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Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

98. Jahrgang.

Donnerstag, den 4. August.

Bezugspreis: In der Ltadr mit Lrügerlohn Silk. 12.90 vierteljährlich. PostvezugS- ^

Preis Mk. 12.M mit BesteÜaeld. Schluß der An.;eraenannahme S Utzr vornrittagS. ß

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§ie oberschlesische Frage.

Der angekükldigte gemeinsarne Schritt der Entente» botschajter in der Truppentransportangelegenheit.

Berlin, 3. Aug. Die Angelegenheit des Truppentransports rach Oberschlesien hat nunmehr ihre Erledigung gefunden. Heute mittag erschienen bei dem Neichsminister des Auswärtigen der siavMche Botschafter, der englische Botschafter und der italie­nische Geschäftsträger und überreichten ihm nachstehende, von den drei genannten Vertretern Unterzeichnete Note:

Der Botschafter Frankreichs, der Botschafter Englands und der Geschäftsträger Italiens beehren sich, im Aufträge ihrer Re­gierungen die deutsche Regierung zu ersuchen, die nötigen Vor­lehrungen zu treffen, um durch alle möglichen Mittel den Transport alliierter Truppen durch Deutschland zu erleichtern, den die Lage in Obcrschlesien in jedem Augenblick nötig machen löiwte."

Es wurde mündlich noch hinzugefügt, dag es sich hierbei nicht m ein Ersuchen handelt, schon jetzt Truppen zu befördern, soli­dem um die grundsätzliche Bereiterklärung Deutschlands, dies aas eine spezielle Aufforderung der drei Mächte hin zu tun.

Der Reichsminister des Auswärtigen antwortete, daß dieses Verlange» dem seitens der deutschen Regierung in dieser Angr- jtlegenheit eingenommenen Standpunkt entspreche. Er erklärte sich bereit, in diesem Sinne mit dem Reichsverkehrsminister in Verbindung zu treten. Damit hat man sich also dem deut­schen Rechtsstandpunkt angsschlossen, dag Deutschland nicht ver- -slichtet ist, Truppentransporte nur aus Anordnung einer En- lenteMcht nach Oberschlesicn zu befördern.

Die Stellungnahme der deutschen Regierung » S*" Tryppenteansportfrage.

Bern», 3. Aug. Nachdem inzwischen in der Angelegenheit der Truppensendung nach Oberschlesicn in der ausländischen Presse Mit- mungen erschienen sind, welche die Zwischenvcrhandlungen betrafen md nachdem der Wortlaut eines Briefes veröffentlicht wurde, den er Reichsmmsster des Ausväctigen an den französischen Botschafter « dkäin gerichtet hatte, sei nochmals ini Zusammenhang auf die Muncklimg hingewiesen, welche die Frage des Truppentransportes « Oberschlesicn genommen hat.

Btt der Uebergabe der französischen Note von, 16. 7. erhob rr lranzöflsche Botschafter neben anderen Forderungen auch die M erung, Deutschland solle unverzüglich alle Vorkehrungen treffen, m en Durchtransport einer neuen französischen Division nach Ober- kM zu fördern. Ehe die deutsche Regierung die französische ,. ° E^vortet hatte, wurde der französische Botschafter am 23. 7. > em Minister Rosen erneut vorstellig und verlangte, die deutsche N-gierung wolle bis zu demselben Abend erklären, daß sie der For- N ."üblich des Truppentransports Nachkommen wolle. Am en es gleichen Tages überreichte die deutsche Regierung, zusam- Antwort auf die französische Note vom 16. 7., ein Ant- »n ^es Rcichsministers des Aeußern, dessen Inhalt der M ^ öercits bekannt ist. In diesem Schreiben stellte sich die Gerung auf den Standpunkt, daß sie bereit sei, den Bestim­men i"- Versailler Friedensvertrags in jeder Weise nachzukom- kr ^doch zunächst um Mitteilung darüber bitten müsse, daß du in "e« der französischen Regierung in diesem Falle im Namen e.,,/' "upotionz,nächte gestellt sei. Am folgenden Tage, nach beim k» Brieses, erschien der französische Botschafter

Ami»» ^ ^m in Gegenwart des Reichsminister des

Minis«. Herr Laurent erklärte, daß die in dein Briefe des

ImnN. ^ ^ Aeußern gegebene Antwort nicht genüge und ver-

Erklärung der deutschen Regierung, ob sie auf n,ä> ^""öbstschen Regierung, französische Verstärkungen

