iffee, Lslv

rug8quelle

r5-/^itteln-

Isbgße

Adler"

lw

Trinkstube

rliche Küche tene weine , hell und dunkel Mk. ZS.- an Zemspeccher Nr.Z

Baur, koch

klttfcrnung von Calw

Größt dn Martuug Ira

1123

14.6

IM

N.4

443

3.8

793

3.8

1319

18

814

13

572

11.1

1142

11.6

418

4.6

52

9.5

IW

2.6

I2W

9.6

454

10.2

725

7.6

643

15.8

544

11.8

41«

10

72l

.10.2

275

!? -

25«

19

1338

11.4

478

7.6

248

16

938

7.6

M2

9.6

923

5.3

35?

8.2 »

744

14

633

9.2

951

6

517

5.1 2.4

458

4.5

1906

9.2

29

10.4

425

14.6

17«

9.6

1418

5.5

174

19

648

iViämaier

I^V valialiokttts»

krsssl

tma«

kxttkdI

_ -- bsi clse Ws>->-

kf,LL°.K

NsIs,eM

srren-8slo>'

srs Lsciisnuvg

-,sn unki Seilen ttmuoll

benzel».

iswahl in

ndenkcn

Zie bei

^ bcid"

Kurz üttche-

Sommerfrische und Körperwohl.

Von Professor Dr. Grosse- Bremen.

Jetzt nahen die Wochen derHundstage", wo auch der einge- Ileischteste Großstädter auf das Land und auf die Berge strebt, M die Hitze und Schwüle der Stadtwohnungen und die schlechte Lust der Straßen zu meiden. Leider sind die Sommerferien im Aeiche nicht so verteilt, daß sich die einzelnen Gliedstaaten dabei gegenseitig ablösen. Wäre das der Fall, so könnte der Erho- llmgsbedürstige seinen Zweck für billigeres Geld erreichen und -je Bäder und Luftkurorte würden von Mai bis Oktober, also sechs Monate hindurch gleichmäßig stark besucht, statt im Juli und August so überfüllt zu sei», daß Behaglichkeit nicht aufkom- «n kann. Die Preise müssen naturgemäß in diesen Wochen selche Höhen annehmen, daß sie vielen den Erholungsaufenthalt verleiden. Der Behebung der Nervosität des Großstädters kann solche Kur nicht dienlich sein, und ein großer Teil der Heimrei- lcnden kommt tatsächlich unbefriedigt in die Heimat zurück. Wie ganz anders könnte die Sommertur wirken, wenn durch Vertei- tmig der Sommerferien auf einen längere» Zeitraum günsti­gere Verhältnisse geschaffen würden. Eine der Nervosität und Blutarmut des Großstädters angepaßte Luftkur wirkt Wunder und erhöht die uns Deutschen jetzt so notwendige Arbeitsfreu­digkeil

lausende suchen Heilung für Erkrankung der Atmungswsge, der Blutgefäße, für Gelenk- und Muskelleiden, für Gicht. Haut- und Herzkrankheiten, für Nervenleiden, Verdauungsstörungen - und Mikenmarksleiden. Ost müssen Familien, deren Mitglieder . mit verschiedenen Leiden und Störungen behaftet sind, Kompro­misse schließe», um zusammen bleiben zu können und doch jeder möglichst ihr Recht zu bekommen. Handelt es sich nicht so sehr um den Gebrauch von Kurmttteln, als um den Genuß von guter Lust und schöner Naturerndriicke, so ist die Entscheidung schon leichter. Baderkuren, die vom Arzt verordnet werden, sollten eigentlich nie in der Zeit der Schulferien, sondern wenn irgend angängig, in den Mai oder Oktober verlegt werden. Dann sind die Bäder nicht überfüllt und die Kurmittel leichter zugänglich. Auch Hai man in diesen beiden Monaten große Wahrscheinlich­keit für viel Sonne, sowie wenig Bewölkung und Niederschlag, daher für klare Luft, alles Momente, die gute Kurerfolge ge­währleisten.

