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Nr. 139.
Amts- «nd Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.
96. Jahrgang.
lisch«»ungsweise:«>»>!!ivochriitlich. Anzeigenpreis: Diekleiiispaltig«ZeileMPfg. Wk. L— Aus Eannncionjeize» kommt «in Zuschlag von IM"/» — Ziernspr.S.
Samstag, 18. Juni 1S81.
A el»g«preis: In der Ltakt mj> Trügerlohn Wk. rL.VÖ pierleliührljch. PoNdejuas« prrlS Mk. lL.VO »ul Bestellgeld. — Lchluh der «nzetgenannahme S khr vormittag».
Deutscher Reichstag.
Der Reichskanzler gegen die Verwilderung des politischen Kampfes.
Nerli», 17. Juni. Zn der heutigen Sitzung des Reichstags würbe zunächst wieder eine Anzahl kleiner Anfragen beantwortet. Danach ist das Zcituugsdruckpapier nicht, wie es der E-teg beschlossen hatte, in die Tarifklasse l) ohne Erhebung eines Zuschlags jür gedeckte Waren versetzt worden, weil die Interessenten Einspruch erhoben. Wegen der Erschießung mtrner Passant«!, in Eschweiler durch marokkanische Soldaten smd bei der Rheinlandkommissio» und in Paris Vorstellungen erhol.a und Bestrafung der Täter, sowie Sicherstellung der Hinterbliebenen gefordert worden. Darauf wurde das Gesetz bitreffend Beschränkung des Fkstgzeugbaucs an den Ausschutz verwiesen und in die Beratung der Interpellation der Unabhängige« wegen der Ermordung des bayerischen Landtagsabge- «rdneten Gareis eingetreten. Während der Begründung der Interpellation durch den Abg. Unterleitner, in der er heftige Angriffs gegen die Regierung, die Justiz und die Polizei in Layern richtete, kam es zu einer wüsten Szene, so datz die Eihung um 3 Uhr unterbrochen werden mutzte. Um Uhr würde sie wieder eröffnet. In der' Zwischenzeit hatte sich der Aeltcstenausschutz mit dem Vorfall beschäftigt, der durch de» Präsidenten Löbe die bereits bekannte Erledigung fand. Dann konnte Abg. Unterleitner seine Rede fortsctzen, in der er schließ sich der Bayer. Volkspariei zurief, datz es höchste Zeit sei, mit Kahr Schluß zu machen.
Reichskanzler Dr. Mirth nahm nun das Wort und geigelte scharf den Mord an Gareis. Aber das Ergebnis der Untersuchung, die mit aller Energie geführt werde, müsse abgewartet werde». Er verstehe die Erregung des Vorredners, aber seine Angriffe auf die bayerische Regierung schössen über das Ziel hinaus. So wenig Bayern an der Weimarer Verfassung sich mgangen habe, so wenig werde die Reichsregierung sich erlauben, an der bayerischen Regierung zu rütteln. In der Kritik Me man vorsichtig sein, doch müsse zugegeben werden, datz ! in letzter Zeit in SLddeutschland, nicht bloß in Bayer», von her Rechten geduldete Presseorgane gebildet hätten, die sich die Kennung des Südens vom Norden zum Ziel gesetzt hätten, um M Süden hei die Reaktion wieder einzuführen. Er erwähnte ^ deutsch-nationales Pamphlet, das die wüstesten Angriffe ans ihn enthalte, und verurteilte die fortschreitende Verwilde- Iling der Sitten, besonders die Gepflogenheit, den politischen Aigner persönlich herunterznreitzen, was zu Taten führe, wie wir Ha jetzt erlebt hätten. Der Reichspräsident müsse wenigstens außerhalb des politischen Kampfes stehen. Man müsse ihm koch nachsagen, datz er vom ersten Tag seiner Tätigkeit an seine Mcht als deutscher Mann getan habe. (LebhasteZustiminung.) -.ie legale Entwicklung des Staatsgedankens ist die einzige, Ue einen endgültigen Erfolg verspricht. Nur so könne» wir ^nen wirtschaftlichen Zusammenbruch vermeiden. Der Kanzler hiag bann auf die Entwaffnungsaktion in Bayern ein und Mie fest, daß diese günstig fortschreite, wie es das Ultimatum deüange. Bezüglich des Belagerungszustandes erklärte er, datz dicht in der Provinz Sachsen und in Ostpreutzen demnächst auf- gihoben werde und datz die Reichsregierung mit aller Energie M der Aufhebung seines letzten Restes bestehe. Erforderlich m dazu aber, datz jede Provokation, auch von links, unterbleibe, ach in Bayern sei eine Aenderung eingstreteu, die unter Ab- khr von den radikalen Mitteln eine fortschreitende Gesundung "cnnen lasse. Zum Schluß konstatierte der Redner, datz er achinlang mit Briefen voller Schmutz bombardiert worden sei aad stellte fest, daß es höchste Zeit sei, aus dem Sumpf heraus- »aonnnen. — Um 6.19 Uhr wurde die Wciterberatung auf argen mittag 1 Uhr vettagt. Autzerdem kleinere Vorlagen.