Kick.» m ^ befördem, bereit sei. Hierauf wurde dem fran­ko i " ichofter unter dein 25. 7. eine schriftliche Antwort er­blick aui^' Eärte die deutsche Regierung, sie habe es im Hin- bik ^ ^ Verantwortung, welche sie mit ihrer Antwort auf BsliLt n n ^ ttanzöstschen Regierung übernehme, für ihre ikn ob In, bei den beteiligten Regierungen anzufra-

bkn^ Di n c ^ Truppentransport nach Oberschlesicn verlan- "»rlsam ^ Regierung machte in ihrein Schreiben darauf auf- ebsoiukn v diesen Schritt als ein besonderes Zeichen ihrer i» Obersnt den Regierungen gegenüber betrachte, welche

Okkupationsmacht ausüben, und knüpfte hieran dik französische Regierung die Motive, von denen

stchkn dieser Frage hatte leiten lassen, ver-

chw worb.n ^ inzwischen die Ansicht ausgespro-

"ilch Ob..k^>r e ^ Entsendung der britischen Verstärkungen Wche Rlai ds. Js. einen Präzedenzfall für die fran­st, darstelle, lenkte die deutsche Regierung gleichzeitig

str auf die deutsche Note vom S. Mai ds. Js., ans

Hksimo. ergibt, - die Entsendung der britischen Ver-

n »ach OLerschlesiep chei allen beteiligten alliierten Regierun-

gen als gemeinsamer Schritt derselben von der deutschen Regierung beantragt worden sei. In den auf dieses Schreiben folgenden Tagen wurde der deutschen Regierung bekannt, daß die Frage des Truppen­transports aus der demnächst stattfindcnden Tagung des Oberste» Rats behandelt und entschiede» werden solle. Sie richtete deswegen an den französischen Botschafter ein weiteres Schreiben, in dem sic erneut erklärte, daß sie tm Einklang mit ihrer Auffassung über den Truppentransport die Entscheidung des Obersten Rats anerkennen werde. Auf diese letzte Mitteilung des deutschen Standpunkts er­folgte der oben bekannt gegebene Schritt der alliierten Regierungen, durch den die Angelegenheit nunmehr ihre Erledigung gefunden hat.

Die Begründung der Truppenverstärknngen.

Paris, 3. Aug.Petit Parisien" glaubt zu wissen, daß Gene­ral Lerond vor dem Obersten Rat die Notwendigkeit von Truppcn- vcrsiärkungcn betonen werde. Wie Mich die Entscheidung über die zukünftige deutsch-polnische Grenze aussallen möge, sie werde aus deutscher oder polnischer, vielleicht auf beiden Seiten Kundgebungen Hervorrufen, die die Lage im Abstimmungsgebiet unedle Sicherheit der interalliierten Truppen In Frage stellen könnten, wenn diese nicht verstärkt würden. Das Blatt sagt, wenn also der Oberste Rat nach der Meinung des Generals Lerond handle, müsse die Entschei­dung aufgeschoben werden. Kümmere man sich aber nicht darum, dann trage man die schwere Verantwortung.

Neue Sturmzeichen.

Berlin,- 4. Aug. Blättermciüungen aus Veuthen zufolge mehren sich die Sturmzeichen in Oberschlesien. In Schoppinitz wurden große polnische Umzüge veranstaltet, die schließlich zu Gewalttätigkeiten gegen die deutsche Bevölkerung ausarteten. Auf der Straße Beuthen-Michwitz wurden wiederholt Straßen­bahnwagen angehalten und die Fahrgäste verprügelt. Auch aus Radzionkau wird schlimmster polnischer Terror gemeldet. Der Strom der deutschen Flüchtlinge aus den von den Polen heim­gesuchten Landorten nach Beuthen nimmt immer größeren Um­fang an.

DasBerliner Tageblatt" berichtet über eine Reihe größe­rer Waldbräide in dem ganzen cberschlesischen Abstimmungs­gebiet. Der Gieschewölder Hochwald steht in Flammen. Es trennt auffälligerweisc an mehreren Stellen. In Pctrowitz bei Nikolaj sind ebenfalls verheerende Brande ausgcbrochen. Auch aus der Umgebung von Eleiwitz werden weitere Brände gemel­det. In allen Fällen liegt anscheinend Brandstiftung vor und man vermutet, daß es sich um eine neue Kampsmethode Ser Polen handelt.

