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Amts- und AuzeigeblaLL für den QLerarntsLeäirlr Casm.

86. Jahrgang.

^,L.i>>una«wei,e: Smalio-chewUch. AnzeigenpniSr Dt- kl-intp-ItigeS-ll-MPs!!.

AUl-mm WI?2. Auf Sanim-I-nj-ige» kommt «in Zuschlag von wo»/« N-rnspr. !>.

Freitag, 24. Juni 1921

Bezugspreis: In der Ltndt rnit Trägerkobn Mk.12.90 oierteliührUch. Postbezugs- preiä Ml. 12.00 mir Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme S Uhr vormittags.

Ni Mimte mid die «MW im Osten.

Die Pläne der Bolschewisten im Osten.

Lendon, 23. Juni. Wie dieMorning Post" aus Reval «Mt. ist in Moskau der dritte Kongreß der dritten Jnier- mtionllle eröffnet worden. Der augenblickliche Vorsitzende, Lmowjew, erklärte Vertretern der ausländischen Presse, das Programm des Kongresses sehe eine Offensive des Proletariats i» «eher Zukunft vor. Einer der wichtigsten Punkte des Pro­lamins fei die Zusammenfassung aller Kräfte auf die Pro- piganda- »nd Revolutionstätigkeit im Osten. In einer vor Eröffnung des Kongresses gehaltenen Rede erklärte der Volks­kommissar Trotzig: Wir müssen mit revolutionärem Keifte nicht nur den Westen bearbeiten, sondern auch den Osten und «or allem die östlichen Kolonien der Großmächte, ans die der Kapitalismus augenblicklich seine Hoffnung baut. Wir haben unsere Illusionen bezüglich des unmittelbaren Ausbruchs der Weitreoolutioii begraben. Der kommende Kampf wird ein blu­tiger sein. Die Frauen werden nicht die passive Rolle von Pjlegerinnen und barmherzigen Schwestern ausüben, sie werden mit den Männern in den ersten Reihen des Proletariats tämpfen.

Die Angst Englands vor dev bolfchewlstisch- tiirkischen Freundschaft.

London, 23 Juni.Daily Marl" meldet aus Konstantinopcl dis Lnlunft des neuen bolschewistischen Botschafters bei der türkischen na­tionalistischen Regierung in Angora mit einem Gefolge von 56 Per­sonen. Ter Entsendung der russischen Mission wird angesichts der Drohung Angoras mit einer englandfeindlichcil Politik im Orient be­sondere Bedeutung beigcmeffeu.

Die englischrn Ausgaben sUv den Krieg irr Rußland.

London, 24. Juni. Im Unterhaus teilte gestern Sir Robert Home mit. daß die gesamten Kosten seit dem Waffenstillstand für Operationen zu Lande und zu Wasser in Rußland ein­schließlich der Ausgaben für Flüchtlinge in ^ Südrußland etwa NMM Pfund Sterling betragen.

Rußland will als ssuverönsr Staat anerkannt ^ wevden.

London, 23. Juni.Daily Telegraph" meldet, daß Krassin »m «ne Persönliche Unterredung mit Lloyd George nachgcsucht habe. Er Hede jetzt deu Auftrag erhalten, darauf zu bestehen, daß der Sovjet- ngierung die endgültige Anerkennung einer gesetzlich bestehenden son- deiölien Macht zuteil werde.

Möglichkeit eines Zusammenbruchs des polnischen Staats?

Basel, 23. Juni. Aus Wien wird demStuttg. Neuen Tagbl." Meldet: In Polen verschärft sich die Krise zusehends. . Man spricht dort bereits allgemein von einem Zusammenbruch des Staates. Eine Zweiteilung des heutigen Polens wird noch als die günstigste Lösung etrachtet. Hier eingetroffene polnische Finanzleute sagen die völlige Mertung der pslnischen Valuta in nächster Zeit voraus. Diese Mfsung wird nicht nur mit den innerpolitischsn Zuständen begrün- e, sondern auch mit der sicher zu erwartenden Abbröckelung kleiner k Mteile an Deutschland und Rußland nach Inkrafttreten der in- mationalen Sowjet-Handelsverträge. Man wird diese Nachricht ^-größter Vorsicht aufzunehmen haben, denn vorläufig glauben ls daß die Entente, besonders aber Frankreich, die Polen

° .Pufferstaat" bzw. Bundesgenosse» aufgeben wird, wenn nicht Mnz triftige Gründe (Orient und asiaüschc Frage) sic dazu zwingen.

bolschewistische Beteiligung beim verschwinden amerikanischer Dampfer.

