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Nr. 199.
Amt-f- und Anzeigeblatt für den Oberamtsdezirk Calw.
inuug»weise: «Ina! wLcheutlich, ?lnzeigenxx«>L: Dis kleinwqNigeZell»MPsg.
»I MN L— Nus Sammelauzeige» lomin! «in Zusäiiag von IN!)»/^ — Fcrnspr.S.
96. Jahrgang.
Samstag, den 27. August 1921.
«e,!,g«xreiA; I» der Stadt mit rr8g«rl«Im Mk. »SL0 »ienelMrNch. P»std«uaL- vrets !M. I2.se> mit BesteUgeld. — Schlich der Anzeigenannahme s Uhr vormittags.
Erzberger ermordet.
Ein pslitischer Mord.
Der Sorgang der Mordtat.
Berlin, 26. B»g. Aus O f f c n b « tz § meltzcf das Lv. T. V.: KichslagSaigevrdircier Erzbcrger ist heute vornntiag ,:»j dem badisch» Kniebis bei Badisch-Griesbach ermordet au^efundcii »«den. Ter Leichnam wies 12 Revolvcrschüsse auf. Hrz- trrgcr befand sich gegen 9 Uhr aus dem Weg zur Alcxanderschauzs. Al seiner Begleitung befand sich der RcichstagSabgeordnetc Dietz. W Täler kommm juuge Bursche« im Alter von 25 Jahren in Be- I«chl, die die beiden Abgeordneten voneinander trennten und auf brr Verfolgung den Abzeordueten Erzbrrger durch mehrere Schüße «EstH und Kopf nisdcrstrccktcu. Der Abgrorducte Dietz wurde ver- zdMdet und liegt im Spital in Oppen»u. Eine Gerichtskommission W sich mit Polizeihunden an den Tatort begeben. Ter Vorgang schür sich in der 19. Morgenstunde ab. Mit Sicherheit konnte festigst werdech daß.kein Raubmord vorliegt.
Bad Griesbach, 26. Aug. Heute vcmnitbkg 11 Uhr war der ^ ikichstaMbgeordncte Crzberger mit dem Reichstagsabgeorducteu 2r. Lietz-Radolszell auf einem Spaziergang nach dein Kniebis be- Men. Die beiden Herren wurden dort von 2 gutgrtlcidcten jungen Änten überholt, die bald darauf an einer Wegkehre wieder vor chun standen. Ohne ein Wort zu sagen, feuerte« die junge» Leute «i kürzester Entfernung ans Erzbrrget Md Tr. Dietz eine große Äzaht Schüsse ab. Dietz wurde iii die Schulter getroffen und sank st« dpden. Erzbrrger sucht« Schutz in einer Böschung, wurde aber M den Rördem »erfötgt und durch einen Kopfschuß getötet. Ins- krfmnt sind 12 Schüße ans ihn abgefeurrt worden. Von den Täter«, die «it größter Kaltblütigkeit zn Werke gingen, und sich kurz vorher «it eimm Straßenwärter nnterhaltcn hatte«, liege» genaue Be- schribliugen vor, doch konnten sie bis jetzt noch nicht festgenommcn Ardcn. Gegen abend wurde die Leiche Erzbergers, nachdem die Kttlchtsbehöcde den Tatbestand ausgenommen hatte, nach Gries- .ich zu Tal geführt und hier aufgebahrt. Erzberger weilte mit sei- m Frau und Tochter schon seit 8 Tagen zur Erholung in Gries- fi>ch. Dr. Dietz, den ein Kurgast nach Griesbach geleitet hatte, ist m Krankenhaus Offenburg untcrgebracht.
Oberkirch, 26. Aug. Ueber die Vorgänge, die inbezug auf Bru- türtät der Mörder ihresgleichen suchen, wird noch gemeldet: Die iOeil Abgeordneten Etzbergcr und Dietz gingen in der Zeit zwi- M Itz und 11 Uhr auf der von Griesbach nach Freubenfiadt füh- We» Landstraße spaziere«. In ziemlich naher Entfernung folgten ihnen zwei Männer. Den beiden Abgeordneten wurde die Sache un- Mtltch. Sie machten Kehrt und gingen auf der Landstraße nach MieSbach zurück. Auch die beiden Fremden wandten sich um und üikßen nahe an Erzberger und Dietz heran. Ohne irgend ein Wort st Wn, zog einer der Fremden plötzlich eins Schußwaffe und drückte W. Durch einen Schuß wurde der Abgeordnete Dietz an der Schul- n drilttzt und stürzte zu Boden. Erzberger schwang sich über die Eichung, um sich den beiden Unbekannten zu entziehen. Diese Mm ihm nach und feuerten mehrere Schüsse auf ihn ab. Bei der «cholgung brach Erzbcrger zusammen und die beiden Täter fcuer- w unausgesetzt auf den nni Boden liegenden Mann, der von zwölf geln durchbohrt, alsbald starb. In der Zwischenzeit war Dietz Mr aufgestanden und hatte sich zu Erzberger begeben, der bereits schnden war. Di« beiden Täter standen in nicht allzuweiter Entzug, wahrscheinlich nur sich zu überzeugen» ob Erzberger tot fei.
