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Aus Sludt und Lund.

E a ltv, dm 31. März 1921.

Diensterledigung.

Die Bewerber um die Vorstandsstelle der Landw. Winterschule tzslw haben sich binnen 8 Tagen bei der Zentralstelle für die Land­wirtschaft zu melden.

GeflügelaussteSung in Calw.

Die vom Bezirksverein für Geflügelzucht am Ostermontag in der Turnhalle veranstaltete Geflügelausstellung kann in allen Teilen als wohlgelungen bezeichnet werden. Von den ausgestellten Tieren war jeder Besucher überrascht, cs wurden hervorragend schöne, zum Teil erstklassige Tiere gezeigt, vom mächtigen Truthahn und den Riesen des Wassergeflügels bis herunter zum kleinen Zwerghühnchen. Einen besonderen Anziehungspunkt bildete der ausgestellte Brutapparat und das Kückenheim inlt seinen Bewohnern. Ein Urteil über die einzel­nen Tiere und di« Aufzählung der zuerkannten Preise ist des be­schränkten Raumes wegen nicht möglich. Dos Preisrichteramt war . in den Händen des Herrn Oberlehrer Digel in Klcinsachsenhetm, die Prämiierung der in letzter Stunde noch zur AMellung gngemelde- teu Tauben hatte in freundlich entgegenkommender Weise Hr. Han­delsschuldirektor Zügel übernommen. Die Prämiierung wurde in streng unparteiischer Weis« durchgeführt und hat auch die Aussteller befriedigt. An der Ausstellung beteiligten sich 42 Aussteller mit rund 70 Nummer» Geflügel. An Geldpräniien wurden mehr als IM .ül zuerkannt. Die Turnhalle war hübsch dekoriert, im Hinter­gründe Ansichten von Calw, Hirsau und Zavelstci», die Ausstellung selbst in übersichtlicher Weise angcordnet. Die Tiere kamen in den geräumigen schönen Käsigen voll zur Geltung. Auch der am Nach­mittag imBadischen Hof" vor einer großen Zuhörerschaft stattge- habie Vortrag nahm einen guten Verlauf Der Redner, Oberlehrer Digel, behandelte sein Thema:Die RassegeHügelzucht in ihrer Be­deutung für die Nutzgeflügclzucht" in eingehender und überzeugender Weise, er erntete gilt seinen von praktischer Erfahrung zeugenden Ausführungen reichen Beifall. Der Geflügelzuchtvcrein hat mit seinen Veranstaltungen einen vollen Erfolg erzielt. Der Besuch der Ausstellung aus Stadt und Land war ein riesiger, dennoch wird der Verein mit einem erheblichen 'Defizit zu rechnen haben in Anbetracht der sehr hohen Kosten, die ein derartiges Unternehmen verursacht. Möge der vom Verein angestrebte Zweck, der Geflügelzucht neue Freunde zu gewinnen und die Geflügelzucht nn allgemeinen zu heben, voll erreicht werden! Den Veranstaltern und Ausstellern aber ge­bührt für ihre Mitarbeit am Gelingen des Ganzen volle Anerken­nung. "

Erhöhung der Biersteuer?

Nach einer Berliner Meldung derFranks. Zig." gedenkt das Reichssinanzmiiiisterium. die Biersteuer zu erhöhen, und zwar bis zu einer Vervierfachung der bisherigen Preise.

Enorme Paprerpreissorderungen der Papierfabriken.

VomVerein deutscher Zeitungsvcrlegcr".wird uns die folgende Nachricht übergeben, die wir unseren Lesern nicht vorenthalten wol­len. Danach versuchen die Papierfabriken einen neuen Sturm auf die deutsche Presse, indem sie für 1. April enorme Papicrpreiserhöhung onkündigen. Wenn cs nicht gelingt, diesen Angriff noch in letzter Stunde abzuwcnden, so dürfte eine Katastrophe iin deutschen Zei- tungSgewerbe unvermeidlich sein. Die Nachricht lautet:Eine Aus­sprache zwischen den Druckpapiersäbrikanten und den Vertretern der deutschen Zeitungsverleger-Vcrbänden im Reichswirtschaftsministe- rium hat nach tagelangen Vorberatungen zu der Erkenntnis geführt, daß die neue ungeheure Preissorderung für Zeitungspapicr vom

