lkameradschast. NnmGl.» uttgart, Schuberifliaj-
für den
lischen Soldaten.
zuständiger SMe ug durch die Presse d» Angehöriger der hiesige, ratze von einem Unbe, lgier zu erkennen gej den amtlichen Erhebe en zugetragen: Der be!- )rdonnanz bei der inich l Samstag, den 7 . Aug l Mädchen namens ^ :z vorher in einer Mi«, Hause Brunnensiratze j mr angetrunkener, in r« kam zufällig des Keg« cbeiging sagte er zu de, Zruyker entgegnete a«! Belgier, Da seine Äs »ipser einen Landsmaei er Angetrunkenheit HSs baten in einen weitem er belgische Soldat « r wurde. Die auf de» stellten auf die Anz-iz, nen des Angreifers fch gemutzt zu haben, des mso stellt er in Abrei^ elt zu haben. Er bah >d sich mit den Anslw schen Anschauu«, Lenn er nicht betünch, rchaus harmlos gemeierten, enthalten. - Am n einem Teil der Pich hinfällig sind.
lntaq und Montm.
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lrntearbeiten sind igt. Die Qualität der um schlägt mancherorls, iwcsen getrieben haben, rd. der Fall war, zurLL r Zufuhr zum gestrigen 62 Stück Milchschweine, e 320-340 °ii und ISS iorte. Schwächere Watt : ziemlich belebt.
!lug. Wie voriges Jahr, die Ruhr. Innerhalb enigen vor einigen Wo- er. Unter den Elwach- krankt sind, forderte die fälle werden wohl auch Knappheit die Bekäm-- c Bezirksort noch keine
waghalsige Bursche, der nschenmenge auf dem karecho erzählt, gestern m „Männle" auf de» chauer wars ein graule Mann — es handelt Schöller von der Ne- s Schöller in der Ailer- r Kollegen, an dem cte, um schließlich aas and flott ausgefuhrteii Menge schaute dem ge- t vom Marktplatz aas gen des AtrobatcnM- iamstag war der Kopf- weit ein scharfer Wind efährlichen, bisher nicht » 0 » LS VkS zugrunde, n einem kurzen Augen- Lebens gewonnen hat
m. 13. Aug. Hier »- ung des AllmandoM ls irn Vorjahr, nämlud
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Ne deutsche und die ausländische Öffentlichkeit wird jetzt mit «EN bedeutsamster Art beschäftigt, so daß die Gefahr besteht, daß «ichtige das Lebensintcrefse Deutschlands berührende Probleme lwasam in den Hintergrund gedrängt werden. Das trifft vor allem ? M die Frage der .Sanktionen" zu. Seit Normten kämpft die «Me Bevölkerung und das ganze deutsche Volk gegen die unge- Mrrtigten Maßnahmen der Entente am Rhein. Das rheinische Urtschaftsleben steht vor immer größeren Schwierigkeiten und droht i, Kürze gänzlich zu erliegen. Die Berichte der rheinischen Wirt- Mstsgruppc», besonders der rheinischen Handelskammern, geben klon erschütternde Beweise. Ihre Schreie nach Aussiebung der erdrückenden Zwangsmaßnahmen sind wochenlang durch die deutsche Presse gegangen. In letzter Zeit finden sie leider nur noch gerin- »mn Widerhall, obwohl sie immer erneut mit der Kraft der Verzweiflung ausgestoßen werden. Der Grund, daß diese Rufe nicht mehr so deutlich gehört und berücksichtigt werden, liegt nahe: Die Oeffenilichkeit wird durch andere schwerwiegende Probleme in Spannung gehalten.
