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aus München zufolge ° -n der Ludwigs^ ^ der Reichsbank war, snet und ein Psstbe»pk ^

«nt i» Bad Hamburg q< i Ge,«ntbetrag von 7 lW

LBoloniüriirzte

! rm Kuftusminiskriun, ui«, 'ärzte sind gestern mit du, die Streikgefahr mriu», dis Normen st, ig,

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brennt das graste U,z, nrassen von großem - Srosie Anzahl wertM« r der Reudorf-Platend«,.

vorhanden, des Brand« er Regen eintritt,

hgrotzgemerbe.

eüsamts waren, die Pj» ftigt und hatten Bedarf«, der Rbeinzollgrcnze,!«, und Absatzgebiet rechts d .1 wohl auch die Ursache ^ und nicht alle Betriebe «t hmaschinengroßgemerbe k. gnt beschäftigt waren «ns

>, den 25. Juli INI,

»brand.

egende Funken des Zng« Hirsau das Gras uni Se­tzt. Eine Flache von un­glücklicherweise um kein» andelte, konnte das Fm n gelöscht, eine Ausbill men auf die Bäume M

»ausfuhr.

r Landwirtschaftliche ver Verband landwirtschosti. men Jnterche der Landnnit- allein vor dem Verkauf W gebotenen Lohen Preist Äl­ter darauf hiugewiefen nm> knappheit herrsche. Infolze- siung von Vieh gezwnnze» s wieder anschaffe» mäste», h wurden den jetzt erziel!» Bekanntlich ist in letzter Nair spricht davon, daß tzch Die Folge davon ist KU- eßlich ergibt sich an^chtt :nte die Notwendigkeit der usland wandert, sodas innt i:n Zusmnmenbang bmit ich genügend hohen Lckck

:n-> und Giitertach

t., .. -c

eder durch Eeriichie M

-r Eisenbahn beunrnM t, dag im NeichMlW e im Personen- oder K»

3.-N. 18«.

rgen zu de>n am 30. »u> attstndcndei! 1. Regiment Anmeldungen sind dereib en des J.-R. 180 lade»

UttdMitiw-lh-

en, deren WirknE ienstag und Mitt- nd warmes W^r

ftierllÄc' forlen der ii M- nd. T« rzen M le »».«. nöt'S l" » di-N.!- derÄ^

Dank'

/-SB» Stuttgart, 21. Juli. Dem Donnerstagimnkt am hiest- ut«b - und Schlachtbof waren zugeführt: 48 Ochse«,

!^-n 80 Jungbullen, 84 Jungrinder, 105 Kühe, 220 Kälber, Zch'weine und 2 Ziege". Aus 1 Ztr, Lebendgewicht wurden r-n Achsen 1 Qual. 560-640 2. Qual. 420-540 .4?., Bul-

, Qual. 460-520 .ch, 2. Qual. 320-440 .ch, Jungrinder 1. -iqg-tz60 ch 2 Qual. 460550 .ch, Kühe 1. Qual. 420 bis ° , 2 . Qual. S30-41V .< 3. Qual 180-300 .ch, Kälber 1. r- s KM730 -ch- 2. Qual. 600650 -ch, 3. Qual. 550600 ,ch, ^ 1 . Qual. 1110-1160 .ch, 2. Qual. 1050-1100 .ch. 3.

^ PM-10M -ch, Hammel bis 800 .ch. Verlauf des Marktes:

lnastg beiebi,

tZCL.s Schramberz, 21. Juli. Im Gemeindehaushalt für 1021 knliüb! ein Abnumgel von 3 061 476 .ch der durch eine Umlage von zz Proz. gedeckt werden soll.

fSCB.l Bo« Nottwart-l, 22. Juli. Die Reife der sämtlichen Wmdearten wurde durch Trockenheit und Hitze ungemein, geför­dert, so baß der Gersten- und Roggenernie rasch die Dinkel- und Mchenernie folgte. Die Ernte ist in vollem Gang.

