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Nr. 116 .

Amts- und Anzeigeblalt für den Oberamtsbezirk Calw.

86. Jahrgang.

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Landjäger Bogt, intere Marktstwjc. sehen morgen Sa-«? tzmittag.

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«»Namen Mk. 2. Auf Sainmelanzeigcn tormltt rin Zuschlag von lfernkpr.S.

Montag, W. Mai 1 SL 1 .

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rrel«: In der Stadt mit Träaerlokn Mk. 12.80 «trrteljLhrliL. Postbezugs- Schluß der Arljelgrntnmahnie S uhr

lk. 12.80 mit Bestellgeld. Schl,

vormittags.

Me »W indem «»! die HM« der Edteute.

Sine englische Stimme zue Haltung Arsrnkreichs.

London, 21. Mai. DerDaily Chroniclc," Lao Organ Lkoyd George's, schreibt: Die Situation, wie sie in Obcrschlc- sicn vorlicgt, ist die, daß -ine der Parteien sich durch die Ge­walt eine vorteilhafte Stellung geschaffen hat. Wenn wir die Zeit imbenützt verstreichen lassen, begünstigen wir die eine Partei und benachteiligen die andere. Darum ist eine rasche Entscheidung der Alliierten notwendig. Wie ist die Situation entstanden ? In erster Linie durch das Vorgehen der Polen in Oberschlesien, in zweiter sehr wesentlicher Weise durch das Vorgehen der Franzosen selbst. Sie sind es, die für die Ord­nung und für das tair plsy in der umstrittenen Provinz ver­antwortlich sind. Sie haben diese Pflicht nicht erfüllt, son­dern die Ordnung ist völlig umgestürzt worden und sie haben leinen Versuch gemacht, sie zu bewahren. Nachdem sie so sich selbst ins Unrecht gesetzt haben, hätte, man erwarten können, dag die Franzosen die erste Gelegenheit benützen würden, um durch eine interalliierte Konferenz ihr Unrecht wieder gutzu­machen. Aber das tun sie nicht, sondern vertuschen die Tat. sache und schassen dadurch die Gefahr, daß Deutschland den pol­nischen Streit mit einem Gegenstreit beantwortet. Ein Teil der öffentlichen Meinung in Frankreich würde ein solches Vorgehen Deutschlands sogar willkommen heißen als Entschuldigung für eine Erneuerung des Vormarsches in das Ruhrgebiet. Als Ecgcnzug gegen einen deutschen Angriff könnte der Vormarsch gerechtfertigt erscheinen, aber nicht als Antwort auf den deut­schen Ausbruch berechtigter Leidenschaft. Die bereits bestehenden Differenzen zwischen den Alliierten würden durch eine solche Politik ins Unabsehbare vergrößert werden.

Die englische Presse

über die angebliche Haltung Lloyd George's.

London, 21. Mai.Daily Expreß" ist der Ansicht, daß die Verhandlungen im Obersten Rat über Oberschlefien, die Mitte uächstcr Woche in Boulogne stattfinden solle», sensationell sein Derden. Englands Standpunkt sei, daß jede Macht, die den Friedensvertrag unterzeichnet habe, ihn auch halten müsse. Be­vor nicht die oberschlesische Frage geregelt sei, stehe die ganze Allianz aus unsicheren Füßen. Wie das Blatt weiter erklärt, ist viel Grund zu denn Verdacht vorhanden, daß der Plan be­standen hat, die Engländer einer vollendeten Tatsache gegen- ilderzustellen, dadurch daß die Polen die Linie einnehmcn, die Frankreich für Polen haben will. In einem Leitartikel er- Mit das Watt, Frankreich scheine sich der gefährlichen Täu- hinzugeben, daß Lloyd George bei seiner polnischen und schlesischen Politik die öffentliche Meinung Englands nicht hin- l« sich habe. Je eher Frankreich die Wahrheit begreife, um so ^ster s«j eg für die Franzosen und Europa.Daily Expreß" erklärt, Lloyd George sei ein Gegner des kontinenialcn Mili­tarismus in jeder Form.

