhebungdes Belagerungszustandes.

München. 1, Sept. Die Fraktion der Bayrischen Volksparte«, der Bayrischen Mittelpartei, der Deutsch-demokratischen Partei »nd des Bayrischen Bauernbunds erlaffen folgende Kundge­bung: Die Unterzeichneten Koalitionsparteien des bayrischen Landtags haben sich eingehend mit der augenblicklichen politischen Lage belaßt. Sie bedauern gemeinsam anfs tiefste d>e Erschüt­terung der politischen Moral, die sich von unverantwortlicher ^stte in einer verwerflichen Verhetzung gegen Reichs- und Etaatsregierung in gleicher Weise geltend macht. Sie verab­scheuen dis erbärmlich» Mordtat, die an dem Reichstagsabgeord- urten Erzberger verübt wurde und erkennen es als Pflicht der ^eichsregieruiig und der Landesregierungen an, gegen diese Verhetzung des Volkes und gegen die Bedrohung und Verächt- «chmachung des Staates mit allen verfassungsmäßigen Mitteln «nzlchreiten. Sie halten es aber für eine selbstverständliche Mcht der politischen Gerechtigkeit wie der Klugheit, daß die ««wehr gleichermaßen nach allen Seiten erfolgt, von denen eine Setzung und Gefährdung ausgeht. Die Verordnung des Reichspräsidenten vom 28. Aug ist 1921 nd die Bestrebungen, die euf eine sofortige Aufhebung des Ausnahmezustandes in Bayern Mzielen, greifen so tief in das staatliche Einzelleben ein, daß aller derer, die in der Beseitigung des eigenstaatlichen Cha­

rakters der Länder die größte Gefahr für die deutsche Einheit erblicken, die größte Erregung bemächtigt hat. Ohne jeden vor­herigen Gedankenaustausch mit der bayrischen Regierung hat die Reichsregierung Entscheidungen getrosten, die weit in die inner- politischen Verhältnisse der Länder eingreisen. Gegen diese Methode legen wir entschieden Verwahrung ein. Die Gefahr eines weiteren unmittelbaren Eingreifens tu die innerpoliti- schcn Verhältnisse des freien Staates Bayern durch die Reichs­regierung steht bevor. Von der bayrischen Staatsregirrung die sofortige und völlige Aushebung des Ausnahmezustandes in Bayern erzwingen zu wolle», ist eine Zumutung, di« mit dem An­sehen und der Autorität einer Staatsregjerung nicht mehr ver­einbar ist. Die unterzeichneteil Fraktionen des bayrischen Land­tags, hinter Lenen die überwältigende Mehrheit des bayrischen Volkes steht und denen die Erhaltung der Einheit des Reiches ebensosehr am Herzen liegt wie die Wahrung der Rechte des bayrischen Staates, ersuchen die Reichsregierung mit aller Ein­dringlichkeit und im vollen Bewußtsein ihrer Verantwortung, von Maßnahmen Abstand zu nehmen, welche die Belange von Reich und Ländern in gleichein Maße aufs schwerste gefährden können. Die Reichsregierung darr zu Bayern das Vertrauen haben, daß sie in dem bayrischen Volk stets einen zuverlässigen Bundesgenossen haben wird, wenn es sich um den Schutz der ver­fassungsmäßigen Ordnung und die Sicherheit im deutschen Lande handelt. Das bayrische Volk, das nach seiner geschicht­lichen Entwicklung und infolge seiner ständischen Zusammen­setzung ein ausgesprochenes demokratisches Empfinden besitzt, kann jedoch eine einseitige Anwendung außerordentlicher Maß­nahmen in keiner Weise billigen. Die Unterzeichneten Frak­tionen des bayrischen Landtags geben der Hoffnung Ausdruck, daß die Reichsregierung im Benehmen mit der bayrischen Staatsregiernng doch noch einen Weg finden wird, de: geeignet ist, die verfassungsmäßige Ordnung und die Sicherheit aufrecht zu erhalten und der politischen Kampfmethode in Deutschland, welche nicht scharf genug verurteilt werden kann, mit Erfolg ent­gegenzutreten, ohne daß die Länder ins innerste Mark ihrer staatlichen Selbständigkeit getroste» werden, was statt der von der Reichsregierung angestrebten Ruhe und Ordnung nur neue Unruhe und Unordnung schaffen würde.

