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98. Jahrgang,

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw,

Nr. 81

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Er'cheinunsLweise:6 mal wöchentlich. Anzelgenpre's: Tie Ne nfpaltige Zeile MPsg.

Keklarmn Mt L. Ans Eammelanzeigen kommt ein Zuschlag von Hern pc S.

SamStaz, S. April 1921.

Bezugspreis, In der ktadr mit rrUgerioh» Mt. IKL0 viertel ihrlich. Postbezug«»

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Die moralische Unterstützung

Verschärfung der Streik!age in England.

Zur auswärtigen Lage.

Reichsminister Dr. Simons hat uach seinen eigenen Worten auf der Londoner Konferenz wiederum die Ueberzeugung ge­wonnen, daß der Nus Deutschlands in der Welt noch immer sehr schlecht sei. Umgekehrt hat kürzlich Clemencea« den Haupt­eindruck seiner Jndicnreise dahin zusammengefaßt, das; Frank­reich überall sehr beliebt sei. Der E-ang der Weltpolitik in den letzten Jahren ist eine fortlaufende Bestätigung dieser Ein­drücke: heute ist Deutschland ein Stiefkind, Frankreich ein Lieb­ling unter den Nationen. Wenn Frankreich etwas verlangt oder erstrebt. Hilst ihm die ganze Welt, wenn Deutschland unter der inneren und äußeren Bedrückung au'schreit, wie einst Lao- medon (troischer König) unter den Umschlingungen der Schlan­gen, hat niemand mit ihm Mitleid. Vereinzelt find zwar einige Anwälte für das gemarterte Deutschland aufgetreten (Keynes), die großen Verbände in Politik, Willensckmft und Wirtschaft. Auch auf den Kongressen der sozialistischen Internationale wird Deutschland stets stiefmütterlich behandelt. Die'er Trennungs­strich in dem Ansehen Deutschlands und der übrigen Völker geht sogar durch die Organisation des Noten Kreuzes.

Ein falscher Patriotismus wäre es, vor diesen Tatsachen die Augen schließen zu wollen. In der Politik muß man in erster Linie darauf sehen, was ist. Ein schlechter Ratgeber wäre auch der, welch«! dem deutschen Volke in dieser Situation emp­fehlen würde, sich um andere Nationen nicht zu kümmern oder sich allein gegen die ganze Welt durchzusetzen. Ein Volk mit starker Industrie ist mit der Weltwirtschaft in den wichtigsten Lebrnsbedingungen verbunden und damit in vielen Hinsichten auch von seinem Ruf in der Meli abhängig. Das Sprichwort: »hilf dir selbst, so Hilst dir Gott" darf ein Volk freilich niemals vergessen. Aber wie jedes andere, so hat auch dieses Sprichwort seine beschränkte Bedeutung. Dies darf besonders heute nicht außer Auge gekästen werden, wo die materielle Macht, die leider noch ein Hauptfaktor in der Gestaltung der Völkerschicksale ist, ganz in Hand der Entente liegt. Aus solchen Erwägungen heraus find wir schon kürzlich in einem Leitaufsah zu dem kchlusse gekommen, daß es ein Hauptziel der deutschen Poli­tik In gegenwärtiger Stunde sein muß, unter den Völkern wenigstens einen moralischen Dundesgenosten zu gewinnen.

Amerika hatte sich bis zwei Jahre lang selbst von seinen Mlson nicht bewegen lasten, den Frkedensvertrag von Ver stilles zu ratifizieren. Eine starke Strömung gegen die En kente war besonders im Wahlkampf zwischen Harding und Kno; in den Vereinigten Staaten hervorgetreten. Auf Harding, bei politischen Gegner Wilsons, hat man in Deutschland wieder M strotz der furchtbaren Enttäuschungen von Wilson) größte, vertrauen gefaßt, jedoch während feiner ckwöchigen Amtsdaue haben wir verflucht wenig von seiner deutschfreundlichen Ge stimmig gespürt. Zusehends spricht und schreibt man mehr voi demDoppelgesicht Amerikas usw." Der französische Ministe Mviani erbat die moralische Unterstützung Amerikas und er hielt sie, wenn die neuesten Nachrichten stimmen, auch icilwcis Wrwiesen. Die Meldungen in dieser Hinsicht find täglich wider sprechende, sodaß ein klares Urteil im Moment nicht gegebei Werden kann, aber so viel ist sicher, daß auch Amerika dem denk ^en Volke die Verantwortlichkeit am Krieg zuschicben wil! «mit erkennt die Regierung der Vereinigten Staaten da< öundament des Versailler Vertrages an und rechtfertigt di dntentevolitik gegen Deutschland.