ch liehen sie unangefochten. Als sich Dietz dann vom Tatort weg- d/ um Hilfe zu holen, verschwanden die beiden Täter.
d^iichcn der beiden Mörder trägt alle Kennzeichen des . "^en politischen Mordes, und man erschaudert angesichts die- ^ über alle Maßen furchtbaren Tat, die eine Verwilderung der chm wie wir sie kaum in halbzivilificrten Staaten an-
Amtliche Erklärungen.
MN, 26. Aug. Bei der Neichsregierung "l-Mmm des Amtsgericht Achssinanzministcr a. D
ist folgendes Oberkirch (Baden) eingelaufen: Erzberger wurde laut, telegraphischer ng des Postamtes Griesbach heule auf dem Wege zur "verschanze bei Griesbach Amt Oberkirch (Baden) erschos- V 'st bis jetzt unbekannt.
i!»i " D, wischen Staatsministerium wird das Attentat bestä- iur 'st Abgeordnete Erzberger auf dem Wege
Via» E^berjchanze von zwei Kurschen, die ihm offenbar auf- kud ^ und sich ihm in den Weg stellten, angefallen
diek-R uKopstchüsie getötet worden. Der Abgeordnete tz».- "bostzell, der den Abgeordneten Erzberger begleitete, kil„ burch Schoss« an der Hand verwundet. Auch nach Mit- S des badischen Startsministeriums liegt eine .Ermitte-
Karlsrnhe, Z6. Aug- Wie die Presseabteikung der badischen Regierung mittcill. hat sich die Staatsanwaltfchast alsbald an die Stelle der Mordtat gegen den Abgeordneten Erzberger begeben. Umfassende Maßnahmen zur Aufklärung des Mordes und zur Verfolgung der Töter find cingeleitet. Der Generalstaatsanwalt ist von Karlsruhe aus im Kraftwagen mit Kriminalpolizei an den Tatort abgereist.
Teilnshmekundgebrmgen der Reichsregierung.
Berlin, 26. Aug. Ter Reichspräsident hat an die Frau des ermstdeten Reichsministcrs a. D. Erzberger folgendes Beileidstelegramm gerichtet: „Tieferschüttert durch die Rachricht von dem Verbrechen, dem Ihr Gatte zum Opfer fiel, spreche ich Ihnen meine herzlichste Teilnahme aus. Möge Sie das Bewußtsein trösten, daß in lebhafter Entrüstung über die abscheuliche Bluttat weite Kreise des deutschen Volkes an Ihrer Trauer aufrichtigen Anteil nehmen."
Berlin, 26. Aug. Anläßlich des Attentats gnf den ehemaligen Neichsfinanzmmister Erzberger hat der Reichskanzler Dr. Wirth folgendes Telegramm an Frau Erzberger, Bad Griesheim, gerichtet: „Erfahre soeben in tiefstem Schmerz den gewaltsamen Tod Ihres Herrn Gemahls. Zu dem grausamen, harten Schicksalsschlag, der Sie und Ihre Familie durch den verabscheuungswürdigeii, feigen Meuchelmord au Ihrem Gatten getroffen hat, unterbreite ich Ihnen meine innigste Teilnahme. Gott möge Ihnen die Kraft geben, diesen schweren Schlag zu überwinden, der einem arbeitsreichen, dem Dienste der Allgemeinheit unermüdlich gewidmeten Leben ein jähes Ende bereitete."
An den Abgeordneten Dietz-Oppensu telegraphierte der Reichskanzler: „Die furchtbare Nachricht von dem ruchlosen Verbrechen, das ein feiger Meuchelmörder an unserem Parteikollegen begangen hat, hat mich tief erschüttert. Daß nicht auch Sie ein Opfer des Mordbuben wurden, dazu beglückwünsche ich Sie und wünsche baldige Genesung."