1. April an ivedcr von der Presse noch von den Zeitungslesern noch von den Inserenten getragen tverden kann. Eine solche Preisfest­setzung würde sich unabwendbar auswirken in stärkster Einschränkung oder gar Stillegung der ZeitungSbctriebe. Die Lage ist mit keiner früheren vergleichbar. Es geht für die Presse um Sein oder Nicht­sein, und was für die Presse gilt, gilt auch für alle im Zeitungs- toefen tätigen Einzelkräfte. Angesichts 'der schweren politischen und wirtschaftlichen Folgen für unser gesamtes öffentliches Leben wird die eiligst einznberufeude Versammlung der deutschen Zeitungsver- leger so schiverwiegende Entschlüsse zu fassen haben wie nie zuvor. Regierungen und Parlamente werden sofort eingreifen müssen, wenn eine sonst unabwendbare Katastrophe verhindert werde» soll."

Kein Preisabbau für Hiite.

Der Zentralverein der Hutsabrikanten hat den vorn Reichs- verband deutscher Hutgeschäfte beantragten Preisabbau ab- gelehnt.

Lostrennung der Berbrauchsabgabeverwaltung von den Finanzämtern.

Hirsau, 29. März. In aller Stille, aber nicht ohne Schwierig- reit, vollzieht sich gegenwärtig im Lande die Lostrennung der Ver- brauchsabgabenvcrwaltung von den Finanzämtern und deren Ueber- ftitung an die Zollbehörden. In Bälde fällt die Ausbezahlung und Verrechnung der Pensionen und Unterstützungen und der Gehalte der Beamten des Departements der Justiz und des Innern durch die Finanzämter weg. Die Geschäfte der Finanzämter haben nämlich stit einigen Jahren einen Umfang angenommen, daß eine merkliche Entlastung zur absoluten Notwendigkeit wurde. Da die Abgabe wei­terer Geschäfte ('Auszahlung der Pfarr- und Lehrergehalte, Forst- und Baukasse usw.) im Laufe des nächsten Jahres in sichere Aus­sicht zu nehmen ist, werden sich die Finanzämter, die ja bekanntlich . einem halben Jahr Rcichsbehörden sind, mit der Zeit nur noch nüt der Veranlagung und Erhebung der direkten Reichs- und Lan- . ^steuern ö» befassen haben. Durch die oben erwähnte auf 1 . April ^ Js. durchznführendc Trennung der Verbrauchsabgabenverwaltung Mt also die Branntwein-, Bier-, Wein- und Mineralwasserstcucr sowie di« Kontrolle über Tabak-- Zigarren-, Zigaretten- und Zünd- arm-, Salz- usw. Steuern im hiesigen Bezirk vom Finanzamt Hir- au an dnz ncucrrichtete Hauptzollamt Ludwigsburg bezw. Zollamt a w über. Im Zusammenhang hiermit hat der zum Oberzollinspek- r >n Lildwigsburg beförderte seitherig« Herr Steuerinspektor

I Häußler für seine Person, also vorerst ohne seine Familie, unse­ren Ort heute verlassen. Derselbe, ursprünglich beim Umgeldskom- missariat Calw tätig, ist seit über 15 Jahren im hiesigen Bezirk und hat sich durch sein freundliches und hilfsbereites Wesen bei Vorge­setzten. Kollegen und Abgabepflichtigen stets der größte» Hochachtung und Wertschätzung erfreut, so daß wir den sehr tüchtigen und ge­wissenhaften Beamten allseitig nur ungern aus dem Bezirk scheiden sehen. Dem evangelischen Volksbund Hirsau war er seit seiner Gründung ein eifriger Vorstand, der stets das Bestreben hatte, Gegen­sätze, die ja überall vorhanden sind, nicht zu verschärfen, sondern zu überbrücken. Möge der-allseits geachteten Familie Häußler der Ueber- gang in die neuen Verhältnisse tunlichst erleichtert werden; der besten Wünsche auf eine glückliche Zukunft darf sie von Seiten der hie­sigen --Erbost und des Bezirks Calw Ne-n.-k-st se-n.

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Lvaruu^t» voe «..t-LerbungLtt «um Heeresdienst im Auslande.