Welches sind nun die wichtigsten Angriffspunkte unseres Körpers sür klimatische Einflüsse? Da ist zunächst die Haut- jiäche. Unter der dünnen, sich stets erneuernden Oberhaut liegt die Lederhaut, in die ein kunstvolles Geflecht von Nerven-, Blut- uud Lymphdrüsen eingebettet ist. Sie liegt im fettreichen Zell­gewebe, das wie ein Tuch den darunter liegenden Muskeln und Ersätzen Mrmeschutz verleiht. Dieser ist erforderlich, weil dis deu Körper umspülende Luft eine bedeutend geringere Tempe­ratur besitzt, als das Blut, und der Körper daher durch Strah­lung und Leitung beständig Wärme an die Umwelt verliert. Die gesamte Haut unterstützt di« Lunge in der Atmungstätig­keit, die in Aufnahme von Sauerstoff und Abgabe von Kohlen- ' säure besteht. Auch findet durch die Haut Wasserverdunstung und Absonderüng gewisser Riechstoffe statt. Beim gesunden Men­schen wird sich in der Land- und Höhenluft die unbedeckte Haut bald braun färben. Das ist ein sicheres Zeichen, daß die Kur und der Aufenthalt gut angeschlagen. Der Gesunde wird im all- gm-inen kühle, abwechslungsreiche Gegenden den reizarmen, wärmeren vorziehen, da sie die Energie und damit die Ar- btiksähigkeit steigern. Stärkerer Wind und die Herabsetzung der Temperatur, die namentlich Höhenlagen bringen, reizen an, heben den Blutumlauf und starken die Nerven. Dauer, Stärke und Feuchtigkeit der Luftbswegung sind wichtige klimatische Faktoren.

Nahezu die Hälfte der gesamten Wärmeabgabe des bekleide­te» Körpers wird durch die Strahlung bedingt. Wir stehen mit «llen festen und flüssigen Gegenständen unseres Gesichtskreises m dauerndem Wärmeaustausch durch Strahlung und sind dabei

infolge unserer hohen Blnttemperatur von über 37 Grad Celsius fast stets die Gebenden. Hat unsere überflüssige Würm« nicht genügend Abfluß durch Leitung oder Strahlung, weil die Tem­peratur der Umgebung zu hoch ist so tritt Schweißabsonderung und Verdunstung durch die Hautporen ein, wodurch große Wärmeabgabe bedingt ist. In den Stadien legt die hohe Tem­peratur der Mauern und Wände im Sommer an heißen Tagen die Körperstrahlung fast völlig lahm, was wir als sehr lästig empfinden. Nur die kühleren Nächte geben dann Erholung von der Qual.

Wer Lust- und Sonneiibäder nehmen will, muß die klima­tischen Verhältnisse des Ortes und seinen persönlichen Zustand sehr genau kennen. Wenn sie richtig dosiert wird, wirkt Son­nenstrahlung günstig auf die Durchblutung des Körpers ei». Reizentwöhnte Haut muß aber, um Entzündungen zu vermei­den, sehr vorsichtig behandelt werden. Weiße Stoffe, innen dunkel gefüttert, schützen vor einem Zuviel an Strahlung der Sonne. Nach Sonnrnunteigang ist aber Vorsicht geboten, weil die Abkühlung sehr schnell einsetzt und fortschreitet. Ungünstig auf die Hautpflege wie aus die Hygiene des Körpers überhaupt, wirken Fliegen und Mücken, die leider auf unfern Dörfern oft zur Landplage werden, weil man die Larvenentwickelung nicht zielbewußt unterbindet.

Die den Lungen zugeführte Luft soll unbedingt die Fläche des Naseninnern passieren, da sie hier gereinigt und mit Feuch­tigkeit gesättigt wird.. Auch der Kehlkopf ist ein guter Wäch­ter gegen das Eindringen schädlicher Luft. Niesen und Husten beseitigen Schädlichkeiten. Bei Katarrhen von Nase und Ra­chen wende man Inhalationen an, wofür an vielen Kurorten Gelegenheiten geschaffen sind. Gute Haltung beim Wandern ist Vorbedingung gedeihlicher Kurwirkung. Mit längeren Wan­derungen gegen den Wind sei man vorsichtig. Wer nach der Karte wandert, kann die Windrichtung zweckmäßig berücksichti­gen und Gegenwind möglichst ausschalten.

Die Sinne, besonders das Auge, sollen während des Som- meraufenthaltes angeregt werden. Sie vermitteln alle Schön­heiten, die die Natur uns bietet, erheben die Seele und schaf­fen Lebensfreude. Dadurch ist auch ein günstiger Einfluß auf die Herztätigkeit gewährleistet, die klimatischen Einflüssen sehr zugänglich ist. Selbst die Verdauungsvorgänge werden durch Muskelüewegungen und seelische Erhebungen günstig beeinflußt. Man hüte sich aber, Körperleistungen und Genüsse zu übertrei­ben, wenn Pohlgefühl nd Tatendrang wahrend der Kur oder in der Sommerfrische sich heben. Man mache keine zu langen und anstrengenden Märsche und gebe dem Körper ausreichend Ruhe und Schlaf. Vor allem halte man sich von solchem Verkehr fern, der nörgelt und scharf kritisiert. Mit Leuten von harmloser Freudigkeit und innerer Anteilnahme an Natur und Menschen verkehre man am liebsten.