Der Anzeichen waren zu viele, als daß jede Hoffnung Deutsch ua s auf eine moralische Unterstützung durch Amerika voi nsang an grundlos gewesen wäre. Wir dursten hoffen Harfe Ausdrücke gegen die Eirtente find bei der Kunde vor K?. Zwangsmaßnahmen oder bei den wiederholte,

, " Übungen gegen die schwarze Schmach in der Union ge di« m ^ Entente ihren Weltruf» noch sin!

.. der Northcliffepropaganda gegen Deutschlanl

und Et dieser Tatsache hat auch Amerika gerechne

Nch uugenscheii",ch für d:e moralische Unirrstützung der En Nnl- Selbst Amerika, das doc^ läich am unab

d«m """ guten Willen der anderen Völker, wil

sein« ,s ""ter den Nationen, dem deutschen Volke nick amk- «^rskützung leihen. Daraus erficht man wieder, welck !eia«m i dem Ruf eines Volkes in der Weltpoliti

k>n w^den Und gerade diese Einsicht muß um sichei/m",« bogen die vielen gesinnungsfeind

st4»rn n " wenigstens einen moralischen Bundesgenossen zi < diese Stufe hinweg führt der Weg zur Wieder g der weltpolitischen Haltung Deutschlands

Der Bergarbeiter streik in England hat sich durch den gestern erfolgten Hinzutritt der Eisenbahner und Trans­portarbeiter erheblich verschärft und wenn es Lloyd George nicht gelingt, resp. seiner Regierung, noch im günstigen Augenblicke zubremsen" oder zu bewilligen, dürste eine Revolution, ein Bürgerkrieg England erfassen, dosten Auswirkungen auch auf die europäische Gesamtlage von einschneidender Bedeutung sein würden. Nie noch ist die englische Geschichte vor solch schweren Erschütterungen, solch schweren Entscheidungen gestanden. Nie hat solche Lust" die Insel durchweht; hauptsächlich aus Schottland kommen Nachrichten über Terrorakte und Umtriebe, die unverkenn­bar bolschewistischen Charakter zeigen. Die Negierung hat über die bedrohten Gebiete den Belagerungszustand verhängt. Ob heute, ob morgen derSturm" losbricht, das zu wissen liegt nicht In unserer Macht, aber soviel dürfen wir glauben, auch Englands Politik an uns Wehrlosen, an Deutschland, seine Hinterlistigkeit und sein Krämergeist werden dem verdienten Schicksal nicht ent­rinnen, denn die Geschichte wird auch sie richten...

StreiLSeschlntzderEtfenbahn-n.TransportarSeiter.

London, 8. April. (Reuter). Eine gemeinsame Versamm­lung der Exekutivausschüsse der Eisenbahner und der Trans­portarbeiter hat bekanntgegeken, daß der volle Streik des Drei­bunds am Dienstag um Mitternacht beginnen solle, wenn nicht die Verhandlungen zwischen den Bergarbeitern und den Berg­werksbesitzern wieder ausgenommen werden.

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London, 9. April. Die gesamte gestrige Abendmesse steht un- > ter dem Eindruck der ernsten durch den Streikbeschluß der Eisen, bahner und Transportarbeiter geschaffenen Lage. Im Unter­haus erklärte Lloyd George unter großem Beifall, es sei die Pflicht der Regierung, als Bevollmächtigte der Nation, diese Katastrophe zu verhindern. Lloyd George richtete einen Ausruf an Freiwillige zur Verteidigung des Landes. Die Rekrutierung der Verteidigungskräfte beginnt, den Blättern zufolge, heute. Pall Mall and Globe" zufolge sind die Eisenbahner bereit, heute um Mitternacht in den Ausstand zu treten.

