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Nr. 186.

Amts- und Anzeigeblatt für den OberamtsbezirL Calw.

96. Jahrgang.

SrlLernunaSm eise: 6mal wöchentlich. Anzeigenpreis: Die kleinspaltige Zeile 60 Pfg. Stellamn Ml. 2. Aus Enmmelcmzeigen kommt ein Zuschlag von l Opo/y ^ ernspr.L.

Freitag, den 12. August 1921.

.... , äaerlohn .

preis Mk. 12.00 nut Vestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme S Nyr vormittags.

Bezugspreis: In der Stadt mit Dräa

Mk. 12.90 vierte

Postbezugs»

RerchsverfaffrmgsseLer in Berlin.

Eins Rede des Reichskanzlers.

Berlin 11. Aug. Bei der heutigen Verfassungsseier in der Staats- M hielt'NeichÄanzler Dr. Wirth eine Rede, in der er betont-, ,S zieme uns, in einer Stunde ruhigen und ernsten Besinnens Rück­schau zu halten auf den Weg, den unser Staat nach der großen schwe­ren Katastrophe der Umbildung gegangen sei, hinauf zu der Verfas­sung. die das Volk ihm gegeben habe als dem Organismus, in dem sich das höhere Slreben des politischen Menschen betätige. Er sprach die Hoffnung aus, daß der große demokratische Leitgedanke der heu­tigen Feier in nicht allzu ferner Zeit Gemeingut des ganzen deutschen Lolles werde. Dieser Gedanke verkenne gewiß nicht die großen Gegensätze in unserem Volke zwischen den Klaffen, zwischen Besitz und Arbeit, zwischen denen, die noch rückwärts schauen und um die alte Herrlichkeit trauern und denen, die stürmisch und leidenschaftlich, dielleicht manchmal allzu stürmisch nach vorwärts dringen. Sollte aber nicht alles in Trümmer gehen, so sei eine Ucberwindung der Gegensätze und ein VorauSgeheu gegenseitigen Vertrauens unum­gänglich anzubahnen. Wir müßten auch, wenn wir das 'wollten, Venn wir zur Versiäirdigung und Versöhnung kommen wollten, die letzten Wurzeln unseres Strebcns bloßlegen und die letzten Motive unseres Handelns angcben, wenn dieses Ziel überhaupt erreichbar sein soll. Ziel und Sinn unserer politischen Lebensarbeit sei die Rettung des deutschen Volkes, Sicherheit seiner nationalen Einheit und Wie­derbegründung seiner materiellen Wohlfahrt. Beides sei nur möglich durch die demokratische einheitliche deutsche Republik. So findet der deutsche nationale Gedanke seinen festen Ausdruck in der Weimarer Verfassung vom 11. August 1919. AL das Schmerzliche der Ver­gangenheit wird übertönt durch die Sorgen über die großen Ent­scheidungen, die in der Gegenwart drüben an der Seine fallen. Wenn mir auf die verflossenen 2 Jahre zuruckblickc, wenn man sich all' die dunkeln ProphezeihungeN vom Sturz tu den Abgrund vergegenwär­tige md wenn man sich der inneren Gärung von damals erinnere und damit in Vergleich stelle das Maß der Befriedigung, der Ordnung md der zwar langsamen, aber doch sichtbaren Erholung, dann werde tmem erst die hohe Bedeutung klar, die der Aufrichtung der neuen Vttsassung zukomme. Wo wäre das deutsche Volk 'hingekaimn.cn, »mn nicht die Nationalversammlung, die inneren Gegensätze.zurück- Umd, alle Kräfte an die Schaffung der Reichsverfaffung gesetzt Ak. In monatelangem Ringen habe das Volk seit 1918 begon- »m, sich aufzuraffen. Mit dem Willen nach staatlicher Neubildung Mg Parallel das Erwachen des Arbeitswillens, des Willens zur werk­tätigen Ordnung unseres Daseins. Beide Impulse drängten zur Mimalversammlung als einer Verschmelzung des demokratischen md nationalen Gedankens. Diese Entwickelung ging nicht ohne M«e innere Kämpfe vor sich. Es sei ein nationalpolitisches, viel­acht ein weltpolitisches Ereignis gewesen, daß sich damals die Über­maße Mehrheit des Volkes zusancmcnsand, daß die alte Form des «ernen Staats, die nationale Repräsentation, als System beizu- fVten sei. Die Geschichte wird das einst als Großtat des deut- vn Volkes vermerken, daß Arbeiterschaft und Bürgertum unter hnnanstellung aller dringenden Interessen zum Wiederaufbau in der ^E^trmmlung sich die Hand reichten. Als aber das politische k >lde des alten Deutschlands nach ungeheuren Leistungen des deut- i I ^r Wucht einer übermächtigen Welt zusammcn-

