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93 . Jahrgang
Amts- und Auzeigeblalr für den OLeramtsLezirk Calw.
Nr. 69 .
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Donnerstag, 24. März 1921.
N t"- d^r S!'^msahne der Gewalt!
Vlulvergietzen in Hamburg und Sis'eben. — H nb reg unter drm Ausnahmezustand. — Der polnische Terror gre«»t weiter um sich. — Einspruch der deutschen Regierung. — Neue BombenarrMäge.
Ein denWer Ei?-
Run laßt die Glocken Von Turm zu Turm Durchs Land frohlocken Im Jubelsturm!
Des Flammenstoßcs Geleucht feucht an!
Ter Herr hat Großes "ln uns getan.
ä. ?t. So sang der Dichter Geibel nach dem Sieg bei Sedan M 2. September 1870. Wiederum soll dieser Hers.'druf durch die deutschen Lande schallen. Die uns nun vorliegenden Meldungen der Wahlschlacht in Oberschlefien geben uns ein Gesamtbild de- errungenen Resultates, welches als durchaus gut bezeichnet werden kann. Der prahlerische Satz in dem Aufrufe Korfaniys an seine Landsleute: »Die polnische Sache wird am 20. März siegen" ist dadurch zunichte geworden, daß die »siegreiche" polnische Linie nur 39 Prozent auszubringen imstande war gegen Kl Prozent deutscher Stimmen. Dieses Abstimmungsergebnis hat den Beweis erbracht, daß die Provinz Oberschlefien in ihrem größten Teile nicht von Deutschland getrennt werden kann. Wenn auch an der Grenze emige Kreise wie Pleß, Tarnowitz und Rybnik für Polen gestimmt haben — von den Grubenarbeitern mögen manche der lügnerischen Propaganda der polnischen Agitatoren ins Garn gelaufen sein — so hat doch die Abstimmung im großen Ganzen eine überwältigende deutscheMehrheit ergeben. Fast alle Stimmberechtigten haben sich nach den Berichten des Plebiszitkommissariais für Deutschland an der Abstimmung beteiligt. Die Oberschlesier haben die Treue zum deutschen Vaterlande glänzend gehalten.
Allerdings haben die polnischen Sokolverbände, die die Wahlurnen zertrümmern wollten, sowie polnische mit Geld bestochene Agenten den schwersten, gemeinsten Terror (Schreckensherrschaft) an den Tag gelegt und den Abstimmenden mit Mord und Totschlag, mit Gummiknüppeln den Weg zur Wahlurne zu versperren versucht. Die man aus den gestrigen Zeitungsberichten entnehmen konnte, haben die Engländer diesen Terroristen und ihren Gewalthandlungen teil- biise mit sehr »handgreiflichen Mitteln geantwortet, jedoch im Großen und Ganzen war der Fanatismus der Menge nicht zu unterdrücken.
Aber auch diese letzten Anstrengungen waren vergebens. Ober- schiesienz deutscher Wille, der deutsche. Sinn hat den b:eg davongetragen und wird trotz der fortwährenden Begünstigungen der polnischen Bestrebungen seitens eines Teils der interalliierten Kommission deutsch bleiben. Wie eine Meldung besagt, ist der Landesverräter Graf Oppersdorfs, der eifrlgst für Polen agitiert hatte, bereits über die Grenze geflüchtet.
Die deutsche organisierte Arbeiterschaft hat gegen das »Knüppel- keginient" der Sokoibanden und der Bojowska Polska bereits sich E ihren Gewerkschaften ins Benehmen gesetzt und wenn die Unter- rllckung der dortigen deutschen Arbeiter fortdauert, Gegenmaß- »nhmen erwogen. Wird im letzten Augenblicke dir Hölle in Pulen nicht gebannt, so kann es noch zu folgenschweren vreignlsscn führen. Die deutsche Geduld steht auf b>tz und Knopf. Wir wollen hoffen, daß sich alles noch zum sllm wendet und unser deutsches Volk diesen schwer errungenen für die Zukunft ungetrübt in sich aufnehmen kann. Möge der s nsr-.ede auch dieses Gebiet beschatten, damit sich die Auswirkungen ^ gedeihlich entwickeln. Das jeden ausrichtigen Deutschen
Polnische Banditen am Werke.
In Rosdzin wurde ein Eisenwaren- aubgeplünLert. Die Inhaberin flüchtete nach Katto- ^ Bogutschützer Rathaus wurde eine polnische Fahne In durchziehen Banden in drohender Haltung,
stall-/werden Umzüge mit polnischen Fahnen veran- y, .,' ^ur Führer trägt polnische Uniform. In Myslowitz der-»» ^ Menge die Verhaftung eines Raubmörders, von <-? entrißen wurde. Zwei Landjäger wurden
bebrok»^^?" ^ Mann starken Bande junger Burschen schwer NaK o deutschen Bewohner von Myslowitz sind teilweise Veto s geflüchtet. Die Stadt durchziehen mit Knüp-
Banden. In Schoppinitz wurden die Häuser Ick -9 / umzingelt und beschaffen. Die deutsche Bewohner- e» Dorfes Anhalt hat bet ihrer Flucht nach Kattowitz
ihre gesamte Habe zurücklaffsn muffen. Der von dem August- ausstand bekannte Führer Wilk aus Swino war nachmittags in Anhalt und drohte, nachts werde das ganze Dorf in Flammen aufgehen. Nachmittags ging das Gerücht, daß Virkentai, Brzenskowitz und Slupna von regulären polnischen Truppen besetzt worden sei. Es ist sestgesteüt, daß es sich in Virkental nicht um Truppen, sondern um Banden handelt, die den Ort durchziehen und die deutschen Bewohner schwer bedrohen. Don den beiden anderen Orten ist nichts Sicheres zu erfahren.
