«ine »«wattig Feuer'-mL ist bisher nicht be!m^ M sein. VoudenTäteä

Zwangswirtschaft

rlin.

lner Tageblatt" ersah«. Aushebung der Zwangs- Kraft treten. Bon die. von etwa 12 bis 1t ge ohne Marken zu Kr.

Heidelberg.

es erinordeten ObeM nach Herford überMn -eisters Werner hier M he Mörder Liefert hct

olf Hoymann.

ig des in seinem Zandh«! hoffmann wrude «in Eis, Zäschestücke, sowie Schmut gart gestohlen. Dir Tiiin le Wertsachen zuriMchc«. es sich um einen Rcuheeti ingigen Hofsmann.

ariinzerbande.

: Kriminalpolizei hat» ieitsgebict auf ganz W- stielt und unschädlich p ne« als Hauptb-schaW itliche zur Herstellung stt in Düsseldorf, Köln «st

» Land.

den 14 . Juli Ml. uruvereins Tal«.

esige Turnverein die Fri» zleich auch die Mflltüq inden ist. Die eigentlich« rgust imBadischen Hast unter der Mitwirkung da solle. Der Sonntag >mi äsest uusgesM sein. Ts! >n um ZL6 Uhr. Rachinid t, daraufhin auf dem Biüsl

11 Uhr wird in der Ta» » Mitglieder des Bneiel n künstlerischen Wert dal leitcn' zusammen nÄiirlss Atzung das geringe Vtmö oll deshalb in nächster Zst n dic^ Gönner und Fremd itrüge an der Deckung da « hohe nationale Aufgsst it bestem Erfolge durch dd schung unserer Jugaü et rrzichnnI stehen muß, nns eforderungcn für große B re offene Hand gezeigt des elden unterstützen, den etwa 200 Turner ml stadt. Nagold, Mecki» »bei rechnet der Verein «t ezug auf die Bereüsiellws

fl.

oec drückende» Hitze. Di mcht so lebhaft wie so»Ü

af. Auch auf dem Mo­dem Angebot. Ein Zb blieben sind, sondern dst piele und die schon bek» die alte AnziehnngM

eumrkrt in Elch».

nit 28 Pferden betchraz mb gehandM wurde M Stuck Rindvieh besah««. >, 60 Kühe und 27 LiÄ nr einzelne Stück- «der fügen Kalüümen war m ck festzustellen. Ans Stück Milchschwein«, d 86 Stück LäuferföM!«

Die»ser waren st«- zer Teil der Tiere rn».o

Me HttzweLe.

« Montag war der heißeste Tag des Jahres in Stuttgart mit

' Celsius im Sckatte». Am Dienstag stieg das Therma-

ms A3 Grad und am Mittwoch erreichte es eine ähnliche Höhe. Temperatur siebt durchschnittlich um 7 Grade über Normal. Die g»-ü°cknung eit sehr stark. Ju zahlreichen Gegenden des Landes Wassermangel immer größer. Einschränkungen im Waffer- mbwich mußten da und dort schon angeordnet werden. Auf die s, Wirtschaft wirkt die Trockenheit in manchen Teilen des Reichs h'sropbal. Wegen Futteriwt muhten in Naher» und der Pfalz mail­te Landwirte graste Teile des Viehbestandes abstosten. Auch in den Memopäischm Ländern und in Amerika herrscht eine furchtbare M Am Montag ist dort jedoch ein Witterungsumschlag einge- Wii, der uns für die nächsten Tage gleichfalls Gewitterregen und Whiung verheißt.

Mirtt. technische Bevat'.mgssteLs.

Mm Landcsacwerdeamt ist schon seit 1911 die württ. technische HMingsstclle ungegliedert. Die Ersahrnntzen der letzten Zeit zei­gen, daß eine Beratung der Gewerbetreibenden und Me Unterstützung bei Verhandlungen dringend notwendig ist. Be­ratungen und Auskünfte werden sowohl schriftlich als mündlich erteilt.

Was versteht man unter Sperrgut?