MB.l Owe» LA. Kirchhcim-Teck, 21. Juli. Die Kirschen- rrntH hier immerhin besser ausgefallen, als diele in Rechnung ge- 'nmnM batte«, wenn cs auch eine Glücksernte war, die den, einen qm nichts, andern kaum eine Mittelernte. etlichen aber auch ein reM Erträgnis eingedracht hat. Die guten Preise von 1,90 bis gM.ch halfen mit, daß ein Gesamtergebnis,-das auf 400 000 .ch Hichätzt wurde, zustande kam. Das ist im Durchschnitt etwa UDO >ch.

ans einen Bürger.

jTCB.s Housach, 22. Juli. Ein merkwürdiger Unfall widerfuhr dm Lokomotivheizer Fischer von hier. Infolge eines plötzlichen SchwächeansM fiel er, wie derSchwarzw. Bote" berichtet, unter­halb des Sommerauer Tunnels aus einem fahrenden Güterzug auf das Meis, !o daß der ganze Zug über ihn hinwegfuhr. Der Leko- molivfühccc bemerkte erst in Sommerau das Fehlen Fischers und fahr mit der Maschine zurück, wo er an der genannten Stelle den Ver­nichten bewußtlos zwtschen den Gleisen liegend fand. Einige Fin­ger der rechten Hand und einige Zehe» sind ihm abgedrückt: sie mußten MMtiert werden, doch sonst ist das Allgemeinbefinden Fischers zu­friedenstellend: Ein Wunder ist es geradezu, daß er der Lange nach zwischen die Gleise zu fallen kam, sonst wäre er wohl nicht mehr am Leben.

sSCB.s Ravensburg, 22. Juli. Vor der hiesigen Strafkammer stand der Kaufmann Rudolf Lcißing von Friedrichshofen wegen un­erlaubten Handels mit Lebens- und Arzneimitteln und mit Tabak- warm. Er gab zu, ohne Berechtigung diesen Handel getrieben zu haben, jedoch in Unkenntnis der gesetzlichen Bestimmungen. Auf Grund einer von ihm veranlaßten falschen Faktur hat ec den Staat bei der Verzollung von drei Eisenbahnwagen Schweizerstumpen um mad 58 M .ll. hintergangen. Der Vertreter des LandcsfinanzamtS Stuttgarts stellte den dem Staat entzogenen Betrag durch Zollhinter­gehung auf 232 060 ,/l. fest. Das Geschäft des Leitzing war sehr einträglich, so daß er im Jnselhotel in Konstanz lebte und sich eine Zimpiereinrichtung um mehrere hunderttausend Mark beschaffte. Das Gericht verurteilte, ihn zu einer Gesainrgeldsirase von 348 400 .kl..

Landtag.

Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungs­ausschusses. Nachtragsfsrderungeu. Psarrbesoldungsgesetz.

(MB.) Stuttgart, 22. Juli. Me von der Bürgerpartei geforderte Einsetzung eines Untersuchungsausschusses

K! Der Kampf im Spessart.

Erzählung von Lew in schlick ing. l ? i"

Die Ruse erstarken im Gedröhn der Trommeln, die zwischen einer starken Eskorte jetzt die Zeil hinauf sich bewegten, um den Eeneralmarsch in allen Hauptstraßen ertönen zu lassen.

.Tott sei gedankt!" rief Wilderich, vor den« wilden Jubel w seinem Innern kaum seiner Stimme mehr mächtig, und seine Stimme erhebend, ries er aus:Dann ist's auch mit dem striegsgerichthalten und Füsiliere «lassen am Tnd't Ihr Leute, es gibt dann Besseres zu tun, als hier Hurra zu schreien gehen wir zum Römer, da soll eben der Schultheiß Bvllrath gerichtet werden reisten wir ihn den Franzosen aus den Händen, bringen wir ihm die Freiheit, bringen wir ihn im -.cinnipH zu den Seinen zurück!"

