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Nr. 148. Amts- und Anzeigeblatt für den Obermntsbezirk Calw. W. Jahrgang.

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«liiMlin Mi. L. Aus Samm-Ianzeigc» kommt ein Anschlag von 100°/, Aernspr. g. f

Mittwoch, 2S. Juni 1921.

Ve-uflSPrei.s: In der Etadr mit Lrügerlohn Mk. 12.90 vierteljährlich. Postbezugs- preiÄ Wik. 12.90 mit Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme S Uhr vormittags.

Sberschlefien. OrierrLsrage.

Zer imicrpolitischc Konflikt, der durch die Ermordung des Nnab- Mgigeii Gareis und die daraus hervorgehende Interpellation im Reichstag und bayerischen Landtag zum offenen Ansbruch zu gclan- drohte, hat sich etwas gelegt, obwohl zu befürchten ist, daß er anläßlich der Verhandlungen über die neuen Steuern wieder von neuem aufflammt. Es sollte deshalb heute schon mit allen Mitteln feitlnS der ruhigen Elemente aller Parteien, denen die Existenz unseres Vaterlandes höher steht als Partciintcrrffen, darauf hinge- dlängt werde», daß dieser Kanipf sachlich und von höheren Gc- MMkien als denjenigen des Nur-Egoismus geführt wird. Wir mGn immer daran denken, daß die Existenz unseres Volkes davon abhängt, inwieweit wir als nationale Gesamtmacht, zur Zeit aller­dings nur geistig und moralisch, in der Lage sind, den andauernden offenen und versteckten Bestrebungen unserer- Feinde die deutsche Einheit durch militärischen und politischen Druck sowie durch wirt­schaftliche Zwangsmaßnahmen zu zerstören, cntgegcnzutretcn. Wenn toir uns diese klar in Erscheinung tretende Absicht immer vor Augen Hilten, dann muß sich von selbst eine Dämpfung der inneren Kampf­stimmung einstcllen, und die notwendigen politischen und wirtschaft­lichen Auseinandersetzungen werden eine» Charakter annehmen, der nicht darauf berechnet ist, die Gegensätze zu verschärfen. Auf eine Verschärfung der Gegensätze in unserem Volke warten nämlich unsere Feinde, und arbeiten auch durch eine geschickte Prcsscmachc darauf hin, denn ein Bürgerkrieg oder die Diktatur einer Klasse würde ihnen den dauernd gewünschten Anlaß zum Eingreifen, vielleicht auch zu einerVenmitlung" im Sinne der Trennung der deutschen Volks- ^mime geben.

Tie Absichten unserer Feinde gegen die Existenz des deutschen Volkes werden systematisch im Westen und Osten verfolgt. Nicht «, daß die Franzosen unter Duldung ihrer Verbündete» eine groß­zügige ,Kultur"-Propaganda im Rheinland zur Einführung de: ftmzösischen Sprache führen, das Saargebict mit Gewalt französi- siert wird, auch im Osten will man weiteres deutsches Kulturland «as rauben, und gleichzeitig durch die Wegnahme des oberschlesischen Industriegebiets das gesamte deutsche Wirtschaftsleben durch den Entzug der eigenen Kohlenvcrsorgung vom Ausland abhängig, bzw. konkurrenzunfähig gegenüber seinen Feinden machen. So hat die oberschlesische Frage, derenLösung" jetzt vor der Entschei­dung stehen soll, für uns eine eminent nationale Bedeutung, und wir dürfen nicht versäumen, darauf hinzuweisen, daß die Entscheidung, abgesehen von der äußeren Gesamtlage, wie sie die Entente gegen­wärtig betrachtet, viel davon abhängt, wie man in Paris und Lon­don die Wirkung cii^er für nnS ungünstigen Entscheidung einschätzt. Deshalb ist eine unerschütterlich feste Einheitsfront nach außen hin notwendig. Die Umrisse der beabsichtigten Entscheidung sind schon don der Entcnteprcsse angedeutct worden. Man will das Indu - »riegebiet entwederneutralisieren", d. h. unter die Kontrolle brr Entente stellen, oder aber Polen zu sprechen, und Deutschland das Ausbeutungsrecht zugestchcn. Letztere Lösung hätte aber natürlich einen sehr problematischen Wert ^^"tschland, denn bei jeder politischen Krise würden di« Polen selbstverständlich das Kohlcngebiet sperren, und auch vom Stand- huM der Verwaltung würbe dieses Verhältnis im Hinblick auf die "^gesprochene Dentfchfeindlichkeit der Polen auf die Dauer nicht d Lösungen würden übrigens den Bestimmungen

e Versailler Vertrags strikte zuwiderlausen, was nicht genug be- t«"t werden kann.