Aus eine Anfrage in Köln, was die Avst unter Sperrgut versteht, erging folgender Bescheid: Als Sperrgut sind nicht nur graste und »«Mmsmäßig leichte Pakete, sondern auch solche anzuschcn, die sich ihrer Beschaffenheit nach nicht bequem mit anderen Gegenständen tnriaden lassen, daher bei der Verladung einen unverhältnismäßig großen Raum in Anspruch nehmen, oder die überhaupt eine besonders sorgsame Behandlung erfordern. Das Reichspostministcrium will un­ter Sperrgut auch unverpackte oder mit Packpapier umhüllt«, gefüllte Uechlaimen und unverpackte Korbflaschen verstanden wissen.

Mutmaßliches Wetter am Freitag und Samstag.

Der Luftdruck steigt wieder an. Die hoben Wärmegrade und die geringe Lirstieuchtigkcit machen ihren konservativen Einfluß geltend. Am Freitag und Samstag ist desaalv immer noch vorwiegend trok- keoes und warmes Wetter zu erwarten.

»

Liebe,izcü, 11. Juki. Das wunderschöne Monbachial wurde be- kMtiirk im Jahre 1911 durch einen Wolkcnbruch schwer verwüstet. Der wilde, hoch angewacksenc Monbeick, führte Holzstämme, Felsblöcke und Geröll bis zur Einmündung in die Nagold mit sich. Eine Kom- psgriie Pioniere aus tllm wurde damals gerufen, die wochenlang Mg war, um auszuräumen. Weg- neu anzulegcn ,und eine Anzahl Drücken zu baue». Diese Arbeiten sind im Laufe der Jabre durch Mierungsemfiüsse hinfällig geworden, sämtliche Brücken zusammen- gchllen, teilweise auch durch mutwillige Hände zerstört worden, so dsß ein Durchwandern des Tales unmöglich wurde.

Ter rührige Württembergische Schwarzwald-Vercin. B.-V. Lie­ber,zell, dessen Mitglsederzabl auf 160 gestiegen, machte cs sich zur ArfteLe, i» diesem Vorsommer durch Aufwendung bedeutender Mit­te! Sa- Tal wieder zugäugig zu machen, neue Wege anzulegen, die «äemairszubessern, neue Brücken zu bauen, eine Anzahl Ruhebänke h:rzrsiell-.n, Wegweiser qnzubrittgttr.zg. s. f. Dl« Arbeiten sind mul.soweit feriiggesiellt, daß es jedermann möglich in, das schöne Tai zu besuchen. Dem Schwarzwaldversin Licbenzell, insbesondere imzelreii opferwilligen Mitgliedern desselben, ist Anerkennung und ßaak seieens der Besucher sicher. Die mühsam geschaffene Arbeit aber sa dem Schutzs des Publikums empfohlen. Ein gemeinsames Durch- Wiidmi des Vereins unter Einladung der verehrt. Kurgäste, ver­binden mit einem kleinen Waldfest ist an einem der kommenden Sonn-

geplant.

Annahme von Nachtragsetats.

Ein Nachumgselat über eine Million für Belämpsung der Tuberkulose wurde in zweiter und dritter Lesung einstimmig genehmigt. 610 000 ^ davon entfallen aus die Tuberkulosen- ssirsorgesiellen. Ein von sozialdemokratischer Seite unterstützter

A, Der Kampf im Spessart.

Erzählung von Levin Schlickerig.

>,Eott behüte!" jagte er.Die Einigen, auch die Maro- dems, sind längst alle zum Spessart hinaus. Die Oesterreicher Kd da nun schon nachgerückt ^ Ihr seht mir eher aus wie «wer, der mit einer Botschaft, einem Brief oder dergleichen »dgeschjcki istvielleicht von denen, die rechtsab in die Wetteran -Arschreren, an die in Hanau oder Frankfurt drüben? Ihr bien! bet den leichten Reitern; das muß solche Botendienste tun.'

