MW
olgt erteilt:
>taq. 18 . April >t Calw, Hirse», obach
'lag. IS. Avril lezirksgrmeiaö«.
«eramimann SS;
ilagerr
l dem Schuhe de» rn werden ersucht,
:rn
der Genehmiem, daher, ein Grab» dir Genehmigmig
Zeichnung In do-- oder eine Wete- r genauen Maße, der Herstellung-
s dem Merkblatt, ist. zu ersehen.
t: GSHner.
tzer
rr Hunde
n gemacht.
I eines seither »w> abe für dar neue
während »er ZÄ
^il für dm ersini für 1 Jahr, urbaren Hund zu Wochen der Gr-
:s Hundes unterer gefährdeten Ab-
»er unterzeichnrtr»
n.
chfleg«: Freh-
rtspolizcillch« Do» Hühnern u. sa»M
el
vird, so daß de»
n, Dorlchrist M ung gevracht.
nt: Gähn er.
ch t per sofort i»
mille ehrl, tüchtig-
Sdcherr,
u Hanse schlask" on wem sagt ine teile des BI-1« Arbeitsan».
^Mai wirdeiä
jaffstlec
Nr. 7Z.
Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.
96. Jahrgang.
Sr>cheinun»«ivc!se! Smalwöchentlich, Anzeigenpreis: DK
«elkmin Me. L.— Ans S-mmel-nzeigen komm« ein Zuschlag
kleinspaitlgr Zeile MPsa.
»o« — Feenlpe ».
Donnerstag, LI. März 1921.
«eiugap eei«: Zn der «tadt mit DrSgerlohn Mk. IS.SV viertel öhrlich. Pvftdezun».
peei« ui.I. I2.S, m>, Bestellgeld. — Schluß der Anzeigenannahme » Uh» vormittag«.
NrPMzMiW gegen das VettrechergeWel
grht in Mitteldeutschland weiter. Da die Ausrührer merken, Sah ihre Sache nicht so glatt durchdringen kann, wie sie es geplant hatten, so suchen die Kommunisten und ihre Helfershelfer durch Anzettelung von Streiks und Attentaten im ganzen Reich« die Macht der Regierung wie das gesamte Wirtschaftsleben zu lähmen. Daß der größte Teil der deutschen Arbeiterschaft sich nicht den Henkersdiensten gewisserloser Elemente apserl. beweist, daß die ausgegebenen Parolen für einen Erne- »l-Streil in Frankfurt a. M., Berlin ujw. glatt abgelehnt wurden. Die Lage ist nach wie vor ernst, doch kann im westlichen Industriegebiet, dank der mühevollen polizeilichen Maßnahmen, von einer Entspannung gesprochen werden. Auch Nordbayern suchen die Verbrecher mit ihrem Wahne zu beglücken, doch glauben wir. daß in Bayern und Württemberg diese Kerls auf Granit beißen würden. Man braucht also in dieser Hinsicht in keiner allzu großen Angst zu leben, denn Süd- deuischland ist für solche „Ausfälle" nicht reif und die Schürer und Aufwiegler werden kaum einen nennenswertens Fuß zu fassen in der Lage sein.
Die Schleier fallen ...
ä?t Unsere LandeSstadt hatte vorgestern Nachmittag 5 Uhr dar „interessante" Schauspiel einer kommunistischen Demonstrationsversammlung gegen die konterrevolutionäre Gewaltherrschaft in Württemberg. Ein günstiger Wind trug uns einen der bekannten .Waschzettel" zu, den wir unseren Lesern anbei wiedergeben.
Arbeiter! Arbeiterinnen!
Die Schleier fallen. Auch die Banditen der würt- reinbergisihen Konterrevolution pseisen auf Gesetz und Recht. Sie dringen in die Druckereien ein, hole» Maschinenteile. Wo die Druckereien noch geschlossen sind, brechen sie auf. schmeißen den Satz über den Haufen, verweigern der hinzukommenden Leitung ihren Ausweis als Organe der Polizei vorzuzeigen.
Arbeiter! Arbeiterinnen! Die Beschlagnahme von Maschinenteilen ist nicht nur Diebstahl, sie soll der Anlaß sein zum blutigen Niederschlagen der wiirttembergischen Arbeiterschaft.
Erbt den Herrschenden die richtige Antwort!
Marse,'-?« in Messen auf, heute um S Uhr aus den Marktplatz! Rieder mit der Konterrevolution! Hoch die Einheitsfront des revolutionäre« Proletariats Deutschland»!
