lnem Kometen.
Koni gsstuhl-Sternwari« August die Erde durch Quer über dem stern- mder Bänder in Form Ost-Siidost. Die Bün- tung Nord-Nordost und Der Kopf des Konnte» Därts vorbeigezogen.
Land
n 12. August 1921. i !M. ^
Ruhestand lebende Ms, gefeiert. Am lg. AuM >s Eaugenwald, Psanei l begeisterte junge Mm! war. Vom Jahr 187 ? ^ der Arbeit in Chi« 1 >e er als Reifcprcdign s 1917 behielt er diese» it, keine Arbeit zu viel re Versammlungen h»i Such heute noch ist der ge Mann zur Aushilfe Von den beiden Ah- ine Pfarrstelle, der a»> ist nnn aber miede: in jüngerer Bruder um ^ > Missionar gewirlt. ^
er staatl. Prrifvsz! ein.
dheitsrats beriet über die : Zahntechnikern in Wrt > ildung der Zchniechnilee- s irte sich die Vcrsanmlmz! chen Prüfung der Za-»' , ;nng, daß der Zweck u»t j die Zulaffung der Zehn- ' jahnkrankhcitcn mit Aal - d auf die Befreiung « j g der Heilkunde sich be ' rsonen beschränkt werde, nikerlehrlings wurde d« i zum Ausdruck gebrach!, s die Zahntechnikerlehrünge ^ die dreijährige Lehrzeil üsung in die PrüsungS' rm Besuch der Gewi« Wien eingerichteten Fach: l der Abschlußprüfung er! z ausgesprochen sei. Ir durch Beibehaltung du, cniisten abg haUmcu sie!'
-and die erste ^ Hilfe E.V. m ' Dr. Hegler, . in erfreulicher s m ist. Obenan i iglich fast M - ütliche AuM- , er Leihbün/erei ! Igkeit der Ad ^ iwertcr llnici- i einer greft» . ien verschasse» ' i war ichscrr n Verwalinnx i Jahr ein er iudentW Ee- ; oie Richtlin en ! Hauptaufgabe, t
der Sclbsihüft - urch Freitische^ z Kranken be- wenigstens die lenden Mitte! vorhandenen. und die Bei- . der Fericnar- Pcrtstäiten in ; irbertende Be- s
reibmaschiucn-
d« Abwante- 'isher infolge fast unmöglich iinien wurden ugen gegeben, isschußmitglie- Pros. Fuch^- v. Hofackcr,
!t Prof, »ar- gart, R-kte- . tt, Fabrika>>t j reier wurden Mabr und o.
Marie Hart
(eine eljässische Dichterin)
von Karl Wal 1 er . Ludwigsburg, z. Zt. Liebenzell.
Durch die elfässische Literatur des neunzehnten Jahrhunderts «ebt eine ausgesprochen deutsche Tradition bis' in die Gegenwart hinein: von dem Dichterbruderpaar der Stoeber an, das mit unerschrockener Begeisterung sein Deutschtum auch unter der Trikolore hochhielt, bis zu Friedrich Lienhard, aus dessen Werken manch herrliches Zeugnis von dem Fortleben deutschen Gemüts im Elsaß hervorlenchtet. Von den elsässischen Dichterinnen deutscher Zunge hat die- bekannteste und begabteste Marie Hart (eigentlich Frau Marie Kurr. geb. Hartmann), seit Kriegsende unter dem Druck der veränderten politischen Verhältnisse die heimatliche Scholle,verlassen und im wiirttember- gischen Schwarzwald, in Liebenzell, eine neue Heimat gesunden. 1856 als Tochter eines Apothekers, dessen Vorfahren aus Herrsnberg und Wildberg eingewandert waren, in Buchs- weilcr, im Unter-Elsaß geboren, jener von Fr. Lienhard oft erwähnten, alten elsässischen Kulturstätte, vermählte sie sich 1882 mit einem württembergischen Offizier, dessen Vater (der mit Eduard Mörike befreundete Naturforscher Johann Eottlob Kurr, neben seinem ärztlichen Berufe 82 Jahre als Lehrer am Polytechnikum in Stuttgart tätig) mütterlicherseits in die Verwandtschaft mit Schiller rückte. Verhältnismäßig spät ist Maria Hart als Schriftstellerin in die Oeffent- lichkeit getreten. Ursprünglich sich der französischen und schrift- deutschen Sprache bedienend, erkannte sie rechtzeitig ihre starke und eigentliche Begabung für die dichterische Behandlung des elsäsjischen Dialekts, und sie hat es in der elsässischcn Novellistik zu einer anerkannten Meisterschaft gebracht. Marie Hart ist die Dichterin der elsässischcn Kleinstadt geworden, der sie entsprossen und der sie sich innig