kalw im Jahr
Bemerkung,,
V emerkungen
t: Gös,
>ird diese auf Ss» GkMiirdriÄ An seiner Nck Leonhard »»! er machte aus die >es Herrn hnhaft sei. » >a dieser doch eil Wohnsitz ln Hiss« eien lediglich di! «rr Mösle all jewählt. — D« tokoll von sei»« ; in Call» dd berhältniSiiHi! d- und K»s> i und auch Wenn die
eine Nieder u lassen, f dem Me» war vom Bei Diese «> in den Stödtei u. ms d«ken Schlacht- u«d ei auch zu de- c aufzutreibeir >iack zur Nachfrage p
fe man »iiht meycr u»d niesen dan>»!
anntgadi ! tzgereie» der stbaumeijt^ als EM
ingestellt z die Antrag del AnschaDl artothek sie - der allea stung eia« nd die A» iernzwvke" inrde üdü idungS
Lorsihmde nnhiltaO Aemeiude- >eitcil u»^ chfühnMS nieseut soldungi sich
!eit aus
«knderniasseu angefttzt': Gehaitsgruppen bis zum 35. Lebens
jahr 14, über 35 Jahre 18 Kalendertage; Gruppe VI—VIII: bis zum ög Lebensjahr 18, bis zum 35.: 20 und darüber 24 Tage'; Grupp« ^ji-Xll: bis zum 35.: 24 und darüber 28 Tage; für Gehilfen usw. 12 für Schretbfräulein 10 Tage. Diese Regelung gilt vorläufig für dieses Jahr. Ein besonderer Aufwand soll dabei — etwa durch Ersatz für einen Beamten — möglichst nicht entstehen. Für auswür- iige Dienstverrichtungen erhalten die Beamten die verordnungsmäßigen Diäte» und die Reisekosten, ausgenommen der Ortsvorsteher. Sachbezüge (Wohnung, Heizung, Licht, Koks, Dienstkleidung usw.s werden auf die Besoldung in Anrechnung gebracht. Aus Gründen der Sparsamkeit haben nur noch die Schutzmannschaft und du Ratsdiener Uniform zu tragen; die Amtsdiener führen die Mütze. Die Besoldungsgruppen: inteilung erfolgte unter Berücksichtigung der Vorbildung und des Aufgabenkreises, wie bei den Staatsbeamten. Für die Gruppen VII-IX ist das Bestehen einer einschlägigen Nachprüfung erforderlich. Es sind im ganzen 12 Gehaltsgruppen, deren jede in 7 bzw. 9 Stufen vom Anfangsgehalt bis zum Endgchalt (dieser Gruppen) aufstcigt. Gruppe II: Der Schuldiencr an der Mädchenschule, der Vorarbeiter; III: Schutzleute, Amtsdiener; >V: der dicnstaufsichtführende Schutzmann und die vom Gemeinderat M.berufsmäßig ausgebildet" anerkannten Schutzleute, Vauaufschcr, Wschbeschauer; VI: Maschinenmeister im Elektrizitätswerk, GaS- mrister; Vll: StadtschultheißenamtSsekrelär, Stadtpflegebuchhalter; M: Stadibaumeister bis 31. 3. 21, der Verwalter der technischen Wirke usw.; IX: Stadtpfleger, Stadtbaumeister. Bet Regelung d:r rinzelnen Gehälter wurde nicht nur den allgemeinen, sondern auch denpersönlichen Verhältnissen Rechnung getragen. Die Dienft- ikzüge der hauptberuflichen Beamten setzen sich zusammen aus dein Grundgehalt, dem Ortszuschlag (Ortsklasse v, abgestuft nach dem Betrag des Grundgehalts), dem Tcurungszuschlag (nach der Ortsklasse) KV Proz. vom 1. Januar 21 ab, bis dahin 50 Prozent, und der Kinderzulage: bis zum 6. Lebensjahr 40 Mark monatlich, bis zm 14: 50 Mark und bis zum 21.: 60 Mark. Die
Beisetzung der Gemeinde in eine höhere Ortsklasse vollzieht von selbst auch die entsprechende Erhöhung der Bezüge. Innerhalb der Gehaltsgruppen findet ein Vorrücken von Stufe zu Stufe alle 2 Jahre von sich aus statt. Beim Vorrückcn in eine höhere Gehaltsgruppe erhält der Beamte den nächsthöheren Gehalt der neuen Gmppe. Beamte, die den Endgehalt ihrer Gmppe erreicht haben, können unter besonderen Umständen in die nächsthöhere verseht werden. Beim Merket;» in den Dienst einer anderen Körperschaft wird das 2:- soidungsdienstalter angerechnet. Weiterhin wurden Bestimmungen über die Festsetzung des Besoldungsdienstaltcrs, über die Entlohnung der Gehilfen und nebenberuflichen Angestellten, betr. der Gratial- cmpsönger u. a. getroffen. Im Anschluß an die Gehaltsrcgelung fand eine längere Besprechung über die Einklasfierung und Neugliederung der Schutzmannschaft und die Behandlung einiger persönlicher Angelegenheiten statt. Zum Schluß wurde die Gehaltseinstufung des Stadtvorstandes beraten. Sie erfolgte in Gruppe XI, außerdem wurde, als AmtsaufwandsentschLdigung eine Summ« von jährlich AM Mark eingesetzt, für besonderen AmtSaufwand (nicht liquidier- .bare Auslagen,^Dienstreisen usw.) Den vollbeschäftigten Beamten, .welche zugleich Landwirtschaft betreiben, wird der Teuerungs- Zuschlag angemessen gekürzt. Eine weitere Kürzung tritt ein, wo ein Zandwirtschaft betreibender Beamter als nur zu einem Bruchteil in seinem Amt beschäftigt anerkannt wird.
