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Aus Stadt und Land.

E a lw, dm 15. April 1921. Der Aufmarsch der Schulrekruten.

Unsere Schulrekruten treten in den nächsten Tagen den ersten Lang zur Schule an. Ein großer Tag für die kleinen Abc- Schütze», ein neuer Lebensabschnitt für so viele junge Menschen- tinder unserer Stadt! Man muß die strahlenden Augen und die fragenden Blicke der munteren Schar einmal sehen, muß ihren lebhaften Zwiegesprächen gelauscht haben beim Eintritt m dieheiligen Hallen" und man wird staunen über das große - Interesse, das unser Jungvolk dem ersten Schultag entgegen- Lringt. Die Mehrzahl kommt keck und munter, geführt von treuer Elternhand, gestiefelt und gespornt, angerückt; nur ein­zelne Scheue hängen furchtsam am Rock ihrer Mutter und schauen erschrocken ihre neue Umgebung an. Vielleicht hat die alberne Gewohnheit mancher Erwachsener, den Kindern schon wochenlang vorher die Schule als drohendes Gespenst hinzu­stellen, diese Furcht verursacht; denn nach einigen guten Worten des Lehrers ist meistens auch der Furchtsamste beruhigt. Schen­ket doch der Schule mehr Vertrauen, und denen, die oft trotz Anfeindung all ihre Kräfte zum Wohls ihrer Schüler einsetzen. Die Lehrer der Ansängerklassen haben sich insgesamt freiwillig zu dieser schweren Arbeit an den Kleinen bereit erklärt. Die Lehrer bringe» gewöhnlich ein gutes Quantum Begeisterung für ihre Sache mit; ja noch mehr, sie bringen Lust und Liebe und wohl auch reiche Erfahrung, die st« vielfach in jahrelanger Unterrichtsarbeit auf dieser Altersstufe gesammelt haben. Außerdem sind die Forschungen der Neuzeit über das Kind von der Lehrerschaft nicht unberücksichtigt gelassen worden; dieselben werden vielmehr in Arbeitsgemeinschaften besprochen und für den Unterricht nutzbar gemacht. Und das ist gut so, denn der diesmalige Jahrgang braucht besondere Fürsorge und Obhut. Kurz vor Kriegsbeginn oder in den ersten Monaten desselben geboren, haben diese Kinder alle die Schäden und Mängel der letzten 6 Jahre aufs schwerste empfunden. Von ihren ersten Lebenstagen an waren sie aus karge und minderwertige Kost gesetzt, ihre Väter waren fast alle in den Krieg gezogen, viele kehrten nicht wieder. Milchknappheit Wohnungsnot und allerlei böse Krankheiten, machten sich an den jungen Menschenkindern recht fühlbar. Darum übernimmt die Schule mit dem Eintritt dieser Krtegskinder eine überaus große Verantwortung. Die in ihrem jungen Leben schon so viel entbehren mußten, brauchen Licht und Sonne, sie brauchen treue Begleiter und einsichtsvolle Führer, die ihnen das erste Schuljahr nicht zur Qual, sondern zu einem Born reiner Freuden und lebensfroher Arbeit machen. Solche Führer Md Begleiter wollen die Lehrer qnd Lehrerinnen ihren Schülern bereitwilligst sein. Darum, ihr Eltern, habt Vertrauen zu denen, die ein kostbares Gut eueres Lebens, euer Kind, aus eurer Hand ent­gegennehmen; kommt nicht in die Schule, um zu klagen und zu beschuldigen, sondern sucht allezeit durch gemeinsame Aus­sprache init den Erziehern das Beste eurer Kleinen zu erzielen. Haus und Schule, Eltern und Lehrer müssen in steter Fühlung bleiben, sie dürfen nicht gegen-, sondern mit- und füreinander arbeiten. Nur so kann die Saat, die in die jungen Seelen gestreut wird, aufgehen und gute Früchte tragen; und bei solch gemeinsamer Erzieherarbeit ist auch wieder ein gesundes und glückliches Geschlecht zu erhoffen. Glück auf der jungen Schar, glückliche Fahrt zum neuen Schul- und Lebensweg.

Pfarrbesetzung.