Standrecht. Sturm auf Gruben-

Paris, 8. April,Echo de Paris" meldet aus London: Die britische Regierung hat über die schottischen Großgrubendistriktc den Belagerungszustand und das Standrecht verkündigt, in mehreren Städten haben die Streikenden die Macht an sich ge­rissen, und die kommunistische Republik proklamiert. In Oenoin sind 4 Bataillone der Gardebrigade feldmarschmäßig eingetrof­fen, um gegen die Unruhestifter vorzugehen.

DieTimes" meldet aus London: Die Garnison sei mobili­siert. Aus der Provinz seien Artillerie-, Kavallerie- und Ma­schinengewehrformationen nach Schottland abgegangen. Zn den schottischen Kohlenbezirken und in den nordenglischcn Bezirken find schwere Unruhen ausgebrochen. Die Grubenarbeiter, haupt­sächlich bolschewistische Elemente, haben die meisten Gruben im Sturm genommen und unter Master gesetzt. Zum erstenmal seit Menschengedenken sind von der englischen Negierung ausge­dehnte militärische Vorbereitungen bei einem industriellen Konflikt vorgenommen worden.

Appell an die Nothilfe.

London, 8. April. (Unterhaus.) Lloyd George teilte mit, daß er an Freiwillige appelliere zur Bedienung der wichtigsten Verkehrsmittel und zur Einreihung als Spezialkonfiabler für die Schaffung einer besonderen Notstandspolizei. Auch sei es notwendig, Reserven von Heer und Flotte zu den Fahnen ein­zuberufen.

Englands erste Bedrohung ihrer Hilfsquellen.

London» 8. April. (Reuter.) Die Vertreter der Bergarbei­ter entschieden sich dahin, daß Lloyd Georges Bedingung, daß die Sicherung der Bergwerke der erste Gegenstand einer Erör­terung sein müsse, einer Konferenz mit den Bergwerksbesitzern im Wege stehe. Die Vertreter setzten sich sofort mit den anderen Mitgliedern des Dreibunds wegen eines gemeinsamen Vor­gehens in Verbindung. Lloyd George erklärte im Unterhaus, die Nation stehe zum ersten Male in der Geschichte dem Versuch eines Zwanges durch Zerstörung ihrer Hilfsquellen gegenüber. Große organisierte Körperschaften der Bergarbeiter verhinder­ten durch Drohung und Gewalt die Pumparbeiten in den Gru­ben. Die Regierung sei entschlossen, die Freiwilligen zu schützen. Sie werde von allen Hilfsmitteln der Allgemeinheit Gebrauch machen.

Vorzeichen einer Katastrophe in Europa.