Ein württenrbergisrher Konzertbmrd.
Nach der Gründung einer Theatergemeinde ist nun von verschiedenen Vereinigungen, die sich die Pflege edler Musik zur Aufgabe Aachen, ein württ. Konzertbund gegründet worden, der den musik- liebrndeu Kreisen^ ermöglichen will, zu mäßigen Preisen Konzerte besuchen zu können. Zugleich sollen auch die Künstler vor finanziellen Mißerfolgen bewahrt und dem Uebermaß der Konzertveranstaltungen Einhalt getan werden.
ZahresversammlttngdesSchveinermerstervevbands.
Der Württ. Schreiner meisterverband, einer der stärksten Handwerkerverbände hält am Sonntag, den 3. Juli Zs. von vorm. 10 Uhr ab im Konzerthaus Ravensburg seine Jahresversammlung ab. Die Beratungsgegenstände umfassen Unfallverhütungsvorschriften, Pflichtorganisa-
4») Der Kampf im Spessart.
Erzählung von Lev in Schücking.
„Der Mann will nicht zu Ihnen, Herr General," fiel der gediente sich entschuldigend ein, „sondern zum Herrn Schulisch, deshalb habe ich ihn heraufgeführt."
Duvignot sah von einem auf den anderen.
»To siihrt ihn zum Schultheißen!" antwortete er und wandte sich einer Flügeltür zu, die in sein Zimmer führte. Wilderich Mug das Herz schon von der Angst befreit hoch auf, er folgte fl'sch gehenden Bedienten unmittelbar hinter dem General
»Wo steht Eure Halbbrigade in diesem Augenblick?" fragte w,er, von seiner Tür sich plötzlich um- und wieder zu Wil- dench wendend:
N "be ist in Hanau angekommen, Citoyen General!" versetzte
dsrich auf gut Glück, da er fühlte, daß er mit seiner Antwort keinen Augenblick zögern dürfe.
„Wann?"
»Testern abend'
»Zn Hanau?"
»3» Befehl!"
»Wie heißt Euer Divisionsgeneral?"
«Aey.
Und Eure Halbbrigad« sührt?"
WiH> ^ ba Rive!" antwortete in steigender Beklemmung »usstoßead ^ mit dem Mut der Verzweiflung her-
»Was habt Ihr bei dem Schultheißen zu melden?"
W'lderich stockte jetzt.
raden einen Brief von einem gefallenen Kame-
^ Gingen, der mich bat, ihn sofort zu überbringen, da B m> Verzüge sei l" sagte er endlich.
tio» des Handwerks Reichsardeiisiarif und Wiederaufbauarbeiten.
Zur Einführung der Sonntagsfahrkartsn.