Trotzdem muß der „Sanktionen"-Frage auch weiterhin die größte Beachtung der deutschen Presse und des deutschen Volkes entgegen- gebracht werden. Es darf nicht außer Acht gelassen werden, daß bei AufreÄerhaltMg der „Sanktionen" nicht nur das rheinische Wirtschaftsleben an den Abgrund geführt, sondern das gesamte deutsche WiMaWcben auf das schwerste erschüttert werden müßte. Dabei darf nicht vergessen werden, daß das Verschwinden der Notschreie aus dm Rheinland nach Aufhebung der „Sanktionen" im Interesse Frankreichs liegt, dessen Streben dahin geht, die „Sanktionen" am Mn zu einer Tauercmrichtung zu gestalten. Es ist wiederholt und üdrrzengend darauf hingewiescn worden, daß alle Anzeichen den Schluß Massen, Frankreich richtet sich rechts und links des Rheins häuslich ein und erstrebt die vollständige Loslösung der Rheinlande im deutschen Mutterlands. Aeußerungcn maßgebender französischer Wrifchaftspolitiker, wie sie in der französischen Handelskammer für das besetzte Gebiet vereinigt sind, und die Pläne des Präsidenten der Rheinlondkommission, Tirard, weisen nur zu deutlich darauf hin, daß diese Kreise in Verbindung mit den französischen Militaristen und Annektionisten sich die erdenklichste Mühe geben, die Aufhebung d» .Sanktionen" zu verhindern.
Diese Tatsache erhält ihre Bestätigung noch dadurch, daß es als sehr fraglich gelten muß, ob die „Sanktionen"-Frage auf der Kon- smnz des Obersten Rates in Paris zur Sprache kommen wird. Frankreich macht jedenfalls keine Anstalten, diese Frage zur Erörterung zu stellen; die Meldungen der franzöflschcn Presse lassen diklmehr die Wahrscheinlichkeit erkennen, Frankreich werde einen Versuch Englands, diese Frage auf der Konferenz zu besprechen, dadurch verhindern, daß die übrigen zur Besprechung stehenden Pro- grmuupunkte so ausgedehnt erörtert werden, daß zur Besprechung der Emkilonenfrage keine Zeit mehr übrig bleiben wird.
England hat durch seine Staatsmänner wiederholt zum Ausdruck bringen lassen, daß für ein Fortbestehen der Zwangsmaßnahmen am Rhein keinerlei Voraussetzungen mehr bestehen, nachdem Deutschland seinen guten Willen zur Erfüllung der Ultimatumsbcdingungen duviesen hat. Die englischen Wirtschaftskreise sind weiterhin davon überzeugt, daß durch die Zerstörung der rheinischen Wirtschaft eine Wungsverminderung Deutschlands überhaupt eintreten muß und dadurch die Erfüllung der durch Deutschland übernommenen Verrichtungen in Frage gestellt werden würde. Alle diese wirtschaftlichen Wirkungen sind natürlich auch in Frankreich bekannt; trotzdem bezeugen die führenden französischen Politiker in der Behandlung dieser Fragen die größte Gleichgültigkeit, um nur ihre eigensüchtigen dolitischen Ziele verfolgen zu können.
lieber die Französierungsbestrebungen im Rheinland ist bereits Mrieben worden; die französische Propaganda hat jedoch auf die chemische Bevölkerung keinerlei Eindruck machen können, da sie fest md uncrschüterlich zum Deutschen Reiche steht. Auf diesem Wege ^ird Frankreich also dem Rheinlande nicht beikommen können. Deshalb wählt cs den Weg der Gewalt, wozu ihm die Zollgrenze und übrigen Zwangsmaßnahmen die willkommene Handhabe bieten, verschieden wirtschaftlichen Maßnahmen der Franzosen, wie in den Verordnungen der Rheinlandkommission ihren Ausdruck ü en, lassen bereits ziemlich klar erkennen, nach welchen Plänen die Mzösische Lostrennungspolitik unter dem Schutze behördlicher Be- ehsgewalt arbeitet. Die Bedingungen, die Frankreich an die Ernennung des Fürsten Hatzfeld zum Reichskonimissar für die be- knüpft, bilden dabei nur einen Teil dieser franzöfi- Vn Gewaltpolitik. Eine der vornehmsten Aufgaben der deutschen ^ darum, ständig nachzuprüfen und nachzuweisen, e He Aufgaben und welche Rechte der Interalliierten Rheinlands- «"Won -»gewiesen waren und welche Rechte sich diese Komniis- 0 » unter Tirards Anweisungen anmaßt und welche Uebcrgriffc sie Glaubt hat. Tatsächlich besteht die deutsche Reichs- , Rheinland nur auf dem Papier, da sie durch die Rheinlick'vollständig unterbunden wird. Die „Sanktionen" m diesen Machinationen einen scheinbaren Rechtsgrund, deshalb » Umständen im Namen des Rechts, im Namen der
vud im Namen der Gerechtigkeit gefordert werden, daß die ^ _sofort aufgehoben werden.
