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Nr. 167.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

96. Jahrgang.

SnialwöchcuNich. Az-I-,k»prtiS: Tic lle>nIpa!tigeZ-U-cvPW.

Ilillamcn Mit 2. Aus Eammelanzeigc» «o,nn>l ei» Zuschlag von lM"/ grrnlpr.v.

Donnerstag, 21. Juli 1921.

«czugspreiS: In der Stadl init Lrägerlolin Mk.Ut.SO virrtel.iihrlich. Postbezugs- preis Mk. 12.90 mit LcsteUgeld. Schlich der Anzeigenannahme S »hr vormittags.

Vie oberschlesische Arage.

England gegen die Verschleppung der Entscheidung.

Paris, LI. Juli. (Havas.) Der britische Geschäftsträger hat geflern nachmittag Driand die Antwort feiner Regierung aus dis Me vom letzten Sonnabend betreffend Obcrschleficn über­reicht. Diese Antwort bestätigt die Unterredung, die der fran­zösische Botschafter St. Aulairc vorgestern mit Lord Curzon gebabi hat. Sie weist nachdrücklich auf die Notwendigkeit des Zusammentritts des Obersten Rats.am 28. Juli in Boulognc-fur Mn hin ohne vorhergehende Prüfung des Teilungsprobleins durch eine Sachv '.ndlgenkoinmission. Die Frage der Ent­sendung der Verstauunge:. »ach Obcrschlesien soll der Entschei- dim/dee Obersten Rats Vorbehalten bleiben. St. Aulaire wird heute dem Foreign Office die Antwort der .'fischen Regie- ruug überreichen. Dis sehr inhaltlose Hur->---Meldung läßt doch durchblicken, dach England dr- französischen Verschleppungs- «anöoer bezüglich der Entscheidung über Oberschlesien nicht mit- Mcheii will. Bekanntlich hatte Frankreich vorgefchlagen, eine Sachverständigenkommission zu ernennen, und die Entscheidung zu vertagen, bis diese ihr Urteil abgegeben habe.

London, 20, Juli. Reuter erfährt, dah heute von Sir Harald Stuart Telegramme eingegangen seien, in denen festgestellt werde, daß die allgemeine Meinung der alliierten Kommissare dahin gehe, daß jeder weitere Aufschub der Regelung in Obcrschleficn eine sehr zesihrliche Lage schaffen werde. Die Kommissare drängen auf bal­dige Entscheidung und regen eine sofortige Teilung zwischen Deut­schen und Polen an, sowie die Besetzung der beiden Gebiete durch polnische und deutsche reguläre Truppen. Die Kommissare seien überzeugt, daß wenn einmal eine endgültige Entscheidung erreicht sei, das Volk sich beruhigen werde. Lord Curzon übe einen sehr starken Druck auf bei: französischen Botschafter aus. Es sei unmög­lich, die gegenwärtige Verzögerung weiter fortzusetzen. Es habe immer geheißen, daß Frankreich nach dem 15. Juli für die Teilnahme an der Konferenz frei sein werde. Es werde nunmehr vorgefchlagen, daß die Zusammenkunft des Obersten Rats am oder vor dem 23. Juli in Boulogns stattfinde. Der gegenwärtige Augenblick sei günstig, da die oberschlestsche Bevölkerung mit der Einbringung der Ernte inchäftigt und das Land vollkommen ruhig sei.

Englische Stimmen über die Haltung Frankreichs.

London, 20. Juli. Der diplomatische Korrespondent des Exchange Telegraph teilt mit: Der französische Botschafter kam gestern nachmittag aus das Foreign Office und wurde von Lord Emzon empfangen, der ihm gegenüber erneut den dringenden Wunsch der britischen Regierung nach einem baldigen Zusam- NMtriil des Obersten Rats zum Ausdruck brachte. Die Ans­ichten hierfür sind indessen nach wie vor nicht groß und zwar wißt des: alb, weil die französische Regierung abgeneigt ist, die Lrikntsrage zu erörtern, sondern deshalb, weil Frankreich ent- Mssen ist, seine Sicherheit nicht durch eine vorzeitige Aus­übung der Zwangsmaßnahmen oder durch die Ueberweisung «es obttschlesischen Kriegsarsenals an Deutschland zu gefährden seiner wird von französischer Seite betont, daß. da Großbri­tannien und die Vereinigten Staaten bisher den Garantie- Vertrag für Frankreich nicht ratifiziert haben, Frankreich auf eigene Hand Garantien gegen die Möglichkeit eines neuen deut­en Angrffs suchen müßte. DieMorning Post" schreibt: «ur erfahren von maßgebender Seite, dah den britischen Ab- gurdneten keine derartigen Informationen über die Lage in . "!^!ten Vorlagen, wie den französischen, und daß die fran- Wchen Informationen ihnen nicht mitgeteilt worden waren.