^ Es brauchte nur in die stürmisch bewegte Masse solch ein r ante geworfen zu werden, um sic dafür zu begeistern sie .verlangte nichts Besseres als eben eine Tat, etwas Gewalt-

Mes, eine stürmische Kraftäußerung, um Och darin cmszn- >oven.

- 'A°A ber Vollrath! Hurra, zum Römer! Hoch der Schul 'Rill bb sofort von alle» Seiten! alles strömte nach ein aas sich aus allen Häusern auf die Straßen c

Etrvm Weiber, die Kinder, warf sich in d

dieler ^6« zum Römer aber staute sich plötzlich

ibn->n ^0« Römerberge her kam ein anderer Haufe

hott-» mit denselben Hurras, denselben Rufen. Sie

Laale dchijftheisten in ihrer Mittel sie hatten ihn aus dem auiaetmv . ^ hEe das Triumphgeleike, zu dem Wilderich Kri Etr. längst gebildet. Das eben zusammentretende «össn.t ^tte bei den ersten Alarmrufen, noch bevor es Miorenot - "^gelöst; die Offiziere, die Soldaten, alles war prnteil?» "ilder Hast auseinandergelaufen, zu seinen Trup- kttie Sammelplätzen zu kommen: den Angeklagten

!°rt b-il-i. ü"" Wächtern überlassen, und diese waren so- den worden von denen, die als Zuschauer zu

»Aiub»l,-n ^0 Gerichts gekommen und die ihn jetzt

- So w°t """ heimgeleiteten.

smeiige ^nn nun eine dichtgedrängte, tosende Volks-

o«l wieder zu. in deren Mitte der Schultheitz Voll­

wurde nach interessanter staatsrechtlicher Debatte gegen die Stimme» der Rechten und der Kommunisten auf Antrag des staatsrechtlichen Ausschusses abgelehnt. Haußmann (DDP.) vermißte als Berichterstatter des Ausschusses die nähert Bezeichnung der zu unter­suchende» Gegenstände. Bazille (BP.) berief sich auf Z 8 der wnrtt. Verfassung. Zur Feststellung des Sachverhalts sei eben der Ausschuß, nicht das Plenum da. Konkrete Tatsachen seien der 9. No­vember 1918, die Mißwirtschaft der Soldaten- und Arbeitcrräte, der Verbrauch von Regiermigsgelderu, der Mißbrauch mit Theaterkarten und dergl. Werde der Antrag abgelehnt, so werde der Staatsge- richtsüof des Reiches angerufcii. Bock (Z.) erklärte den Antrag Bazille in seiner Allgemeinheit nicht als verbindlich. Hehmann (Ioz.) sprach sich gegen ein schrankenloses Anfsichtsrecht des Land­tags aus. Bickes (DV.) erklärte, daß seine Partei sich der Stimme enthalte. Die Angelegenheit wird also den Staatsgerichtshof des Reiches beschäftigen. Rach Annahme einiger Nachtragsfor- d: rungen von 32 000 .10 für ärztliche Behandlung der Land­jäger, von 130000 .L für die Kindcrerholungsfür- sorge auf dem Heubcrg und von 983900 .10 für gewerb­liche Fortbildungsschulen und Frauenarbeits­schule», 200 000 . L für ein Haus wirtschaftliches Se­minar, 2 209 825 .10 für 44 planmäßige Stellen von Elementar­lehrern wurde eine Eingabe des Vereins württ. Gewcrbeschulmänner aus sofortige Errichtung neuer Gewerbelehrcrstelleu abgelehnt und der Antrag auf Berücksichtigung im nächsten Etat gegen die Stimmen der Unabhängigen angenommen. Dann wurde die Beratung des Pfarr- besotdungsgesetzes begonnen. Ziegler (USP.) lehnte die Forderungen grundsätzlich ab. Württemberg Hobe am meisten Pfarrer in Deutschland und werde bald in den Ruf kommen, das Land der besten Seelsorge und der schlechtesten Schulbildung zu sein. Nach diesen und ähnlichen Auslassungen des Redners vertagte sich das Haus auf Samstag vormittag 8 Ubr.