Sagen aus dem Ragoldtale.

Der Niese Erkinger von Liebenzell.

Vor vielen, vielen Jahren lebte im Nagoldtale ein gewal­tiger Riese namens Erkinger. Der war ein böser Raubet und Menschenfresser. In Liebenzell ließ er sich einen starken Turm bauen und dabei mußten die Maurer den Speis mit Wein an­machen, damit die gewaltigen Quadersteine umso fester aneinan­der gekittet würden. Hier in seiner Burg hauste nun Erkinger mit zwei Gesellen und brachte Furcht und Schrecken über die ganz» Umgegend; denn mit besonderer Vorliebe raubte er den jungen Bauern, wenn sie gerade Hochzeit hielten, ihre Bräute weg, schleppte dieselben mit sich fort in seinen Turm und fraß sie auf. Die Gebeine der Menschen, die er verzehrt, warf er immer zum obersten Fenster hinaus. Sie fielen eine gute Vier­telstunde von der Burg entfernt immer auf derselben Stelle nie­der, und mit der Zeit wurde daraus ein ganzer Berg, den man heute noch den Beinberg nennt. Ebenso heißt auch ein kleines Dorf, das auf dieser Höhe liegt.

Dr. Katzenbergers Badereise

von Jean Paul Neubearbeitet von W, Rudolphi.

Nachdruck,-r"

1. Kapitel.

Anstalten zur Badereise.

.Eni Gelehrter, der den ersten Juli mit seiner Tochter in seinem 7^" mit eigenen Pferden ins Bad Maulbronn abreist, wünscht Nt«! oder mehrere Reisegesellschafter" ikgd der verwittibte ausübende Arzt und anatomische Pro- ^ Katzenberger i»s Wochenblatt setzen. Aber kein Mensch .. " ganzen Universität Pira (im Fürstentum Zäckingen) wollte kim o ^ t^ar Tage unter einem Kutschenhimmel leben;

hme seine Gründe und diese bestanden alle darin, daß nie- m wohlfeil fuhr, als zuweilen ein hinten aufgesprungener

^chimn, als wäre der Doktor ein ansässiger Posträubec ? so sehr keltert« er muntere Reisegefährten durch Zu- und ^H^Hüsse gewöhnlich so aus, daß sie nachher als lebhafte bk-w auf einem Eilbotenpferde wollten sie wohlfeiler an-

T?,, ^ "uf einer Krüppelfuhre geschwinder.

Äs a-H "^mond als Wagen-Mitbelehnter meldete, war ihni Manne herzlich einerlei, da er mit der Anzeige Ason» "nr «reichte, daß mit ihm kein Bekannter von Rang Wirk , konnte. Er hatte nämlich eine besondere Kälte höherem oder seine»! Range, und lud sie deshalb Etag- und Abendessen, Feinkostschmauseceien oder Tee- k iiri/?" ^ " deswegen niemals gab leichter besuchte er selbst Feindschaft und Ironie; denn er denke (sagte er) blickt"!? gleichgültiger, als von Ehren-Gasiereien, und er lege ^ auf den Katzentisch, als daß er freudig mit den

ihz aus ^stereien wetteiferte. Nur einmal und

py. ^ Scherz gab er ein Wohl- oder Uebelmahl, indem

einer Gesellschaft seiner verstorbenen Frau seinen Tee "Kamillentee ivar Man gebe ihm aber, sagte er,

Lumpenpack, Aschenbrödel, Spitäler, Soldaten auf Siel,Süßen: so wisse er, wem er gern zu geben habe; denn die Niedrigkeit und Armut sei eine hartnäckige Krankheit, zu deren Heilung Jahre gehören, eine Töpfer- oder Topskolik, ein nachlassender Puls, eine fallende oder galoppierende Schwindsucht, ein tägliches Fieber dagegen!