Ein Erlaß des Eo. Konsistoriums vom 5. April regelt auf Grund tes neuen Pfarrbesetzungsgesetzes das Verfahren im Einzelnen. Die mündliche Verhandlung eines Vertreters der Oberkirchen­behörde mit dem Kirchengemeinderat, die dem Ausschreiben der Stelle voranzugehen hat, soll in der Regel durch den Prälaten des Sprengels geschehen; bei dessen Verhinderung kann der Dekan der Diözese damit beauftragt werden. Außer dem Protokoll über Hirse Verhandlung ist der Oberkirchenbehörde nach wie vor auch eine

ly Der Kampf im Spessart.

Erzählung von Levin Schücking.

»Ein Fremder, ein Wildfremder," rief der Schösser aus, «wildfremd mitsamt seinem Kinde!"

«Samt seinem Kinde? War er verheiratet?"

«Verheiratet? Der? Nicht davon! Es ist dergleichen nichts anhero bekannt; aber ein Kind hat er, Hai s bei sich, jedermann kann's sehen."

Venedicte wandte ihr Gesicht ab von dem Zucken der Run­zln in des Gestrengen Antlitz und den Blicken voll häßlicher Bedeutung, die auf ihr lagen.

«Was geht's uns an!" sagte sie.Ich glaube Ew. Ge­strengen Ziegen meckern!"

«Ja, ja," sagte der Ritterschaftlichc;ich will gehen und ihnen einen Arm voll frisches Laub bringen."

Drittes Kapitel.

.... "hrend der Schösser davonstelzend dieser friedlichen Be- 'Mtigung nachging und das junge Mädchen eigentümlich rrregt sich über ihre Arbeit bückte und den Hof von Haus Eo- ichenwald der Frieden und die Stille seiner Weltentrücktheit

n ' ^Elten sich jenseits der Berge, welche seinen Horizont Hassen, desto gewaltsamere Ereignisse ab.

Infolge davon war am andern Tage schon seit dem Mor- aenmn ^ Heerstraße, die sich durch diese Bergwelt zog, un- L a, ^lebt worden von allerlei kriegerischem Transport. Well rvar ein bewaffneter Reiter in der Richtung nach

m-n, .^gesprengt. Es waren einzelne Fuhrwerke gekom- nen nr- mit verwundeten Menschen; andere Wagen schie- Kiiten ° ^plünderte Habe zu enthalten, große Koffer und

rilen ^ E Eott weiß welchen Gegenständen, die man

briiia ° m' "uf der Rückzugslinie des Heeres in Sicherheit zu sin " kleinen Abteilungen umgeben, marschierten Hau-

"wffneter Soldaten in weiße» Röcken oder grauen

Aeußerung deS DekagatamlS über die Besetzung vorzulegen; diesem ist deswegen vom Vorsitzenden deS Kirchengemeinderats ebenfalls ein Protokollauszug über die Besprechung mit dem Vertreter der Oberkirchenbehörde einzusenden. Einwendungen gegen den aus der Zahl der Bewerber von der Oüerkirchenbehörde Benannten können binnen drei Wochen nach dem Eingang des Bcnennuirgserlasses vom Kirchengemeinderat beim Dckanatamt geltend gemacht werden. Ist der Vorsitzende des Kirchengemeinderats (Pfarrverweser) selbst Be­werber um die erledigte Stelle, so hat der Dekan oder ein von diesem beauftragter nicht beteiligter Geistlicher aus der Nachbarschaft bei der Beratung des Kirchengemeinderats über den vorgeschlageneu Be­werber den Vorsitz zu führe». Der Verzicht auf Einwendungen ist alsbald dein Dckanatamt anzuzeigen. Der von der Oberkirchen­behörde in Aussicht genommene Bewerber wird von der Benennung durch Vermittlung seines Dekanatamts in Kenntnis gesetzt.