Kleine Anfragen.

Der Abg. Hauser (Ztr.) richtete an den Minister des Innern eine Anfrage wegen des großen Fischsterbens im Neckar bei Heilbronn, das einen Schaden von mehr als 200 000 Mark ver­ursachte. Mit welchen Maßnahmen gedenke der Minister die Fischerer- berechtigien vor ähnlichen Vorkommnissen zu schützen, bczw. die In­dustriebetriebe zu veranlassen, daß sie hinsichtlich aller durch die Ein­leitung irgend schädlicher Abwasser entstandenen Schäden auskommen, soweit solche nicht technisch vermieden werden, können. Die Abgg. F i s ch e r, S i l l s r und Hillcr (B P.) fragen, ob das Staats­ministerium bereit sei, darüber Auskunft zu geben, ob die mit den Vertretern des Handwerks getroffenen Verabredungen bei der neuen V e r g e b u n g s o r d n u n g unbeachtet geblieben seien und ob die Negierung bereit sei, die berechtigten Forderungen des Handwerks zu berücksichtigen.

Sprechsaal.

Für die unter dieser Rubrik gebrachten Veröffentlichungen über­nimmt die Schriftleikung nur die preßgesetzliche Verantwortung.

Jur Drage der Simultanschule.*)

Selbstvestimmunzs recht", auch in der Schnlsrage. An Stelle der. einzigen Volksschulact, die wir bisher in den meiste» Neichsteilcn batten, der christl. Bekenntnisschule und der neben ihr als Ausnahme bestehenden christl. S i m u l t a n s ch u l e, die aufs große Ganze gesehen zusammen in einheiilichem Sinn, in:

* Wir machen darauf aufmerksam, daß wir die uns zugcsandteu Acußerungcn über das Schulproblem in der Reihenfolge oes Ein­gangs veröffentlichen.

Sinn einer christl. Schule wirken, aber auch an Stelle des in neue­ster Zeit von vielen erstrebten Einheitsschulideals, soll nun die Ber- schiedevheitsschiile treten.

