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raschinen, Appa- llrl, Automobils »ern, Gebrauchs-

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den 25. Juli 1921.

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herzlicher Teilnahme > meiner liebe» Fra»

. Schwiegertochter, >d Tante

Merkt

elich,

trostreichen Worte ipf, für die Mühe , für den erhebenden ns, siir die viele» yhlrciche Begleitung rer letzten Ruhestlitle vährenü der Kranlr- sprcchen wir unseren

!N Hinterbliebenen:

Kt, zlimAdler".

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Nr. 171.

Amts-- und Anzeigeblatt für den OberarntsbezirK Calw.

96. Jahrgang.

>ni,naSn>-1!e:SmalwLchentIIch. NnzeiAeupret«: Die ri-insv-S-ige Zeile MPsg.

«Ämm MI?-.- Au! s»n,m°>°»-.il>en r°nunr ein Zu,- hing °°n loo-,» - Jernlpe.u.

Tienstag, 26. Juli 1921.

Be^ugSpreiL: In der Ltudt mir Trügerlodtt Mk. 1L.M viertvljührllch. PostbezngS- r preiS Allt. 12.90. nlit L'efteU^etd. Schluß der Auzei4cnüttimi)me S Nhr vormittags, f

Zur auswärtigen Lage.

Tie Entwicklung der Auseinandersetzungen zwischen Deutschland im» Frankreich einerseits, sowie Frankreich und England anderer­seits trägt ganz denselben Charakter wie die politischen Vorgänge vor der Absrndung des Ultimatums an Deutschland. Deshalb war­nen wir davor, den angeblichen Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden Verbündeten allzugroße Bedeutung beizumessen. Wenn mn recht Hinsicht, ist alles nur eine glänzend angelegte Thcaler- jzene zur Täuschung der Wett über die vielleicht schon erfolgte Ent­scheidung »nd über die Absichten bezüglich der Truppe,iverstärkungcn in Obcrschlesien. Nach allen, was wir an Raffiniertheiten und Nmvellofigkeiten seitens der Alliierten seit 7 Jahren kennen gelernt haben, wäre es gar nicht unmöglich, daß man die Aufstände be» Mstigt hat, um die Deutschen schließlich mürbe, und dadurch der ge­planten Aufteilung Obcrschlcsiens zugänglicher zu machen. Uni aber den Schein zu wahren, daß die Alliteriert die obcrschlesische Frage nach de» Bestümnungen des VersaillerVertrags" zu regeln geneigt sind, wird dieser Mummenschanz aufgeführt, aus dem schließlich doch nur «in« Unterdrückung des deutschen Rechts hervorgehen wird. Was die Truppenverstärkungen anbelangt, die in letzter Zeit nach Obrrschlefieii kamen und die noch in größerem Umfange von den Franzosen gefordert werden, so halten wir es nicht für ausgeschloffen, daß di« obcrschlesische Frage für diese Truppenansammlungen nur Wiitel zum Zwecke ist, um für alle Fälle an der polnischen Grenze Truppen zum Vormarsch »ach Osten zu habe». Wir haben ja immer schon darauf hingewiesen, daß der Druck aus Deutschland sei­tens der Entente, und namentlich seitens Frankreichs, das von den Angelsachsen als Büttel für Europa aufgestellt ist, immer dann am stillsten ist, wenn die Entente inbezug auf die auswärtige Lage Schwierigkeiten befürchtet. Solche Schwierigkeiten sind heute wieder an dm verschiedensten Punkten der Welt zu beobachten. Es wird von russischenManövern" an der polnischen Grenze gemeldet, denen im Hinblick auf die Vorgänge im Orient die Alliierten heute viel­leicht nzehr Bedeutung beilegen, weshalb die Annahme nicht außer­halb des Bereichs der Möglichkeit liegt, daß mau in Oberschlesicn Truppen gegen die Bolschewisten bcrcitstcllcn will. Wir haben ja aus den hysterischen Furchiäußcrungcn in der französischen Kammer gesehen, daß man immer noch trotz aller Entwaffnungsmaßnah- men eine militärische Wiedereihebung Deutschlands befürchtet, natür­lich in Verbindung init Rußland, und daher das obcrschlesische In­dustriegebiet, das bekanntlich stets alsArsenal" für die deutsche Kriegsindustrie bezeichnet wird, dauernd unter französischer bezw. al­liierter Gewalt erhalten, und außerdem vielleicht auch Truppen t»r Unterstützung der Polen bsreitstellcn möchte.