, nsowenig sei die britische Regierung verständigt worden, br'ml* ^"dstn einen Schritt in Berlin beabsichtigten. Die m ^geordneten glaubten, daß die deutsche Regierung ick? ^^^rechungen bezüglich Oberschlesiens loyal erfüllen. Auf stell? L ^ten sie eine Untersuchung angeordnet, um sestzu- »ab N» - Annahme begründet sei. Eine neue Note sei dm» v worden. Der Meinungsaustausch erfolge

N chaotischen Kanäle. Man steht aus den eng- «iibt h^eldungen ganz genau, daß es den Franzosen gar tiilbe "" Rechtslage zu tun ist, sondern lediglich um poli- la»-k hohe. Sie wollen auch das oberschlesische Kohlen- striee-s EWand nicht überlassen, weil sie befürchten, im "ndh ^ ^ könnte dadurch die deutsche Industrie versorgt

kine Unterstützung des französischen Protestes R,,li?urch England und die Alliierten.

fahren '» » ^ ^ Blätter von unterrichteter Seite

iivterßlj!», ^ französischen Pressemeldungen über eine ök>ge dorn? ^ b sranzösischen Schrittes in der oberschlesischen Kkder L» i» ,i,iaueiuschen Botschafter in Berlin nicht zu. km Pr.,., -k 'Esche noch der englische Botschafter haben sich

> hres französischen Kollegen angeschlossen.

2 . nächste Zusammenkunft des Obersten Rats.

c.öldou, 20. Juli. Nach einer Mitteilung des Neutcr'schen Bu­reaus wird in einer englischen Note an die Pariser Regierung als Zeitpunkt für den Zusammentritt des Obersten Rais der 23. Juli vorgeschlagen. Die Konferenz soll in Voulognc abgchalicn werden.

Vor der Nebergabe der dötttschen Antwortnote.

Berlin, 21. Juli. Wie mehrere Biätter hören, war die deutsche Antwortnote an Frankreich über Obcrschlesien gestern Übegenstand von Beratungen im Retchslabinett. Die No!o dürste wenn irgend möglich heute dem französischen Botschafter übergeben werden, sodaß dann morgen ihre Veröffentlichung erfolgen könnte.

*

Die französische BesticEIiL.

Berlin, 21. Juli. Biättermeldungeu aus Ob'.rfchttsien zufolge gehen die französischen Truppen in Ausführung der Verfügung lcr Interalliierten Kommission über die Heimkehr der Flüchtlinge in rigoroser Weise gegen die aus unter polnischem Terror stehenden Landgemeinden in die Städte geflüchteten Deutschen vor. In Glei- witz wurden ganze Straßenzüge abgesperrt und sämtliche Häuser durchsucht. 64 Personen, die noch nicht in ihre Dörfer zurückgckehrt waren, wurden verhaftet. Ein deutscher Flüchtling, der gezwungen worden war, in seinen Heimatsort Godul im Kreise Rybnik zurück­zukehren, wurde dort von de» Polen erschlagen. Wie die Blätter aus Benthe» melden, wurden dort die ersten Gefangenen aus der französischen Kaserne freigelaffen, die nach der Erschießung des Ma­jors Montalegre von den Franzosen festgenommen worden waren. Die Freigelassenen geben furchtbare Schilderungen über ihre Behand­lung durch die Franzosen während ihrer lötägigen Gefangenschaft. 28 Gefangene hatten als Schlafgelegenheit fimr eine Pritsche. Miß­handlungen waren an der Tagesordnung. Vor der Abführung ließ man die zum Teil schwer Verwundeten durch eine Kompagnie fran­zösischer Soldaten Spießruten lausen. Einer der Mißhandelten, ein Schlosser aus Königshütte, hat 3 Bajonettstiche und Kolbcnschläge auf den Kopf erhallen. Die Freilassung erfolgte, da sich die völlige Schuldlosigkeit der Festgenommenen hcrausgestcllt hatte.