23- Juni. Zu dem Verschwinden dreier amcrikani- loim» im Atlantischen Ozean gibt die Polizei jetzt be- - ' ^ vor 18 Monaten bei der Durchsuchung des v iMuarticrs des Verbandes russischer Arbeiter in den Ver- worb-^ Staaten und in Kanada Schriftstücke beschlagnahmt ^"kn hervorgehe, daß die amerikanischen Schiffe ?"'2 auf offener See beschlagnahmt und nach Sowjet- m« werden sollten. Man wird diese Nachricht

brvßter Vorsicht anfnehmen müssen. ""

§ki-b».'"'/r,wieder eine Hinausschiebung des P-M Amerikas mit Deutschland.

leidet m 2Me dieChicago Tribüne" aus Washington

^ ^ gemeinsamer Sitzung vom Repräsentantenhaus und jj, m/s 1^" auf Betreiben der Mitglieder des Repräsentantenhauses klärt Porter, die den Friedcnszustand mit Deutschland er-

rurückgchM worden.

Amerikanische Demonstrationsfahrt

Berlin o» -> ""ch Australien.

öaag o» ' DenrBerliner Tageblatt" wird aus

S meldet: Aus Sidney wird berichtet, daß das amerika­

nische Pacific-Gcschwader demnächst in Australien einen Besuch abstaticn wird. Diese Meldung trifft sicherlich nicht ohne Ab­sicht im Augenblick des Zusammentritts der britischen Neichs- konserenz in London ein. Diefriedeilsfreundlichen" Ameri­kaner tun alles, um Japan hcrauszufordcrn.

Amerika der Weltbankier.

Paris, 23. Juni.Chicago Tribüne" teilt aus Washington mit, daß nach Erklärungen des Schatzamtes der gesamte Goldbestand der Ver.' Staaten in privater und öffentlicher Hand gegenwärtig an­nähernd Milliarden Dollar beiragc. Das seien etwa zwei Drille! des gesamten GoldvorratcS der Well. Das war das Ziel des Welt­krieges.

Die australische Arbeiterpartei gegen die Erneuerung des englisch-japanischen Bündnisses.

Melbourne, W. Juni. Die australische Arbeiterpartei hat eine Entschließung gegen die Erneuerung des englisch-japanischen Ver­trags angenommen.

Die Rsichsregierrmg «nd der RLumungsplan.

Berlin, 24. Juni. LautVossischrr Zeitung" ist die Reichsrcgic- rung gestern nachmittag zu einer Sitzung zusammengetrcten, um den Bericht des au» Oberschlesien zurückgekehrten Ministerialdirektors von Maltzahn cntgcgenzunehmcn. Nach dein Bericht ist zwischen General Hcnniker und General Höser ein Einvernehmen über die Räumung Obcrschlestöns erzielt worden. Diese Vereinbarung wird die Grund­lage abgebcu für die von der Interalliierten Kommission zu er­lassenden Anordnungen. Nach dem Abkommen soll die Räumung Obersthlcsieus innerhalb sieben Tagen vollständig durchgcsührt sein. Zunächst müssen die polnischer Insurgenten innerhalb 36 Stunden eine neue Linie erreicht haben, die westlich von Lublinitz liegt und dis Stadt Gleiwitz srcilaßt. Erst wenn die Polen diese Linie erreicht haben, wird der deutsche Selbstschutz sich von der gegenwärtigen Linie zurückziehen und zwar so, daß er mit dem nördlichen und dem süd­lichen Flügel in je einen Halbkreis einschwenkt. Zwischen den beiden Halbkreisen wird vollständig geräumt Oppeln liegen. Die neue deutsche Linie wird im Norden etwa östlich Krcuzburg, im Süden östlich Oberglogau liegen. Nachdem der deutsche Selbstschutz diese Linie erreicht hat, müssen sich die Polen an die deutsch-polnische Grenze zurückziehcn. Erst nach der vollständigen Räumung Ober­schlesiens durch die Insurgenten hat der Selbstschutz die beiden Halb­kreise zu räumen und sich auszulöscn. Tie interalliierten Truppen werden das jeweils geräumte Gebiet sofort besetzen. Nach Beendi­gung der Räumung dürfen sich im Abstimmungsgebiet nur noch al­liierte Truppen befinden.