Kinderspiele auf dem Briihl

erfreuen wohl Jung und Alt, cs ist der Platz, wo die Jugend springt,kill" und sich belustigt. Allerdings sollten sich die jungen Leute überlegen Ausschreitungen zu begehen; kürzlich saß eine Frau mit ihrem 7 Wochen alten Kinde auf einer Bank in den Vrühl- anlagen, Plötzlich flog ein faustgroßer Stein mit voller Wucht in das Wägelchen und einer» besonderen Glückt war es zu verdan­ken, daß das Kind unversehrt blieb. Auf die Frage der Frau wer es getan hat, meldete sich der Junge sofort, was von einem guten Charakter Zeugnis ab;iot und war selbst entsetzt, daß ihm dieses Mißgeschick passierte. Er erkundigte sich, ob das Kind nicht verletzt sei und verließ errötend, beschämend und bereuend den Platz. Dieser Vorfall diene unserer Jugend zur Warnung. Wie leicht hätte da ein Unglück passieren können, dessen Folgen für den jungen Buben zeitlebens von Nachteil begleitet gewesen wäre. Ein Fußballspielen mit Steinen, ein Steinwerfen usw. das gibt es nicht, das ist ein Unfug und darf nicht gemacht wer­den. Einem Spiel mit Gummiball oder mit einemAltlumpen"-Ball ist ein harmloses Vergnügen, das der Jugend jederzeit gegönnt ist. Belm Spielen sollten die Jungen mehr im Innern des Platzes spielen, also etwas abseits von den Ruhebänken, damit man nicht Gefahr läuft, im nächstbesten Augenblick so einSpielbällchen" an den Kopf geflogen zu bekommen. Also etwas mehr Vorsicht Rück­sicht, das gibt dem wahren Spielen das Gleichgewicht.

Schitterrükkfahrkarten.

Ans Berlin wird berichtet: Neu «ingeführt im Eisenbahnver­kehr wird eine Schülerrücksahrkarte, die zur Benutzung für solche Schüler bestimmt ist, die ständig am Schulort wohnen und nur an den Sonn- und Feiertagen zum Wohnort der Eltern fahren. Der Geltungsbereich dieser Karten ist auf IVO Km. beschränkt. Sie wer­den für die 3. und 4. Wagenklaffe zum Preis der einfachen Fahrkarte« der gleichen Klaffe auSgcgeben.

Schlechte Zeiten!

Es gibt eine Sorte von Menschen, die nicht genug über die schlechten Zeiten jammern können, dabei aber ein Leben führen, das zu ihren Jereminaden in einem starken Kontrast steht. Einen Ein­blick in das Treiben solcher Doppelnaturen gewährte eine Ver­handlung vor einem Volksgericht, vor dem sich zwei Obst- und Ge­müsehändler, sowie ein Elektrotechniker und Chauffeur wegen Gefan- gencnbefreiung zu verantworten hatten. Beide nahmen in einer Wirtschaft an einem Frühschoppen teil, der sich von 9 bis 5 Uhr (!!) erstreckte, bei dem der Wein sozusagen in Strömen floß und der Schnaps maßwetse getrunken wurde. Das Ende des Gelages kann man sich ungefähr vorstellen. Ein Teilnehmer wurde schließlich wegen groben Unfugs festgenvmmen und zur Polizeiwache geführt. Zwei andere zogen nach dem Wachgebäude und forderten die Frri- laffung des Verhafteten mit der Drohung, daß sonst Blut fließen werde. Bei demRummel" gelang es dem Inhaftierten zu entwei­chen, er wäre jedoch ohnehin gleich darnach entlassen worden. Vor Gericht gab nun dieser an, er habe an jenem Tage seinen Aerger darüber, daß sein Sohn viel Geld durchgebracht habe, hinunter- schwcmmen wollen und habe 2025 Schoppen Wein (!) sowie ziemlich Schnaps getrunken, sodaß er zuletzt nicht mehr wußte, was

Mänteln. Einmal eine starke Abteilung von Reitern kam da­her; sie eskortierte drei sich folgende Bauernwagen, auf deren jedem eine große eisrnbeschlagen« Kiste stand war es die Kriegskaffe, di« man in Sicherheit brachte? Die solche Trans­porte exportierende Mannschaft verriet wenig von dem lustigen Uebermute französischer Truppen auf dem Marsche; sie sahen abgerissen, müde, verdrossen aus, sie fluchten und wetterten: die Bauern, welche die requirierten Ästigen führten, erhielten flache Säbelhiebe, die Tiere auch wohl scharfe, mehrere von ihnen bluteten. Die Republik hatte ihre Heere im Jahre 1796 uni­formiert ins Feld gesandt: es waren nicht mehr die wilden bunten Scharen, die in den vorhergehenden Jahren das linke Rheinufer überschwemmt; und doch sahen auch diese Truppen heute bunt genug aus. Manch geplündertes Stück hatte zum Ersatz der zerrissenen Montur gedient; neben einem alten Trou- pier, der im Mantel und in den hohen Stiefeln eines ehr­würdigen Landpfarrers aus der Gegend von Schweinfurt mar­schierte, wandelte ein junger Sergeant unter dem dreieckigen Federhute eines würzchuigischen Kavaliers oder hinkte ein Verwundeter, dapiert in den schwarzen Ordensmantel mit dein weißen Kreuz darauf, der in irgendeiner Commende des Deut­schen Ritterordens erbeutet sei» mutzte.