Berlin, 26. Aug. Im Namen der Reichsregierung hat der Reichskanzler Dr. Wirth an die Witwe des früheren Reichs- fmanzministers Erzberger nachstehendes Telegramm gerichtet: „Auf die Kunde von dem feigen Meuchelmord, der an Ihrem Gatten verübt wurde, gedenkt die Reichsregierung eh'end des ehemaligen Kollegen. In ihrem Ramen spreche ich Ihnen die aufrichtigste Teilnahme an dem schweren und grausamen Verluste aus, den Sie erlitten haben und gebe zugleich dem tiefen Abscheu Ausdruck, den die Mordtat in ganz Deutschland erwek- ken mutz."
Kundgebung des Reichstagspräfidente«.
Berlin, 27. Aug. Gestern nachmittag versammelten sich die Parteiführer beim Reichskanzn: zu einer Besprechung über den Zusammentritt des Reichstages, des Auswärtigen Ausschusses, über die oberschlesische Frage, die Erhöhung der Beamtcngehäl- ter, die Steuerfragen und den deutsch-amerikanischen Friedensvertrag. Bei Eröffnung der Besprechung ergriff Reichstags- Präsident Löbe das Wort zu einer Aussprache, in der er aus- führtc: Wir stehen alle unter dem erschütternden Eindruck der Nachricht von dem gräßlichen Mord, die wir soeben erhalten haben. Zch finde kerne Worte, um das Verbrechen zu kennzeichnen, an dessen politischem Ursprung wohl kein Zweifel übrig bleibt. Aber ich werde von dem Eindruck nicht rein, daß diese Revolverkugeln nicht nur unseren R-r^lleoen. sondern auch die Ruhe und den Frieden unseres Volkes getroffen haben und Laß sie unberechenbare Folgen für unser unglückliches Volk und Vaterland haben müssen. An dieser Stelle beschränke ich mich darauf, den Fraktionsfreunden des Er,nordeten unsere herzliche Teilnahme auszusxrcchen. (Die Anwesenden hörten die Ansprache stehend an.) Im weiteren Verlaus der Besprechung kündigte der Reichskanzler eine Kundgebung der Regierung zu dem Mord an, sobald genauere Einzelheiten über die Tat vorliegen.
Auffassung de« BeEner Presse.
Berlin, 27. Aug. Einstimmig sprechen sämtliche Blätter ihre tiefe Entrüstung über den feigen Meuchelmord an Erzbcrger aus und fürchten schwere Erschütterungen für das nicht zur Ruhe kommende deutsche Vaterland. Während in der Beurteilung der Motive zur Tat die Rechtspresse zur Vorsicht rät und die endgültige Aufklärung des Anschlags abwarten will, sprechen die Blätter von der „Germania" bis zur „Roten Fahne" von einem politischen Mord.
Die „Germania" schreibt: Die La( ist die traurige Folge der ungeheuerlichen, vor keiner Lüge und Verleumdung zurückschrek- kenÄen Hetze der Rechten und ihrer Presse. Dieser politische Mord ist ihr Werk. Erzberger wußte schon lange, daß ihm «ms dem Lager seiner politischen Feinde nach dem Leben getrachtet wurde. Seine Wahrnehmungen haben ihn leider Gottes nichj betrogen, ^ - TÄ
Auch das „Berliner Tageblatt" erklärt, daß die Mordtat, an den Rockschößen der Deuticbnationalen hängen bleibt und befürchtet, daß die Rückwirkung auf die linksgerichteten Massen nicht ausbleiden wird.
Der „Vorwärts" schreibt: Die deutsche Arbeiterschaft wird sich gegen diesen Iaszismus zur Wehr zu setzen wissen. Sie wird im Auge behalten, daß diese Mordtaten erwachsen find auf dem Boden der von den gesamten Rechtsparteien betriebenen Agitation. Gegen di .je Parioien wird der Kampf der Arbeiterschaft sich richten, der schonungsloseste, erbittertste Kampf.. . ,
Auch die „Freiheit" fordert den schärfsten Kamps gegen all die Faktoren, die den Mo o rn Erzbcrger ans dem Gerviffen haben. . i .
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Die Laufbahn Erzbergers.