Berlin, 21. Juli. Wie derBerliner Lokalanzeiger" aus Bcuthen meldet, lehrten die anläßlich der Vorfälle beim Einzug der Englän­der festgenommenen Deutschen gestern zum Teil wieder aus der fran­zösischen Haft zurück. 28 Gefangene sind noch in Haft. Sie sind derartig durch Verwundungen und Mißhandlungen entstellt, daß die Franzosen es nicht wagen, sie freizulassen.

Entschädigung der obeeschlesischen Beamten.

Breslau, 20. Juli. Das preußische Staatsininistciium hat be­schlossen, für die Beamten, Geistlichen, Kirchenbeamten und Lehr­personen in Obcrschlesien in Anbetracht ihrer besonderen Notlage und Gefährdung unter Erweiterung der bisherigen Fürsorgebestim- 'mungen für jeden Schaden der gesamten zu ihrem Haushalt gehören­den Habe, der seit dem 11. Februar 1920 durch Aufstand und Un­ruhen entstanden ist oder künftig entstehen wird, vollen Ersatz zum gegenwärtigen Anschaffungswert zu gewähren. Bei KSrperschäden der genannten Personen und ihrer Familienangehörigen wird voller Ersatz aller zur Herstellung der Gesundheit erforderlichen Aufwen­dungen gewährt.

Zur auswärtigen Lage.

Türkische Erfolge gegen die Griechen.

Konstantinopel, 21. Juli. (Havas.) Die Stadt Gemeltk wurde von den Türken besetzt.

Ein Aufstand der Albaner?

Belgrad, 21. Juli. Die Zeitungen veröffentlichen Telegramme aus Skutari, die über einen Aufstand der Mirditen berichten und die Mobilisierung aller Albaner vom 18. bis 40. Lebensjahr Mitteilen. Die Mobilisierung würde sich wahrscheinlich gegen Griechenland richten.

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Trotzki über die bolschewistische Taktik.

Trrioki, 19. Juli. Auf dem Kongreß der kommunistischen Ju­gend-Internationale bezeichnet«: Trotzki in seiner Rede die gegen­wärtige Zeitspanne als Uebergangsperiode der Revolution. Man müsse den Sturz der Bourgeoisie nicht mechanisch nach einer Scha­blone herbeiführen wollen, sondern mit kühler Ueberlegung und Aus­dauer. Es gehe nicht an, die Massen durch einen kleinen Vortrupp ersehen zu wollen, wie dies die Kommunistische Arbeiterpartei Deutschlands wolle. Indem Trotzki gegen die Vorwürfe Stellung nahm, die von linkskommunistischer Seite gegen die Taktik der dritten Internationale erhoben werden, erklärte er, von einer Rechtsschwen­kung der Kommunistischen Internationale könne nur dann die Rede sein, wenn man die Forderung einer sofortigen Offensive für links­radikal hält. ES sei irrig, zu behaupten, die russischen Kommunisten hätten durch Anknüpfung von Beziehungen mit Westeuropa eine Schwenkung nach rechts gemacht. Für Sowjetrußland sei nach wie vor der Ausbruch einer Revolution in Deutschland und Frankreich

wichtiger, als der bescheidene AuSlcmdLhandcl. Wenn man, jedoch darauf Hinweise, die russischen Kommunisten hätten dtn Märzausstand in Deutschland zur Unterstützung SowjetrußlandZ eniscsiclt, so über­sehe man, daß vcrcinzelte Aktionen keine Hilfe für Rußland bedeuten.

Manöver" in Rußland

London, 20. Juli. Aus Reval wird gcmcidet, daß die Nätc- rcgiernnh für die erste August-Woche große militärische Manöver vor- berciie, denen u. a. Krassin und Lenin beiwohnen werden.

Keine Anerkennung der Bolschewisten durch Japan.

Paris, 20. Juli.Chicago Tribüne" meldet aus Chardin, daß der auf Befehl der japanischen Negierung vor einigen Tagen in Wladiwostok angckommene japanische General Koskani erklärt habe, die japanische Regierung werde die Bolschewisten niemals anerken­nen. Eine von ihnen abgesandte Note würde sie nicht beantworten.

Japans Anspruch ans die Vormachtstellung in Asien.