Wilderich batte die Erfrischungen, die ihm der verschla­fe Bursche gebracht, zu sich genommen und stand jetzt auf.

gutmütige Mann mit dem dreieckigen Hut auf dem Hin- icrlopsi und den lächelnden Schweinsaugen machte ihm einen Eindruck, der ihn von der Fortsetzung des Gesprächs obhielt. E« send sich nicht veranlasst ihn darüber aufznklüren, daß er kotz seiner Uniform kein Franzose sei, und wandelte lieber lÜWeigrnd ln der Gaststube auf und ab.

Der Eaishosstofsel folgte ihm dabei mit den Augen, ohne «--an Versuch zu machen, das Gespräch wieder auszuuehmen. ^ irank in raschen kleinen Schlucken ein Glas Bier nach dem «übern. Sein großes Messer hatte er still wieder eingesteckt.

Endlich ertrug Wilderich die erzwungene Rast nicht mehr, "k hatte -

es von den Türmen der Stadt schlagen hören, ein

Wntelstuude nach der andern: er vermochte es nicht übe dH, seinem Pierde eine längere Ruhe ö" könne ,

« >m Stalle nach dem Tiere zu sehen. Es batte °umg Wck, nachdem es von der ersten Ermüdung sei'g über sein Futter hergemocht: Wilderrch Uetz rh ^ Mtrn, wartete im Stalle nach eine Viertel, tund.

Ke» Hafer verzehrt hatte und getränkt worden, und k dann herausziehen.

Es zwei klhr morgens, als er aus dem " ' stritt An den erleuchteten Fenstern der Gaststube oo

Antrag des Dr. Göhrum, daß diese 610 000 -tt nicht zu Verwal- tungszwecken Verwendung finden dürfen, wurde für erledigt erklärt. Zu einer von Dr. Schermann (Ztr.) und verschie­denen anderen Parteien gegebenen Anregung, dem Deutschen Kriegerkurhaus Davos Dorf daraus einen Beitrag zu vcrwil- ligen, erklärte Minister Graf, daß darüber noch Verhandlun­gen geführt werden. Im übrigen werde die Regierung, wenn die eine Million zur Bekämpfung der Tuberkulose nicht hin­reiche, weitere Forderungen stellen. Auch ein Nachtragsetat, der die Bau- und Bcrgderrktion aufhebt, wurde in zweiter und dritter Lesung einstimmig angenommen. Bei der Aende- rung des Sporteltarifs wünschte der bauernbündlerische Abg. August Müller eine Ermäßigung der Sportel für Leichenpässc, Winker (Soz.j eine Herabsetzung der Viehmarktsportel. Der Antrag Müller wurde mit den Stimmen der Rechten und der gesamten sozialistischen Linken angenommen, alle übrigen Ab- änderungsautrüge abgelehnt. Bei der Sportel für Dienstan- stelluirg beantragte Bazille (B.P.) namens aller Parteien den Wegfall mit Rückwirkung ab 1. April 1920. Ohne Rück­wirkung wurde die Streichung der Dienstanstellungssportel für die Beamten und Körperschaftsbeamien gegen den Widerspruch des Flnanzmininers einstimmig angenommen. Ferner wurde die Sportel für Jagdkarten auf 50 -K derart erhöht, vatz sie auch von Forstbeamten bei Pachtung einer eigenen Jagd ge­tragen werden muß. Die Sportel für Nebenämter wurde auf Antrag Braig (Z.j in namentlicher Abstimmung, aber gegen die Stimmen des Zentrums, der Demokraten und Kommunisten mit 36 gegen 31 Stimmen von 1015 Prozent der Regie­rungsvorlage auf 515 Prozent herabgesetzt. Bei den Prü­fungssporteln gelangte ein Ermäßigungsantrag Winker (Soz.), gleichfalls gegen den Widerspruch des Fiiianzminisiers, zur An­nahme. Schließlich gab es noch bei der Sportel auf die Tote Hand eine Auseinandersetzung. Winker (Soz.) und Kinkel (USP.) erklärten den Satz von 3 Prozent für zu niedrig und verlangten die bisherigen 5 Prozent. ' Die Steuervergünstigung der Toten Hand sei nicht aufrecht zu erhalten. Der Finanz- minister wies auch daraus hin, daß es sich nicht nur um katho­lische, sondern um alle wohltätigen Anstalten handle, von denen keine besonders leistungsfähig sei, und daß bei Erwerbung eines Grundstücks die Tote Hand insgesamt 11 Prozent Steuern zu zahlen Habs. Der sozialdemokratische Antrag wurde denn auch abgelehnt und nach viereinhalbstündiger Sitzung die Weiter­beratung auf Donnerstag morgen 9 Ubr vertagt.