uch, brach die alte Idee des alten demokratischen Volksstaats mit W wieder empor. Nationale Einheit auf freiheitlicher Grund- ^ wacde zum Leitstern für die Nationalversammlung. Beides ist ^laffung von Weimar gewahrt und erreicht worden. N ^ Stämme und Staaten als Ergebnis einer reichen

d«r -o" ^^vickelung hat das Verfaffungsproblem in Deutschland ßaot-^!, Schwierigkeiten gestellt, als es in fremden Einheits- kiioe" r," gewesen ist. Der Reichsverfaffung ist es wieder ge­hauen' ^ Deutschland herrschenden Verhältnissen Rechnung zu 4ez d manche Wünsche unerfüllt geblieben sind und man-

Veitii/' ""^Oen Entwickelung überlassen bleiben muß. Viele der Verfassung seien durch die Zeit der Entstehung Hichiliäi ^ ö>e Grundprinzipien lägen in der Richtung der gc- N'ßen und würden Bestand haben, solange die

Irin,Voraussetzungen gälten. Diese Prinzipien »»kstjs^ m ^ Regicrungsgewalt aus dem Volkswillcn, also de- ^ va» Staatsform durch den Willen des Bol-

und a ^ Klaffen und Stände durch sozialen Geist der Ge- z ^^ beherrschend und überragend, die Einheit des Reichs daltnr vfrcchterhaltung seiner geschichtlich gewordenen Landes-

^öeft und Gefahren habe dieser in mühevoller

Ackastunn- aufgerichtete Bau gehalten. Die schwersten öfteren ^ überwunden: Im Jahre 1919, als in

^engei, v ^ Einmarsch des Feindes das Reich zu n ^ Jahre 1920, als der endgültige Friedens-

-We Opfer.. und Verzichte forderte, im März 1920, als^

der Versuch des Staatsumsturzos Deutschland in höchste Lebens­gefahr stürzte. Der in der Verfassung verankerte demokratische Gedanke hat weiterhin in den Abstimmungen in Holstein, West- preußsn und Obcrschlcsien seine werbende Anziehungskraft be­wiesen. Wenn man in diese Gegend unseres Vaterlands ge­kommen sei und wenn man selbst persönlich gesehen habe, daß diese Abstimmung kein bloßer Schein gewesen sei, daß die, die für Deutschland gestimmt haben, aus innerstem Herzens­grund sich für Deutschland entschieden haben, dann wisse man, daß dieser demokratische Gedanke durch keine Beschlüsse in der Welt in seiner geschichtlichen Tatsache, die in der Abstimmung zum Ausdruck gekommen ist, aus der Welt geschafft werden kann. Es wirb in der Geschichte dereinst als einzig dastehend gewürdigt werde«, daß das deutsche Volk aus der größten Nie­derlage des Weltkrieges noch die Kraft gefunden hat, in der Verfassung von L^eimar zum ersten,nal in seiner Geschichte das reine Prinzip des nationalen Volksstaates zur Wirklichkeit zu bringen. Rur der demokratisch-republikanische Gedanke konnte diesem Prinzip zur Form verhelfen. Sozial und politisch ist dies nur unter Mitwirkung der organisierten Arbeiterschaft ge­schehen, die in ihrem Emanzipationskampf ein Maß hoher und höchster Verantwortung bewiesen hat. Das furchtbare Erbe des Krieges, das mit atlasschwexcr Wucht auf unseren Schultern lastet, kann nur getilgt werden, wenn an Stelle dos alten Obrigkeitsstaates der Lolksstaat steht. Nur durch Zusammen­fassen aller Kräfte und durch Mitwirkung auch der breitesten Masse des Volkes wird es möglich sein, das unendlich schwere Los, das uns in schicksaldurchstürmter Zeit geblieben ist, zu tragen und nach Jahren der Arbeit und der Opfer auch schließ­lich zu meistern, lieber all die Sorgen des Ausbaues der Ver­fassung geht die Sorge dieser Stunde, wo das Schicksal Ober­schlesiens und das Schicksal Deutschlands in Paris sich entschei­det. Mögen die in Paris versammelten Staatsmänner sich der Schwere ihrer Verantwortung gegen Europa und gegen die ganze Menschheit sich bewußt sein und zu einer gerechten Ent­scheidung kommen, die dem deutschen Volke die Lcbensmöglich- keit erhält. Erst vor einigen Monaten haben wir durch An­nahme des Londoner Ultimatums Lasten aus uns genommen, wie sie gigantischer und schwerer im Laufe der Geschichte keinem Volke zugedacht worden sind. Wir haben sie auf uns genom­men, obwohl weite Schichten unseres Volkes, ernste Männer, die Tragbarkeit der Sache nicht glaubten uns anraken zu kön­nen. Wir haben im Laufe des letzten Monats und der letzten Monate den ernstesten Willen zur Erfüllung der übernomme­nen Lasten bewiesen und haben daher ein Recht, zu hoffen und zu verlangen, daß man uns nicht die- SchaffeNsmöglichkcit nimmt, die die Voraussetzung für diese ungeheure Last ist. Wir müssen trotz allem, was sich ereignet hat, mit Optimismus ans Werk gehen. Das deutsche Volk will sein Recht und erar­beitet sich sein Brot in täglicher Arbeit. Wehe denen, die die­sem Volke, das guten Willens ist, Steine reichen, einem Volke, das den Weg von 1918 bis 1921 gegangen ist, das nach solchem Zusammenbruch sich aufgerafft hat zur Arbeit, zur Selbsiver- antwortung und zur sittlichen Freiheit. Wir werden den Ge­danken der sozialen Freiyeit, der sozialen Wohlfahrt und des Fortschritts pflegen trotz alledem und alledem. Wir werden aufwärts gehen, wenn wir selbst dem treu sind, was die Ver­fassung in ihrem Grundgedanken in schwerster Stunde nieder­gelegt hat. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen.)