Die Interpellation der Unabhängigen.
... Eine schwere Radauseene.
kr K ^ Eerlertner (Unabh.) begründet die Interpellation: die^k^ ^ um die Tat eines einzelnen, sondern um Er - --Eung eines politischen Systems. Gareis wußte zu viel. Er g! Kampf gegen die bayerische Justiz und Polizei. Ekb«'o,s- Mörderzentrale festgcstellt, das Funktionieren des tz,.! °'^stes aufgedeckt, er hat die Geheimzimmer, das Spitzel- Machenschaften aufgedeckt, die mit der bayerischen d,, *°b>^rtei zusammenhängen. Die Presse hat ihn zum Lan- »nd 1*..?^"welt, denn Gareis bestand auf der Einhaltung Mn. des Ultimatums gegen Orgesch und Ein-
Vaye/w m"' ^ känlpfte gegen die Absplitterungsabsicht Er ^ war auch kein sogenannter Nationalpolitiker.
* M Gegner des Abg. Heim und vor allem der Ver-
stöndrgungswü,ische, die der Abg. Heim gegenüber Frankreich hcgte. Dasselbe Bayern, das jeden Deutschen als Ausländer behandelt, ist der Hort für die Ludendorfs und Erhardt geworden, die Feinde der Republik. Die Arbeiterbewegung wird niedergehalten. Uebergrisfe und Mordanschläge find an der Tagesordnung . Der Tater wird nie gefunden. Auch den Mörder von Gareis wird man nicht finden. Redner greift die Regierung Kahrs und den Münchener Polizeipräsidenten auf das schärfste an und nennt dis Kulturzustände in München eine Kultnrschande. Pochner gehört ins Zuchthaus. Der Miesbachcr Anzeiger fordert direkt zum Mord auf. Ihm geschieht nichts. Dieses Blatt hat dazu aufgesordert, den Hund Eareis totzu- schlagcn. Der EnIwasfnuiiHskommiss Hai es anAexajeii, sich für die Rückreise gleich ein Zinkherz mitzubringe». Das sind die Leute, die Herr Pychncr schützt. Deshalb hat sich die bayerische Arbeiterschaft gegen ihn erhoben, zumal er auch in gesetzwidriger Weise dieTeilnahme am Trauerzug verboten hat. (Zurufrechts: Da hatte er recht.) Als Redner davon spricht, es werde gesagt, datz man in Bayern erst 5 VVV Kommunisten an die Wand stellen sollte, da sie keine Deutschen seien und kalt gemacht werde» müssen, ruft Abg. Mittelmann (D. V. P.j: Da haben Sie recht! Sofort springen mehrere kommunistische Abgeordnete, darunter der Abg. Bartz auf ihn los und greifen ihn unter Geschrei tätlich an. Es entsteht eine wüste Szene. Mehrere Abgeordnete springen dazwischen, ohne Ruhe stiften zu können. Die weiblichen Abg. Frau Behm und Frau Agnes bemühen lickt, die Streuend?» auseinandcr-ubringen.
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Zur Reichsnotopfernovelle.
Berlin, 16. Juni. Im Stcucrausschuß des Reichstags wurde heute die Beratung der Rcichsnctvpfer-Novellc fortgesetzt. U. a. wurde ein Antrag angenommen, daß Kleidungsstücke und HauShaltungsgcgen- stände, die infolge des Krieges verloren gegangen sind und für die eine Neuanschaffung noch nicht erfolgt ist, nunmehr bis zur Höhe von 100 000 als abzugssähig gelten. Die Novelle wurde mit den Anträgen der Regierungsparteien genehmigt.