Berlin, 3. Aug. Aus den Landgemeinden des Kreises wird wachsender polnischer Terror genieldet. Im Kreise Lublinitz mehren sich in besorgniserregender Weise Zeichen neuer Unruhen. Polnische bewaffnete Banden zeigen sich häufig in den Dörfern. Der Terror setzt hart ein.

Die interalliierte Kommission sieht sich veranlaßt...

Breslau, 3. Aug. Die interalliierte Kommission steht sich auf Grund des zunehmenden Terrors der Polen, besonders der Gewalt­tätigkeiten gegenüber Arbeitern, endlich veranlaßt, im Interesse detz. Arbeitslebens folgendes anzuordnen: Auf den Grube« und Werken im vberschleflschen Bergwerks- und Hüttenbezirk ist es in letzter Zeit wiederholt zu Drohungen und Ausschreitungen gegen einzelne Be­amte und Andersdenkende gekommen. Dieser Zustand hat häufig be­dauerliche Differenzen, welche die Arbeitsmöglichkeit auf das cmfind- lichste stören, ergeben. Für zukünftige Beleidigungen und Körper­verletzungen müssen schwere Gefängnisstrafen verhängt werden, so­bald einzelne Fälle zur Anzeige gelangen. Man wird es begreiflich finden, daß im Interesse des oberschlesischcn wirtschaftlichen Lebens alle Differenzen und Zwistigkeiten auf alle Fälle verhindert wer­den müssen. Von der Androhung der Strafen bis zur Ausführung gegen die polnischen Aufrührer ist es aber ein sehr weiter Schritt für die interalliierte Kommission.

Deutsche Stimmen für unser Recht aufOberschlesie«.

Breslau, 3. Aug. DieSchlesische Volkszeitung" veröffentlicht morgen eine Sondernummer, um, den Wünschen aus ihrem ober­schlesischen Kreise entsprechend, noch in letzter Stunde einen Appell an die Staatsmänner der Entente zu richten. Neben einer Reihe namhafter Oberschlesier und Zentrumspolitiker haben auch einzelne Minister Erklärungen abgegeben. Der Reichskairzler Dr. Wirth sagt u. a.: Das obcrschlefische Volk hat auch die unsäglichen Leiden der letzten Zeit geduldig ertragen in dem Glauben, daß die Entente jetzt dem Rechte nachdrücklich gegen die Rechtsbrecher zum Siege ver­helfen werde. Das deutsche Volk hat auch nach ausländischem Urteil ein bewundernswertes Beispiel aufrichtigster Friedensliebe während des Aufstands an den Tag gelegt. Ohne Parteiunterschicd «der be­steht das deutsche Volk auf sei« Recht auf Obrrschlrfien. Deutsch- laird wünscht weiter im Interesse des Friedens ein gutes nachbar­liches Verhältnis mit Polen und im Interesse der Kultur uud Mensch­lichkeit einen Aufstieg des jungen Polenstaates. Deutschland gibt den geringsten Polnischen Minderheiten die Freiheit, di« es skr die gra-

ßen deutschen Minderheiten in Anspruch nimmt, die ohne Volks­abstimmung zu Polen geschlagen wurden. Im Interesse Europas und des demokratischen Fortschrittes muß es aber auf seinem guten Rechte fußen und gegen eine Regelung der oberschlesischen Frage protestiere», die den Chauvinismus auf allen Seiten verewigen und einen unauslöschlichen Brandherd im Osten Europas schaffen würde. Der Abstimmungserfolg wird eine bleibende Erinnerung des deutschen Volkes sein. Dies gegen alle widerwärtigen Umstände durchgesetzt zu haben, wird reiche Genugtuung und Lohn sein für alle, die an diesem Ziele mitgewirkt haben. Ich ergreife die Gelegenheit, um nochmals zu danken den Oberschlesiern für ihre Treue, dem deutschen Volk für sein festes Zusammenstchen und auch der Presse aller deutschen Parteien in Oberschlesicn und iin ganzen Reich und zuletzt auch dm deutschen Helden im Abwehrkampf.

Der preußische Minister des Innern DominicuS sagt u. a.: Die aus dem Abstimmungsgebiet geflüchteten Geschädigten, die sich in Ober­und Niedcrschlesicn aufhalten, werden von dem Oberpräsidmten in Oppeln, Verwaltungsstelle Breslau, vorläufige Entschädigungen er­halten. Die im übrigen Deutschland sich befindlichen Geschädigten können sich unmittelbar an dasFürsorgeamt für Beamte in den Grenzgebieten" in Berlin, In den Zeiten 21, wenden. Ferner wäre zu berücksichtigen, daß für Beamte, die während des Aufstands außer Sach- und Körperschäden nicht zuletzt auch seelische Aufregungen und Nachteile erlitten haben, auch eine besondere Zuwendung zum Aus­gleich notwendig ist.