Vermischte Nachrichten.
derbandstag Neu-Deutschlarid.
z tzz. - ' . »rerburg i. Br., 10. Aug. Gestern vormittag um bsschoi^ Münster ein Pontifikalamt statt, das von Erz- "ttcr d/ zelebriert wurde. Die sämtlichen Ver-
jM, Gruppen des Verbandes wohnten mit ihren
n Ampeln im Chor dem Gottesdienst bei. Außerdem Mn»» katholischen Studentenkorporationen in Dekret bsl,,^« Nach dem Pontifikalamt fand in der sehr
b- I" Festhalle um 10 Uhr der erste Teil der auf drei er/m Beratungen statt. Eesamtthema: Religion, in Referat „Die Religiosität des Neudeutschen", hatte itjs j,! Stegmann übernommen, der sich hauptsächlich Vertiefung der Religion innerhalb des Verbandes .
Amtliche Bekanntmachung^»».
Neue Mehl- und Brotprcise.
Mit sofortiger Wirkung werden folgende Preise für rationiertes Mehl und Brot festgesetzt:
Einkaufspreise für Bäcker und Mehlhändler:
1 Sack 100 Kg. 65 A Krankenmehl 405.—
1 „ 100 Kg. 85 A Weizenmehl ^ 375.-«
1 . 100 Kg. 85 A Roggenmehl 350.—
1 , 100 Kg. 75 A Gcrstenmehl 360 —
Verkaufspreise für den Kleinhandel:
1 Kg. 65 Krankenmehl ^ 4.70
1 Kg. 85 A Weizenmehl ' 4.30
1 Kg. 85 A Roggenmehl 4.00
1 Kg. 75 A Gcrstenmehl 414
Brotpreise:
Für 1 Laib Hausbrot, zusammengesetzt ans Weizen-, Roggen- und Gcrstenmehl
von 1000 Gramm ^ll 3.50
von 500 Gramm »4il 1.75
Die Herstellung von Klcinbroten und Kuchen aus rationiertem Mehl ist verboten und strafbar; das rationierte Mehl und Brot darf nur gegen Brotmarken abgegeben werden.
Es wird noch darauf aufmerksam gemacht, daß mangels alten Mehles die noch uneingelöstcn Marken der lausenden Versorgungszeit zum neuen Mehl- bzw. Brotpreis beliefert werden. Calw, den 11. August 1921Kommunalvcrband: Oberamtmann Gös.
Die Mehlanweisungen für die zweite Hälfte August werden wie folgt erteilt:
am Dienstag, den 18. August, für die Bäcker und Händler der Stadt Calw, Hirsau, Licbenzell und Unierrrichenbach, am Mittwoch, den 17. August, für die Bäcker und Händler der übrigen Vezirksgemeinden.
Die Ablieferung der Brotkarten hat im Wirtschastskarten- amt, Vahnhosstratze (früher scharfes Eck) zu erfolgen.
Calw, den 11. August 1921.