Der polnische Terror
östlich und südöstlich von Kattowitz greift nach den letzten, hier eingetroffenen Meldungen inrmen weiter um sich. In Myslowitz wurde gestern der deutsche Hauptmann der Abstimmungspolizei, Uelbrich, von Polen tödlich verwundet. Eine polnische Bande von 38 Mann hat in der Stadt das Polizeirevier K gestürmt und die Beamten vertrieben. Das rein deutsche Dorf Anhalt ist von seinen Bewohnern auf polnische Drohungen hin geräumt worden. Die Kreiskontrolleure verweigern nach wie vor jedes Einschreilrn und berufen sich darauf, daß sie erst eingreifen würden, wenn es zu Zusammenstößen kommen sollte.
Beschwerde der Neichsregierung gegen den polnischen Terror.
Oppeln, 24. März. Im Auftrag der Reichsregierung hat der deutsche Bevollmächtigte, Fürst Hatzfeldt, gestern Abend ernsteste Vorstellungen bei der interalliierten Kommission wegen der Zustände im oderschlesischen Industriegebiet erhoben und sofortigen militärischen Schutz der Bevölkerung gegen die polnischen Gewalttaten verlangt. Die interalliierte Kommission hat darauf zugesichert, daß Truppeuvcrstärkungen nach Kattowitz und Beuthen entsandt werden. Die Truppen sollten noch heute Nacht an ihren Bestimmungsorten eintresfen.
Beuthen, 24. März. Heber die Vorgänge in Kars wird von unterrichteter Seite folgendes mitgeteilt: Am Dienstag Abend wurden acht Landjäger^ von einer großen Menschenmenge bedrängt. Sie flüchteten in ein Haus, das die Menge ununtcrbr chen von 11 Uhr abends bis 5 Uhr morgens belagerte. MS die Landjäger in dem Feuergefecht mit der Menge ihre Munition verschossen hatten, zeigten sie durch ein weißes Tuch an, daß sie sich ergeben wollten und es wurde ihnen freies Geleit zugestchert. Ais sic jedoch das HauS verließen, wurden vier von ihnen sofort bestialisch ermordet und zwei so schwer verwundet, daß sie inzwischen gestorben sind. Die übrigen wurden schwer verletzt. Während der Beschießung des HauscS wurde ein Dreher erschaffen.
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Beuthen, 24 März. Der Kreiskontrolleur von Beuthen-Land hat wegen der Ermordung mehrerer im Dienste der interalliierten Kommission stehenden Personen in Kars besonders scharfe polizeiliche Bestimmungen erlassen. Danach wird auf Gruppen von mehr als vier männlichen Personen sofort und ohne Warnung das Feuer eröffnet. Me Versammlungen, mit Ausnahme von religiösen, sind verboten. Von 8 Uhr abends bis 4 Uhr morgens wird auf Gruppen von mehr als zwei Personen beiderlei Geschlechts ohne Warnung gefeuert. Die Geschäfte dürfen nur von S bis 12 Uhr vormittags und von 2 bis 5 Uhr nachmittags offen bleiben. Aehnliche Bestimmungen pnd ln Miechowitz erlaffen worden.
Unter dem Zeichen der Gewehre und Handgranate«.
Beuthen, 23. März. Die „Oberschlestsche Zeitung" meldet aus Kars: Seit gestern steht der Ort unter den furchtbarsten Wirkungen des offenen Kampfes Zm Dor's vereinigten sich Banden aus Miechowitz und Birkenhain mit hiesigen Ruhestörern. Die Wut der Menge richtete sich in erster Linie gegen die hier und in der Umgebung angestellten Landjäger. Diese hatten ein Dach besetzt und wurden 12 Stunden lang von der wütenden Menge belagert. Beiderseits wurde mit Handgranaten und Gewehren gekämpft. Als die Belagerten schließlich das Feuer einstellten, griff die Menge die Ueberlcbenden an und mißhandelte sie schwer. Drei wurden dabei verletzt. Bisher sind zwei Landjäger und sechs Banditen als tot gemeldet.
Englische Stimmen zum deutsche« Sieg in Oberschlesien.
