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LS. Jahrgang.
Amts- und Anzeigeblatt für den Ooeramtsbezirk Calw.
Nr. 74.
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Freitag, 1. April 1921.
I «e-ll-Lpreis- In der Etad: mit rr«!»»l°hn Mk. 12.90 viertel »hrUch. Pvstbezng«.
I pre » !0,r. 12.M mit UeNeugeld. — Schluß der «nzeigenaunohm« » u «r vormittnj,».
Ausland.
Der Sturm hat fich gelegt...
Dem neuchen offiziellen Lagebcr u-, kann der Aufruhr
ln Mitteldeutschland zum größten Teile als erledigt betrachtet werden. Nur einzelne plündernde Banden machen die Gegend unsicher, denen aber die Schuh- und Verkehrswehr bisher stets wirksam begegnet ist und die .Nester" dieser unsauberen Elemente mit Erfolg ausröuchett. Der Reichspräsident und der preußische Ministerpräsident veröffentlichen heute einen " ' - - . die Schutzpolizei und
er dürste dieser Ausdruck von amtlicher Seite als Erledigung des Ausruhrs gedeutet werden können. Nachfolgend die neuesten Berichte:
Magdeburg, 31. März. Die Meldestelle beim Oberprästdenten teilt uns mit: In Magdeburg herrscht Ruhe. Einzelne Zusammenrottungen von Arbeitslosen sind obne jede Bedeutung. In Westeregeln fand ein bedeutender ^ Wahl statt. Der größte Teil
des Dynamits wurde durch c.legende Kolonne der Schutzpolizei
wieder aufgefunden. 2V Personen wurden festgenommen, darunter auch einige Oesterreicher. In den Leuna-Werken herrscht Ruhe. Es treiben sich noch 2 Banden herum, die ein« östlich von Halle, die «ndere im Unstruttal. Diese wird bereits verfolgt. Bei einer Unternehmung verloren die Aufst?-^ '' n in der Nähe von Wiche 15 Tote und 13 Gefangene. Es wu, chrerc Last- und Personenkraftwagen erbeutet. Die Schutzpolizei hatte keine Verluste. Auch bet einem Unternehmen gegen Querfurt wurden von einer Bande noch 22 Personen festgenommen und mehrere Gewehre erbeutet. Die Versprengten haben sich wieder zusammengerottet und ziehen gegen Anhalt Im Kreise Liebeywerda treiben die Anarchisten ihr Unwesen, hauptsächlich in Bockswitz und Mückenberg. Sie requirieren und plündern Drei Gutsbesitzer wurden verschleppt. Die Eisenbahn- brücke Mückenberg Plessa wurde von den Kommunisten besetzt, um das Heranziehen von Truppen zu verhindern. Das Kohlenbergwerk bei Wettin wurde heute Nacht von den Kommunisten besetzt. 8" Halle herrscht Ruhe. In Naumdorf hat eine Bande einen Personenzug angehalten und die Reisenden ausgeplündcrt. Dir Verfolgung der Bande ist in die Wege geleitet. In Löbejün ist nach soeben ringetroffenen Mitteilungen eine Bonde aufgetreten und plündert. Es handelt sich wahrscheinlich um die gleiche Bande, die In Naum- dors den Personenzug anhielt. Unter den gefangenen Ausländern befinden sich Russen, Oesterreicher und ein Marokkaner. Die Verluste der Kommunisten bei der Einnahme des Leun' Werkes betragen 80 bis 40 Tote und 52 Verwundete.
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Berlin, 31, März. Nach der Einnahme des Leuna-Werks und »er Aufhebung der kommunistischen Zentrale ln Halle ist in Mitteldeutschland eine weitere Bcru^'^mg eingetreten. Es treiben sich ,rur noch östlich Halle vereinzelt c,n,ge Banden umher. Der Ott Lieben- werda ist von Kommunisten besetzt, die dort die Räterepublik aus- üesen. Unter den im Leunawerk Festgenommenen befindet sich eine Anzahl Ausländer, und zwar 4 Russen, 5 Oesterreicher, ein Marokkaner und ein Mann aus Algier. In Westdeutschland herrscht Ruhe. Irgend welche nennenswerte Zwischenfälle haben sich nicht ereignet. Die preußische Negierung wird über die Entwickelung, die zu dem omnmnistenaussiand geführt hat, in der nächsten Zeit eine Denk- icheist herausgeben.