Der Führer der oberschlesischcn Notwehr, Generalleutnant a. D. Hofer, ein geborener Oberschlesier, sagt u. a.: Polnischer Größen­wahn und Gewaliimpcrialismus nutzten die Ohnmacht des Deutschen Reiches aus und überzogen das arme Obcrschlesien mit einer skrupel­losen und aufhetzenden Propaganda, die Oberschlesien zu dem schwerst- geprüsten Land der ganzen Welt gemacht hat. Zu einer Ställe des Aufruhrs, des Mords, des Raubs und der Plünderung wurde das Land.gemacht. Tun die entscheidenden Faktoren Oberschlesien jetzt wieder Gewalt an, so werden wir es bei unserer Wehrlosigkeit und Rechtlosigkeit jetzt wohl Hinnahmen müssen. Niemals aber werden wir dies als Rcchtsznstand anerkennen.

Englische Prefsestimmen zur bevorstehenden Zusammenkunft des Obersten Rats.

London, 3. Aug. Nach demDaily Chronicle" findet am Sams­tag eine Sitzung des Kabinetts statt, um über die Haltung Großbri­tanniens in den Fragen, die auf der Konferenz des. Obersten Rates zur Verhandlung kommen, zu beschließen. Lloyd George und Lord Curzon fahren am Montag um 11 Uhr vormittags nach Paris ab. Ein diplomatischer Mitarbeiter des «Daily Telegraph" schreibt, zwischen den hauptsächlich beteiligten Mächten fände augenblicklich ein lebhafter Gedankenaustausch über das Programm der bevorstehen­den Pariser Konferenz des Obersten Rates statt. England hoffe, daß die Konferenz nicht lang währe und möchte einen baldigen Ab­schluß dadurch ermöglichen, daß die Beratungen auf Fragen beschränkt werden, die unbedingt ohne weitere Verzögerung gelöst werden müssen. Unter diesen Fragen befinden sich die oberschlefische Frage, die Frage der Sanktionen, der KricgSbeschuldigten und auch Fragen der Be­zahlung der deutschen Verpflichtungen.Daily Telegraph" zufolge ist man in britischen Kreisen entschlossen, die oberschlefische Frage endgültig zu regeln. Die gleiche Ansicht herrscht mit Bezug auf die Rhein-Sanktionen. In einigen Kreisen besteht, dem Blatte zufolge, bereits Neigung zu einem Ausgleich in dev Sanktioncnsrage, indem die Besetzung der Ruhrort« aufrecht erhalten, dagegen die künstliche Zollgrenze aufgehoben wird. Bezüglich der Frage der Kriegsbeschul­digten erscheint cs durchaus möglich, daß Frankreich und vielleicht auch Belgien den Wunsch zum Ausdruck bringen werden, die Beschul­digten selbst abzuurteilen.

Jur Hungersnot in Rußland.

Die deutsche Hilfsaktion für Rußland.

Berlin, 3. Aug. Um der Hilfsaktion des deutschen Roten Kreuzes zur Linderung der Not in Rußland weiteren Widerhall zu geben, ließ der Präsident des deutschen Raren Kreuzes, Landesdircktor von Winterfeldt, an hervorragende Persönlichkeiten aller Kreise Einladun­gen zu einer Besprechung ergehen, die am 3. August im Landeshaus der Provinz Brandenburg stattfand. Landesdirektor von Winterfeldt hob in seiner Ansprache hervor, daß diese Aktion eine Sache des ge­samten deutschen Volkes sein müsse Ein internationaler Zusammen­schluß zu dem Hilsswerk sei zu erstreben Für uns Deutsche als nächste Nachbarn Rußlands konime aber noch hinzu, daß wir schon aus gesundem Egoismus cinzugreifen haben, um die drohende Seu­chengefahr von unseren- Grenzen abzuwehren Nach dem Vorschlag des Herrn von Winterfeldt konstituierte sich die Versammlung als ein alle Kreise umfassendes Hilfskomitee, das sich noch ergänzen werde. Weiterhin wurde zur Durchführung der prccktischcn Arbeit ein Prä­sidialausschuß gebildet. ES sollen für die einzelnen Gebiete (Finan­zen, Hygiene u. a.) besondere Kommissionen gebildet werden.