*

Das Staatsininisterium hat sich mit einem Gcseheutwurf über die Ruhegebaltsbezüge der nicktwiedergewäbltc» Ortsvorsteher beschäftigt. Der Entwurf wird dem Landtag in diesen Tagen zugcben. Weiter ist zu erwarten eine Kreditvor- lage für den Bau des Neckarkanals. eine Mietssteuer - Vorlage und ein Gesetz über Fideikommisse. Das Ge­setz über die Verstaatlichung der Polizei soll in dieser Woche'in erster Lesung beraten, dann einem besonderen Ausschuß überwiesen und womöglich während der Sommcrtagrmg verabschiedet werden.

Sprechsaal.

Für die unter dieser Rubrik gebrachten Veröffentlichungen über­nimmt die Schriftieituiig nur die pceßgesetzliche Verantwortung.

Märchen.

Von Lrak Legüz.

Es war einmal ein Städtchen. Friedlich lag cs irr einem an­mutigen Tal, dessen steile Hänge sich teils in fruchtbaren Feldern, teils in dunklem Wald verloren. Biedere und fleißige Menschen wohnten in den engen, aber sauberen Gassen, deren malerische Gtebel- reihen uird stille Winkel das Auge eines jeden Fremden mit Wohl­behagen erschaute. Lange Zeit boten die gleichen Häuser, vielfach vom Großvater auf Enkel und Urenkel übernommen, genügend Platz

für alle Einwohner. Dsck> cs kam eine Zeit, da wurde das Tal für das emsige Völkchen zu eng, und allmählich wuchs manch freundlickß Haus mitten m saftigem Grün an den Talhängen empor. Fast wäre» die Bewohner all der neuen Häuser wunschlos zufrieden gewesen, wenn nicht der Weg aus der Altstadt zu ihren Wohnstätten häufix so steil und beschwerlich gewesen wäre. Man versprach ihnen aber auch hierin mit der Zeit Wandel z» schaffen Und so warteten sie ge» duldig manch Jährlein.

Da kam ein großer, jahrelanger Krieg mit Hungersnot und arger Teuerung. Es gab nur wenig und schlechtes Brot, welches die Ob­rigkeit verteilen ließ, damit nienmnd zu kurz käme. Auch Kleider und Schuh« stiegen im Preis, und besonders das Sohlen der Stiefel wurde so kostspielig, daß inan früher ein ganzes Kalb dafür hätte kaufen können. Da murrten die einst so zufriedenen Bewohner der neuen Häuser, weil sie wegen des schlechten Weges zu ihren Behausun­gen noch einmal so viel Sttcfelsohlen zerrissen, als die übrigen Bürger des Städtchens. Es wurde daher beschlossen, ihnen eine Straße zu bauen, welche den NamenZur schönen Aussicht" führen und die viele tausend Dukaten kosten sollte. Mit Hauen und Schippen wurde tüchtig und wie noch nie nach einem fertigen, genau ausgcarbeiteten Plan geschafft, und im Monat Juni desselben Jahres sollte die ganz« Arbeit fertiggestellt sein. Es gab aber einig« mißtrauische Bürger, welche meinten, cs würde am Ende doch bis Weihnachten dauern. Und diese behielten recht. Um nun die neue Straße besonders schön und dauerhaft zu machen, wurde ein großer, wilder Drache cingefan- gen, der Rauch und Feuer spie und dessen Füße anssahen wie Ton­nen. 12 Pferde mußten ihn durch das Städtchen ziehen, weil er sehr faul war und nicht von der Stelle geben wollte. Endlich war er auf der neu erbauten Straße angelangt und mußte hier die eingeworfenen Steine schön eben treten, damit man gut gehen könne. Mittlerweile war cs ober sehr kalt geworden, cs gab Schnee und Eis, sodaß der Drache bei seiner Arbeit oft ausrutschle, ja er siel sogar mehrere Mal um. Zur Straf« für seine Ungeschicklichkeit mußte er lange Zeit ohne Speis« und Trank in Kälte und Wind ganz ruhig stehen bleiben, ohne sich mucksen zu dürfen. Ms aber der Drache nach Weihnachten mit seiner Arbeit wieder beginnen sollte, war er so schwach geworden, daß er in das Drachen-Spital gebracht werden mußte.