Dank an die Schutzpolizei.
kr". April. Der Reichskanzler und der Präsident des preußischen Staatsministeriums veröffentlichen einen Dankerlaß in Schutzpolizei für ihre Tätigkeit in den Ansrirhrgebieten, rs heißt: Die Schutzpolizei hat bewiesen, daß sie ein lies Instrument in der Hand der Regierung ist. In an- tagelangen Märschen und unter fortgesetzten Kämpfen, ik ^ die Beamtenschaft ihre ganze Kraft eingesetzt, Nom > zur Verfassung restlos zu erfüllen. Im
wn ^ Reichsregierung und der preußischen Staatsregie-
S sprechen wir allen beteiligten Beamten unfern Dank und unsere Anerkennung aus.
Ruhe und Ordnung wieder in Aussicht.
stL März. Aus Anordnung des Reichskabinetls hatte
^ Kommission aus Beamten des Reichsministeriums des steril" - Reichswehrministeriums und des preußischen Mini- aeben^d ^ Innern in das mitteldeutsche Aufruhrgebiet be- Voli- -^ "" Ort . und Stelle sich von den Ergebnissen der ein-- SU überzeugen. Ueber ihre Eindrücke ist heute in Ilben b Sitzung des Reichskabinetls und des preußi-
»inn°» ^ uetts Bericht erstattet worden. Die Feststellungen gäbe ^ ^ Polizei ihre Aufgabe mit größter Hin-
bie ,, , vortrefflicher Weise gelöst habe. Die Maßnahmen, können , "Erdrückung der Bewegung getroffen worden sind, schnell, ^, zweckmäßig bezeichnet werden. Eie sind so
iber An?" k durchgeführt worden, wie es die Schwierigkeit Mbe zulieb, so daß der Einsatz von Reichswehr, außer
den der Polizei beigegebenen Batterien, im Aufstandsgebiet weder erforderlich war. noch, wenn keine Rückschläge erfolgen, fernerhin erforderlich werden wird. Zur Säuberung des Gebiets von versprengten Banden, zur Verhinderung neuer Zusammenrottungen und zur Feststellung und Festnahme der Schuldigen wird noch eine Reihe von Maßnahmen erforderlich sein, die ihrer Natur nach am besten durch die Polizei gelöst werden. Die Polizei wird daher vorerst noch in dem Ausruhrgebiet bleiben. An einzelnen Aufruhrherden außerhalb des von der Polizei befriedeten Gebiets wird nach Bedarf mit Reichswehr eingegriffen, so gegenwärtig in Liebenwerda. Zu diesem Zweck wird die Bereitstellung des Militärs zunächst beibehalten. Die Bevölkerung des helmgesuchten Gebiets kann daher mit Vertrauen auf die baldige völlige Wiederkehr ruhiger und sicherer Verhältnisse rechnen.
3m rheinisch-rvestfüttfchen Industriegebiet
ist die Lage unverändert. Auf den Zechen des Oberbergamtsbezirks Dortmund wird überall gearbeitet, mit Ausnahme der Zeche „Westfalen" in Ahlen, wo etwa die Hälfte der Belegschaft eingefahren ist. Auf der linken Rheinseite befinden sich noch die Belegschaften der Zechen „Rheinpreußen", Schacht 1. 2, 4 und 5. „Diergardt", Schacht 1 und 2. „Prinz Wilhelm" und „Wilhelmine Mevissen" im Ausstand. Schacht 4 und 5 der Zeche „Rheinpreußen" find von Kommunisten besetzt. Zeche „Diergardt", Schacht 1 und 2, die ebenfalls von Kommunisten besetzt war, ist heute morgen wieder fretgegeben worden.
Ein Gemeindevorsteher erschaffen.