Es ist wiederholt beobachtet worden, daß junge Deutsche einer unverantwortlichen Werbetätigkeit zum Opfer fallen, indem sie sich für fremde Heeresdienste anwerben und nach dem Allslande verschlep­pen lassen, wo sie dann nichts anderes als Enttäuschungen und bittere Not finden. Wem von diesen Betrogenen es ausnahmsweise gelingt, ausgeraubt und an Leib und Seele zerrüttet, wieder nach der Heimat zu gelangen, der kann sich noch glücklich schätzen. Trotzdem schenken arbeitslose und selbst beschäftigte Heeersentlaffene jugend­lichen Alters gem allen unmöglichen Gerüchten und Verlockungen Gehör, ohne zu ahne», daß sie in jedem Falle rin Opfer gewissenloser, bezahlter Agenten sind, die nichts weniger als das Wohl der Ange­worbenen im Auge haben. Mit Leichtfertigkeit und Abenteuerlust ausgestattet, aber meistens völlig mittellos, lassen sich die jungen Leute von einen, künftigen Heldendasein, einer hochpolitischen Mission oder einer glücklichen Zukunft erzählen, empfangen Söldnergelder und Winke, wie sie cs anstellcn müssen, um an das Ziel der ihnen vor- gegaukelten Zukunststräume zu gelangen. Erst, wenn sie die Reichsgrenze hinter sich, haben, und keine Möglichkeit mehr für sie be­steht. Schutz und Hilfe zu finden, erfahren sie, welcher Sorte von Menschenbeglückern sie sich anvertraut haben. Entweder gibt es die Armee", für die sie angeworben wurden gar nicht, oder sie sind ge­rade zusannncngebrochen, oder sie erweist sich als ein Häuflein von Abenteurern, die sich in die Hand zweifelhafter Politiker begeben haben und die nicht einmal wissen, welches Spiel man mit ihrem Leben treibt.

Einige Beispiele:

1. Während des erfolgreichen Vormarsches der Bolschewisten gegen Polen wurde auf weiß-ruthenischem Gebiet (Gouv. Minsk) unter der Führung eines ehemaligen österreichischen Oberleutnants eineFreiwillige Rote Armee zur Niederwerfung Polens" gebildet, für die kommunistisch gesinnte deutsche Freiwillige gesucht und viel­leicht auch gefunden wurden. Obwohl die Rote Armee längst aus diesem Gebiet zurückgeworscn ist, fahren junge Leute aus Sachsen jetzt noch nach Ostpreußen, um sich dort für dieFreiwillige Rote Armee zur Niederwerfung Polens" anwerben zu lassen.

2. Andere junge Leute wollen nach Litauen auswandern, um ln die litauischeFeldhüterabteilung" einzutreten. Aussichten: nach öjähriger Dienstzeit die unentgeltliche Ueberlassung einer An­siedlerstelle 25 Hektar Land und sonstige Erleichterungen zur Seßhaftnmchung. Tatsächlich gibt es in Litauen weder eineFeld­hüterabteilung" noch Anfiedlungsmöglichkeit für Deutsche. Es kann sich höchstens um Verlockungen zum Eintritt in die litauische Armee zur Abwehr der polnischen Angriffe handeln, ein ebenso undankbares wie aussichtsloses Augcnbkicksunternehmen, nach dessen Zusammen­bruch die mit dem Leben davongekommenen Deutschen ihrem Schick­sal überlassen werden.

Ferner berichtet der Deutsche Geschäftsträger in Kowz (Litauen):

Kürzlich sind wieder eine Anzahl Reichsangehörlger, die ohne genügende Ausweise die Grenze zu überschreiten versuchten, vom litauischen Militär festgenommen und nach vollständiger Ausräubung in das hiesige Konzenkationslager gebracht worden. Der Versuch, ihnen ihre Sachen zurückzuverschaffen, ist von Vorneherein zur Aus­sichtslosigkeit verurteilt, da es an Beweismaterial mangelt. Die Leute werden gänzlich mittellos von den Litauern entlassen und lau­fen Gefahr, französischen Werbern für die Fremdenlegion und die Wrangclsche Armee in die Hände zu fallen.