Unmittelbar nach der Kabinetissitzung machte der Reichskanzler den Parteiführern Mitteilung von dem. zwischen General Hennikcr und General Höser abgeschlossenen Uebcreinkommen. Tie Parteien haben sich darauf geeinigt, daß die Besprechung der Interpellation über Oberschlesien aus unbestimmte Zell vertagt wird. Auch die Etn- bringcr der Interpellation, die Deutsch-Nationalen, haben dem zuge­stimmt, weil sich auch der 12cr-AuSschuß dahin ausgesprochen hat, daß die Jntcrpellationsdcbattc im gegenwärtigen Augenblick un­zweckmäßig sei.

DieVossischc Zeitung" bemerkt dazu, daß durch die Vertagung der Jnterpellationsdebattc eine Gefahr, die dem Kabinett Wtrth drohte, beseitigt sei. Nicht nur innerhalb der Opposition, sondern auch der Koalition sei man in den letzten Tagen zu der Meinung gelangt, daß das Schicksal des Kabinetts Wirth von dom Oberschte sie»s abhänge. Die Fortführung der Polllik der aufrichtigen Erfüllung se! nur möglich, wenn die Regierung Wirth auch auf Erfolg- dieser Poli­tik Hinweisen könne und auch eine für Deutschland «»glückliche Ent­scheidung über Obcrschlcsicn würde das Kabinett Wirtb null ' - -

lllik auf d.w allerschwcrstc gefährden.

Die englische Regierung

über die englisch-französischen Verhandlungen.

Berlin, 24. Juni. Lhamberlain erklärte über die Kon­ferenz Lord Curzons mit Briand, die Lage in Oberschlesien sei erschöpfend genug geprüft worden. Dem Plane der pro­gressiven Zurückziehung der Insurgenten und des deutschen Selbstschutzes aus dem strittigen Gebiet sei zugestimmt worden. Die alliierten Streitkräfte, die annähernd 20 MO Mann zähl­ten, sollten für die Aufrechterhaltung der Ordnung in dem ge­räumten Gebiet solange verantwortlich sein, als die Entschei­dung des Obersten Rats über die zukünftige Grenze noch in der Schwebe sei. Es sei beschlossen worden, den alliierten Kommissionen in Oberschlesien jede inögliche Unterstützung so­wohl am Orte selbst als auch durch Vorstellungen bei den Re­gierungen in Berlin und Warschau zu gewähren. Um die end­gültige Lösung zu beschleunigen, sei ferner beschlossen worden, die Kommission zu fragen, ob sie nicht mit Rücksicht auf die ge­

änderten Verhältnisse innerhalb angemessener Zeit einen ge­meinsamen Bericht anstelle der vor einigen Wochen abgegebenen Teilberichte erstatten könne. Falls Unterstützung durch techni­sche Beamte gewünscht werde, würden diese zur Verfügung ge­stellt. Falls keiner dieser Wege als praktisch oder angängig angesehen werde, seien die Alliierten bereit, die Angelegenheit einem in London oder Paris tagenden Technischen Ausschuß zu übrweiscn, um dem Obersten Rat bei seiner endgültigen Ent­scheidung behilflich zu sein. Es sei zugestimmt worden, daß der Oberste Rat im nächsten Monat in Vonlogue zusammentreten solle, wo dieser und andere Gegenstände behandelt würde». Die Pariser Verhandlungen seien durchaus vom Geiste größter Freundschaft getragen gewesen und der Wunsch der Mächte, im engsten Zusammenwirken vorzugehen, sei aufs neue zum Aus­druck gekommen.

Netttea!ifier«mg* Oberfchleskens.