Man fragt sich: Wer hat diesen Schulkampf in Szene gesetzt und uns an Stelle der bisherigen bewübrten Bekenntnisschule die Möglichkeit von 4 verschiedenen Schuigattungen gebracht? Diese birgt die Gefahr in sich, daß beispielsweise die oon den sozialistischen Parteien erstrebte weltliche Schule zu einer Sonderschule des 4. Staubes sich ausbildet und zu den sozialen Unterschieden auch geistige Gegensätze hinzutreten, wo-urch die Absonderung dieses Stanves vom Volksganzen zur Vollendung kommen würde. Da­durch würde eine bauernde, zunehmende inner« Zerklüftung ins Volkstum bineingetragen. Man frage nochmals: Wer hat uns in diese unheilvollen Babnen hineingetrieben und die Schul- kämpfe heraufveschworen? Konnte der Einsender aus Leh- cerkreisen dies in seinem Artikel nicht unzweideutig zur Ausführung bringen? Merkt er denn nicht, wie er sich ins eigene Fleisch schnei­det, wenn er sagt, daß die ev. Schule die Zeck: bezahlen müsse, die doch durch die Einführung der Simultan- oder Gemel»schastsschu>e (welch ein herrliches Wort!) zertrümmert weide» soll? Letzter: er­strebt ja gcwoe der deutsche Lehrervcrein, der durch seine Angriffe auf die konfesf. Schule dieselbe beseitigen will. Die simultane Ge­meinschaftsschule ist eine Mißgeburt, weil sie kei­ner Religion maßgebenden Einfluß auf den Gesamt­unterricht und das Erziehungsziel g e st a t t e t. Bedeutende Päda­gogen des vergangenen Jahrhunderts batten tiefere und bessere Grundbegriffe einer wirklich brauchbaren Pädagogik. Will der Ein­sender den Anhängern der Bekenntnisschule, die doch nur am Alken sesrhalten wollen, die Schuld darüber, daß ein« solche tragische Wen­dung und innerer Niedergang unsere Schule bedrohen, in die Schube schieben? Gewiß, wenn sie zu wählen haben und dieses Recht ist den Erziehungsberechtigten laut Verfassung eingecäumt, werden sie sich entschlossen für die seitherige Konfessionsschule einsetzen, auch auf die Gefabr hin. daß anders Gesinnte Sonderschulen für stch beanspruchen. Diese ganze Situation ist ja nicht durch die Anhänger der kaufest. Schule, sondern durch die Simustanschulfreund« geschaffen worden. Ein Vergleich mit den höheren Schule» kann nicht «»gestellt werden, denn diese haben doch im wesentlichen »in ganz anderes Unterrichtsziel, das der wissenschaftlichen Schulung und Bildung, welches auch durch die Bekenntnisschule in keiner Weise bedrobt und gehemmt wirs. Ein Wort eines Vorsitzenden eines Lehrcrvcreins sei noch angeführt: Das Elternrecht kann in der Gestaltung der Schulart nickt ausschlaggebend sein, wie die Rcichsverfastung be­stimmt, denn die Eltermnaffen haben doch kein selbständiges Urteil, sondern lasten sich von kirchlichen und politischen Gruppen in deren Belang leiten. Darum muß vor allem die Lehrerschaft die Scknl> art bestimmen. Hört ibr s? Die Eltern sollen nichts zu sagen haben. Daruin soll und muß 8 14 6, 2 der ReichSverfaffung besteh e.« bleiben, wornach der Will« der Erziehungsberechtigten bei Eiw Achtung von Schulen eines Bekenntnisses zu berücksichtigen ist.

N. N.

Für die Schrifileitung verantwortlich: Otto Seit mann-, Calw Druck und Verlag der A, Oelschläger'schen Buchdruckeret, Ealw

Neklanreteil.

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rath, halb getragen, halb nur noch seiner Sinne mächtig nach allen Erschütterungen der letzten Tage, nur halb noch lebend, einherschwankte.

Als Wilderich die Ecke der auf die Zeil mündenden Straße erreichte, sah er, über Haufen vorüberrennender, nach ihren Sammelplätzen eilender Franzosen weg, eine Gruppe von vier oder fünf Reitern drüben vor dem Hause des Schultheißen halten. Sie setzte sich eben in Bewegung es war Duvignvt mit seinen Adjutanten und Offizieren, der eilig abzog. Wilderich hatte ihn nie wiedergesehen. Sie waren so blitzschnell, diese Franzosen, als ob für einen Augenblick wie den alles von ihnen vorgesehen und vorbereitet gewesen; in unglaublich kurzer Zeit waren ihre einzelnen Truppenkörpcr zusammen, und in guter Ordnung zoen Muuitionskolonnen und Artillerie zuerst, dann die Gepäckwagen, die Kaffen- und Prooiantwagen. endlich vre Bataillone und die Schwadronen durch das Eschenheimer und Friedbergcr Tor ab, gen Norden in die Herbstnacht hinaus,