achdeni der Polnisch-französische Plan der gewaltsamen Besetzung schulischen Industriegebiets nicht ganz gelungen ist, will man yemend die oben genanntenRechts"-Entschcidungen in Er- Inwieweit diese, die wie gesagt, beide uns aufs Nr und wirtschaftlich schädigen würden, überhaupt

drin u-»"^ngen würden, kann heute noch nicht gesagt werden, irii-m ^ ^"Un ziehen sich wohl scheinbar zurück, bleiben aber orga- !än H cm der Grenze stehen, während sich der deut­

sch! ^ *^ch U"'em Rückzug auflösen muß. Tic Entente Nr »^nze Macht ein, diesen Selbstschutz aufzulösen.

Komma z" ^ am Montag veröffentlichten Geheimbefehl des ßhen ^ alliierten Truppen, des Franzosen Lcrond, ge-

«vd 'da/^ Heidenangst man vor dem deutschen Selbstschutz hat. Hub uni-r!-französischen Angriffe gegen den Selbst- Wie v vermuten, daß auch sie Befürchtungen hegen.

b"ß der ^ Grhelmbefehl LerondS zeigt, befürchtet die Entente, ter Lraet»" ^ Selbstschutz in Obcrfchlesicn sich im Benehmen mit fir P^, ^ Mötzlich zu einem großen deutschen Heere auswächst, das wissen uni, Haufen rennen, und sich womöglich mit den

«ur den 1 »n " verbinden könnte. Diese Angst verursacht nicht ^"»en Eni""l Militärs dauerndes Alpdrücken, sondern der

Zücket neu c, Ma". spricht dämlich schon davon, daß in der

e große Däne gegen die Entente geschmiedet würden,

die von den Bolschewisten Unterstützung fänden. Der seitherige Miß­erfolg der Griechen, die sich übrigens ungeschickterweise in das klein­asiatische Abenteuer haben hincinhetzen lassen, wird auf russische Truppen- und Kriegsmateriakhilfc zurückgeführt. Das Orientprob­lem liegt der Entente überhaupt im Magen. Es ist den Alliierten aus kricgstechnischen und namentlich politischen Gründen nicht mög­lich, den Orient mit Gewalt zupazifizieren", wie man es mit dem deutschen Industriestaat, der einen viel feineren, und daher leichter zerbrechlichen Organismus besitzt, gemacht hat. Man fürchtet näm­lich in diesem Falle einen Aufstand des gesamten Orients von Aegyp­ten bis Indien, und den niederzuschlagcn würden die Engländer und Franzosen nicht sogleich fcrtigbringen, abgesehen von der Gesqhr, daß namentlich die französischen Truppen dabei Opposition machen könnten. Also wird, namentlich auch in Berücksichtigung der russisch- türkischen Verbindungsmöglichkeit verhandelt. Die Türken wollen aberSclbstbestiminungsrecht" ihres Landes, und das ist doch ein Völkerrcchlsparagraph, der nur für die Entente und ihre Sippe bestimmt ist, also auf andere Völker gar nicht anwendbar ist, wenn nicht der ganze schöne Weltherrschaftstraum der Angelsachsen und Nvmanen in einer Fata Morgana endigen soll. Wie die Orientsrage angesichts derHalsstarrigkeit" der Türken enden soll, läßt sich heute noch nicht übersehen. Das Feuer im Orient und Rußland schwelt fort, und daher ist die Entente bemüht, den deutschenBrandherd" im Osten durch Entwaffnung des deutschen Selbstschutzes und durch die widerrechtliche Ausrcchterhaliung der Gewnltmaßnnhmen im We­sten zu isolieren. O. 8.

Fortdauer der polnischen Gewalttaten.