Bloß seine einzige Tochter Theoda, in der er ihres Feuers wegen, als Vater und Witwer die vernachlässigte Mutter nachlicbte, regte er häufig an, daß sie, um etwas Angenehmeres zu sehen, als Professoren und Prosektorcn Teegesellschasten. und zwar die größten einlud. Er drang ihr aber nicht eher diese Freude auf, als bis er durch Wetterglas, Wetterfisch und Fußreißen sich völlig gewiß gemacht, daß cs gegen Abend stürme und gieße, so daß nach­her nur die wenigen warmen Seelen kamen, die fahren konnten. (Daher war Katzenbergers Einwilligen und Eingehen in einen Tee eine, so untrügliche Prophezrihung des elenden Wetters, als das Himmtcrgehen des Laubfrosches ins Wasser.) Auf diese Weise aber füllte er das liebende Herz der Tochter aus; denn diese mußte nun nach dem närrischen Kontrapunkt und Marschrcglement der weiblichen Visitenwelt, von jeder einzelnen, di« nicht gekommen war, zum Gut­machen wieder eingeladen werden; und so konnte sie oft ganz umsonst um sieben verschiedene Teetische herum sitzen, mit dein Strumpf tn der Hand. Jndeß erriet die Tochter den Vater bald, und machte ihr Herz lieber mit ihrer innersten einzigen Freundin Bona satt.

Diesesmal ging es nun mit ihr nach dem Badeorte Maul­bronn, wohin er abrriste, nicht um sich oder sie zu baden, oder um da sich belustigen, sondern sein Reisezweck war: die Neisezwecke.

Katzeubcrgcr machie ebenso eine Lust- als eine Geschäftsreise ins Bad, nämlich um da seinen Rezensenten beträchtlich auszuprügcln und dabei mit Schmähungen an der Ehre anzngreifen, nämlich den Brunncnarzt Sirhkius, der seine drei wissenschaftlichen Meisterwerke: Ueber Hämatologie das Sendschreiben sür Mißgeburten die anatomisch medizinischen Kuriositäten nicht nur in sieben Zeitun­gen, sondern auch in sieben Antworten auf seine Gegenkritiken über­aus heruniergesetzt hatte. --

Wegen der Greuel, die Erkinger weit und breit verübte, ver­suchten manche ihn zu töten. Aber kein Mensch konnte dem Ge­waltigen widerstehen; denn er war über vier Meter groß, so daß jeder andere gegen ihn ein Zwerg war. Als Waffe trug er eine gewaltige Stange, mit der er jeden niederschmetterte, der ihm zu nahe trat, und in seiner wilden Kraft konnte er sogar Bäume mitsamt der Wurzel ausreiben und damit auf dk Leute losschlagen. Gegen Verwundung durch Geschosse schützte ihn ein ledernes Kleid, das statt der Knöpfe eiserne Ringe hatte. Von seiner Burg herab warf er nach seinen Feinden mit dicken Steinkugeln, deren man heutzutage noch manche lei Lie­benzell finden kann.

In ihrer großen Not wandten sich endlich die Bewohner des Nagoldtales an ihren Landsherrn, den Markgrafen von Baden, und flehten um Hilfe. Der verbündete sich mit dem Pfalzgrafen Ruprecht, zog mit einem großen Heer vor die Burg des Rie­sen und belagerte sie. Den Eingang zum Turm, in den sich der Riese zurückgezogen hatte, ließ der Markgraf über Nacht zumau- ern. Weil nun Erkinger weder sich ergeben noch verhungern wollte, so machte er seinem Leben selbst ein Ende, indem er sich von.dem hohen Turm herabstürzte. Noch lange Zeit bewahrte man das Kleid, einen Hosenträger und einen Schuh des Riesen tn einer Kapelle auf, die die Riesenkapelle hieß und in Hirsau stand. Nach Meier.

Graf Hubert von Calrv.

Vor vielen hundert Jahren war zu Calw ein Graf, der be­saß großen Reicht»-» und lebte immer herrlich und in Freuden, bis er eines Tages zu seiner Gemahlin sagte:Soll ich nicht ganz und gar verloren gehen, so muß ich auch lernen wie es tut, wenn einer arm ist." Deshalb legte er ein schlechtes Kleid an, nahm Abschied von seiner Gemahlin i^nd wandte sich gegen die Schweiz. Hier wurde er in dem Dorfe Deißlingen Kuhhirt und hütete die ihm anvertraute Herde mit allem Fleiß auf einem Berge, und obwohl das Vieh gedieh und fett ward, wurde er doch von den Bauern nach einigen Jahren seiner dtenste entlas­sen. weil es sie verdroß, daß er beständig auf dem nämliche» Berge weidete. Hierauf ging er zurück nach Calw.