Wilderich sah, wie der Volkshaufe den Schultheißen in seine Wohnung geleitete, wie dieser darin verschwand, wie vor seinem Hause noch lange die versammelte Menge ihre Rufe, ihre Hochs schrie. Er hatte sich todmüde, tief erschöpft auf einen Prellstein vor dem Portal der Katharinenkirche gesetzt. Da sah er des Schultheißen, Bcnedictens, seiner Benedicts Haus vor sich, sah, wie die Lichter hinter de» Fenstern schimmerten, sah auch Ge­stalten sich bewegen, leichte Schatten, die hinter den herabgelas­senen Vorhängen hinglitten. Er sah und hörte das Gerassel und den Lärm der abziehenden Truppen: sah auch, wie die Oesterreicher säst auf dem Fuße ihnen nachrückten, vorauf die Eklaireurs mit den gespannten Faustrohren in der Hand, lang­sam an den Trottoirs hinreitend, dann lange Züge von Szekler-, von Kaiserhusaren, dann schwerraffelnde Geschütze, dann weiß durch die Nacht schimmernde, schwerwuchtig und müde daher­marschierende Fußvölker: er sah, wie sie haltmachten u. stch an­schickten zu biwakieren, und wie das Volk ihnen jubelnd zu­trug, was es für sie nach all den Plünderungen noch hatte, um sie zu speisen und zu tränken und zu betten!

Wilderich saß lange, lange so da. Ls war, als ob ihn etwas festgebannt hätte an die Stelle, als ob ihm die Glieder gelahmt sein würden, wenn er ausstehen und sich bewegen wolle. Er fühlt« die Kraft nicht, sich zu erheben und hlnüberzugehen tn jene» Hau» dort, in dem doch leine ganze Seele war. Er

konnte es nicht über sich gewinnen, über jene Stelle zu trete« jetzt jetzt, wo dort ein Glück herrschen mußte. Las er sich scheute zu leiten, als ob er desselben nicht würdig wäre er, der so viel und doch nach seiner Empfindung so wenig getan an dem allen, so nur das Einfache, Natürliche, das jeder getan hätte, und der so überschwenglichen Lohn dafür erhalten!

Es war ein eigentümliches Gefühl, das ihn abhiclt, da zu erscheinen, wo man seinen Namen rief, nach ihm suchte, ihn verlangte. Aber es war zu mächtig in ihm diese Blödigkeit eines tief- und feinfühlenden Herzens.

Die Morgensonne, als sie über den Dächern der befreiten Stadt aufstieg. sah ihn auf dem Lager eines Zimmers im Grauen Falken im tiefen Schlummer furchtbarster Ermüdung Siebzehntes K a pi tel.

Es war spät, sehr spät, als er endlich erwachte und flcE erhob. Er sah, wie hoch bereits die Sonne stand, und kleidet» sich hastig an.

Als er fertig war, als er das längst kalt gewordene Früh­stück, das der Hausknecht schon vor einer Stunde gebracht und auf den Tisch gestellt, schnell zu stch genommen, hielt ihn nichtil mehr ab zu gehen, zu Benedict« zu gehen, zu dem Hause, wel­ches alles einschloß, was ihm teuer war.

Und doch ging er nicht. Er setzte sich auf den Rand seine« Bettes und versank in Gedanken, in Sinnen und Träumen mehr als in Gedanken.

Was hielt ihn zurück? Hatte er nicht in die Arme der Mutter ihr Kind zuriickgeführt? Hatte er nicht Benedicts ge­rechtfertigt? Hatte er nicht sein Leben dahingeben wollen, im Versuche, das Leben des Hausherrn zu retten?

Das aber war es eben eine unüberwindliche Scheu der Bescheidenheit und der Demut ließ ihn zurückschrecken vor dem Augenblick, wo sein Gesicht vor jenen drei Menschen austauchte und sie in seinen Mienen lesen würben: Da bin ich, und nun dankt mir. und gebt mir zum Lohne das Best«, was ihr habt, euer Kind, eure Tochter, diesen Engel, dessen niemand, niemand auf Erden würdig ist. gebt sie mir, dem armen Revierförste» aus dem Spessart!

Muhte es denn so sein? Konnte er nicht heimtehren und an Benedicte schreiben? Dann behielt ja auch diese Zeit, sich di« Zukunft, welche ihr an sein - S >t« harrte, klarzumach«» und (Schluß folgt.)