London, 21. Mai.Daily Telegraph" meldet, die diplo­matischen Kreise seien allgemein für eine eingehende Prüfung «er Erenzfragc in Oberschlefien durch Sachverständige und Ju­chten, bevor sich der Oberste Rat damit besaßt. - ,>,> < "E Grafen Sforza vorgeschlagcnc Grenzlinie in Ober- Wesien nähere sich mehr der französischen als der von Eng- >and vorgeschlagenen. Graf Sforza habe dabei weniger die .Ansicht des italienischen Oberkommissars in Oberschlesien als du der fähigsten Juristen (Sage Franzoscnsreunde) der Eon-

Ma berücksichtigt.

Tr«mk«eich will mit den Aufrührern

- offiziell verhandeln.

Pans, 23. Mai. Einer Havas-Mcldung aus London zu- d"« hat der französische Botschafter vorgestern im Auswiirti- Nn Amt nachdrücklich auf die Notwendigkeit hingewiesen, ein Zusammenarbeiten der Mitglieder der Interalliierten

ommisston in Oppeln herbeizusühren zwecks Wiederhrrstcl- Dbdnung, dt? durch einen gemeinsamen Schritt bei Aufrührern erleichtert werden könne. Bekanntlich heißt d m box Havas-Meldung weiter, hat der britische Vertreter / ., Kommission, Oberst Vercival, bisher keinerlei Unter- - ^ mit den Ausrührern beginnen wollen, weil er der Massung ist, daß ein solcher Schritt schließlich zu einer An- tzö Autorität führen würde. Briand ist am

von Paris abgereist, um sich aufs Land zu begeben, voraussichtlich Montag Abend wieder in Paris ein--

NnverschSmte Beschuldigungen

gegen den deutschen Selbstschutz.

Paris, 22. Mai. Nach einer Haoasmeldung hat der franzö­sische Botschafter in London gestern abend dem Auswärtigen Amt eine Note über Oberschlefien überreicht, in der kurz darauf hingewiesen wird, daß die Lage in Oberschlefien sich verschlechtern könne angesichtsder Kaltungder deutschen Korps, die fortgesetzt Verstärkungen erhalten, und angesichts der Stimmung der Arbeiter, die in Bolschewismus Umschlägen könne, und auch im Hinblick auf dke Schwierigkeiten einer Intervention bei dem ausführenden Ausschuß der Kohlenbewegung und den Deutschen. Die Note schlägt deshalb vor, der englische Botschafter in Berlin, Lord d' Abernon, möge einen Schritt des französischen Botschafters unterstützen, um im Interesse der Alliierten bei der deutschen Regierung vorstellig zu werden, damit sie die angekündigten Maßnahmen ausfiihre. Natürlich ist den Franzosen die Selbst­hilfe Deutschlands unangenehm. Die Lage verschlechtert sich aber nur durch di« Fortdauer der polnischen Angriffe. (Unver­schämte französische Beschuldigungen gegen den deutschen Selbst­schutz.)

Keine englischen Truppen für Oberschlefien.

London, 21. Mai. Wie Reuter erfährt, entbehrt die Nach-! richt jeder Begründung, daß eine endgültige Anordnung des britischen Kriegsamts getroffen sei, Jnfanteriebrigaden, Ka- vallerieschwadronen und Einheiten von Luftkräften, die sich jetzt am Rhein befinden, für Oberschlefien zu bestimmen. Cs kann-! ten natürlich keine militärischen Schritte unternommen werden, die irgend einer Anordnung des Obersten Rates betreffend die Beilegung des oberschlesischen Aufstandes vorgreifen würden. Ueberdies würde die Verlegung einer so großen britischen Trup- penmenge, wie sie in Berliner Telegrammen genannt worden sei, eine Verstärkung der Besatzungsarmee notwendig machen und einen frischen Zuzug aus den militärischen Mannschafts- beständen Frankreichs, wenn nicht gar Großbritanniens nach sich ziehen. Daß England weitere Truppen nach Ober­schlesien schicken würde, hat doch kein Vernünftigdenkender ge­glaubt.

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Polnische Berstürkungen.