Parlamentarischer Abend beim Reichskanzler.
Berlin, 17. Juni. Gestern abend fand beim Reichskanzler Dr. Wi'rth ein außerordentlich stark besuchter parlamentarischer Abend statt, an dem außer Mitgliedern der Reichsrcgierung und der preußischen Staatsregicrung Abgeordnete aller Parteien, Vertreter von Handel und Industrie, Kunst und Wissenschaft, sowie zahlreiche Ver- tretcr der Berliner, sowie der übrigen deutschen PreHc leilnahmen.
Nie drohende Gefahr im Lite».
Die Orientsrage «nd die Entente.
Paris, 17. Juni.. In der Kammer erklärte Ministerpräsident Briand, im Augenblick halte er jede Auseinandersetzung über vle Lage im nahen Osten für verfehlt. Die Regierung wolle das Land nicht leichtfertig in eine gefährliche Politik verstricken. Er bitte, die Diskussion auszuschicbcn. Der Antrag, den Zeitpunkt der Debatte erst später zu bestimmen, wurde mit 427 gegen 116 Stimmen ange- iwmemn.
London, 16. Juni. Meuter erfährt, daß, weil eine Zusammenkunft des Obersten Rats für die nächste Zeit nicht festgesetzt worden sei, Lord Enrzon morgen früh sich nach Paris mit dem Auftrag begeben werde, eine vorläufige Besprechung über die Orientfrage abzuhalten. Dte Vertreter Italiens in Paris würden zweifellos zu den Beratungen hinzugczogen werden. — Wir sind in Deutschland über die Vorgänge im Orient nur ganz wenig unterrichtet. Daß die Lage aber für die Entente sehr ernst ist infolge des Zusammengehens von Bolschewisten und Türken, und der feindlichen Stimmung der zentral- astatischen Völker geht aus den Pariser und Londoner llnkenstimmcn deutlich hervor. Die Schriftltg.
Das russisch-türkische Bündnis.
Mailand, 17, Junl. Wie die „Tribuna" erfährt, hat Rußland in dem poliiisch-militärijchen Bündnis mit Kcmal Pascha auf jeden Anspruch auf Konstantinopel verzichtet und sich zudem verpflichtet, die Vertreibung der Alliierten von den Meerengen zu unterstützen. Die türkische« Nationalisten und Russen rüsten zu einem gemeinsamen Feldzug gegen die Alliierten und Griechen in Kleinasien. Die jetzige Regierung von Angora beansprucht ganz Thrazien für die Türkei und will keine militärische Einmischung weder in Konstantinopel noch in den Meerengen dulden. Sie gewährt keinen fremden Mächten Einflutzzoncn in Kleinasien oder Syrien und erkennt den Friedensvertrag von Sdvres nicht an.
„Verschiebung" der griechischen Offensive.
London, 17. Juni. Dem „Daily Telegraph" zufolge wird aus Smyrna berichtet, datz die neue griechische Offensive gegen die Kemalisten uni einige Wochen verschoben worden sei. — Das ist
eigentlich hübsch, datz man das den Türken sagt, da können sie sich ja darnach jn aller Ruhe richten.
Der Widerstand in England gegen die Erneuerung des englisch-japanischen Bündnisses.
London, 18. Juni. Gestern nacynmtag fand im Unterhaus eine Aussprache über die heute beginnende britische Reichs- konserenz statt. Gegen die Erneuerung des englisch-japanischen Bündnisses in der augenblicklichen Form wurden von oer- schiedenen Seiten Einwände erhoben. — Der Mohr hat seine Schuld igkeit getan, der Mohr kann gehen.
Die oberfchlefische Frage.
Die Herrschaft der Aufrührer.
Berlin, 18. Juni. Nach einer Blältcrmeloung aus Ko owitz halten dir Insurgenten die Eisciibahnstrcckc bis Glciioitz besetzt. ES> fahren nur noch Lebensmittel- und Entcntezüge. Ein« besonders scharfe Kontrolle der Reisenden durch die Insurgenten wird in Glei- witz ausgeübt. Die Insurgenten melden die Beendigung der Kontrolle dem englischen Oberst, der dann das Zeichen zur Wciterfahrt des Zuges gibt. Wie das .Tageblatt" meldet, haben die Insurgenten die telegraphische Verbindung des englischen HauprquartierS In Groß-Strehlitz mit Oppeln durchschnitten.