B. K. P. Eroß-Stuttgart.
Unter diesem „Schlager" wurde die Menge aufgestachelt zur Massendemonstration, nachdem man. wie in München, behördlicherseits das Organ den „Kommunisten" zum drittenmal innerhalb weniger Wochen beschlagnahmt und wie inan hört, bis auf weiteres das Erscheinen verboten hat. Zn den Reden wurden die Anwesenden aufgefordert, den kämpfenden Brüdern ln Mitteldeutschland nicht in den Rücken zu fallen und die württ. »weiße Garde" nicht zu verstärken. Im übrigen kamen die alten Schlager: Kampf dem Kapitalismus, der Regierung u. a. mehr aufs Tapet. Wären die „Neugierigen" und „Klatschbasen", die »wandelnden Tageblätter" in Stuttgart der Veranstaltung fern- lleblieben, dann wäre das Häuflein wesentlich geschmolzen wor- «n, aber jeder suchte wieder ein „Ereignis", aber sie wurden enttäuscht. Die ganze Demonstration verlief so ziemlich harm- wr. Gleichzeitig wie in Stuttgart fand auch in Karlsruhe eine Demonstration statt. Zn Süddeutschland dürften die „Macher" wit „Aktionen" schlecht abschnciden. Vielleicht haben den „Er- solg des letzten Generalstreiks manche noch nicht vergessen. —
Demonstratio» in Karlsruhe.
Karlsruhe, 29. März. Als nach Säuberung des Marktplätze nach Zerstreuung der Demonstranten die kasernierte Poliz« » wcken wollte, drängten etwa 250 Personen über den Mark! patz gegen den Eingang des Bezirksamtes. Aus der Meng Ne en Revolverschüsse. Gleichzeitig wurden die Demonsirante »am Angriff aufgehetzt. Da der Aufforderung, auseinander m '"-"e geleistet wurde, trieb die Polizei die Meng
m Maiktp^ und den angrenzenden Straßen. Die Poliz« d»* s Handgranaten und Revolverschüssen empfangen. I dev , ^aße und der Zähringerstraße wurde sie auch au Sausern beschossen. Die Polizei erwiderte dos Feuer. Hand v anaien wurden von ihr nicht geworfen. Auf Seiten der D< ein,« betrugen die Verluste nach vorläufiger Feststellun liste n ö Verwundete. Die Polizei hatte keine Bei
,*0 Uhr nachts war die Ruhe wieder hergestellt.
^ ^ruhe, 30 . März. Zm ganzen Land ist die Lage ruhft «esuvk "^ ^ eine Versammlung von 200 Personen statt ohne weitere Störung verlief. Auch in Mann d keine weiteren Unruhen vorgekommen.
Ein Putschversuch i» Ettlingen in Baden.
Karlsruhe, 30. März. In der vergangenen Nacht kam es in Ettlingen zu einem Zwischenfall. Etwa 12 Znsassen des dortigen Reservelazaretts waren in die Polizeiwache eingedrun. gen, wo es ihnen gelang, die wenigen dort anwesenden Beamten zu entwaffnen und die Telephonleitungen zu zerschneiden. Ein Versuch, in das Bezirksamt und in das Postamt einz«. dringen, mißlang. Die Täter find flüchtig und werden von der Gendarmerie verfolgt.
Ans dem Hauptquartier in Halle.
Zu der Aushebung des kommunistischen Hauptquartiers in Halle melden die .Halleschen Nachrichten", daß die Sichtung der vorgefun- denen Papiere das Bestehen einer schon seit langem vorbereiteten planmäßig angelegten kommunistische» Kampforganisation ergebe. Fast sämtliche bekannten Kommunistenführer Deutschlands find in die mitteldeutsche Aufstandsbewegung verwickelt. Auch das Austreten von Max Hölz ist durch die beschlagnahmten Dokumente festgestellt worden. Hölz war Anführer der Bande in Sangerhausen und erstattete von dort seine Meldungen nach Halle.
Wie das .Berliner Tageblatt" aus Merseburg berichtet, bestätigen auch die Vernehmungen-der Gefangenen des LeunawerkeS. daß Hölz eine hervorragende Rolle bet dem Aufruhr in Mitteldeutschland gespielt hat. Dt« meisten Verhaftete« erklärten, daß sie von Hölz gezwungen worden seien, in dir Rot« Armee rinzutreten. Unter den Gefangenen befindet sich auch der Vorsitzende der K. P. in Sangerhausen, Paul Andrä. der, wie er jetzt «ingesteht, während des Putschs am 15. Mai 1920 die Reichsbank und die Darmstädter Bank in Sangerhausen geplündert hat. Der verhaftete Gemeindevorsteher von Hornburg gab unumwunden zu, di« Leute seiner Gemeinde in dm Dienst der Roten Armer gepreßt zu haben. Dir Waffen, die seinerzeit abgeliefert werden sollten, habe er zwar gesammelt, jedoch nicht an den Landrat abgefiihrt, sondern unter den Kommunisten verteilt.