Das Gerücht von dem Schauspiel, das di« Heerstraße von Würzburg nach Frankfurt darbot, war die Waldtäler rechts und links heraufgedrungen, auch bis zur Mühle in der uns bekann­ten Schlucht: die Frau und die Schwiegermutter des Gevatters Wölfls standen eben vor dem Forsthause und redeten auf Muhme Margaret ein, sie solle sie hinabbegleiten, sie wollten sehen, was da vorginge. Muhme Margaret schwankte; wo sollte sie den kleinen Leopold lassen unterdes? Ihn mit des Müllers Kin­dern sich umtreiben zu lassen, das hatte Wilderich verboten; aber der Herr Wilderich war ja nicht daheim; er war um diese Zeit nie daheim, sondern ging seinen Geschäften nach. Muhme Margaret konnte der Versuchung »icht widerstehe», sie nahm den

er eigentlich tat. Auch ein anderer Beteiligter erklärte, etwa N Schoppen Wein und dazu Schnaps getrunken zu haben. Mit Recht hielt der Gerichtsvorsitzende den Angeklagten vor. es sei eine Schande und ein Spott, sich so zu betrinken; die Ausgaben würden dann wohl alsUnkosten" in die Warenpreise einkalkuliert werden. Der ärztliche Sachverständige gab sein Gutachten dahin ab, daß die Angeklagten notorische Trinker seien und in diesem Zustand dürste die freie WtllenSbestimmung ausgeschlossen gewesen sein. Daraufhin erfolgte Freispruch.

Preisabbau für Hüte.

Zu der kürzlich veröffentlichten Notiz, daß der Zentraloerbanb der Hutfaürikanten den vom Reichsvcrband deutscher Hutgeschäfte beantragten Preisabbau abgelchnt habe, wird uns vom Reichs­verband deutscher Hutgeschästc, Bezirk Württemberg, mitgeteilt, daß die drei Verbände der Hutbranche bis zum 1. April ds. Js. teilweise einen wesentlichen Rückgang der Preise erzielen konnten, wenn mich vielfach nicht ohne erhebliche Verlustverkäufe des Kleinhändlers. Dieser Preisabbau sei jetzt an der Grenze des Möglichen angeiangr. so daß bis zum Herbst mit einem weiteren Sinken der Preis« nicht mehr gerechnet werden kann.

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(SCB). Vaihingen a. E., 14. April. Seit Dienstag mittag treten im hiesigen Enzwasser Vergiftungserscheinungen auf. Zentnerweise wurden bei der Walzenmühle Fische herausgeholt, die Anzeichen der Vergiftung zeigten. Eine größer Anzahl Fische war auch bereits verendet. Die hiesigen Fischereipächter unterzogen sich lt.Enzboten" bis nachts 1 Uhr der größten Mühe, die noch lebenden Fische herauszuholen, mn sie einstweilen in reines Wasser und spater wieder in die Enz eiuzusetzen. Der Schade» ist ungeheuer, besonders zur jetzigen Laichzeit, und kann jahrelange Folgen zeitigen. So sind z V. auch in de» Aaltobcn Mühlhausen 68 Ztr. größte Fische der Vergiftung zum Opfer gefallen. Man vermutet, daß oberhalb der Landesgrenze die Vergiftung ihren Ursprung genom­inen hat. Anscheinend handelt es sich um Teeröl, das sich in den Atmungsorganen der Fische festsetzte. Das Stadtschultheißenamt hat eine Probe des vergifteten Wassers entnommen und einem Gerichts­chemiker zur Unersuchung zugesandt.