Außerdem erfährt dieLage in Asien eine dauernde Vcrschlech- ming, ^die auch durch die Stimmungsmache mit derAbrü­stungs-Konferenz nicht ganz verhüllt zu werden vermag. Ja- Pan hat natürlich sofort erkannt, daß es sich hier um einen raffinier- n Plan der Angelsachsen handelt, die japanischen Rüstungen zur t«zu behindern, um Japan so ganz zu beherrschen, gegebenenfalls mich überfallen zu können, denn zusammen sind die beiden angcl- llchsischen Staaten jeder japanischen Flotte weit überlegen. Es w> est sich nun darum, entweder zu erreichen, daß Japan gar nicht M er Konferenz tcilnimmt, weil es die Absichten durchschaut, oder er mf dir Konferenz die etwaige Weigerung Japans, abzurüsten, ,' " Beschuldigung zu beantworten, daß man darin Kricgsabsich- M ^ .imperialistische" Pläne der japanischen Regierung zu er­erb m rührend Japan tatsächlich nur aus reinsten: Selbst­es v handelt, denn wenn es keine starke Flotte hat, kann

d>ö Kontingent abgeschnitten und genau so ausgehungert werden ! ^ ichland. Das aber ist der Plan der Angelsach-

AbM Zeichen, daß es den Angelsachsen mit einer allgemeinen don ^ ernst ist, sehen wir darin, daß sowohl von Lon- könn! --- Washington aus offiziell erklärte wurde, man e > ch natürlich nicht zumuten, zu Laude abzurüsten, leim ^Euischland und Rußland noch nicht im Völkerbunde Ms ob "Erlich schamloseste Heuchelei, ja gemeinster Zynis- Recht "k ^ Entente darf sich heute ja jede Ungeheuerlichkeit gegen Vokbcrks»r» ^ bestatten, und so wird man jetzt versuchen, die httrsckakl n E Angelsachsen zur Sec und die militärische Vor- knnl ins ov ^"nzosen zu Lande als eine Maßnahme zur Erhal- "»d sek- Weltfriedens und derFreiheit" der Völker darzusiellcn, ^ liegen diesenSchutz" auflchnt, wird alsFrie- krbunbn E Kopf geschlagen. Das ist der Zweck des Völ- E Md der Abrüstungskonferenz. O. 8.

Berlin des Neichskabinetts.

K«n eine Ko» derVorwärts" erfährt, fand

«rieben«!»: Essttzung statt, die sich mit dem Problem °wL°beichAgj^^ Amerika sowie mit der oberschlests.

Schiffer über die Gefahren eines Rücktritts der Rerchsregierung.

Remscheid, 25,. Juli. Neichsjusiizminister Schisser hielt am 23. Juli in Remscheid eine Rede, in der er sagte: Der Reichs­kanzler hat vor einigen Tagen in einer Auseinandersetzung dargetan, daß der Sturz des Kabinetts drohe, wenn die Regie­rung in der Aushebung der Santtionen und in der oberschlc- sischen Frage mit leeren Händen vor den Reichstag treten muffe. Diese Erklärung ist leilweise so aufgesaßt morden, als wenn er nnv die Mitglieder seines Kabinetts für ihre Person nicht geneigt seien, die Beranwortnng siir die Führung der Ge­schäfte weiter zu tragen. Die Mächte der Entente müssen sich darüber klar sein, daß der Sturz des Kabinetts W»rth mehr bedeutet als einen bloße» Personenwechsel. Wenn dieses Kabinett von der Wucht der Ereignisse hinweggefegt wird, so wird es keine Regierung geben, die eine ordnungsmäßige Ent­wickelung möglich macht. Ein Kabinett der Rechten würde in kurzer Zeit beseitigt sein, ebenso ein Kabinett der Linken. Die Auslösung des Reichstags würde eine Zerreibung der Mitte brngen. Wir hätten das Chaos. Darum hängt von: Schick­sal des Kabinetts Wirth das Schicksal Deutschlands, Europas, der Welt ab. Unsere scheinbare wirtschaftliche Blüte beruht auf unserer fallenden Valuta, und der Zusammenbruch, der erfolgen kann, würde furchtbarer und plötzlicher eintretcn als vor drei Jahren. Er würde das Reich unter seinen Trümmern begraben und mit diesem das wirtschaftliche Leben Europas. Noch brauchen wir nicht an der Möglichkeit zu verzweifeln, daß Gerechtigkeit und Vernunft siegen über eine Politik, die darauf berechnet ist, Deutschland zu erledige».

Außenpolitische Anfragen im englischen Unterhaus.