London, 20. Juli. Aus Tokio wird gemeldet: Graf Okuma er­klärte einem Journalisten mit Bezug auf die bevorstehende Konferenz von Washington n. a.: Die Zukunft Japans wird von den Verein­barungen alu,äugen, die in Washington getroffen werden. Japan hat imstrcrtig die Ausgabe, die Rechte Asiens wahrzunehmcn und zu verteidigen. Leider ist mit Bestimmtheit anzunehmen, daß die Ver­einigten Staaten sich airstrengen werden, der Tätigkeit Japans in China und in Sibirien Schranken zu setzen und daß sie sich für die Forderungen Chinas einsetzen werden. Die Teilnahme Großbritan­niens, Frankreichs, der Vereinigten Staaten, Italiens und Japans an der Abrüstungskonferenz ist gerechtfertigt, dagegen können wir nicht begreifen, daß man auch China nach Washington eingeladen hat.

Amerika und dieAbriistungs"-Konferenz.

London, 20. Juli. Wie dirTimes" aus Newyork melden, rich­tete Oberst' House von London aus ein Telegramm an denPhila­delphia Public Ledger", in dem er u. a. sagt, er würde es begrüßen, wenn auf der Washingtoner Konferenz auch die Premierminister sämtlicher Dominions anwesend sein würden, denn die Dominions nnd die Amerikaner verständen einander weit besser als Amerikaner und Briten. Ferner heißt es in dem Telegramm, über die Ein­schränkung der Seerüstungen sei ein Einverständnis wahrscheinlicher als über die des Landhecrs. Solange Rußland und Deutschland außerhalb des Völkerbunds ständen und nicht an der Abrüstungs­konferenz teilnähmen, sei es schwer zu sagen, wie Frankreich einer ansehnlichen Verminderung seines Heeres zustimmen könne. Wenn die Washingtoner Konferenz auch einen Schritt vorwärts auf dem Wege zum Frieden bedeute, so könne sie doch nicht vollkommen die Bedürfnisse der Welt befriedigen. Früher oder später müßten sich alle Nationen gemeinsam verständigen. Die Haltung des Oberst House ist sehr deutlich. Die englischen Dominions Kanada und Australien sind heute schon vollständig unter amerikanischem Ein­fluß. Dadurch, daß man den Franzosen eine Sonderstellung ein­räumt, gesteht man zu, daß die Angelsachsen sie als Gendarmen zur Aufsicht über Europa und Rußland verwenden wollen.

Die indische Freiheitsbewegung.

London, 20. Juli. Aus Indien wird gemeldet: Die Blätter der Extremisten versichern, daß die formelle Ausrufung der indischen Re­publik auf den 1. August ernstlich erwogen werde. Sollte dieses Vor­haben durchdringen, so würde mit schweren Unruhen zu rechnen sein, da dadurch das ganze noch unter der Oberfläche liegende Unab­hängigkeitsverlangen in Bewegung gesetzt würde.

Ausland.

Teuerungsskandale.

Berlin, 21. Juli. DemBerliner Tageblatt" zufolge kam es auf dem Wochenmarkt in Graudenz zu schweren Ausschrei­tungen. Die zum Kauf ausgestellten Butter- und Eieroorräie wurden von der Menge zertreten. In die umliegenden Fl«n scherläden drang die Menge ein und nahm die großen Fleisch stücke von den Haken weg. Der Brotpreis wurde von 34 auf 84 polnische Mark erhöht.

Gewaltsame Entfernung der deutschen Kokum; nisten bei der Tagung der 3. Internationale.

Berlin, 20. Juli. Der ,B. Z. am Mittag" wird aus Reval ge meldet, daß die Vertreter der Deutschen Kommunistischen Arbeiter­partei von der Kongreßtagung der Dritten Internationale mit be­waffneter Macht entfernt, in die Bahn gebracht und unter Bewachung abgeschoben worden seien.

Die Zunahme des Schiffsbaus.

London, 20. Juli. Der Neuausgabe von Lloyds Schiffahrts- , register zufolge beträgt die Gesamttonnage der Welt etwa 54 Millio­nen Tonnen und übersteigt somit den Stand von 1914 um mehr als 11 Millionen Tonnen. Der Unterschied ist hauptsächlich auf die 10 Millionen Tonnen Schiffsraum zurückzuführen, den die Vereinigte»