Berlin, 29. Juni. ImTageblatt" stellt der deutsche Plcbis zitkommissar, Dr. Urbanck, fest, daß das okcrschlesische Räu- muugsabkommen durch die gemeldeten polnischen Angriffe auf den Bahnhof von Gleiwitz und auf Beuthen von den Polen gebrochen sei und verlangt, daß die interalliierte Kommission diesen Treubruch sühne, besonders da in der letzten franzö­sischen Note an die Reichsregierung betont wird, daß es jetzt vor allein darauf ankomme, das Prestige der interalliierten Kommission wieder hcrzustellen.

Oppeln, 28. Juni. Nach dem Abzug der Engländer aus Eleiw'tz setzten die polnischen Schießereien wieder ein. Die Insurgenten besetzten die Wagenwerkstätte der Eisenbahn, die staatlichen Hüttenwerke und die Stahluhrenwerke. Der deut­sche Selbstschutz leistete energischen Widerstand. Die deutschen Arbeiter bewegten demonstrativ die Engländer und Italiener zum Eingreifen. Diese feuerten nur blind auf die Polen. 4 deutsche Selbstschutzleute und 2 Frauen wurden getötet.

Tatsächliche Räumung des AufstandsgeLiets durch die Polen?

Berlin, 29. Juni. Wie derVorwärts" aus Oppeln meldet, haben nach bis Dienstag nachmittag vorliegenden Nachrichten die Polen tatsächlich begonnen, das von ihnen besetzte Gebiet zu räumen. Gleiwitz und das Industriegebiet um Hindenburg init der Stadt Hindenburg selbst sind frei, jedoch noch nicht passierbar. Sämtliches zur Verfügung stehende deutsche Eisen- Lahnmaterial wurde von den Polen mitgeschleppt, sodaß bisher noch jede Möglichkeit fehlt, den Eisenbahnverkehr wieder ein- zulciten. Die Polen haben ihr gesamtes Kriegsmaterial auf der Eisenbahn zurücktransportiert.

Reue Drohungen der Polen.

Rativor, 28. Juni. Hier eintresfende Flüchtlinge berichten, daß die Polen im Kreise Rybnik neue Verstärkungen zusammen­ziehen. Ueberall setzt erneuter Terror ein. Die Polenführer kündigen für den Fall ungünstiger Entscheidung den verschärf­ten Kampf an.

Französisches Dementi des

Lerondschen

Geheimberichts.

Berlin, 28. Juni. Eine Berliner Zeitung hat am 22. Juni abends einen angeblichen Geheimbericht des Generals Lerond an die französische Militärmission in Berlin veröffentlicht. Der französische Botschafter hat hierzu dem Reichsminister des Aeußern ein Schreiben überreicht, in dem er erklärt, daß dieser Bericht in allen Punkten gefälscht sei. Dieses Dementi war vorauszusehen, was aber noch lange nicht besagt, daß es keine Lüge und der Geheimbericht tatsächlich gefälscht ist.

*

Auch im neubefetzten Gebiet schärfste französische Gewaltherrschaft.

Berlin 29. Juni. Nach einer Meldung derTäglichen Rund­schau" aus Düsseldorf sind im neu besetzten Gebiet nach einer neuen Verfügung des kommandierenden Generals des Düssel­dorfer Brückenkopfs vor der Genehmigungserteilung zu einer Versammlung die in dieser zu haltenden Reden der Kesatzungs-

behörde oorzulegen. Und da glaubt man noch an die Aus­hebung der Sanktionen.

Das Programm der türkischen Nationalisten.

Paris, 28. Juni. Bckir Sami Bey der gestern in Paris angekommen ist, hat einem Vertreter desTemps" erklärt, er selbst habe seine Demission eingcreicht. weil das von ihm unter» zeichnete Londoner Abkommen zwar grundsätzlich angenommen, jedoch für unvereinbar mit den zwischen der Negierung und Nationalversammlung von Angora getroffenen Abmachungen befunden worden sei. Die Nationalversammlung habe nun­mehr Frankreich gegenüber Vorschläge machen wollen, die wie­derum er, Bekir Sami Bey, nicht habe unterzeichnen können. Wenn in Angora die Unversöhnlichen am Ruder wären, wie man behaupte, so würde er nach Europa gekommen sein. Die Beziehungen Angoras zu Rußland seien nur freundschaftlicher Art und es gebe im Augenblick zwischen den Beteiligten reinen Bündnisvertrag. Immerhin habe Rußland die türkischen For­derungen anerkannt. Aus den Abmachungen, die immer das politische Programm Angoras bleiben würden, führte Bekir Sami Bey folgende Bestimmungen an: Die Entscheidung über Thrazien muß auf dem frei ausgesprochenen Willen der Be­völkerung beruhen. Die Sicherheit Konstantinopeb'. und des Marmarameers muß gegen jeden Angriff geschützt sein, was nicht hindert, daß die Meerengen dem Welthandel und dem internationalen Verkehr ossensteheii müssen.