verbunden fühlt, und damit die eigenartigste und urwüchsigste Vertreterin elsässischer Heimatkunst. Ihr stets vergnügtes Herz, dem das Kleine so lieb, ja lieber als das Große ist, zeichnet unermüdlich genau und getreu ausgefaßte Kleinstadtbilder, die stets mit derselben Frische auf den Leser wirken. Ein liebenswürdiger Plauderton, ein Frohsinn, der aus tränendem Auge hervorbricht, Anschaulichkeit dichterisch empfundener Erlebnisse und eine aus reichem Innenleben strömende Menschenliebe zeichnen die Werke unserer Erzählerin aus, die eine der ersten Stützen deutsch-elsässrschen Enstes war und ist, und die Theobald Ziegler zu den „vorzüglichsten Humoristinnen, die wir in Deutschland haben", zählt. Frei von jeder Tendenz schildert sie mit besonderem Geschick den Elsässer in seinem echten Volkstum und seiner Eemütstiefe, aber auch in seinen Zwiespältigkeiten und seiner Neigung für die Seite der Opposition und arbeitet so unentwegt für das , Verständnis der elsässijchen Seele. Was ihren Dichtungen einen ° besonderen Reiz verleiht, ist, daß sie auch von Nichtelsässern ^ ohne Schwierigkeit gelesen werden und daß gerade süddeutsche ' Leser darin die nahe Verwandtschaft des eljässischen Dialekts mit der eigenen Muttersprache errennen.
Wenn schon Karl Gödcke mit Recht klagt, daß Deutschland wenig von elscissischen Dichtern wisse, jo hat besonders die Gegenwart, da deutsches Wesen und deutsche Kultur jenseits des Rheines einen zähen Kampf gegen die Derwelschung des Landes führt, Grund genug, sich um deutsch gesinnte elfässische Dichter zu kümmern. Denn jedes deutsch geschriebene Wort der Elsässer ist — wie jener bewährte Literarhistoriker sagt — eine Mahnung an uns, daß Elsaß nicht verloren zu geben; jeder Vers von dorther hat erst eine nationale, eine politische und dann erst eine poetische Bedeutsamkeit. Von diesem Gesichtspunkt aus ist auch Marie Harts Schassen zu betrachten, das der Erhaltung und Förderung alemannischen Geistes im Elsaß gilt. Außer zahlreichen kurzen elsässischen Skizzen und lyrischen Beiträgen in Zeitschriften, liegen Marie Harts dichterische Erzeugnisse in vier Büchern vor, die bei Ereiner u. Pfeiffer in «tuttgart verlegt sind 1911 erschienen „E'schichtle un Erinne- runge üs de sechziger Johr", prächtige Erzählungen aus der
Uebergangszeit vor und nach 1870 im kleinstädtischen elsässischen Leben, denen Friedrich Lienhard eine warme Empfehlung mit auf den Weg gegeben; 1913 „D'r Herr MerklingunsiniDeechter", recht eigentlich eine Familienchronik der Dichterin, die ebenso enge verwandtschaftliche Bande an Frankreich knüpfen wie an Deutschland, dem jedoch ihr ganzes Herz gehört; 1914 „D'r Hahn im Korb", vier längere Novellen, von denen die zweite eine Umarbeitung eines ursprünglich für das Elsässische Theater in Mülhausen verfaßten Schwankes „D'r Hans im Schnokeloch" darstellt. Als neuestes Buch erschien in diesem Jahre „Üs unserer Franzosszit", in dem die Verfasserin mit wahrheitsgetreuer, aber mit köstlichem Humor durchwürzter Realistik die letzten bitteren Erlebnisse im Elsaß und den Abschied von^der geliebten und doch so fremd gewordenen Heimat schildert. Gerade dieses Werk — dessen erste Niederschrift ahnungslos von der Ordonnanz eines französischen Offiziers über den Rhein befördert wurde — verdient ein Hausbuch all derjenigen zu werden, die welsche Nachgier ihrer deutschen Gesinnung wegen aus urdeutschem Erenzland vertrieb. Wie aber Marie Harts Muse auch heute noch immer wieder sehnsuchtsvoll ihre Schwingen über jenes herrliche Land zwischen Rhein und Vogesen breitet, zeigt ein inniges, ihrer neuen Heimat gewidmetes, noch ungedrucktes Gedicht:
'v LreSerizell.