Der bayrische Ministerrat gegen die Reichsregierung?

Berlin, 1. Sept. Wie die Blätter aus München melden, be­schäftigte sich der bayerische Minisicrrat, der gestern bis in die Abend­stunden tagte, mit den Maßnahmen zur Aufrechtcrhaltung von Ruhe und Sicherheit, sowie mit dem jüngsten Erlaß der Reichsregierung, vor allem mit den ZeitungSverbctcn und den, Verbot des Uniform- tragcnS. Der Ministcrrat soll beschlossen haben, gegen diese Verord­nungen bei der Reichsregierung irachdrücklichst Einspruch zu erheben und zwar sowohl gegen die Form der Erlasse wie auch gegen ihren sachlichen Inhalt.

. Wie die Blätter weiter aus München inelden, sind trotz des Ver­bots des Reichsministers des Innern derVölkische Beobachter" und derMiesbacher Anzeiger" gestern erschienen.

Der republikamfche Reichsbund fordert die Aufhebung des Ausnahmezustandes in Bayern.

Berlin, 1. Sept. Nach einer Meldung desBerliner Tage­blatts" aus Weimar richtete gestern der Republikanische Reichs- Lund ein Telegramm an die bayerische Staatsregierung, in dem er diese dringend bittet, endlich den Belagerungszustand über Bayern auszuhebcn und den monarchistischen Bestrebungen ent- gegenzutrcten. Unterzeichnet ist das Telegramm vom Freiherr»« v. Brandenstein.

Antimonarchistische Kundgebungen in Speyer.

Speyer, 1. Sept. Bei der gestrigen Kundgebung drang eine An­zahl Demonstranten in das Regierungsgebäude ein, wobei es zu Bedrohungen und Tätlichkeiten gegenüber einigen Beamten kam. Die Demonstranten zogen von Zimmer zu Zimmer und warfen die dort befindlichen Monarchcnbildcr und -Büsten auf die Straße und in den Hof.

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Die Verfolgung der Mörder Erzbergers.

(SCB.) Tübingen, 1. Sept. Wie derSchwäb. Merkur" mel­det, wurde am Mittwoch abend ein Student verhaftet, der in der Gegend gewesen sein soll, wo die Mordtat an Erzbcrgcr geschah. Zwei Schußwaffen wurden ihm abgenommen.

Der Reichskanzler gegen die Gerüchte über Erzbergers angebliche Pläne.

(SCB.) Stuttgart, 1. Sept. Anläßlich der Beerdigung Erz- bcrgers legte ein Vertreter desDeutschen Volksblatts" dem Reichs­kanzler Dr Wirth einige Fragen vor über Erzberger und die Behaup­tungen seiner jwlitijHen Gegner, Der Reichskanzler erklärte, daß dir

ganze Sache frivol erfunden sei. Niemand in Zcntrumskreiscn habe auch nur ein Wort verlauten lassen, als ob nun Erzbergcr der Nach­folger Trimborns werden müsse. Der Kanzler würde diesen Gedan­ken abgclehnt haben. Daß Erzbcrger an so etwas gedacht habe, sei ganz ausgeschlossen. Man habe in Zentrumskreisen eben Unruh: stiften wallen. Auch die Behauptung, daß die Reichsregierung und das Reichsfinanzministerium Erzberger beauftragt hätten, neue Steucrgesetzc auszuarbeiten, die den Besitz besonders treffen sollten, und daß zu diesem Zweck 12 Sachverständige für Erzbergcr zur Ver­fügung gestellt wurden, sei ebenso dreist aus den Fingern gesogen. Nicht ein wahres Wort sei an der ganzen Behauptung. Erzbcrgcr habe tvedcr Aufträge bekommen, noch sich für solche Dinge angebo- ten. Der Kanzler schloß damit, daß er seiner Ueberzeugung Ausdruck gab, daß das katholische Volk Deutschlands dem Airdenken Erzbcrgcrs gerecht werde und es trotz alledem in hohen Ehren behalte.

Das Beileidstelegramm des württ. Staatspräsidenten.