Berlin, 23. Juni. Von einer vorzüglich unterrichteten Stelle wird derSüddeutschen Zeitung" mitgeteilt, daß Curzon und Briand sich grundsätzlich über die oberschlesische Frage geeinigt haben. Angeblich kann man keine Grenzlinie finden, die die Polen und die Deutschen befriedigt, also sei es das beste, da» ganze ungeteilte Abstimmungs­gebiet zu neutralisieren und ihm unter eincm Ententekommiffar eins ähnliche Autonomie zu gewähren, wie dem Freistaat Danzig. Diese Lösung ist den Franzosen deshalb so sympathisch, weil dann bestimmt mit einer polnischfriedlichen Durchdringung" Obcrschlestens im Laufe der Jahre zu rechnen sei. Die Polen würden nur zum Schein anfangs lärmenden Protest erheben. Aber gefährdet sei dieses grund­sätzliche Ueberctnkommen, so wird uns von der derselben Stelle weiter erklärt, durch den letzten Bericht des französischen Botschafters in Berlin. Er habe dringend die Verdoppelung der Ententetruppcn in OLerschlesien verlangt, weil der dortige deutsche Selbstschutz so stark und so gut ausgerüstet (!) und diszipliniert sei, daß er, wenn er wirklich einmal nach endgültiger Enttäuschung loSschlage, im Hand­umdrehen das ganze Land von den polnischen Banden rein fegen könne. Das würde ans die vollständige Abtrennung OberschlesicnS hinauslaufen und den Bestimmungen des FriedcnSvertrags direkt zu- widcrlaufen.

Neue Angriffsubsichteu des polnischen Ausrührer.

Oppeln, 23. Juni. Die Lage im oberschkesischen Industrie­gebiet ist nach wie vor unverändert ernst. Nach zuver­lässigen Mitteilungen nehmen die Polen hier Ne,Formierungen und Umgruppierungen ihrer Streitkräste vor. In verschie­denen Gegenden, so im Rai-.i von Ratibor, werden von den Insurgenten Schützengräben ansgehsbcn, wozu hauptsächliche Deutsche herangezogen werden, darunter auch 50 Frauen aus Ezerwionka. Die Slngrisssabsichten der Insurgenten ans die großen Städte des Jndusiriebezirks, die noch immer von ihnen eingeschlossen sind, bestehen weiter. Die Verzweiflung der Be­völkerung dieser Städte ist kaum noch zu schildern. Im Rücken der Insurgenten bilden sich kommunistische Banden, die An­griffsabsichten zeigen. Kampfhandlungen haben nur in kleinerem Umfange bei Nachow stattgefunden, wo ein kleiner Angriff der Insurgenten abgeschlagen wurde.

Das endgültige Abstimmungsergebnis.

Berlin, 24. Juni. Das Organ der Interalliierten Kommission in Oppeln veröffentlicht jetzt die amtlichen Abstimmungszahlcn. Danach, haben 60 Prozent der Stimmen für Deutschland gelautet. Von sämtlichen Gemeinden haben 55 Prozent eine deutsche Mehrheit er­halten. In den drei Wahlkreisen Kreuzburg, Leobschütz und Lber- 'glogau gibt es nach der amtlichen Feststellung überhaupt keine einzige Gemeinde mit polnischer Mehrheit. Fm ganzen Abstimmungsgebiet ist eine einzige Stadt mit polnischer Mehrheit festzustellen, nämlich Alt-Berun im Kreise Pleß, wo 1172 polnische und 225 deutsche Stimmen abgegeben worden sind.

"Nie «MschMM-He der Meine.

London, 24. Juni. (Reuter.) Im Unterhaus ertlärie ge­stern der Eencralstaatsanwalt in Beantwortung einer Anfrage, es bestehe nicht die Absicht, dem Haus den von dem Ecneral- ftaatsanwalt erstatteten Bericht über die Leipziger Prozesse vorzulcgen. Dieser sei lediglich zur Information des Kabi­netts bestimmt. Sobald die gegenwärtig lausende Reihe von Prozessen abgeschlossen sei, werde das Haus Gelegenheit erhal­ten, darüber zu diskutieren, wenn der allgemeine Wunsch sei­ner Mitglieder dahin gehe. Aber es sei von Wichtigkeit, daß vorzeitige Meinungsäußerungen vermieden würden, insbeson­dere weil es sich hier um einen Gegenstand handle, bei dem die Alliierten gemeinsam Vorgehen müßten. Kapitän Wedgewood Denn fragte, wann die Entscheidung der Alliierten über ein weiteres Vorgehen getroffen werden würde, da die bereits er­gangenen Urteile als Verhöhnung angesehen werden müßten.

> Der Eeneralstaatsanwalt erwiderte, es sei ganz klar, daß, be-