Ich Hab e neji Heime: g ft. ' e Im guete, liewe Schwooweland;
Denn mit d'r alten, erschien § '.ne.
Jsch jo verrisse jedes Band.
Wie schön iich mini zweiti Hcimet,
Sie liegt e so romantisch do,
Ganz mittlen in de Echwarzwaldb-""
Do word eim's Herz au wieder froh M'r geht spazieren in de Wälder,
Vergeht, was eine so bedrückt,
Jsch vun d'r Schönheit dere Eejed'
Ganz hingerissen und verzückt.
Und doch kann ich dich nit vergesse
Dü arm's, betörtes Elsaßland! ,
Jsch's noch so schön im sremde Ländcl,
M'r isch doch Flüchtling un verbannt.
Es weht so kühl vom Schwarzwald runter Ach! linder isch d'Vogeseluft!
Wie herrlich rieche d'Tännewälder,
Doch fiener^) isch d'r Rewedust»),
M'r hört wohl Schwälmle hie un Amsl- Doch fehlt d'r Nachtigalle G'sang;
' Es fehlt d'r Storik») uf d'r Kirich,
Un unte fehlt d'r Rewegang»).
Ich weiß, ich wor's jo nit erlewe,
Daß 's Elsaß frei oum sremde Joch;
Un ehnder») will nit heim ich kumme!
Ich kann's mit ansehn nit! — Und doch Wenn noch meim Tod d'r Storik klappe:
Wenn d' Rewe dufte würzig fien,
Im Mai, wenn d'Nachtigalle schlaawe,
FliejU) mini Seel in's Elsaß ein. r) Gegend. ») feiner. ») Rebenduft. ') Storch. ») Rebengang. «) eher. ') ft.::t.
Wirhabens. ^
Skizze von Hans G ä f g e n - Wiesbaden.
Wirhabens sind reich. Noch nicht sehr lange, aber sie stnd's.
Sie haben ein Auto, eine Villa in Freien, wo es kühl und luftig ist, uns sehr viel „Pörsonal", wie Frau Wirhabens sich auszudrücken pflegt.
Der Diener Johann ist auch darunter.
Er versteht sich nicht sonderlich gur mit Fritz Wirhabens, dem ein
Dr. Katzenbergers Badereise
vonJeanPaul.
Neubearbeitet von W. Nudolphi.
Nachdruck verboten.
Ankunft in Maulbronn.
Niemand fuhr wohl jemals froher mit Hasen, als Katzenberger E seinem. Es war ihm ein leichtes und ein Spaß, mit seiner >ßgeburt im Arm den Mittag über jedes Wort auszudaucrn, das 'ch von erster Jugendliebe, dem Frühgottcsöienst gegen weibliche »Kinnen, und von Theudobachs scligmachendem Glauben an diese V an die Dhren warf; denn er wußte, was er hatte. Süßlich Mästete er den Hasenzwilling und weidete ihn geistig aus. Sci- Kutscher befahl er, jetzt am wenigsten umzuwerfen, weil er W djx Has^ bezahlen müßte und nachher aus oem Dienst gejagt ^de ohne Livree.
Nun schlug ex her Gesellschaft, eigentlich dem Edelmanns, die rege zur Abstimmung vor, ob man schon Viesen Abend in Maul- onn anlangen wolle oder lieber in Potzncusiedl verbleiben, r Zäckingcr Grenzstadt, wenige Stunden von Maulbronn. Er hatte sr°8 Amtsstube in S. Wolfgang von einem Durchstrom
?er Leute gehört, daß diesen Abend in Potzneusiedl (auch in U:- bl!" ^ cmes) ein Posträubcr gehangen werde, und daß er er. wenn ec nur einige Meilen seitwärts und halb rückwärts um- noi?' gerade zu rechter Zeit zum Henken kommen könne, um abends y zeitig genug in Maulbronn einzutreffen. Himmel, wie aufgc- dii!^ 'm Ansicht brachte Katzenberger zu Tochter und Nieß seine ^ re Nebenaussicht, den Abstecher nach Potzneusiedl zum Postdiebe machen.
tchle^^ Elchen Wolken wurde sein Helles Verghaupt um- durck^' "'41 bloß vom Nein des Reisebündners Nieß, der
voch am Abend in Maulbronn einpassiercn wollte, son- ^ren"?> öem heftig-bittcnden Rein seiner Tochter,
Herz durchaus sich zu keinem Einnehmen einer solchen Mixtur
von Brunncnbelustigung und Abwürgung bequemen konnte. Am Ende fand der Doktor selber einen Umweg über eine Richtstättc zum Lustort für eine Weibcrseele nicht zum anmutigsten, und stand zuletzt, aus Liebe für die sonst selten flehende Tochter, wiewohl unter mehr als einem Schmerze, von einem lachenden Seitenwege ab, wo ihm ein Galgenvogel als eine gebratene Laube in den Mund geflogen wäre.