London, 26. Juli. Im Unterhaus wurde gestern regie­rungsseitig mitgcteilt, die gegenwärtige Stärke der englischen Truppen in Oberschlesien betrage 4400 Mann. Die Franzosen hätten dort eine starrere nnd die Italiener eine geringere Truppenmacht. Die genauen Zahlen der letzteren könnten nicht mitgeteilt werden. Lloyd George erklärte, er hoffe in der Lage zu sein, eine Erklärung über die Lage in Obcrschlesien am Don­nerstag abgeben zu können.

Ans eine Reihe weiterer Anfragen wurden seitens der Re­gierungsvertreter folgende Antworten erteilt: Etwa 85, Prozent der ausgeliefertcn deutschen Tonnage seien England zugewie­sen worden. 135,0 006 Tonnen wurden britischen und alliier­ten Firmen etwa 75 000 Tonnen ehemals feindlichen Firmen überwiesen.

Lloyd George sagte, er hoffe bald in der Lage zu sein, eine Erklärung über die irische Frage abzugeben. Diese werde geschehen, sobald es ausgeschloffen sei, daß der erfolgreiche Ver­lauf der Verhandlungen durch eine Erklärung gestört werde. Er fügte hinzu, auf die Mitteilungen der Presse über die Be­dingungen solle man keinen besonderen Wert legen. Die Be­richte, die man gelesen habe, seien unkorrekt gewesen.

Eine Anfrage Bottomleys, ob der britische Botschafter in Berlin angewiesen sei, Schritte zu unternehmen, um ein Ent­weichen derKriegsverbrecher" zu verhindern, wurde von Harmsworth verneint mit dem Bedeuten, daß die Regierung nicht der Meinung sei, daß dies erforderlich sei.

Um dieAbritst»,ngs«-Konfere,,z.

London, 26. Juli. Reuter meldet aus Washington vom Sonn­abend, der amerikanische Geschäftsträger habe dem japanischen Mi­nister des Aeußern die Antwort der amerikanischen Regiernng auf Japans Anfrage wegen der Tagesordnung der pazifistischen Konfe­renz ausgchändigt. Man erwarte, daß Japan seinen Beschuß, an der Konferenz teilzunehmcn, anfangs nächster Woche Mitteilen werde.

Die oberschlefische Frage.

Anzeichen für den Ausbruch des 4. Polenaufstandes.

Glciwitz, 25 . Juli. Die Vertreter der oberschlcsischen Bergwerke und Hütten haben nachstehendes Telegramm an die Interalliierte Kommission gesandt:Die Leiter sämtlicher oberschlestschcr Berg- und Hüttenwerke weisen darauf hin, daß trotz Liquidierung des Auf­stands noch immer mehrere tausend Beamte und Arbeiter durch den auf den Werken und Bahnhöfen herrschenden Terror verhindert wer­den, ihrer Beschäftigung nachzngehen. Die Verwaltungen bitten drin­gend. die zur Beseitigung des Terrors auf den Werken und Bahn­höfen erforderlichen Sicherungen anzuordnen."

Berlin, 26. Juli. Wie die Blätter aus Oberschlesten mel­den, ist infolge eines Zusammenstoßes zwischen deutschen Eisen­bahnern und polnischen Insurgenten, die bei Dzierkowitz den D-Zug BreslauRatibor beschaffen hatten, in den Rybniker Gruben der Generalstreik ausgerufen worden. Im Kreise Rybnik sammeln sich große Scharen polnischer Insurgenten. Große Waffentransporte aus dem Kreise Rybnik in die Grenz-

dörser des Kreises Ratibor werden von allen Seilen gemeldet und bestätigt. In Neuberun werden drei Panzcrzüge mit sech. 10,5 Zentimeter-Geschützen von den Franzosen für öle Pole: ausgerüstet. Die Blätter erblicken in diesen Vorkommnisse Anzeichen für das unmittelbare Bevocstehcn eines vierten poi Nischen Aufstandes.

Berlin, 26. Juli. Uebcr die polnischen Vorbereitungen - einem neuen Aufstand in Oberschlesicn berichtet die Deutsche Ai. gemeine Zeitung aus Kairowitz, daß die Polen eine Freiheit- armse sür Oberschlesien unter dem Generaloberst Tuschcw- gebildet haben. Das Hauptquartier der Armee befindet sich Lzenstochan. In Soznowica sind die llebcrleitungsstellen. Ztt gelmäßige Verbindungen bestehen zwischen Czenstochau und :>ei. früheren polnisch. Hauptquartier in Schoppinitz. Die Polen wc> den bei ihren Aussiandsvorbsreitungen von den französisch. Besatzungslruppen in keiner Weise gehindert.