Die Leute sind größtenteils Angehörige ehemaliger Baltikum- Kuppen. Sie haben nach ihrer Versicherung z. T. versucht, auf Gü­tern in Pommern Arbeit zu finden, mußten jedoch der Hetze der Landarbeiter weichen. Andere gäben an, bei ihrer Entlassung von der Marinebrigade 3 (Löwenfeld) im Sammellager eine vollständige Ausrüstung (umgeorbcikten Militärrock, dreifache Wäsche, Brotbeu­tel usw.), die aus dein Erlös devBaltikumleute" augeschafft worden sei, und den Rat erhalten zu haben, sich im Baltikum für eine neue antibolschewistische Armee anwerben zu lassen.

Man darf ausdrücklich darauf Hinweisen, daß eine derartige anti­bolschewistische Organisation in Litauen nicht besteht und von der litauischen Regierung aufgrund des mit Sowjetrußland abgeschlosse­nen FriedensverkagS auch nicht geduldet werden würde."

3. Die Gerüchte über französischerseits betätigte Anwerbungen für die Wrangclsche» Truppen wollen auch jetzt nach dem Zusam­menbruch der Wrangel-Armee nicht verstummen. Es heißt, daß die Wrangeltruppcu zu einer antibolschewistischen Armee in der West- ukrainc stoßen werden. Gemeint ist anscheinend die in den Pripjet- Sümpfen operierende Armee Balachowitsch.

4. Auch in Warschau und ferner in Lettgallen (Ostlivland) sollen antibolschewistische Armeen in der Bildung begriffen sein, die deutsche Hccresentlassenc angeblich mit offenen Armen aufnehmen.

5. Ferner soll die rumänische Regierung angeblich bereit sein, junge Deutsche in den Heeresdienst aufzunehmen.

6. Endlich besteht Veranlassung, erneut auf die lu sehr starkem Unifange und mit den verwerflichsten Mitteln betriebene Werbe­tätigkeit für den Einkitt in die französische Fremdenlegion erneut hinzuwcisen, der leider zahlreiche Deutsche zum Opfer gefallen sind.

Men diesen Bestrebungen liegt die Absicht zugrunde, gesunde junge deutsche Männer unter Ausnützung ihrer Notlage nach äußer- deutschen Gebieten zu locken, um sie dort für höchst eigensüchtige und keinesfalls im Interesse Deutschlands liegende Zwecke zu gewinnen bzw. auszunühen.

Hievon kann nicht genug gewarnt werden. Eltern und Vor­münder sollten ein ganz besondere- Augenmerk auf die Jugend haben und alle Beobachtungen, die darauf hinausgehen, junge deutsche Männer ins Ausland zu locken, den Behörden melden.

Württemberg.

(SCB.) Stuttgart, 29. März. (Internationale Fuß­ballspiele.) Am Ostermontag spielten vor gegen 10Ü0Ü Zu­schauern Fußballspieler aus Holland vom Verein Qnick-Nhmeegen gegen die Stuttgarter Kickers. Kickers gewann das Spiel mit 0:1. In Ludwigsburg, Kornwestheim, Untertürkheim, Tübingen spielten Baseler Fußballspieler, in Reutlingen und Ulm Sportsleute aus Zürich Di« Schweizer wie die Holländer Gäste machten überall den besten Eindruck.

(SCB.) LudwigSburg, 30. Mürz. (Anschlag auf ein« Bahnlinie.) Wie das StuttgarterReue Tagblatt" berichtet, wurden in der Nacht zum Mittwoch zwischen 3 und 4 Uhr an der Bahnlinie LudwigsburgAsperg die Drahtleitungen durchschnitten. Vermutlich stecken einige durch die Unruhen in Mitteldeutschland ver­wirrte Heißsporne dahinter. Ein SichcrungSkommando der Verkehrs­wehr ist an den Tatort abgerückt. Eine Verkehrsstörung ist nicht entstanden. Beschädigungen am eigentlichen Bahnkörper sind nicht vorgekommen.

(SCB.) Von der Bayrischen Grenze, 30. März. (Die Eier- preise.) Wie von der Arbeitsgemeinschaft für die bayrische Eier­versorgung mitgeteilt wird, werden die für die bayrische Eierver­sorgung tätigen Aufläufer ab Ostern nur mehr einen Erzeugerpreis von 60 Pfg für das Ei an die Landwirte bezahlen.

Wirtschaftliche Wochenschau.