Kommunalverband Calw: Oberamtmann Gös.
auslietz. Alle Betätigungen, wie Pflege des Sportes, des Manderns und des Theaterücsu-.-s dürsten nur Mittel zum Zweck sein. In erster Linie habe der „Neudeutsche" sich als Tatkatholik überall auszuweisen. Liebe zu Gott und Liebe zur Kirche seien kategorische Imperative, die befolgt werden müssen. Der Redner regt an, den 8. Dezember eines jeden Jahres, den Tag der Unbefleckten Empfängnis Mariä, mit einer Heerschau sämtlicher Neudeutschland-Eruppen festlich zu begehen. Dieser Antrag wurde bei der späteren Abstimmung einstimmig angenommen. Anstelle des Schriftstellers Leo Weitzmantel sprach Pater Matthäus O. F. M. über das Thema: „Der Kamps für die Reinheit". Seine gut gegliederten, von hohem Idealismus getragenen Ausführungen gipfelten in der Forderung, daß jeder der jungen katholischen Studierenden des Verbandes sich selbst rein zu bewahren habe und jede Frau wie seine Mutter und jedes Mädchen wie seine Schwester zu achten habe. Das letzte Referat hatte Gauleiter Hans Walz übernommen, der über den „Mariendienst" sprach und betonte, daß schon im Altertum die Reinheit als hohes Ideal galt (Pallas Athene, Vestalinnen usw.), daß aber jenem Idealbild noch die eigentliche Beseelung fehlte. Erst der Marienkult habe^ie wahre Beseelung gebracht. Auch dieser Redner rief auf zu unbedingter Reinhaltung der Seele und des Körpers. In det Frau wieder das hohe Ideal des Mittelalters zu sehen, sei eine Forderung, die nicht nur an den Katholiken, sondern an jeden Deutschen gestellt werden müsse. Es wurden schließlich noch verschiedene Anträge angenommen. Nachmittags fand Besichtigung der Stadt und des Münsters statt. Außerdem werden in zwei Kommissionsberatungen im Vereinshaus Verfassungsfragen und Fragen, die dix religiöse Vertiefung betreffen, behandelt werden.
Das Nominalkapital der deutschen Aktiengesellschaften.
Aus den monatlichen Berechnungen der „Frankfurter Zeitung" ging bereits hervor, daß im 1. Halbjahr 1921 durch Neugründungen sowie durch beschlossene und beantragte Kapitalserhöhungen nomin. 8,44 Milliarden Mark neue Aktien entstanden, wodurch sich das gesamte Aktienkapital der deutschen Aktiengesellschaften nom. auf rund 33 Milliarden (1913: 17 Milliarden Mark) erhöht hat, wobei allerdings die Abgänge durch Liquidationen und Kapitalherabsetzungen nicht berücksichtigt sind. Eine „Correspondenz Groß-Berlin" teilt aus unveröffentlichtem Material des Statistischen Reichsamts amtliche Ziffern mit, die mit jenen ziemlich genau übereinstimmen. Die Meldung gibt den Stand pro 30. Juni 1921 mit 38 X- Milliarden an. In 1909 hatte das Kapital nur 14,9 Milliarden betragen, stieg dann stetig bis 1918 auf 19,7, 1919 trotz der Verkleinerung des Reichsgebiets auf 20,3 und Ende 1920 auf 29 Milliarden. In der ersten Hälfte dieses Jahres sind also nicht weniger als 9,49 Milliarden hinzugekommen, halb soviel, wie das ganze Kapital im Jahre 1915 betragen hatte. Durch die Gebietsabtretungen haben wir 365 Aktiengesellschaften mit 700 Millionen Mark verloren, im Rheinland 6 Gesellschaften mit 5 Millionen, in Ostpreußen 7 Gesellschaften mit 4 Millionen, in Schleswig 29 mit 12, in Wcstpreußen 50 mit 60, in Posen 54 mit 128 und in Elsaß-Lothringen 219 Gesellschaften mit über 490 Millionen Kapital.