Halle ohne Licht, Gas und Wasser?
Halle, 30. März. Bald nachdem die Einnahme des LeunawerkeS in der Arbeiterschaft bekannt geworden war, wurde hier die Elektrizitätsversorgung stillgrlegt. Die Stadt ist ohne Licht. Der elektrische Bahnverkehr ruht. Die Stillegung der übrigen städtischen Werke (Gas und Wasser) ist gleichfalls zu erwarten.
3« Halle tobt der wUde Streik.
Magdeburg, Li. März. Nach Mitteilungen der Meldestelle beim Oberprästdenten wurde in Schkeuditz, Regierungsbezirk Merseburg, gestern die Arbeit eingestellt. Der Berkehr der elektrischen Bahn Leipzig—Schkeuditz ist wegen des Streiks eingestellt. In Zschornewitz ist die Wiederaufnahme der Arbeit im Gange. In Halle geht der wilde Streik weiter. In Licbenwerda hat gestern Vormittag eine Versammlung beschlossen, die Aktion in schärfster Weise durchzusüh- ren. Die Arbeiter besetzten die Millh-Grube. deren Direktoren sie verhafteten. Die Arbeitswilligen auf der Grube Lauchhammer der A G. Lauchhammer wurden Vertrieben. In Mühlhausen haben die kommunistischen Tabakarbeiter mit großer Mehrheit gegen dm Generalstreik gestimmt. Die Eisenbahndirekiion Erfurt hat 22 streikende Arbeiter entlassen. Außer in zwei Betrieben wird in Erfurt überall gearbeitet. Wiche bei Ariern wurde gestern von 150 Kommunisten beseht. Der Pfarrer und der Bürgermeister wurden verhaftet. Für ihre Freilassung wird ein Lösegeld von 100 000 Mark verlangt. Der Kirchturm ist mit einem Maschinengewehr besetzt.
Besetzung von Schkeuditz.
Leipzig, 30. März. Eine von Gröhers kommende bewaffnete Kommunistenbande hat heute mittag Schkeuditz besetzt. Ein von Schkeuditz nach Leipzig fahrender Personenzug wurde von den Aufrührern beschossen. Die Aufständischen haben auch den Betrieb der Leipzig—Schkeuditzer Außenbahn vollkommen lahmgelegt.
Kampf gegen die Zeitungen.
Wittenberg, 30. März. Eine aufgehetzte Menschenmenge zwang die hiesigen Zeitungen, den Druckbetrieb einzustellen und sich an dem allgemeinen Streik zu beteiligen. Die Zeitungen konnten nicht erscheinen.
Fenergefecht in Remscheid.
Nach einer Blätermeldung aus Remscheid kam es dort dicht an der Talsperre gestern Vormittag zu einem lebhaften Feuergefecht zwischen einer großen Zahl bewaffnetrer Kommunisten und der Schutzpolizei. Diese machte 400 Gefangene. Die übrigen Kommunisten flüchteten ins besetzte Gebiet, wo sie von Engländem entwaffi.et wurden.
Die Aktion der Kommunisten
ist in Jena von vornherein dadurch erschwert worden, daß die Arbeiterorganisationen sich gegen den Einkitt in den Generalstreik erklärt haben. Als heute früh ein Trupp Erwerbsloser zu der Eisen
bahnhauptwerkstätte zog, um dort dir Einstellung der Arbeit zu erzwingen, begaben sich die Eisenbahner im Laufe des Vormittags nach dem Gewerkschaftshaus. um dort eine Versammlung zur Besprechung der Lage abzuhalten. Die Versammlung beschloß mit etwa 800 gegen 10 Stimmen, mittag» 12 Uhr die Arbeit wieder aufzunehmen. Da- gegen gelang r» den Kommunisten, den Betrieb der Straßenbahn stillzulegen und die Arbeiter der Betriebswerkstättr des Lichtwerks zur Einstellung der Arbeit zu veranlassen.
Ruhe. — Attentatsverfuche.
Berlin, 81. März. Auch der gestrige nachmittag ist in Berlin und Umgebung ohne Zwischenfälle verlaufen. Da, wo noch am Dienstag kleine Teile der Arbeiterschaft gestreikt haben» ist gestern durchweg die Arbeit in vollem Umfang wieder ausgenommen worden.