Oppeln, 2L. Mai. Aus den Kreisen Kreuzburg und Roseir- berg wird übereinstimmend von starken Truppenansammlungen jenseits der Grenze berichtet. Polnische Verstärkungen haben bereits die Grenze überschritten. Auch Waffenzüge sind angc- kommen. Es ist heute zu schweren Kämpfen in der Gegend von Rosenberg gekommen. Nach den bisherigen Meldungen mußten die Aufständischen vorerst Albrechtsdorf, Alt-Rofenberg und Lowoschau räumen. Bei Gazolin im Kreise Eroß-Strehlitz blieb ein Angriff der Insurgenten erfolglos. In der Nähe von Eogolin wurden grauenhaft zugerichtete Leichen deutscher Apo- Beamten a ungesunden. Zn den übrigen Kreisen ist die Lage im wesentlichen unverändert.

Die deutsche Antwort aus die Drohnoie der Entente bezüglich der Anwerbung Freiwilliger.

Berlin, 22. Mai. Das Auswärtige Amt hat auf die Rote der interalliierten Militärkontrollkommission vom 14. Mai über die Re­krutierung für Schlesien folgende Antwort erteilt: Die deutsche Re­gierung teilt vollkommen die in Ihrer Note vom 14. Mai ausgespro­chene Auffassung, daß die Anwerbung von Freiwilligen für Schlesien und die Bildung von Freikorps oder ähnlichen Formationen aus Deutschen unzulässig ist. Sie hat deshalb bereits am 19. Mai den in Abschrift beigesügten Aufruf erlassen, worin sic derartigen Bestre­bungen ganz entschieden entgegengctreten ist. Schon vorher hatte der Reichswehrminister die zuständigen militärischen Stellen nachdrück, lichst angewiesen, daß die Bildung etwaiger Freiwilligenformalionen mit allen Mitteln zu verhindern sei, um das Wiederaufleben des Frel- korpsunwesens im Keime zu unterdrücken. Den in diesen Kundge­bungen ausgesprochenen Grundsätzen entsprechend, werden di« deut­schen Behörden mit größter Strenge gegen solche Anwerbungen und Zulammenschließungen Vorgehen. Die Handhabe dazu bieten ein­mal die §K 127 und 110 des Deutschen Strafgesetzbuches, wonach die unbefugte Bildung bewaffneter Haufen und der Anschluß an solche, sowie die öffentliche Anforderung zu gesetzwidrigen Handlungen mit Gefängnisstrafen bedroht ist, ferner das Gesetz vom 22. März 21z das die Auflösung der Vereinigungen gestattet, di« mit den Vor­schriften der Artikel 177 und 178 des Vertrags von Versailles in Widerspruch stehen. Die Polizei- und die Gerichtsbehörden sind an- gewiesen, von den angezogenen Bestimmungen des Strafgesetzbuches rmnachsichtlich Gebrauch zu machen und zwar namentlich auch gegen Zeitungen, in denen Werbeinfrrate erscheinen. In Fällen, in denen sich unzulässigerweise «»geworbene Freiwillige zu Freikorps zusam- Wengejchloflen haiM sollte^ Wird deren Auflösung durch die Landes­

regierung erfolgen. Um den Zuzug von Freiwilligen zu solche«! Zweck nach Oberschlesirn zu verhindern, sind Maßnahmen im Gange,! durch die die Grenze des Abstimmungsgebietes für sie gesperrt wer- j den soll. i!

Eine deutsche Note über die Absperrung Deutschlands von der Kohlenzufuhr aus Oberschlefien.

Berlin, 21. Mai. Die deutsche Kriegslastenkommissivn in Paris hat der RcparationSkommission folgende Note übergeben: Leit Ans­bruch des Aufruhrs in Oberschlesien im Anfang Mai hatte Deutsch, land von dort aus keine Kohle «rehr erhallen. Die Kohlenlager in den östlichen Landeskeilen Deutschlands werden dadurch von Tag zu Tag unhaltbarer. Der Eisenbahnverkehr, namentlich der Kleinbahn- Verkehr. hat eingeschränkt werden müssen. Zahlreiche Gasanstalten stehen vor der Betriebseinstellung. Die aus den» Westen vorgcnom- menen Aushilfslieferungen können das Erliegen selbst von wichtig» stcn Betrieben nur noch wenige Tage aufhaltcn. Aus einigen ober- schlesischen Gruben wird zeitweilig etwas gefördert. Diese geringen Mengen werden aber auf Anordnung der Leiter des Aufstandes teils nach Polen, teils nach Ungarn, der Tschecho-Slowakei und dem von den Aufrührern besetzten Teil Oberschlesiens abbefördert. Deutsch­land erhielt bisher keinen Zentner oberschlesische Kohle und muß so­gar den von Aufrührern freien Teilen. Oberschlesiens mit niederschlc- sischer Kohle aushelfen. Dieser Zustand stellt nicht nur eine schwere Schädigung der deutschen Wirtschaft dar, sondern widerspricht auch den Zusicherungen, die die alliierten und associierten Regierungen im FriedcnSvertrag von Versailles Deutschland gegeben haben. Die deutsch« Regierung muß daher dringend ersuchen, daß der interalli­ierten Plebiszitkommission die erforderliche« Weisungen zugehen, u« die erforderlichen Maßnahmen zu treffen» welche die Wiederaufnahme de» Kohkentransporte nach Deutschland ermögliche«. Die deutsche Regierung bittet um Mitteilung des in dieser Hinsicht Veranloßten.