Geldmarkt. Die deutsche Valuta hatte sich anfangs der Karwoche wieder erholt und war in einer stetigen Auswärts­bewegung begriffen, als das Vertrauen zu unserem wirtschaft­lichen Wiederaufbau jäh durch den Aufruhr in Mitteldeutsch­land und' die Versuche zu kommunistischen Aktionen auch in Hamburg und Berlin unterbrochen wurde. In Zürich wurden 100 deutsche Mark am 24. März mit 9,27 Franken notiert, nachdem sie am 22. auf 9,40 von 9,20 am 18. gestiegen waren.

In Amsterdam lautet die Notiz vom 24. 4,62)4 (4,65) Gulden, ln Kopenhagen 9,35 (9,40), in Stockholm 6,95 (7,10) Kronen, in Wien 11,58 (11,13), in Prag 121,75 (121,25 Kronen, in Lon­don 2,44)4 (2,45)4) Schilling, in Newyork 1,61 (1,58) Dollar und in Paris 23 (22)4) Franken.

Börse. Die mehrtägige Unterbrechung des Effektenge­schäfts in Verbindung mit den Kommunistenputschen legt« der Effektenbörse große Zurückhaltung auf. Die Kurse waren gegen die vorige Woche wenig verändert, da die Stimmung zunächst fest blieb. Das meiste Interesse fanden noch Montanwert«, außerdem einzelne Vavoritpapiere wie Deutsche Petroleum, des­gleichen Bankaktien auf gute Dividendenaussichten. Der An­lagemarkt war ruhig und ergab keine nennenswerten Schwan­kungen.

Produkte »markt. Das Produktengeschäft ist zur Zeit ! sehr still. In Berlin stört die Verworrenheit der Verhältnisse ! auf dem Maismarkt. Die Preise schwanken und bewegen sich nicht einheitlich. Am 24. März wurde in Berlin notiert Vik­toriaerbsen 130140 (unv.), Futterrbsen 100115 (minus 5), Raps 210220 (minus 20-30), Leinsaat 220240 (minus 20), Wiesenheu 2022 (plus 1), Stroh 1719 (minus )4), Mais 127 (minus 1) Mark.

Warenmarkt. Kohlen und Elsen waren diese Woche anregungslos und hatten wenig Aenderungen aufzuweisen. Die Beförderungsverhältnisse von Kohle werden immer schwieriger. Man spricht allgemein von einer nahe bevorstehenden Preis­erhöhung. Gewaltiges Aufsehen erregt die Heraufsetzung des Zettungspapierpreises auf 4 -K das Kilo, was eine skandalöse Bewucherung der Presse bedeutet und weder von den Verlegern, noch von den Abonnenten oder Inserenten der Zeitungen mehr getragen werden kann. Der Aufschlag beträgt jetzt gegen den Friedenspreis genau 2000?Z. In Textilsachen ist die Marktlage ungünstig. Baumwolle und Wollepreise fallen, aber die Fabri­kanten haben mit steigenden Kosten zu rechnen, und auch der Kaufmann ist schon an der Grenze seiner Verlustfähtgkett an­gelangt. Das Schuhgeschäft scheint sich in letzter Zeit zu den abermals ermäßigten Preisen etwas belebt zu haben. Auf den Häutemärkten gab es in letzter Zeit nur unbedeutende Preis­schwankungen. In Kolonialwaren hat der Konsum in letzter Zeit wegen stark gelichteter Bestände flott gekauft, was zu einer Befestigung der Preise führte; an einen weiteren Ab­schlag ist zunächst jedenfalls nicht zu denken.

Kirchliche Nachrichten.

Evangelisch« Gottesdienst«.

Freitag, 1. April. 10 Uhr: Stellen der Konfirmanden m vorausgehender Ansprache; das Opfer ist bestimmt für die Kon- firmandenhäuser Moshausen und Bietenhausen, Stadtpfarrver- weser Eschwend.

Sonntag Quasimodogenitt, 3. April. Vom Turm: 117. Kir­chenchor, Wenn alle untreu werden. Predigtlied: 408 O Gotte- Sohn. 9 Uhr: Predigt Dekan Zeller. Im Anschluß Feier d«r Konfirmation mit 37 Söhnen und 54 Töchtern. 3 Uhr: Unter­redung mit den Neukonfirmierten, Stadtpfarrverweser Eschwend.

Donnerstag, 7. April. 8 Uhr abends: Bibelstunde im L«r- einshaus, Dekan Zeller.