Delitzsch, 31. März. Die .Delitzscher Zeitung" berichtet: Der Ott GröberS ist gestern Nachmittag 4 Uhr von den roten Banden kampflos geräumt worden. Sie haben sich in die Gegend von Gütz und Dam- mendorf zurückgezogen, wo sie sich verschanzten und plündernd und raubend umhettreibcn. Der Gemeindevorsteher Hesse in Roitzschgen ist von ihnen erschossen worden. Der Hauptstühpunkt der Bande soll der Petersberg bei Halle sein. Schutzpolizei und Reichswehr ist von Halle, Bitterfeld und Delitzsch in Anmarsch. Kämpfe sind im Gange. ^
Abbruch des Streiks kn Essen?
Essen, 31. März. Wie von kommunistischer Seite mitgeteilt wird, hat die Streikleitung für den Westen in der vergangenen Nacht den Abbruch des Streiks beschlossen.
Dke Arbeit wieder ausgenommen.
Berlin, 31. März. Wie die Blätter aus Halle melden, hat der gestern nachmittag in Halle erlassene Aufruf des Allgemeinen deutschen Eewerkschaftsbundes, der die Arbeiter zur Wiederaufnahme der Arbeit aufforderte, zur Folge gehabt, daß heute in fast sämtlichen Betrieben Halles die Arbeit wieder ausgenommen worden ist.
Verhaftung von Rädelsführern.
Nach einer Meldung des „Lokalanzeigers" aus Leipzig wurden heute auf dem Leipziger Hauptbahnhof die Haupträdels- sührer des Leunawerkes verhaftet.
Bergarbeiter in Lebensgefahr.
Wie der „Lokalanzeiger" aus Dresden meldet, haben gestern kommunistische Elemente die Kesselfeuer in den Schächten des staatlichen Werkes Gotteswegen gelöscht und die Ausgänge der Schächte besetzt. Da durch das Löschen des Feuers, mit dem Versagen der Pumparbeit und der Ventilation zu rechnen ist, ist die im Schacht eingeschlossene Mannschaft erheblich gefährdet. Die sächsische Regierung hat sofort die erforderlichen Maßnahmen angeordnet.
Erfurt, 31. März. Im Laufe des gestrigen Tags bis in die späten Abendstunden hinein wurden zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. In Erfurt-Nord ist rin Lager von 60 Gewehren beschlagnahmt worden.
Ein Bandit festgenommen. — Sich selbst gerichtet.
Nach einer Meldung der „Voss. Zeitung" aus Breslau ist der berüchtigte Bandit der Bojowka Polska, Jablonka, in dem Dorfe Gollcow festgenommen worden. Bei seiner Verhaftung erschoß er einen Wachtmeister der Abstimmnngspolizei und jagte sich darauf selbst eine Kugel in den Kopf. Er wurde in das Rybniker Lazarett eingeliefert, wo er ein umfassendes Geständnis über zahlreiche Morde ablegte.
Die Opfer de« Pflicht.
Berlin, 31. März. Wie die Blätter Mitteilen, hat die Schutzpolizei bei der Unterdrückung der Unruhen in Mitteldeutschland bis heute 34 Tote, darunter drei Offiziere, und 50 Ver- tvundete, darunter zahlreich« Schwerverletzte, zu verzeichnen. In dem Aufstandsgebick wird jetzt von der Polizei eine durchgreifende Säuberungsaktion ausgeführt. Es werden Haussuchungen nach Waffen veranstalt^ und nach den schuldigen Aufrührern wird gefahndet.-
Euglands ernste Lage. '
London, 1. April. (Reuter.) In Verbindung mit dem Berg- arbeiierausstand ist eine Bekanntmachung erlassen worden, durch di« der Ausnahmezustand erklärt wird.
Generalstreik der englischen Bergarbeiter.
London, 1 April. (Reuter) Die Eisenbahn- und dir Transportarbeiter, die mit den Bergarbeitern verbündet sind, haben Versammlungen von Sonderabgeordneien für nächsten Mittwoch und Donnerstag einberufen, die sich darüber schlüssig machen sollen, welche Schritt« im Zusammenhang mit dem Generalstreik der Bergleute, den gestern Abend unvermeidlich erschien, eingeschlagen werden sollen.
Stimmen zu Gx-König Karls Osterausflug.