Vom 3. J»li ab werden in beschränktem Umfange Sonntags- karten mit Preisermäßigung versuchsweise ausgegeben, ui» den Bewohnern großer Städte den Besuch von nahegelegenen Erholungsorten zu erleichtern und Gelegenheit zur Ausspannung und Kräftigung zu gewähren. Die Sonntagskarten werden als Sammslkartcn für Hin- und Rückfahrt in der 3. und 4. Wagenklaffe der Personenzüge nur für Stuttgart Hauptbahnhof ansgegcben. Es sind 10 Entfcr- nungsgrenzen gebildet. Auch bei den Fahrkartenausgaben Stuttgart West, Cannstatt und Untcrtürkheim sind die Karten zu haben. Will der Reisende aber über den Hauptbahnhof fahren, so hat er bei der Hin- und Rückfahrt bis und ab Stuttgart Hbf. besondere Fahrkarten zu lösen. Außer an Sonntagen werden die Fahrkarten auch an den bürgerlichen Feiertagen ausgegeben. Sie können schon am Tage vor einem Sonn- oder Festtage gelöst und auch zum Antritt der Hinfahrt an diesem Tage, jedoch erst von 4 Uhr nachm, an, benutzt werden. Die Rückfahrt muß auf der Ziclstation der Fahrkarte spätestens um 12 Uhr mitternachts, von UnterwegSsiationen mit einem Zuge angetreten werden, der die Zielstation um 12 Uhr Mitternacht verläßt. Der Uebergang von Eil- in Schnellzüge ist ausgeschlossen.
Wollen Sie das
„Calwer Tagblatt" im nächsten Vierteljahr lesen,
dann bestellen Sie
noch heute bei Ihrem Postamte das „Lalwer Tagblatt" für das 3. Quartai 1921.
Sie erhalten dann
unsere Zeitung pünktlich zugesicllt.
Verzinsung der Steuern.
Ueber die Pflicht zur Verzinsung geschuldeter Reichs-Stcucr- bcträge herrscht, wie sich täglich zeigt, in weiten Kreisen der Steuerzahler noch große Unklarheit. Da gegenwärtig die Umsatzstencr- beschetde für das Kalenderjahr 1920 und die Anforderungen zur Bezahlung der vorläufigen Einkommensteuer für das Rechnungsjahr 1921 ausgegeben werden, die zum Teil aber auch schon vor einiger Zeit auSgegeben worden sind, wie z. B. in Calw, dürfte es nicht unangebracht sein, hierüber einiges zu sagen.
Die Verzinsung der Reichssteuern ist neu. Bei den Landcsstcuern ist sie noch nicht eingeführt. Die ReichsabgaSenordnung vom 13. Dezember 1919, die nur für Steucm gilt, die ganz oder zum Teil zugunsten des Reichs erhoben werden, Zagt im § 104: „Wird eine Zahlung, die nach den Steusrgesetzen zu leisten ist, nicht rechtzeitig entrichtet, so sind, soweit nichts anderes vorgeschrieben ist, Zinsen zu fünf vom Hundert von der Fälligkeit an zu bezahlen." Unter Fälligkeit ist der Zeitpunkt zr verstehen, bis zu dem die Steuer nach dem Wortlaut des Bescheids oder der Anforderung zu bezahlen ist. Im Umsatzsteuerbescheid steht z. B. auf der Rückseite im 2. Absatz von oben, daß der Betrag innerhalb zweier Wochen nach Zustellung oder Bekanntgabe des Bescheids einzuzahlen, bei späterer Einzahlung vom Ablauf der Frist ab mit 5 v. H. zu verzinsen ist. Das heißt, daß man die Umsatzsteuer, wenn man heute den Bescheid bekommt, innerhalb 2 Wochen zu bezahlen hat. Wer das nicht tut, muß die ganze Steuerschuld von dem Tage ab, der nach Ablauf der 2 Wochen beginnt, mit 5 v. H. Przinseir. Ganz unbeachtet bleibt bei vielen zu ihrem eigenen Nachteil auch die weitere Bestimmung in dem Bescheid, daß Steuerbeträge von über 1000 voin 1. April ab auch dann mit 5 v. H. zu verzinsen sind, wenn die Steuer erst nach diesem Tag festgestellt und angefordert wird. Viele meinen deshalb, ste seien keine Zinsen schuldig und weigern sich, sie zu bezahlen. Das tst natürlich ein großer Irrtum und führt zu Unannehmlichkeiten für den Betreffenden, weil die Zinsen eben, wenn sie nicht gutwillig bezahlt werden, zwangsweise beigrtrieben werden müssen. Bei Beachtung dieser Bestimmung, die sich auf § 37 des Umsatzsteucrgefetzes stützt, erspart inan sich viel Aerger und Geld.
„Seid Ihr deshalb Eurer Abteilung von Hanau hierher zuvorgeeilt?"
„Zu Befehl, Citoyen General!"