Erneuter scharfer Protest der deutsche« Parteien gegen die Unterstützung der Ausrührer durch die Sranzosen.
Kattowitz, 17. Juni. Ein Telegramm der deutschen Parteien und Gewerkschaften Oberschleflens an Lloyd George, Briand und Giolitti stellt die tatsächliche Lage in Oberschlesien fest. Es heißt darin u. a.: Jn dem Machtbereich des französischen Generals Le Comto Denis sind die wichtigsten Bahnhöfe den Insurgenten ausgeliescrt worden. Die Aufständischen benutzen die Eisenbahnlinien zum Truppentransport. Obwohl sich der Aufstand gegen die Interalliierte Kommission richtet, haben französische Stellen ihn unterstützt. Die Rebellen führen mit geraubtem deutschen Eisenbahninaterial in Oberschlesien geförderte Kohlen nach Polen. Die Interalliierte Kommission ist verantwortlich für das ihr zu treuen Händen anvertraule Abstimmungsgebiet. Trotzdem hat sie gegen den unrechtmäßigen Abtransport der Kohlen nichts unternommen. Das Wirtschaftsleben ObcrschlesienS ist seit dem 3. Mai gelähmt. Den Gruben und Hütten fehle» die Betriebsmittel, Brennstoffe usw., den Hütten die Rohstoffe, der Produktion die Absatzmärkte und die Aufträge. Auf das schwerste betroffen ist die oberschlesische Landwirtschaft, der di« Insurgenten Zugtiere, Wagen und Zuchtvieh geraubt haben. Die Ernährung ObcrschlesienS ist dadurch für lange Zeit geschädigt. Heute läßt Korsanty zahlreiche Oberschlcsien zum Nachtdienst auShcbcn. Zur Finanzierung des Aufstandes haben die Insurgenten eine Steuer ausgeschrieben. UNS ist nicht bekannt, daß die Interalliierte Kommission diese Verordnung als unverbindlich bezeichnet hat. Tausende von gefährdeten Menschen sind in die Städte geflüchtet. Tausende von Arbeitern und Angestellten erwerbslos. Die Interalliierte Kommission hat sich ihrer nicht angenommen. Hunderte von Deutschen find in Oberschlcsien hingemordet. Tausende von Deutschen schmachten in polnischen Gefangenenlagern. Zur Sühne der Verbrechen ist noch kein wirksames Mittel angewandt worden. Obwohl seit Anfang Juni englische Truppen in Oberschlcsien sind, gebärden sich die Aufständischen immer noch als Herren der Lage. Schließlich fordert das Telegramm die leitenden Staatsmänner auf, in Oberschlcsien Recht und Gesetz 'wieder herzustellen.
Kattowitz, 17. Juni. Die deutschen Parteien und Gewerkschaften Oberschlcsien? haben eine Kundgebung an die Interalliierte Kommission gerichtet, in der sie dagegen protestieren, daß der .Oberschlesische Wegweiser", das jetzige offizielle deutschsprachige Organ KorfantyS, unter der Ucberschrist: .Eine oberschlesische Miliz", 11. Juni, eine Verordnung der Jnsurgentenlcitung über Zwangssinziehungen veröffentlichen durfte, ohne von der interalliierten Zensurstelle in Beuchen daran verhindert zu werden. Ferner habe die Zensur die Ausschreibung einer Steuer durch Korsanty im .Oberschlcsischcn Wegweiser" am 11. Juni zugelassen. Solange die interalliiert Zensurstelle ln Beuchen derartige, zur Förderung des Aufstandes bestimmte Bekanntmachungen und Veröffentlichungen der Rebellen unbeanstandet lasse, könnten die Deutschen nicht an den Emst der Zusagen der Interalliierten Kommission glauben. Die Kundgebung fordert sofortige Abhilfe.
Beuthen, 17. Juni. Der Garnisonskommandant, General Le Comte Denis, hat an den Ersten Bürgermeister von Beuthen ein Schreiben gerichtet, in dem es heiht: Eine heftige Schießerei trug sich letzte Nacht zwischen Deutschen und Polen, namentlich tn dem der Friedrichstratze und der Redengasse, sowie dem Wilhelmsplatz benachbarten Stadtteil zu. Jeder Mensch, ob Pole oder Deutscher, der mit einem Gewehr auf den Straßen von Beuthen angetroffen wird, wird ohne Mitteilung von den