So vergingen wiederum viele Monate. Die Bewohner der Berg- Häuser aber, welche sich auf die neue Straße schon sehr gefreut hatten, fingen wieder an zn murren, ohne zu berücksichtigen, daß die Kosten für den Straßenbau immer geringer wurden, je länger man daran arbeitete. Das unzufriedene Verhalten der Bürger hatte allmählich großes Mißfallen im Bauhimmel erregt, und siche da, in einer dunklen, Gcwitternacht fielen unter Donner und Blitz viele spitzig« Steine auf die Pfeffergaffe hinter dem Rathaus des Städtchens, die für ewige Zeilen dort liegen bleiben müssen zur Strafe dafür, daß die Bürge» zweimal gemurrt hatten.

Endlich, im Monat Juli des nächsten Jahres, wurden 2 noch viel größere und schwerere Drachen eingesangen, die jeder in dc< Stunde für etwa 65 Dukaten Futter fraßen, um die Steine in dc< neu erbauten Straße vollends zu zertreten und diese so glatt wig einen Spiegel zu machen. Weil aber die unzufriedenen Bürger in den Berghänsern schon zweimal gemurrt hatten, wurde, nicht wie dies sonst üblich war, ein einziger Schubkarren halüfeincn oder ganz feii'.eq Kießes zum Ilebcrwcrfen der groben Steine bereit gerichtet, obgleich man schon einige Monate lang wußte, daß die Drachen kommen wer^ den. Da man vermeiden wollte, daß die beiden großen Drache», ebenfalls böse Füße bekommen, wie der kleine Drache im Jahr zuvoq wurd: der Untergrund der Straße nicht so fest wie sonst. Infolge« dessen »rar der Weg manchmal so weich, wie die Federbetten der Frau Holle, und die Drachen wollten gar nicht mehr aus dem weiche« Nest bcrausgchcn. Als dies der Drachenwürter sah, gab er jedem des Drachen noch einmal einen großen Haufen Futter, jagte sie au> ihrem weichen Bett, führte sie davon und ließ die Straße halb fertig liegen. Seither beißt man die Straße wegen ihres wunderbaren A», blicks die Panoramastrabe.

Für die SchrMeitung verantwortlich: Otto Seltmann, Calw.' Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Calw.

reitend sah er, daß diese jetzt auch voin Gaishofstoffel verlas­sen war: der Bursche löschte eben die Lichter aus.

Wilderich ritt dem Sandtore zu durch die schweigenden Gas­sen, die vor kurzem noch Zeugen so wüsten Tumults gewesen, denn am Tage vorher war bereits eine österreichische Truppe mit einem starken Haufen Spessartbanern hinter den fliehenden Franzosen in fortwährendem Fechten. Schießen und Verfolgen in die Stadt eingebrochen. Die Franzosen waren weiterge­flohen, die Oesterreicher und die Bauern ihnen nach, rechtsab nach Gelnhausen zu.