Matthiss Erzberger war am 20. September 187ö in Buttenhausen OA. Mü»singen als der Sohn einer braven Briefkrägers- samilie gbore». Er besuchte die BolNschule in seiner Heimat, später das Lehrerseminar und trat 1893, erst 18jährig, in den Schuldienst. Der junge, ungewöhnlich begabte Lehrer wirkte u. a. in Feuerdach, entdeckte aber bald sein journalistisches und politisches Talent, dem er durch feinen Eintritt in dis Redaktion des „Deutschen VolkZblstts" ein Betätigungsfeld eröffnete. Dort arbeitete er mit großem Fleiß 7 Jahre und erwies sich als eine Zierde seines neuen Berufes. Unablässig setzte er in den Mußestunden seine Studien fort, opferte seine ganze Arbeitskraft, wo immer man ihn rief, im Dienste des Zentrums und fand im Juni IMS, noch nicht einmal 28 Jahre alt, die Anerkennung ganzer oberschwäbifcher Bezirke, die ihn im Reichstagswahlkreis Viberach zum Abgeordneten wählten. Ende IMS verlegte er seinen Wohnsitz nach Berlin und entfaltete! von da an seine bekannte, viel bewundert^ und viel befehdete politische und publizistische Tätigkeit, immer wieder von den Oberschwa- ! ben mit dem Reichstagsmandat ausgestattet. Im Oktober 1918, kurz ' vor der Revolution, wurde er zusammen mit Gröber vom Kaiser i zum Staatssekretär ernannt. 191S bis März 1920 war er Reichs- ' finanzministtr der Republik. Um seine Tätigkeit schon während des Krieges, als er di« bekannt« Friedensresolutio« im Reichstag durchsetzte, und nach dem Kriege, als er den Friedensvertrag -von Versailles sowie die ganze neue Steuergesetzgebung mit seinem Ramen deckte, erwuchs ihm ein« immer stärkere Gegnerschaft und ein Kampf, dem er im Frühjahr 1920 unterlag, den er aber zu keiner Minute dauernd verloren gab, wenn er auch zunächst vom Amt und später ! von der Ausübung des Reichstagsmandats zurückgetreten war. Jetzt i hat ein förmlicher Kugelregen kaltblütiger Mordgesellen auch diesem ^ Kampf ein Ende bereitet. So tief ist Deutschland gesunken, daß, ! wenn heute ein Politiker ermordet wird, der erste Gedanke der lieber- ! lebenden nach politischen Beweggründen sucht, leider Gottes suchen mutz. _ -
Die oberfchlestsche Frage.
Um die Lösung der oberfchlestsche» Srage im Bölkerbundsrat.
Genf, 25. Aug. (Don einem Sonderberichterstatter von Havas.) Wcomte Ishii, der derzeitige Vorsitzende des BSlker- bundsrats, ist heute vormittag in Genf eingetrofsen, desgleichen Paul Hymans, der den Vorsitz in den neuen Verhandlungen zwischen Polen und Litauen führt. Sowohl Hymans als auch Eunha, der brasilianische Delegierte, verwahren sich dagegen, daß sie irgendwie um die Berichterstattung in der ober- schlefischen Frage angegangen worden sind. Sie hätten also gar keine Gelegenheit gehabt, einen solchen Auftrag abzulehnen. Vicomte Jshii hat es aus eigenem Antrieb übernommen, den Bericht über die oberfchlestsche Frage zu erstatten, weil er wußte, daß da Eunha in Royat zurückgehalten worden ist und Hymans die Angelegenheit von Wilna vor sich hatte. Der Vorsitzende des Völkerbundsrats wird in dem Bericht, den er dem Rat erstatten wird, eine rein sachliche Vorstellung der Tatsachen geben, in erster Linie die der Schwierigkeiten, auf welche der Oberste Rat gestoßen st. Vicomte Jshii bemüht sich in keiner Weise, in dem Bericht, den er in Genf ausarbeitet, eine Lösung der oberschlesischen Frage zu suchen oder irgend welche Vorschläge zu machen. Das Schriftstück, das er kommenden Montag seinen Kollegen vorlegen wird, wird zum Teil nur eine Wiedergabe bereits bekannt gewordener Briefe sein, zum Teil des Briefes von Briand an Vicomte Jshii und der Antwort Jshii's. Zum anderen Teil wird es eine Zusammenfassung der Schriftstücke und Unterlagen sein, in deren Besitz der Berichterstatter ist. Nachdem der Vorsitzende und Berichterstatter diese Schriftstücke verlesen hat, wird er seinen Kollegen das Wort erteilen zn einem Meinungsaustausch über das anzuwcndend« Verfahren. Man ist der Ansicht, daß diese erste Verhandlung den Rat zwei M.dttL 3 2« Wird., Man ist stch.t k.tz »/