Aus seinem Schlosse schallte ihm Festmusik und Fröhlichkeit entgegen: denn die Besitzerin des Schlosses hatte sich neu ver­mählt. Er trat in die Halle» seines Schlosses und überschaute an einem Pfosten der Türe lehnend die Herrlichkeit und seine Gemahlin im hochzeitlichen Schmucke neben ihrem Bräutigam. Dann erbat er sich von der Braut ein Almosen und erhielt nach der Sitte der Zeit, welche arme Pilger ehrte, von den Speisen des Hochzeitsmahles aus der eigenen Hand seiner Gemahlin. Aber er wollte nicht essen, wenn ihm nicht seine Bitte um einen Trunk Weins aus dem Becher der Edelfrau gewährt würde. Als er den Becher empfangen und ausgetrunken, ließ er heimlich einen goldenen Fingerreif, seinen Trauring, darein fallen, und ging, noch ehe der Diener den Pokal seiner Herrin zuriickge- > bracht hatte, still von dannen und begab sich wieder nach Deiß­lingen. Hier vertrauten ihm die Bauern das Vieh auft: neue an, weil sein Nachfolger dies Amt indessen sehr schlecht ver­sehen hatte, und behielten ihn als Hirten, solange er lebte.

Als der Graf aber sein Ende herannahen fühlte, eröffnet« er den Leuten, wer er sei, und verlangte, sie sollten ihn nach sei­nem Tode von Ochsen hinausführen lassen, und wo diese stillste- hen würden, begraben, auch daselbst eine Kirche bauen. So geschah es hernach denn auch, und die Kirche über dem Grabe wurde nach seinem Namen Obert Fder Hupert, dieSankt Hu- pertskirche" genannt. Dahin wurden später Wallfahrten ange­stellt und zu seinem Gedächtnis Messen gehalten, und ein jeder Bürger von Calw, der dort vorbeigeht, darf an die Türe an­klopfen oder um etwas bitten.

Nach Meier und Zimmermann.

Sendet deutsche ZeilU W» i«;A»;land!

Indes trieb-ihn nicht bloß dies, sondern er wollte auch auf seinen vier Rädern einer Gevatterschaft entkommen, deren bloße Verheißung ihm eine halbe Drohung »var. Es stand die Niederkunft der Freun­din seiner Tochter vor der Tür. Bisher halte er hin und her ver­sucht, sich mit dem Vater des Droh-Patchens (einem gewissen Mchl- horn) etwas zu Überwerfen und zu zerfallen, und daher ihm manche- von dessen guten Namen abgeschnitten, eben um nicht den seinigen am Taufsteine herleihcn zu müssen. Allein es hatte ihm das Erbittern des gutmütigen Zollers und Umgeldcrs*) Mehlhorn nicht besonders glücken wollen, und ec war jede Minute einer warmen Umhalsung gewärtig, in welcher er die Gevattcrarme nicht sehr von Fangklober und Krebsscheren unterschied. Man verübte dein Dollar aber doch nicht alles; erstlich hegte ec einen wahren Abscheu vor allen Gevatter­schaften überhaupt, nicht bloß der Ausgaben halber was für ihn das Wenigst« war, weil er das Wenigste gab.- Zweitens könnt' er den einfältigen Aberglauben des Umgelders Mehlhorn nicht ertragen, geschweige bestärken, welcher zu Thcvda, da unter du» Abcudinahl- Genuß gerade bei ihr der Kelch frisch eingefüllt wurde**), mehrmal ltstig-gut gesagt hatte:so wollen wir doch sehen, gebliebts Gott, meine Mademoiselle, ob die Sache nicht eintrifft, und Sie noch dieses Jahr zu Gevatter stehen; ich sage aber nicht bet wem/ Und drit­tens wollte Katzenberger seine Tochter,.deren Liebe er fast nieuumd gönnte als sich, im Wagkn den Tagopfern und Nachtwachen am künf­tigen Kindbette entführen, von welchem die Freundin selber sie sonst, wie er wußte, nicht abbringen konnte.Bin ich und sie aber abge­flogen, dacht' er, so ist'S doch etwas, und die Frau inag immerhin gebären."

Ein Reisegefährte.

Wider alle Erwartung meldete sich am Vorabend der Abreise ein Fremder zur Mtbelehnschast des Wagens.

*) So heißen in Pjra sowie in einigen Reichsstädten Umgrld- und Zolleimiehiner.

**) Nach dem Aberglauben wird der zu Gevatter r ' >. bei welchem der Priester den Kelch von neuem nachsüilt