Berlin, 26. Juli. Die Blätter melden weiter polnische Angriff auf Ortschafteil im nördlichen Oberschlesten. So wurde gestern K. stelitz im Kreise Rosenberg von polnischen Insurgenten Überfalles die «ine Mühle anzündeten.

Ratibor, 25. Juli. In Dzierkowitz kam es heute nacht z' lebhaften Schießereien. In Mirawe wurde ein Eiseobahnzu angetzalten und die Gleise wurden durch Waggons gesperrt. Erst nach eineinhalb Stunden konnte der Zug weiterfahren, wurde jedoch ein Kilometer von Dzierkowitz von neuem ungehalten. Die Strecke bis RatiborHammer ist von Polen besetzt. Die deutsche Brücke,iwachc bei Bukau wurde heute nacht von polni­scher Ortswehr unter heftiges Kewehrfeuer genommen. Di« pol­nische Ortswehr ist 80 Mann stark, gut ausgerüstet und besitzt Maschinengewehre.

Blutige Zusammenstöße

zwischen französischen und italienischen Truppen.

Berlin, 26. Juli. Wie derBerliner Lokalanzeigcr" aus Gleirvitz meldet, soll es dort zwischen Franzosen und Italienern zu schweren Auseinandersetzungen gekommen sein. Die Italie­ner seien mit der Waffe gegen die Franzosen und Polen vor- gcgangen. Ein Pole wurde getötet, mehrere Franzosen durch Kolbsnschläge schwer verletzt.

Berlin, 26. Juli . Blättcrmelduugeil aus Gleiwitz zufolge ivurde dort gestern abend in einem Lokal der Former Cornia nach einer Auseinandersetzung mit 2 Franzosen von diesen erschaffen. Zwei italienische Soldaten versuchten, die Namen der Franzosen feftzu- stcllcn. Die Franzosen flüchteten auf die Straße und crössuctcn von dort aus eine wilde Schießerei in das Lokal.

Berlin, 2ck. Juli. In Hcrzoglich-Zawada im Kreise Ratibor wurde ein mit Handgranaten ausgerüsteter Insurgent scstgenon: men, der cingcstand, den Befehl erhalten zu haben, d e ttal-.enischc Wache in die Luft zu sprengen.

Die Rechtsgrundlage sür die Verweigerung des Transports französischer Truppen.

Berlin, 25. Juli. Wie die Blätter Mitteilen, stützt sich die deutsck:. Regierung bei Ablehnung des frailzösische» Ersuchens um Durch führuug von Truppentransporten durch Deutschland auf den § 2 des Artikels 88 des Versailler Vertrags, der besagt: Die Zone der Volks­abstimmung wird unverzüglich einem interalliierten Ausschuß von 4 Mitgliedern unterstellt, die durch die Ver. Staaten von Amerika, Frankreich, das britische Reich und Italien ernannt werden. Sie wird von den Truppen der alliierten und affociterten Mächte besetzt. Die deutsche Regierung verpflichtet sich, die Beförderung dieser Trup­pen nach Oberschlesten zu erleichtern. Weiter kommt als Rechts­grundlage der Artikel 275 in Betracht, in dem es heißt: Deutsch­land hat den Vesörderungswcisullgen einer im Namen der alliierten und affociierten Mächte handelnden Behörde nachzukommen. Zu der Nachricht französischer Blätter der französische Botschafter in Berlin habe schon die Bereitstellung von 10 Transportzügen für die oberschlesischen VerstärkungStruppcn gefordert, erfahren die Blätter von zuständiger Stelle, daß ein solches in das einzelne gehende Ver lange» nicht gestellt worden ist.

Angebliche englische Ansicht über die französischen Truppenverstärkungsforderungen.

London, 25. Juli. Wie Reuter von unterrichteter Seite er fährt, trifft es nicht zu, daß die britische Regierung an die fran zösische Regierung eine Note gerichtet hat, in der sie der Ent sendung französischer Truppen nach Oberschlesicn unter Vorbe halt zustimiilt. Nach wie vor geht die Anschauung der britischen Regierung dahin, daß bei unmittelbarer Entscheidung keinerlei weiteren Truppensendungen nötig sind. Die britische Regierung ist durchaus willens, den Ansichten der französischen Regierung in allen Punkten des einzuschlagenden Verfahrens entgegenzu­kommen, jedoch unter der Voraussetzung, daß die sofortige Ent­scheidung nicht länger hinausgeschoben wird. Es liegt der briti-