Roch keim Einigung in dw oSerschlefischenNage.

* Die Pariser Konferenz scheint zu einer Stockung in den Ver­handlungen über Oberschlesien gekommen zu sein. Da die Verhand­lungen völlig geheim geführt werden, ist cs gar nicht möglich, ein Bild über die Ursachen der Verzögerung zu erlangen. Die Engländer haben die Gelegenheit des Einlaufs der Antwort der Iren benützt, um der Sache ein« äußere Rechtfertigung zu geben, aber in Wirklich­keit dürste die Abreise Lloyd Georges nicht direkt mit der irischen Frage Zusammenhängen. England scheint auf der Zuteilung des ge­samten Industriegebiets an Deutschland bestehen zu wollen, wogegen Frankreich im Interesse seines polnischen Bundesgenossen Einspruch erhebt. Die Sachverständigen scheinen sich auch aus rein technischen Gründen gegen die Teilung des Industriegebiets ausgesprochen zu haben, weil zwischen den Bergwerken, Fabriken, Wasserkräften und Verkehrsstraßen ein Zusammenhang bleiben müsse, wenn die Indu­strie aufrechterhalten werden solle. Es soll nun also eine poli­tische Lösung gesucht werden, die wahrscheinlich den Polen Zuge­ständnisse auf anderer Seite macht im Falle der Zuteilung des In­dustriegebiets an Deutschland. Also von einer ganzen Zuteilung Oberschlesiens an Deutschlands wie sie nach dem Versailler Vertrag

und der entsprechenden Abstimmung erfolgen müßte, ist überhaupt keine Rede mehr. Wenn nicht schon die Beschlüsse feststehen, so dürf­ten sich England und Frankreich wohl nur noch um die Formali­täten streiten, und dabei die orientalischen Interessen als Druck- bzw Nusgleichsmittcl benützen.

Die etrgttsch-fLlmzösischen Verhandlungen.

. Paris, 11. Aug. Lloyd George und Lord Curzou verhandelten heute von. )(9^(12 Uhr im Hotel Crillon mit Briand und Lou- cheur. Wie die Havas-Agcntur berichtet, ist in dieser Unterredung eine Einigung über die oberschleflsche Grenzsrage nicht erzielt wor­den. Die Sachverständigen haben ihren Bericht vollendet und im Sekretariat der Konferenz niedergelegt. Er hat eine große Anzahl sogenannter Jnselchcn innerhalb des Jndustriebezirks festgestcllt, die als unteilbare Einheiten bezeichnet werden. Jetzt müsse zwischen den einzelnen Enklaven eine Grenzlinie gezogen werden. Diese Aufgabe sei nicht mehr technisch, sondern politisch und ethnographisch. Die Nachricht der Hadas-Agentur besagt, daß die Verhandlungen zwi­schen den englischen und den französischen Ministern von heute vor­mittag zur Schaffung einer Einigung über die weit auseinander­gehenden Standpunkte noch zu keinem Ziel geführt haben und noch fortgesetzt werden. Jedenfalls werde, wenn sich bis zum Abend keine Einigung ergebe, in der Nachmittagssttzuirg des Obersten Rats nicht über die oberschlesische Frage verhandelt, sondern in der Tages­ordnung sortgefahren werden. Die Nachricht weist darauf hin, daß kein Grund zum Pessimismus vorhanden sei, da bei den Verhand­lungen während früherer Konferenzen sich ähnliche Krisenzustande gezeigt hätten, die immer zu einer vermittelnden Lösung geführt hätten.