Protestversammlung der deutsche« Wirtschaftsorganisationen gegen die Dergewattigung Oberfchlefiens.

Berlin, 22. Mai. In einer heute vormittag in Berlin von hervorragenden Vertretern der Arbeitgeber- und Arbeitnehmer­verbände der Spitzeiwrganisationen des Handels, der Industrie und der Landwirtschaft einbcrusenen Protestversammlung ge­gen die Vergewaltigung Oberschlesiens unter dem Vorsitz des Präsidenten des Reichstags, Lobe, erhoben sämtliche Redner im Namen der von ihnen vertretenen politischen Gruppen, Vereine, Verbünde und Organisationen flammenden Protzt gegen die Kortanty'sche Gewaltmethode und die französische Begünstigungs- Politik. Sie verlangten einmütig, daß Oberschlesien gemäß den Bestimmungen des Friedensvertrages und dem Ergebnis der Abstimmung ungeteilt beim Deutschen Reich verbleibe. Be­sonders bemerkenswert war es, daß sämtliche Redner aus den Kreisen der Finanz, des Handels und der Industrie übereinstim­mend ihre Bereitwilligkeit erklärten, die durch di« Annahme des Ultimatums eingegangenen Verpflichtungen restlos zu er- Men. Die vom Reichstagspräsidenten Lobe vorgeschlagene Ent­schließung wurde einmütig angenommen. Sie fordert von den alliierten Mächten, die den Schutz des Landes und feiner Be­wohner und die Wahrung ihrer Rechte feierlichst gelobt haben, daß sie den Gewalttaten ein sofortiges Ende bereiten und die Entscheidung über das Schicksal Oberschlesiens nach dein Er­gebnis der Volksabstimmung durch eine ungeteilte Ueberweisung an Deutschland herbeiführen und weist den Freistaatsgedanke« mtt Entschiedenheit zurück.

Völkerrechtswidrige Ueberwachung der deutsche« Gesandtschaft in Warschau.

Berlin, 21. Mai. Der deutsche Geschäftsträger in Warschau über­reichte dem polnischen Außemninisterium eine Note mit scharfem formellen Protest gegen die weder mit den internationalen Gepflo­genheiten noch mit dem Recht der Exterritorialität zu vereinbarenden Hebelgriffe der Warschauer Geheimpolizei gegen die deutsche Ge­sandtschaft. Diese wird dauernd von zwei Agenten in Zivil über- wacht, die deutscherseits namentlich sestgestellt wurden. Andere Agen­ten spüren einzelnen GesandtschastSmitgliedern auf ihren Wegen nach. Auch die Telephongespräche der Gesandtschaft wurden abge- hört. Di« Frechhell der Agenten ging so wett, die Portiersfrau der Gesandtschaft auszufragen, wann der Geschäftsträger ausgehe, wer ihn besuch«, wen er einlad« usw. Die deutsche Note ersucht die pol­nische Regierung um alle Maßnahmen siir Sichern«, ihrer Exterri- torialttätsrechte, darmller um die Räumung ihres eigenen Hause», di« seit langem zug«sichert ist. Sie bittet ferner um die Genugtuung, di« der deutschen Regierung angesichts der Vorfälle gebührt, zu denn» auch die vor einiger Zeit erfolgte Verhaftung eines Vizekvnsuls und eines Reichskommissars gehören, und ermattet schleunigst« Mittei­lung darüber welche Maßnahmen gegen die Schuldigen getrosten sind.