Der General trat auf die Schwelle der Tür, welche der Bediente ihm unterdes dienstfertig aufgeworfen hatte. Wilderich sah ihn schon mit unsäglich! Erleichterung im nächsten Augenblicke verschwinden; aber der General sagte, halb den Kopf zuriickwendend, mit einem kalt trockenen Tone: „Folgt mir!"
Wilderich konnte nicht anders als gehorchen. Er trat in das große, nach vorn auf die Straße hinausgehende Zimmer, das Prunkgemach des Hauses, das jetzt dem Kommandanten als Empfangszimmer diente. Der General winkte ihm mit der Hand, dem Fenster näher zu treten, dann sagte er: „Gebt mir den Brief Eures gefallenen Kameraden."
„Citoyen General, Sie werden mich entschuldigen; ich habe dem Sterbenden gelobt, ihn nur dem Schultheißen selbst —"
„Ihr seid sehr gewissenhaft, mein lieber Exempt von den dritten Chasseurs zu Pferde! Ich achte das. Geht also hinauf, Euren Brief dem Schultheißen zu übergeben; da ich jedoch ein wenig neugierig geworden, was in dieser Depesche sein mag, die so eilig zu bestellen ist, so werde ich dabei sein. Hierher!"
Der General verließ das Zimmer wieder, schritt über den Vorplatz draußen der Treppe in das zweite Stockwerk zu, und nachdem er mit Wilderich oben angekommen, klopfte er an eine Flügeltür, welche umnittelbar über der unten in seine eigenen Zimmer führenden lag.
Noch bevor er ein „Herein!" vernommen, öffnete er, winkte Wilderich, den er voraufgehen ließ, einzutreten und trat selbst ein.
Der Schultheiß Vollrath bewohnt« den über des Generals Empfangszimmer liegenden Raum, ein weites Gemach, daran den Wänden ringsum bis zu dreiviertel der Höhe mit
I» den Einkommensteuer-Anforderungen sin» dir Tage, ois zu denen bezahlt werden soll, besonders bezeichnet. Soweit die einzelnen Raten bis zu diesen Tagen nicht bezahlt werden, sind sie je vom folgenden Tage ab mit 5 v. H. zu verzinsen. Im übrigen ist z» empfehlen, wegen der Berechnung und Höhe des zu zahlenden Zinsbetrags sich an die Kasse zu wenden, bei der die geschuldeten Stenern zu zahlen sind.
Die staatliche Tuberkulosefürsorge.
Dem Landtag ist nun ein zweiter Nachtrag zum Etat für 1921 zugcgangen, der für das Gesundheitswesen 1 Million Mark anfordert, darunter 200 000 Beitrag an den Verein für Volksheilstätten zur Errichtung einer Kinderheilstätte. In t«r Begründung wird darauf hingewiesen, daß 1915—18 die Zahl der Todesfälle an Lungentuberkulose wieder stark gestiegen ist.- 1914 starben 2777, 1918 3652 Menschen in Württemberg an dieser Krankheit. Die Widerstandskraft der von der Krankheit bedrohten Volkskretse ist infolge der mangelhaften Ernährungs- Verhältnisse bedeutend schwächer geworden. Im Jahre 1919 ist die Sterblichkeit an Lungentuberkulose wieder etwas zurückgegangen. Von 3505 Todesfällen, die im Lande gezählt wurden, entfielen 3421 auf die bürgerliche Bevölkerung, 84 auf Militärpersonen. Es wird beobachtet, daß Tuberkulose-Erkrankungen namentlich unter den Kindern in verstärktem Maße auftreten. Nach den Feststellungen der Tübinger Kinderklinik sind 30A der Kinder tuberkuloseangesteckt, 10^ klinisch tuberkulose-krank, 22nz dieser letzteren leiden an nicht heilbarer Lungentuberkulose. Die Krankheit hat nach dem übereinstimmenden Urteil der Aerzte bei Kindern wie bei Erwachsenen an Bösartigkeit zugenommen. Durch die angeforderte Summe von 1 Million Mark sollen in sämtlichen Oberamtsbezirken Tuberkuloseftirsorgestellen errichtet werden, deren durchschnittlicher Jahrssauswand auf je 25 000 errechnet ist, wozu ein staatlicher Zuschuß von je 10 000 »4t für eine Stelle erfolgen soll. Die Fürsorgestellen sollen an die Jugendämter angeschlof- sen werden. Zur Erweiterung öffentlicher Krankenhäuser für die Aufnahme Schwcrtuberkulöser sind 100 800 und als Beiträge zur Herstellung von Walderholungsstätten, Waldschulen, Luft- und Sonnenbädern 60 000 -4t vorgesehen. Die Kinder- heilsiäte in Tübingen soll in der Nähe der dortigen Chirurgischen Klinik errichtet werden. Der Verein für Volksheilstätten, der diese bauen will, wird durch staatliche Beiträge, für 1921 mit 200 000 »<t, zu diesem Zweck unterstützt.