Auch gestern versuchten die Kommunisten neue Attentate z» inszenieren, die aber verhindert werden konnten. Wie die Auffindung eines Dynamitpakets zeigt, sollte die Orantenbriicke in die Luft gesprengt werden. Zn die Kraftzentrale der A. E. G. in der Huttenstraße warf ein unbekannter Mann eine Handgranate, die aber zum Glück nicht explodiert«.
Die Kriminalpolizei hob gestern im Verein mit Schutzpolizei eine kommunistische Versammlung in der Eörlitzer Straße au«. Unter den Teilnehmer befindet sich ein von der Staatsanwaltschaft wegen gemeiner Verbrechen verfolgter Mann.
Offiziöser Optimismus.
Berlin, 29 März Der preußische Minister deS Innern, Seve» ring, erklärte einem Mitarbeiter des .Tageblatts", daß man nach der Besetzung des LeunawerkeS bereits davon sprechen könne, der Bewegung in Mitteldeutschland vollkommen Herr geworden zu sein. Da Leuna als stärkster Stützpunkt deS ganzen mitteldeutschen Gebiete» gegolten Hab«, werde die Besetzung des Werkes ans die aufrührerischen Kreise äußerst niederschmetternd wirken. Die Bewegung werde höchstwahrscheinlich in Kürze oder spätestens bis Ende der Woche vollständig erledigt sein. Die Ereignisse im Ruhrgebiet hält der Minister für nicht besorgniserregend. Nach dem festen Zugreifen in Esten seien größere Unruhen kaum noch zu erwarten. Der General- Preiksparole im Ruhrgebiet seien nur wenige unbedeutende Schächte gefolgt. Die Versuche der Kommunistischen Partei, heut« die Beklebe in Berlin lahmzulegen, sind fast restlos gescheitert.
Ein Sieg der Bernunft
Jena, 30. März. Die Arbeiterschaft der Firma Karl Zeiß hat heute vormittag die Arbeit geschlossen ausgenommen. Der Antrag der Kommunisten, in dem Betrieb «ine Abstimmung über den Generalstreik vornehmen zu lasten, wurde vom Betriebsrat glatt abgelehut. Auch die kleineren Teilstreike find verpufft.
Frankfurt arbeitet weiter.
Frankfurt a. M., 30. März. Der von der kommunistischen Partei für heute ausgegebenen Parole zum Generalstreik ist in den Betrieben Frankfurts nicht Folge geleistet worden. In allen Betrieben wird gearbeitet. Die Nacht ist ruhig verlaufen.
Arbeiter gegen den kommunistischen Terror.
Düsseldorf, 30. März. Da die Kommunisten angekündigt hatten, sie würden heute morgen die Arbeitswilligen aus den Betrieben herausholen, hatten die Arbeiter Maßnahmen getroffen, um dem Terror vorzubeugen. Auch von der Polizei waren Vorkehrungen getroffen worden. Zn der Nacht hatten die Kommunisten Plakate angeschlagen, in denen zum Generalstreik und zum Bündnis mit Sowjetrußland aufgefordert wurde. Di« Plakate wurden von- der französischen Besatzuiigsbehörde heute morgen beschlagnahmt und entfernt. Die Morgennummer der hier erscheinenden „Freiheit" wurde ebenfalls von der Be-- satzungsbehörde beschlagnahmt. Di« Düsseldorfer Arbeiterschaft ist der Streikparole bis auf ganz verschwindend^ Teile nicht gefolgt. Nur bei der Firma Schöndorff A.-E., wo die Kommunisten stärkeren Anhang haben, fehlen von 1200 Arbeitern 400. Die Firma hat die fehlenden Arbeiter sofort entlasten. Zn anderen Betrieben, in denen gestern eine Anzahl Arbeiter fehlte, find die meisten Leute zur Arbeit erschienen.
Fühlungnahme in Nordbayer«.
Nürnberg, 30. März. Die Kommunisten fangen an, sich auch in Nordbayern zu regen. Heute morgen wurden in Nürnberg Flugblätter und Handzettel verbreitet, in denen zum Generalstreik und zur Verhinderung von Waffen-, Munition- und Truppentransporten nach Mitteldeutschland aufgefordert wurde. Der Bezirksvorstand der Sozialdemokratischen Partei, Frankens, ruft die Arbeiterschaft auf, den Moskauern nicht die Kastanien aus dem Feuer zu holen, geschlossen in den Betrieben zu bleiben und sich von unverantwortlichen und gewissenlosen Leuten nicht aufputschen zu lasten. Heute vormittag ist das kommunistische Organ, „Der Weckruf", verboten worden.