Die Entente und der griechisch-türkische Konflikt.

London, 28. Juni.Daily Lhronicie" schreibt, angesichts der Haltung der griechischen Regierung seien jetzt die Alliierten jeder Verpflichtung bezüglich des Schicksals der griechischen Truppen in Kleinasien enthoben. Man müsse jedoch den Grie­chen Zeit gewähren um zur Vernunft zu gelangen. Auch der Angora-Regierung müsse vollkommen deutlich gemacht werden, das; die Alliierten ihr Verhalten nicht billigen können. Das ist ja der reinste Eiertanz.

MW« des eilMSen BtWrkitersitkikH

Verständigung durch Vermittlung der Negierung.

London, 27. Juni. Reuter. Die heute abend abgehoUene Konferenz zeigte, daß die Bergwerksbesitzer sich über die Löhne während der Zeit des wirtschaftlichen Niedergangs sowie über das Verhältnis zwischen Gewinn und Löhnen, wenn ein wirt fchaftUcher Wiederaufschwung erfolgt, geeinigt haben. Das Abkommen soll bis zum Dezember 1922 gelten. Wenn die Re. gierung eine Beisteuer gewährt, werden die Führer den Berg­arbeitern die Annahme des Abkommens empfehlen. Die La, ist noch ungewiß, da die Führer die Wiederaufnahme der Ar­beit nicht ancidnen können, bevor sie sich mit den Bergarbeitern besprochen haben.

London, 28. Juni. ' (Reuter.) Amtlich. Der Bergarbeitcrftrcik ist bcigclcgt.

London, 29. Juni. Die Beilegung des Kohlenarbeiterstrciis findet in der gesamten gestrigen Abendpresse größte Beachtung. Die Blätter melden, daß die Bergarbeiter die Arbeit sofort wieder aufiiehmcn wollen. Es fehlt jetzt nur noch die Ge> nehmigung des Parlaments für die Beihilfe von zehn Millionen Pfund Sterling, die Lloyd George bei den gestrigen Verhand­lungen den Bergarbeitern erneut angeboten hat. Die Mit­glieder des Vollzugsausschusses der Bergarbeiter erklärten ge­stern nachmittag, daß die Mehrzahl der Arbeiter am Montag wahrscheinlich die Arbeit wieder aufnehmen werde. Die Berg­arbeiter haben, wie berichtet wird, einer sofortigen Herab­setzung des augenblicklichen Tagelohns um zwei Schilling und einer weiteren Verminderung um sechs Pence im August und weiterer sechs Pence im September zugestimmt. Danach tritt das dauernde Abkommen in Kraft.

Zur auswärtigen Lage.

Dis deutsch-französischen

WiedecaufbauverhaNdlungen.

Paris 28. Juni. Ileber die heute begonnenen Beratungen betreffend die Ausführung des Londoner Abkommens ist folgen­der amtliche Bericht ausgegeben worden: In Fortsetzung der Wiesbadener Besprechungen haben heute die Verhandlungen in Paris begonnen. Teilnehmer waren auf deutscher Seite Staatssekretär Bergmann und Präsident Euggenheimer, aus französischer Seite Minister Loucheur und aus den beteiligten Ministerien die Herren Scydoux, Tanery und Cheysson. Be­raten wurde die Frage der Restitutionen und Ersatzlieferungen gemäß einer Anregung der Reparationskommission. Die Ver­handlungen über diesen Gegenstand werden morgen fortgesetzt werden. Morgen nachmittag wird über die Lieferung von Materialien verhandelt werden.