(SCB.) LffenHausen, 13. April. Zum Pferdeverkauf des. Landgestüts hatten sich wieder einige hundert Liebhaber eiu- gefunden. Zur Versteigerung kamen 22 Wallachfolgen des Jahrgangs 1919 Die erzielten Preise bewegten sich von 750V bis 15 8506. Durchschnitt 10788 Im Vorjahr sind für die gleichaltrigen Wallachfohlen durchschnittlich 10 263 erlöst worden; rin Rückgang der Preise hat also nicht stattgefunden.

Kirchliche Nachrichten.

Evangelischer Gottesdienst.

Sonntag Jubilate, 17. April.

Voin Turm: 8. Kirchenchor: Herr Christ der einige Gottessohn u. Lobet den Herrn alle. Predigt lled: 8, Ein feste Burg. 9)4 Uhr: Vierhundertjahrfeier des Reichstags zu WormS, Festpredigt Deka» Zeller. Das Opfer ist für die evangelische Gemeindehtlfe bestimmt. Dir Christenlehre fällt aus. 7)4 Uhr abends: Gemeindeabend im Badischen Hof (s. Anzeige.)

Donnerstag, 21. April. 8 Uhr abends: Mbelstunbe im Vereins- Haus, Stadtpfarrverwescr Gschwcnd.

Katholischer Gottesdienst.

Sonntag, den 1> April. 8 Uhr Frühmesse. )410 Uhr Predigt und Hochamt. )42 Uhr Christenlehre. 2 Uhr Andacht. Werktag» hl. Messe )43 Uhr.

Gottesdienste der Methodistrngemeiudc.

Sonntag, den 17. April. Vorm, halb 10 Uhr Predigt Flößer. 11 Uhr Sonntagsschule. Abends 8 Uhr VortragLuther vor 400 Jahren, Stooß. Mittwoch, 8 Uhr. Bibelstunde, Flößer. Stamm- Heim: Vorm. 10 Uhr Predigt, Reich!«. Nachm. 2 Uhr Predigt, Hof. Mittwoch, 8)L Uhr Bibelstunde, Reichle.

Für die Schristlettung verantwortlich: I. V.: A. Port, Calw. Druck und Verlag der A. Oelschläger'schen Buchdruckerei, Calw.

kleinen Burschen der an ihre Röcke sich schmiegend »eben ihr stand und verwundert über alles das, was die Müllerfrauen erzählten, diese mit seinen großen braunen Augen anblickte, bei der Hand, um ihn hiniiberzuführen. Da riß das Kind sich los und lief mit dem Ausruf:Bruder Wilderich!" plötzlich die Schlucht hinauf.

Wilderich war es in der Tat, der aus dein Walde zurllck- kehrend eben daherkam und, als er durch den kleinen Garten vor seinem Hause schritt, mit sehr ernstem Gesicht den Frauen einen Gruß zunickte und zu Margaret sagte:Komm mit hin­ein, Margaret, ich habe mit dir zu reden!"

«Wahrhaftig," flüsterte Margaret zu den Frauen gewendet ihm nach,der lebt nicht lange mehr, wenn er endlich einmal zu reden beginnt."

Sie trat ihm nach über die Treppenstufen in die Küche, wo Wilderich eine Weidtasche vom Pflock nahm und fie mit einem neue» Vorrat von Pulver und Blei zu füllen begann, den er aus seinem Zimmer herbeiholle.

So," sagte er dann,nun braucht nur noch der Sepp zu kommen; bereit wären wir; und bis er kommt, höre fein zn, Margaret, was ich dir zu sagen habe."

«Ich hör' schon zu, Herr Wilderich." antwortete Margaret«. Ihr seid keiner von denen, die so viel sprechen, daß man nicht darauf hört; und wenn Ihr nun endlich sagen wollt, was Ihr eigentlich vorhabt, ich denk', zu früh ist's nicht mehrst'

Just die recht« Stunde alte Muhme. Und nun sollst d» alles wissen. Du weißt, wir haben Krieg mit den Franzosen, hier in Franken, in Schwaben und jenseits der Berge, wo der Vonaparte hast du von dem gehört?"

Bonaparte?" wiederholte Muhme Margaret und schüttelt« dann den Kopf.Nein, von dem Hab' ich nicht gehört; «a» ist mit dem?" '

^Fortsetzung folgi.)