Patts, 1. April. Der „Temps" sagt in seinem gestrigen Leitartikel. Ministerpräsident Briond habe an die französischen Vertreter im Ausland ein Zirkulartelegramm gerichtet, in dem die französische Regierung ihren Widerspruch gegen die Wiederzulassung der Habsburger betont. Briand billige den Schritt der verbündeten Oberkommissare In Budapest, durch den die Verbündeten sich der Thronbesteigung der Habsburger widersctzten. Der .Temps" fügt hinzu, wenn Exkönig Karl sein Unternehmen sortsetzen wolle, müsse er »ine» anderen Vorwand suchen als die angebliche Unterstützung Frankreichs. Auch des „Journal des Debats" fragt, wer den gestürzten Monarchen ermächtigt habe, eine solche der Wahrheit widersprechende Behauptung aufzustellen.
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Wie», 1. April. Einer patteiamtlichen Verlautbarung zufolge wurde in der gestrigen Vorstandssttzung der Großdeutschen VolkS- patttt der Auffassung Ausdruck gegeben, daß die Unternehmung des ehemaligen Königs Karl auch für den österreichischen Staat von höchster politischer Bedeutung sei. Die Großdcutsche» »erden daher geschloffen dafür eintreten, daß eine Wiederkehr der Habsburger unter allen Umstände« verhindert wird.
Eine tschechische Gefahr?
Prag, 31. März. Die „Tribuna", das Organ der rjchechische» Regierung, veröffentlicht einen aufsehenerregenden Artikel über die Durchführung einer tschecho-slowakischen Intervention in Deutschland, in dem es heißt: „Wenn die tschecho-slowakische Heeresmacht wegen des Mangels an Kräften bei der Entente eingreifen müßte, käme der Einmarsch in Bayern, event. auch in Sachsen, in Betracht. Die Oberste Leitung der Entente- Besatzungstruppen nimmt ein Interesse an der baldigen direkten Verbindung der Ententehecre mit dem tschecho-slowakischen Heer. Diese Verbindung ließe sich am besten durch Bayern auf der Linie Mainz-Eger oder Mannheim-Pilsen bewerkstelligen. Bamberg und Nürnberg find von unserre Grenze nur 110 bis 130 Kilometer entfernt. Da bei dem angedeuteten Vormarsch die Donau eine Scheidelinie gegenüber Südbayern bildet, so würde die tschechische Armee auch die Linie Passau-Regensburg besetzen müssen. Im Sachsen käme die Besetzung von Dresden, Chemnitz und event. Leipzig in Betracht. Der Vormarsch in die angeführten Orte ließe sich bei genügend Kräften im Laufe von 10 bis 20 Tage durchführen.
Wiederausbtmfragea Nordfrankeeichs.
Berlin, 1. April. Kurz vor Ostern hat eine Sachverständigenkonferenz über die Frage des Wiederaufbaus Nordfrankreichs beraten. Wie die „Deutsche Allgemeine Zeitung" hört, findet Sonnabend eine Besprechung der beteiligten Ministerien über dieselbe Frage statt. Es ist beabsichtigt, einen neuen Plan für den Wiederaufbau Nordfrankreichs auszuarbeiten.
)er anatolische Krieg.
Konstantinopel, 31. März. Nach den letzten Meldungen aus Anatolien wird das kemalistische Heer auf der Linie Esti zu« sammengezogen, wo es zweifellos zu den ersten ernsteren Zusammenstöße kommen wird. Im Hintergelände wird eifrig an der Schaffung einer zweiten Verteidigungsstellung gearbeitet. Fünf weitere Jahrgänge wurden dringend unter die Fahnen gerufen.
Konftantinopel, 31. März. Der anatolische Kriegsbericht vom 29. März meldet, daß auf der Front von Brussa sämtliche Angriffe der Griechen abgewiesen wurden und daß kemalistische Gegenangriffe die Griechen zwangen, sich auf ihre Ausgangsstellungen zurückzuziehen. Von der Front Ismid werden nur Patrouillenunternehmungen gemeldet. Die Nationalversammlung in Angora hat beschlossen, sofort di« drei Jahrgänge 1911, 1912 und 1913, sowie sämtliche Offiziere zu den Waffe» z» berufen.