Eine kühl« Nachtluft wehte draußen voin Main her unseren einsamen nächtlichen Retter an. Er knöpfte seine Uniform dicht zu und trieb sein Pferd zu raschem Schritte an der Weg war zu schlecht, die Dunkelheit zu groß, als daß es anders als im Schritt hätte vorwärts kommen können. Es ließen sich kann» die Gegenstände zur Rechten und Linken des Weges unter­scheiden, da der Himmel mit Wolken bedeckt war Und nur im Süden ein breiter, kalter Streifen am Horizont dämmerte. Wilderich konnte kaum so viel von dem Wege vor sich sehen, um sein Pferd um die schlimmsten aurgefahrrnen Wcgstellen herumführen zu können.

Doch hatte er ein paarmal den Eindruck, als ob er den Weg nicht allein mache. Sich umbltckend hatte er etwas wie einen gleitenden Schatten bemerkt, der sich im Dunkel einer Reihe Weiden, die aus einem Ang«r zur Seite des Weges stan­den, fortbewegte. Er hielt an, um zu sehen, ob das dunkle Et­was aus dem Schatte» der Weiden, da, wo diese aufhörten, auf die freie Fläche herauskommen würde: aber er muhte sich getäuscht haben, cs erschien nichts. Zehn Minuten weiter, den Bergen sich nähernd, lief der Weg durch ein Tannicht: in den schlanke» Wipfeln und Aestcn der jungen Bäume pfiff wie »nit leisen Klagetönen und langezogenem Aechzen der Nacht- wind ein unheimliches Lied: als ob die Rächt den in diesen Gründen Gefallenen den Totcnsavg halte: aber es war Wil­derich auch, als ob unter dr» Bäumen Schritte von Zeit zu

Zeit dürres Reisig zerträten; es knisterte, als ob ein Wild scheu durch den Tann brächt.

Ein Wild, das konnte es ja auch sein, obwohl es seltsam gewesen wäre, wenn ein Wild nach all dem Lärm und Schie­ßen der Menschenjagd sich schon jetzt wieder in diese Wegschluch­ten des beginnenden Waldgebirges gewagt hätte!

Wilderich zog vorsichtig eine der Pistolen aus seiner Sattel­tasche hervor und lockerte den Säbel, der von Zeit zu Zeit klirrend an seine Sporen schlug, in der Scheide.

Das Geräusch aber erstarb. Wilderich begann an andere Dinge zu denken, an die Erlebnisse, die so mächtig seine Gedan­ken gesangenhielten: er berechnete die Zeit, die er zu seiner Reise bedurfte, er dachte über die Möglichkeit nach, sich ein andres Pferd zu verschaffen, wenn das feine den Dienst in völ­liger Erschöpfung versagte. So war er an eine Stelle des Weges gekommen, wo er sich zwischen zwei hohen Ufern be­fand. die, oben mit Bäumen bestanden, über feinen Pfad unten tiefe Schatten völliger Finsternis legten. Er warf seinem Tiere den Zügel auf den Nacken und lieh es feinen Weg sich selber suchen, was es, von Zeit zu Zeit gebückten Halses den Boden mit seinen Rüstern anfchnaubend, tat.

Plötzlich stand es still, stierte vorgestreckten Halses in di« Dunkelheit hinein und wieherte wie in Angst und Schrecken laut auf. Gegen Wilderichs Schenkeldruck in seine keuchenden Flanken sträubte es sich mit einem heftigen Rückwärtsprallen.

Wilderich schimmerte etwas Helles, ein Gegenstand etwa von Menschenlänge entgegen, der quer auf seinem Wege lag; aber er sah es nur mit einem halben Blick ehe er Zeit ge­habt. es zu fixieren, fuhr im nächsten Augenblick von dem ho­hen Ufer linksher ein anderer Gegenstand, eine wie rasend sich auf ihn werfende Gestalt im Sprunge herab, saß auf der Croup« seines Pferdes, umklammerte seine linke Schulter und vor den Augen des überraschten Reiters zuckte etwas wie eine Klinge.

(Fortsetzung folgt.)