Der reichste Mann der Deutsch-Oestreicher
Der bekannte Großindustrielle Anton Dreher ist im Alter von 73 Jahren in Wien gestorben. Dreher war der größte Brauereibesitzer Oesterreichs. Nunmehr wird sein Nachlaß auf rund zwei Milliarden Kronen geschätzt. Sein ältester Sohn Theodor ist vor einigen Jahren bei einem Automobilunfall tödlich verunglückt, so daß das ganze Vermögen der Weite Sohn erhält.
Große Hitze in Italien.
Rom» 11. Aug. Die Zeitungen melden, daß infolge der außergewöhnlichen Hitze in Mailand zahlreiche Fälle von Hitzjchlag vorgekommen sind. Eine Person ist gestorben; etwa 10 Personen sind dem Wahnsinn verfallen. Auch aus Genua werden ähnliche Fälle gemeldet.
i An Lage «xd Geschichte der Heiml.
Der
Schwäbischen Chronik andern Teils Zweites Buch,
5. Kapitel.
Als sie wieder nach Hause kam mit ihren Bedienten, berief sie alle ihre Verwandten, worunter Egward und Leopold, so Edelknechte und dazumal Herren von Calw waren, samt dem Stadt-Magistrat und ihrem Gesinde» zusammen» jagte ihnen den ganzen Verlauf der Sache, zeigte ihnen an, was sie gestnnet wäre, und bittet sie, als denen die Gereck .^leit des Orts zugehörte um Erlaubnis. Sie antworteten ihr sehr höflich, und gaben ihr nicht nur den Platz zum Bauen ein, sondern auch die Waldungen, Aecker und Weiden, so dazu gehörten.
Darauf legte Helizena alsbald ihr seidenes Kleid und goldene Ringe ab, und ließ sie samt dem noch übrigen kostbaren Hausrat in die St. Nikolai Kapelle zu Ealw bringen: denn sie wollte künftighin k-inen weltlichen Schmuck von Kleidern oder Halsketten oder Edelsteine mehr tragen. Sie war ig!ich darauf bedacht, wie sie Len erkannten göttlichen Willen vollbringen möchte: Deswegen griff sie auch den Kirchbau au, brachte ihn innerhalb 3 Jahren glücklich zustande: ersuchte anbei Gott, daß er, wie er ihr die Kirche aufzubani: Weg unü Mittel an die Hand gegeben habe, er sich auch dieselbe künftighin zur Beförderung seiner Ehre wolle in Gnade., anbesoblsn sein lassen. Rach diesem hörte sie aufs neue eine Stimme, sie sollte zu dieser Kirche auch gewisse Leute annc'nnen, welche ihre Zeit mit den: Lobe Gottes zu brächten. Zu diesem Ende ließ sie nahe bei der Kirche ein Haus bauen, und erwählte 4 Personen darein, so mit weltlichen Dingen gar nichts zu tun hatten, gab ihnen genügsamen Unterhalt, daß sie einig und allein dem Dienst Gottes zur Verherrlichung seines Namens abwarten sollten: und ließ solch ihre Verordnung von geistlicher und weltlicher Obrigkeit bestätigen. Die Kirche aber wurde täglich haufenweise von dem Volk zu Preis und Lob Gottes besucht.
Als nun die Sache so weit instand gekommen war, die Kirche aber doch noch nicht eingeweitzt war, wurde Helizena von Gott aus dieser Sterblichkeit abgefordert, und zu Tübingen begraben. Woraus jemand leicht schi eßen könnte, Tübingen habe damals schon den Edlen von Calw gehört.
Soviel von der alten und ersten Stiftung und Anordnung des Klosters Hirsau.