(SCB) Stuttgart, 1. Sept. Staatspräsident Dr. Hieber, der gestern aus dein Urlaub zurückkam, hat an »ie Witwe Erz­bergers folgendes Telegramm gerichtet: Mit tiefster Entrüstung hat mich die Kunde von dem abscheulichen Verbrechen erfüllt, dem Ihr Gatte zum Opfer gefallen ist. Leider verhindert, an der Beisetzung heute persönlich teilzunehinen, spreche ich Ihnen meine wärmste Teilnahme an der schweren Trauer aus, die Sie betroffen hat.

Staatspräsident Hieber über die Haltung der württembergifchen Regierung.

(STB) Stuttgart, 1. Sepl. Am Mittwoch a'-end fand auch hier aus dem Marktplätze eine Massenkundgebung der Mehryeits. sozialisten, Gewerkschaftler, Unabhängigen und der Kommu­nisten statt. Rund 10 000 Menschen hatten sich auf dem Markt­platz eingefunden um die Redner, die von fünf Punkten aus gegen die Reaktion, gegen den Mord und für die Republik sprachen. In einem Riesendemonstrationszug über die König­straße zum Eewerbehallenplatz kam dann die Zusammensetzung des Zuges näher zur Erscheinung. Die Kommunisten hatten auch eine Kindergruppe aufgeboten. die Fahne mit dem Sowjet­stern fehlte nicht, auch nicht Plakate mit Inschriften: Wir hungern, nieder mit Ludendorf, Helferstrick usw. Die Demon­stration nahm im übrigen einen ruhigen Verlauf. Auch die Straßenbahnen hatten für 10 Minuten ihren Verkehr stillgelegt. Eine dreiköpfige Abordnung der Demonstranten erschien beim Staatspräsidenten Dr. Hieber. uin die Forderungen der drei sozialistischen Parteien vorzutragen, die dahin gehen, daß die württembergische Regierung den Kampf für die Republik aus­nimmt, den Beamtenkörper, die Reichswehr und die Polizei von Reaktionären säubert, daß das monarchistische System, die mili­taristische Propaganda usw. beseitigt, der Belagerungszustand ausgehoben und die Errungenschaften des Achtstundentages fest- gehalten werden. Staatspräsident Dr. Hieber erklärte hier­aus:Ich verstehe und würdige vollkommen die Besorgnisse, die Sie zu Ihrem heutigen Vorgehen veranlaßt haben und nehme vom Standpunkte der Staatsregierung aus gerne Kenntnis davon, daß Sie bereit sind, mit Leib und Leben die Republik zu schützen. Ich selbst habe während meiner bisherigen Mini­sterzeit nie einen Zweifel darüber gelassen, daß ich der Ueber­zeugung bin, dag ein Wiederaufbau und eine ruhige Entwick­lung Deutschlands nur auf republikanischer Grundlage und in demokratischem Geiste möglich ist. Wenn ich auch die Gefahr für den Bestand der Republik in Württemberg zur Zeit »och nicht so unmittelbar drohend ansehen möchte, so halte ich doch im Hin­blick auf das aufreizende Verhalten gewisser Kreise und da Deutschland heute mehr wie je Ruhe und Geschlossenheit braucht, Ihre Forderung, energische Maßnahmen gegen die Ruhestörer im Reich zu ergreifen, für berechtigt. Alle Versuche, von wel­cher Seite sie auch kommen mögen, der Republik auf anderem als versaffunasmögigem Wege entgegenzutreten, sind riicksichtlos zu bekämpfen. Was Ihre Forderungen zur Rechtspflege, bezüglich der Reichswehr, des 8-Stundentags und der Koalitionsfreiheit anlangt, so fallen Sie in die Zuständigkeit des Reichs) ich werde aber, entsprechend der Haltung der württembergischen Regierung im eigenen Lande, bei der Reichsregierung nachdrücklich für tun­lichste Erfüllung dieser Forderungen eintreten. Zur Veamten- frage bin ich der Meinung, daß Ihnen so wenig wie mir an einer kleinlichen Gesinnungsschnüffelei unter den Beamten, der Polizei und den Soldaten gelegen sein kann, daß aber doch mehr als bisher darauf gedrungen werden muß, daß kein Diener -cs Staates seine amtliche Stellung gegen die Republik mißbraucht. Die Beseitigung illegaler Organisationen hält auch die Regie­rung für dringend geboten. Von diesen meinen Ausführungen bin ich überzeugt, daß sie auch von den übrigen heute nicht an» weseiiden Mitgliedern der Regierung geteilt werden".