*
(SCV.) Unterjcttingcn, OA. Herrcnberg, 27. Juni. In letzter Zeit wurde hier eine Dreschgenossenschaft gegründet, der sofort 80 Mitglieder bcitraten.
(SCB.) Stuttgart, 27. Juni. Die Anschlagsäulen kündigen zwei öffentliche Protestversammlungen der Arbeitsgemeinschaft der Mietervereine von Groß-Stuttgart „zur Abwehr der seitens der Stadt geplanten Mietzinserhöhungen bei den städtischen Kolonien und Notwohnungen" auf Dienstag abend in Dinkcl- ackers Saalbau hier und im Saal des Schwabenbräus in Cannstatt an. Die Mieterschaft ist in starker Unruhe, da sie eine große Gefahr Heraufziehen sieht. Sie fürchtet eine allgemeine Mietzinserhöhung, wenn die Steigerung der städtischen Wohnungen durchgeht. !
(SCB.) Heilbronn, 27. Juni. Die Baulose für die Staustufen Horkheim und Kochendorf wurden an die Firmen Baresel und Dykerhoff-Wiedmann vergeben. Die Arbeiten für den Beginn der Bautätigkeit sollen demnächst in Angriff genommen werden. Man hofft, sämtliche Erwerbslose unterzubringen.
(SCB.) Vom Zabergäu, 27. Juni. In verschiedenen Orten des Zabergäus ist die Ernte der Wintergerste bereits in vollem Gang, Die Getreidefelder stehen Prächtig.
Mutmaßliches Weiter am Mittwoch u. Donnerstag.
Die Störungen nehmen zu. Am Mittwoch und Donnerstag ist vorwiegend trockenes aber schwüles und mit Gewittern verbundenes Wetter zu erwarten.
Für die Schriftleitung verantwortlich: Otto Seltmann, Calw Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckeret. Calw
Bücherrepositorien besetze war. Ueber ihnen standen vergilb:; Gipsbüsten, an den Wänden oben hingen eine Reihe alter Familienbilüer; ein paar Lehnsessel, Stühle mit hohen roh- geflochienen Rückenlehne» und ein paar Tische mit Büchern und Schriften und Aktenstößen darauf waren die ganze bescheidene Einrichtung dieses Wohngemachs, das nur an der Wand zwischen den beiden Fenstern den strengen und fast düster» Eindruck, den es machte, verleugnete. Hier hingen, wie es schien, allerlei Jugend- und Freundschaftserinnerungen des alten Herrn, zwei Pastellbilder von jungen Frauen, Silhouetten in runden Glasrähmchen, ein Bilbwerk ans Haararbeit, das einest Tempel mit einer Tränenweide darstellte, und darunter eine alte, sehr vergilbte Seidenschleife in einem noch altern, noch vergilbter» Jmmortellenkranze.
Der Schultheiß Vollrath war ein Mann von über sechzig Jahren. Auf seinem Gesicht sprachen zwei hervorstechende Züge den ganzen Charakter des Mannes aus. Die hohe und breite Stirn verriet seine Intelligenz und der weiche Mund eine unendliche Gutmütigkeit, eine gefährliche Gutmütigkeit, wenn man anders das schmale, so wenig ausgebildete Kinn als Zeichen jeglichen Mangels an Energie deuten durfte. Er hatte das dünne spärliche Haar hinter die Ohren zurückgestri- chen, ein schwarzes Käppchen vertrat die Stelle der großen gepuderte» Perücke, die jetzt auf einem der Aktenstöße vor ihm lag. So saß er an seinem Schreibtisch, die Stirn auf den Arm gestützt, wie in Sinnen verloren, mit der linken Hand wie in träumerischem Spiel die goldene Tabatiere drehend, die vor ihm lag. Bei dem hastigen Eintreten der zwei Männee fuhr er wie aufgcschreckt empor.
„Generali Duvignot". sagte er, diesem entgegenschreitend, „Sie sind es, und wen bringen Sie da?"
(Fortsetzung folgt.)