Nach dem Tod aber dieser edlen und frommen Frau Helizena wurde die Kirche, welche sie oben aus einem hervorragenden Berg an dem Nagoldfluß erbauen ließ, dem H. Nazart us gewidmet. Daher auch noch heutigen Tages der- selbige Berg des H. Nazarius Berg genannt wird.
'Unten am Berg aber wurde nachgehends das Kloster des H. Aurelius (jetzt das alte Kloster oder das Kloster über der Brücke) aufgeführt.
Zu unserer Väter Zeiten ist noch etwas von der Kirche der Helizena gestanden, nämlich eine niedere, aber steinerne Hütte, so dem H. Nazarius geheiligt war, aber nachgehends Alters halber eingefallen ist.
6. Kapitel.
I Die Erbauung des Klosters des H. Aurelii, des berühmten ! alten und jenseits der Brücke gelegenen alten Klosters Hirsau: welches die andere Stiftung dieses Klosters ist. Erlafrid, Graf, von Calw: Notting und Ermefrid, seine Söhne. Die H. H. Bischöfe Dionysius und Aurelius.
Im Jahre 830 lebte in Alemannien Erlafrid, Graf von Calw, ein reicher und mächtiger Herr, der bei Kaiser Ludwig in großen Gnaden stand, und sehr gottessürchtig war. Dieser hatte einen Sohn, namens Notting, einen in der H. Schrift sehr erfahrenen Herrn, der unter Karl dem Großen Bischof zu Verkeilt geworden. Dieser, nachdem er lang mit großem Ruhm >einem Bistum vorgestanden, bekam ein Verlangen, sein geliebtes Vaterland wieder einmal zu sehen. Allein er wollte dieses nicht, ohne ihm eine solche Verehrung zu tun, dadurch seine Vaterstadt berühmt werden könnte. Nachdem er nun in der prächtigen Gruft seiner Kirche, des Bischofs Aurelius aus Armenien, Leib und Reliquien hatte, welche er aus langes Ansuchen von dem Erzbischof zu Mailand überkommen: so führte er solche, unter Begleitung etlicher sicherer Personen, auf einem Lasttier (wie ihm vorher Aurelius im Traume zu tun befohlen hatte) über die Alp-Ecbirge, brachte sie auch glücklich in sein Vaterland, in ein Haus am Wald, welches er in dem Schwarzwald in Schwaben hatte, an, und wurde mit großer Freude von den Seinigen ausgenommen. Sein Bündelein mit Reliquien legte er, unter der Begleitung seines Herrn Vaters Erlafrid, und Herrn Bruders Ermesrid, auch vieler Edelleute und gemeinen Volkes, in dem Kirchlein oder der Kapelle des H. Nazarius, welches oben auf einem Hügel lag, ab, bis man allda unten, an dem Berg (welcher Ort dazu bestimmt worden sei, weil, wenn's wahr ist, ein Blinder daselbst den H. Aurelius angerufen haben und sehend geworden sein sollte) eine geziemende Kirche aufbauen würde. Daher auch derselbige Berg den Namen vom H. Nazarius führt. Wenige Tage hernach macht Nottingus den Willen des Heiligen, der ihm vorher im Schlaf erschienen, zu wissen, und bittet seinen Herrn Vater und Bruder inständig, daß sie aus Liebe zu dem allmächtigen Gott, zur Ehre des H. und vornehmsten Apostels Petrus und des H. Bischofs Aurelius ein Mönchskloster an eben dem Ort aufbauen sollten, wo der Blinde sehen worden ist. Sie waren beide dazu geneigt, und versprachen solches zu tun; worauf dann Nottiu- gus nach Versließung zweier Monate nach seiner Kirche zu Vercelli zurückreiste. So fing man also noch im selbigen Jahre an, das Kloster zu bauen, und brachte es innerhalb 8 Jahren Zustand, an einem sehr anmutigen Ort, so Hirsau hieß.
(Fortsetzung folgt.)
Für die Schriftleitung verantwortlich: Otto Seltmann, Calw Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerci. Celw.