London, 9. April. Der Pariser Berichterstatter derWest- minster Gazette" schreibt in einemVorzeichen einer Katastrophe in Europa" übcrschrlebenrn Artikel, die größtmöglichste Aufmerksamkeit müsse den Anzeichen der kommenden Krise in Europa zugewandt werden, die weit ernster sein werde, als irgend eine andere, die man seit dem Krieg durchgcmacht habe. Furchtbare Entschei­dungen würden in kurzer Zeit getroffen werden müsse«. Lloyd George habe der Anwendung von Strafmaßnah­men gegenüber Deutschland zugestimmt und dadurch endgültig di« Politik Frankreichs und zweifellos auch die Englands orientiert aus einen Weg, ans dem es jetzt kein Zurück mehr gebe. Ter Beschluß» Düffeldorf zu besetzen, sei der Beginn einer neuen Politik gewesen» die nicht leicht verlaßen werden könne, sonder» werter und weiter gehen unifse. I» gewissen Kreisen sei es ein offenes Geheimnis, daß die militärischen Mid finanziellen Operationen gegen Deutschland nur die ersten Schritte in einem großen, wenn auch vagen Problem be­deuteten. Je weiter Frankreich und England auf diesem Wege fort- schritten, um so weiter würden sie verpflichtet sein zu gehen. Die nackte Wahrheit fei, daß eine neue und furchtbare Epoche begonnen habe, denn Briands Methode sei eine Methode der Gewalt. Frank­reich verlasse sich auf die volle Unterstützung Englands bei seinen Forderungen an Deutschland. England habe sich zu einer bestimmten Politik verpflichtet und könne Frankreich jetzt nicht verlassen. Die Aussicht ans Verhinderung eines tiefen Spnings in unbekanntes Ge­lände aufeinanderfolgender und unbeschränkter Strafmaßnahmen er­scheine hoffnungslos. Der Berichterstatter hält die letzte Rede Bri­ands für äußerst wichtig, da fie unzweideutig sei and die fast ein­stimmige Unterstübimg des französischen Parlaments gefunden habe. Als Briand sein Amt antrat, sei er in einer äußerst schwachen Lage gewesen; jetzt sei seine Stellung äußerst stark. In Frankreich sei man der Ansicht, durch Gcwaltanwenduug gegen die deutsche» Kapi­talisten werde man sie zwinge» können, einen Teil ihres ReichtnmA abzutreten.

Fromme Wünsche.

Paris, 8. April. Wie derTemps" mitteilt, hat die Ver­einigung der französischen Kaufleute und Industriellen im Rheinland in zwei Versammlungen Wünsche geäußert, die fie dem französischen Parlament übermitteln will. Vor allen Din­gen erinnert die Vereinigung an die ungünstige Lage, die durch die SOprozentige Abgabe vom Verkau'swert der deutschen Waren und durch die Erhöhung der Zolltarife den» französischen Handel und der französischen Industrie im Rheinland bereitet wird. Diese Zwangsmaßnahme zwinge die französischen Kauf- leute, den Kampf aufzugeben. Die einzige Folge sei die Ver­ringerung der Zolleinnahmen und die Einstellung der Geschäfte, sowie die Verteuerung des Lebens in ver Rheinprovinz. Schließlich werde auch der Widerstand der deutschen Großindu­strie verstärkt und vor allen Dingen die Arbeitslosigkeit der deutschen Arbeiterklasse, die Unruhen nach sich ziehen könne. In der Petition verlangen die französischen Kaufleute andere Zwangsmaßnahmen, so u. a. die Verwaltung der Rheinland« durch die interalliierte Oberkommission, die Errichtung einer Zollgrenze östlich der Ruhr, die Besetzung von Städten und Häfen wie Frankfurt, Mannheim, Darmstadt, Hamburg und Bremen, die Entfernung der preußischen Beamten aus den Rheinlanden und die Beschlagnahme der Zölle und Eikenbahn­einnahmen, die eVrwaltung der Bergwerke, der Wälder usw.» schließlich die Ersetzung der preußischen Beamten durch Rhein­länder und di« Erhebung besonderer Steuern und Kontribu­tionen.

Inkrafttreten der Zollgrenze

Mainz, 8. April. Nach hier eingegangenen französischen In­formationen wird die Zollgrenze am Rhein am 20. April in Kraft treten.

Türkisch-afghanisches Abkommen.

London, 9. April. Einer Reutermeldung aus Konstantinopel zufolge wurde am 1. März in Moskau ein türkisch-afghanisches Abkommen unterzeichnet. Die Türkei verpflichtet sich darin, das afghanische Heer neu zu organisieren und die Offiziere und Waf­fen zu liefern.

Notifizierung des Afghanischen Throninhabers.

Berlin» 8. April. Eine afghanische Sondergesandtschaft un­ter Führung des Gesandten Mohammed Wall Kham ist heute im Verlaufe einer Reise durch die europaisä)en Hauptstädte in Berlin eingetrofsen, um der Reichsregierung die Thronbestei­gung des Emirs Amanullah Khan von Afghanistan zu noti- Lj-i-e-»,