Als sie alle endlich in dem unmittelbaren Fürstentümchen Groß- . polet (jetzo längst aufgehoben) den letzten Berg hinabfuhrcn ins Bad Maulbronn, das ein Städtchen aus Landhäusern schien, und als man ihnen vom Turme gleichsam wie zum Abendessen blich: so mußte den drei Ankömmlingen, wovon jede Person sich bloß nach ihrer Zielpalme scharf umjah, nämlich:
Die erste, um angebeter zu weroen,
Die zweite, um anzubeken,
Die oritte, um auszuprügeln, .
' ganz natürlicherweise dies als eine Trompete des Schicksals erklingen.
Der Doklor bezog zwei Kammern in der sogenannten großen Badewirtschaft; und Nieß mietete ihm gegenüber eines der niedlichsten grünen Häuserchen.
" 3. Kapitel.
Theoda an Bona.
Aber der rechte Musiktext fehlte vorderhand noch der begeisterten Theova; auf der „Bavcliste", wonach sie zuerst fragte, erschien noch kein angciangker Theudobach. Doch hatte sie die Freude, in der „Großpoleischen Zeitung" angekündigt zu lesen: „Der durch mehrere Werke bekannte Theudobach, habe man aus sicherer Hand, werde dieses Jahr das Maulbrönner Bad gebrauchen." — Die Hand war sicher genug: denn es war seine eigene.
Theoda schrieb folgendes an diesem Abend in ihr „Tagebuch an Bona": Endlich bin ich da, Bona, aber niemand anders (außer einige Schock Badegäste), sogar auf der Badeliste fehlt Er. Bloß in der Großpoleischen Zeitung wird er gewiß angekündigt. Wohin ich nur vom Fenster herabblicke, auf die schönen Badegänge: so seh'
zigen Sohn der Familie. Das ist unklug von Johann, denn Fritzchen gibt den Ton an im Hause. Wer ihn zum Freunde hat, den schätzt auch Frau Wirhabens und ihr Gatte, soweit dieser überhaupt in Betracht kommt.
Eines Abends kommt Lärm vom Garten herauf, der sich um die Villa von Wirhabens groß und imponierend erstreckt.
Man hört Fritzchen laut weinen und schimpfen und vernimmt dann die Worte: „Ich will es aber haben."
Frau . Wirhabens, gerade mit den Vorbereitungen für eine Abendgesellschaft bei Jungreichs beschäftigt, stürzt ans Fenster, reißt e- — in Momenten der Erregung vergißt sie stets ihre neuerrungene „Bildung" — auf und schreit in den Garten hinunter: „Johann, was' fällt Ihnen em? Habe ich Ihnen nicht befohlen, meinem Sohne jeden Wunsch zu erfüllen? Wollen Sie ihm sofort geben, was er verlangt."
„Gnädige Frau", ruft der Diener hinauf, „er kann bis morgen früh schreien, bekommen wird er es doch nicht".
„Sie impertinenter Mensch, Sie Scheusal", klingt es wieder, noch ein wenig lieblicher als zuvor, von oben herab, „solch eine Antwort wagen Sie mir zu geben. Warten Sie, Sie Kamillie (soll heißen Kanaille)".
Und wirft das Fenster zu und eilt zum Gatten Wirhabens, der gerade mit Manicüre sehr eifrig beschäftigt ist.
„Egon, Egon", schreit sie ihm schon vom Gange aus entgegen, „Egon, komme sofort, der Johann ist noch mein Tod."
Egon in Hemdsärmeln, die Nagelfeile wie ein Schwert in der goldstrotzcnden Rechten schwingend, saust (rollt wäre vielleicht ein besserer Ausdruck bei Egons kugeligen Körperformen) hinter der Gattin, die ihn in fliegender Hast über das Vorgefallene unterrichtet, her in den Garten.
„Johann, wie können Sie sich unterstehen, einem Befehl meiner ' Frau, Verzeihung, der gnädigen Frau, sich zu widersetzen?"