Paris, 11. Aug. lieber die Verhandlungen, die heute vor­mittag zwischen Lloyd George und Lord Curzon einerseits und Ministerpräsident Briand und Loucheur andererseits geführt wurden, um zu einer Entscheidung in der oberfchlesischen Frage zu gelangen, berichtet die Havasagentur ferner, auf englischer Seite sei man wenig geneigt, Entgegenkommen zu zeigen. Man halte sich an die Marint-Linie, die, abgesehen von einigen Verbesserungen, wesentlich den gleichen Erenzvorschlag ent­halte, wie die sogenannte Percifal-Linie. Französischerseiks im Gegenteil glaube man, daß eine derartige Grenzlinie für Polen gänzlich ungeeignet sei. Als die Verhandlungen gegen halb 12 Uhr heute ihr Ende erreichten, sei man auf diesem Standpunkt angekommen. Es scheine also, daß der englische und der französische Standpunkt sich aufs neue scharf gegenüberstehcn.

London, 12. Aug. Reuter meldet aus Paris: Lord Curzon und die englischen Sachverständigen bleiben in Paris, um die Verhandlungen über die oberschlesische Frage fortzusetzen. Lloyd George hat eine neue Demarkationslinie an der polnischen Grenze vorgeschlagen, die Briand den französischen Sachver­ständigen vorgelegt hat.

Paris, 12. Aug. Nach einer einstündigen Besprechung mit den britischen Ministern sind Briand und Loucheur nach dem Ministerium des Aeußern zurückgekehrt, wo sie sofort mit den französischen Sachverständigen für Oberschlesien berieten.

Ararrzösische Drohungen gegen Lloyd George.

Paris, 11. Aug. DosJournal de Debats" vertritt den Stand­punkt, daß die Regelung der oberfchlesischen Frage nur dann gerecht und wahrhaft politisch sein werde, wenn an Polen und an Deutsch­land nur soviel Gebiet fallen werde, wie dem Prozentsatz der von ihnen erzielten Stimmen entspreche. Leider schien heute vormittag der englische Premierminister den Polen nur einen winzigen Teil des - Jndustriebeckcns geben zu wollen. Wenn infolge eines unbegreiflichen Starrsinns, gleichviel übrigens, woher er kommen möge, eine Art Bruch erfolgen würde, so würde die öffentliche Meinung streng über diejenigen urteilen, die für den Konflikt verantwortlich seien, durch den dem französisch-englischen Einvernehmen schwerster Schaden zu­gefügt würde. Es sei zu wünschen, daß in den nächsten 24 Stunden die vernünftigen und gerechten Ratschläge den Ausschlag geben.

Lloyd George verläßt die Konferenz.

Paris, 11. Aug. Havas berichtet, daß man in den englischen Kreisen der Konferenz versichere, Lloyd George habe die Absicht, mor­gen mittag Paris zu verlassen. Er ist genötigt, am Samstag in Lon­don zu sein, um mit seinen Ministerkollegen über die irische Frage zu beraten. Nachrichten, die er im Laufe des Abends durch Flug­zeuge erhalten hat, sind, wie es scheint, nicht so alarmierend, wie man zuerst geglaubt hat, aber doch von einer solchen Bedeutung, daß sich ein baldmöglichcr Zusammentritt des Kabinetts notwendig macht. Zuerst war das Gerücht verbreitet, daß die gesamte englische Dele­gation mit ihrem Chef abreisen werde. Nach eingezogenen Erkundi­gungen erfährt man jedoch, daß Lord Curzon mit den Sachverstän­digen in Paris bleibt, um die Fortsetzung der Verhandlungen und die Erledigung der Tagesordnung sicher zu stellen. Morgen vormittag nach dem französischen Ministerrat wird Briand vor Lloyd Georges Abreise noch eine Unterredung mit ihm haben.