( „Und wenn der Fritz bis Weihnachten schreit, er kriegt nicht, was . er will."
! „Hörst du's." zischt Frau Wirhabens, „hörst du's, Egon?" i „Unverschämter Mensch," donnert Wirhabens los. „Was will denn mein Sohn nun eigentlich haben?"
Ruhig und überlegen antwortet der Diener: „Den Mond in ^ dkr Wassertonne."
Wandersprüche.
Von R«. in hold Braun.
Erwandre dir mit Kraft und Schwungs Ein Sonnenstück Ertirnerung!
' Warm das Herz und hell das Auge, '
! Frei und fest und deutsch den Sinn:
So ist jede deiner Fahrten , Deinem Leben ein Gewinn.
Manche steigen zu Berge mit Hast Und machen nur kurze Eipfelrast Und sehen nicht Schönheit noch Sonne:
Sie wollen nur „oben" gewesen sein Und kehren mit Alltagssinnen und -blic.
In des Lebens Täler zurück.-
Willst du wahrhaft gesegnet sein.
Die Seele dir wandern hell und rein:
Genieße, was du erwandert hast.
In tiefer, seliger Eipfelrast!
Gehst du auf die Wanderschaft,
Sperr' zu Haus die Sorgen ein!
Wo du gehst und wo du stehst.
Sei ein rechter Sonnenschein!
Reklametell.
Die verhängnisvolle Milchnot macht sich noch allenthalben bemerkbar. Lebe Mutter entgeht allen damit verbundenen Gefahre» für ihren Liebling, wenn sie unbedenklich zu Nestle's Kindermehl greift, das alle Vorzüge vollrabmiger Alpcnmilch, unter Ausschluß der Nachteile frischer Milch, in sich vereinigt und, einsach mit Wasser angeriihrt und ausgekocht, ein ebenso bequemes und stets sich bewahrendes Nahrungsmittel bietet.
ich doch nichts als den leeren Stickrahmen, worauf ihn meine Phantasie zeichnet, nichts als den Paradeplatz seiner Gestalt, und sein Throngerüst. Wahrlich, so wird einem Mädchen doch so ein Mensch, den man liebt, es mag nun ein Bräutigam oder ein Dichter sein, zu jedem Gestirn und Gcbirg', und hinter allem steckt der Mensch, daß es ordentlich langweilig wird. Man sollte weniger nach einem Schreiber fragen, da man ja an unserem Herrgott genug hätte, cher doch das ganze Schreibervolk geschaffen. Ich wollt' es gäbe gar keine Männer, sondern die göttlichsten Sachen würden bloß von uns Weibern geschrieben; warum müssen gerade jene einfältigen Geschöpfe so viel Genie haben, und wir nichts? — Ach, wie könnte man einen Rousseau lieb haben, wenn er eine Frau wäre! Ich merke wohl, ich werde allmählich eher toller als klüger; am besten schreib' ich Dir nichts mehr über mein Auspasscn, als bis der Messias erschienen ist; denn ausstrcichen, was ich einmal an Dich geschrieben, kann ich aus Ehrlichkeit unmöglich; ich sage Dir ja alles und nehme mir kein Blatt vors Maul, warum ein Blatt vor's Blatt? Du teures Herz! Wie lange bin ich schon von Dir weg gewesen, wenn ich Z?:t und Weg nach Seufzern messe? Gute Nacht, meine Seele! Sc viel Himmel, als nur hineingeht, komme in Dein Herzchen!
Nicßiana.
Herr von Nieß aber lud noch am selben Abend für den folgenden gegen ein unbedeutendes Einlaßgcld die Badegesellschaft zu seinem musikalischen Vortrag des besten Thcudobachschen Stückes, betitelt: „Der Ritter einer größeren Zeit" auf Zetteln ein, die er schon fertig gedruckt mitgebracht hatte, bis auf e:n:ge leere, welche er mit Inhalt von eigener Hand besetzen wollte. Fünfzig solcher Zettel ließ er austeilen, und sagte mit inniger Liebe gegen jeden und sich: „Warum wollt' ich so vielen Menschen aus entgegengesetzten Winkeln Deutschlands, Lenen ein Buchstabcnblältchen von mir vielleicht ein. ewige Reliquie ist, und zwei geschriebene Worte vielleicht mehr als tausend gedruckte von mir, warum sollt' ich ihnen diese Freude nichl mit nach Hause geben?"
(Fortsetzung folgt.)