London, 24. März. „Westminster Gazette" schreibt in einem Leitartikel, die Alliierten könnten die zugunsten Deutschlands ausgefallene Eesamtabstimmung in Oberschlesten- nicht unberücksichtigt lassen, ohne größtes Unrecht zu begehe». Sie könnten
Bezugspreis: In der Ltad: mit LrAfi^lohn Mk. 2.90 viertel tthrlich. Postbezug-» preiS ü. k. 12.S1 M't Bestellgeld. — Schlich der «nzeig.nani'qbme S U>r vormittags.
diese Provinz nicht in Regionen nach-dem Ausfall der Abstimmung in den einzelnen Gemeinten zerschneiden, ohne die oberschlestsche Industrie zu ruinieren oder schwer zu schädigen. DieAlliierten könnten keinerlei Zwangsrcgeln auferlegen, ohne bereit zu sein, sie durch ihre eigene Kraft aufrecht zu erhalten. — „Outlock" führt aus. es sei besonders erfreulich, daß die Mehrheit so groß gewesen sei. daß die Polen den Obersten Rat nicht ersuchen könnten, den durch die Abstimmung ge'ällten Wahrspruch einfach beiseite zu schieben. Es sei seit langem die Ansicht, der Mehrheit der englischen Staatsmänner und Sachverständigen gewesen, daß die oberschlestsche Kohle für Deutschland von vitalpr Bedeutung sei, wenn es sich genügend erholen solle, um eine angemessene Reparation zu leisten. Die französische Politik, di« daraus ausgehe, Deutschland dauernd zu schwächen, finde im Londoner Auswärtigen Amt nicht die Unterstützung, was auch immer Northclisfe und ein großer Teil des englisck>en Publikums über diese Frage denken mögen.
Zur Abstimmung in Oberschlefien
schreiben die »BaSler Nachrichten": Wenn das Ergebnis wirklich endgültig so bleibt, so liegt ein unzweifelhaftes Dllksvotum für Deutschland vor und Oberschlesien muß deutsch bleiben. In diesem Fall, der namentich In wirtschaftlicher Hinsicht einen ungeheuren Erfolg für Deutschland bildet, wird di« Lötung der Reparationsfrage wesentlich erleichtert, da ein Deutscher Reich, das Oberschlefien behält, ganz anders zahlungsfähig ist al» ein solche», dem dieses wickitige Produktion?- und VerarbeitSgebiet amputiert ist.
Stockholm. 24. März. Zu dem Abstimmungsergebnis ln Obcr- schlcsien sckireiben »Dagens Nyheter" unter der Ueberfchr'ft »Ein deutscher Sieg": Obeffchlesien wird deutsch bleiben. Die Abstimmung ist ein großer Sieg für Deutschland geworden und wird mit Recht als Ergebnis van außerordentlicher Bedeutung gefeiert Ohne Uebcrtreibung kann man sagen, daß. falls das Ergebnis der Abstimmung unter dem Druck der abnormen Lage die polnischen Pläne begünstigt hätte, das mit Recht als ein Unglück nicht nur für Deutschland, sondern auch für Europa hätte bezeichnet werden können. — Auch »Sozialdemokraten" urteilt: Für Europas wirtschaftliche Wiederherstellung war es wichtig, daß Deutschland Oberschlefien behält, denn ein verschuldetes Deutschland ohne natürliche Hilfsquellen wäre eine Zentnerlast für die wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Welt gewesen.
Der Aufmarsch der Kommunisten in Mitteldeutschland.
Berlin, 24. Mär'. Wie die »Vosflsche Zeitung" meldet, haben sich das Rcichskabinett und die preußische Negierung gestern mit den Ereignissen in Mitteldeutschland und Hamburg beschäftigt. ES wurde zunächst davon Abstand genommen, über Mitteldeutschland dm Belagerungszustand zu verhängen, da man angesichts der besonnenen und ruhigen Haltung der Arbeiterschaft hofft, daß die kommunistische Aktion in Mitteldeutschland auch ohne Anwendung außerordentlicher Mittel im Sande verlaufen wird. Verstärkungen werden nur im Ausmaß des Notwendigen entsandt werden. Wie das Blatt weiter meldet, versuchen jetzt kommunistische Agitatoren die Eisenbahner dazu aufzuhetzen, die Beförderung von PolizeivcrfiSrkungen zu verweigern.
Zusammenstöße in Hamburg. — IS Tote.
Hamburg, 24. März. Auf der Reeperbohn kam es gestern in der Näh: des Hochbahnhofs am Millern-Tor zu Zusammenstößen. Auf' die Aufforderung zum AuSeinandergchen wurde dir Ordnungspoli.ei aus der Menge mit Bierflaschen bombardiert. AnS der Menge oder aus einem Hause fielen sodann Schüsse, wodurch bei der Ordnungs- Polizei ein Mann getötet und einer schwer verletzt wurde. Die Ordnungspolizei eröffnete hierauf das Feuer. Die Menge hatte 15 Tot« und Verwundete. Am Holstenplatz kam eS ebenfalls zu c'-mi Zusammenstoß, bei dem die Menge der Aufforderung zum AuSein- andergehen gleichfalls nicht Folge leistete. Auf Seiten der Menge gab es fünf Verwundete.
Hamlnrrg, 23. März. Heute Mittag besetzten kommunistische Arbeiter auf der Werst von B.'ohm und Voß das Di'rcktionszebäude und hißten auf dem Gebäude die rote Sowjetfahne. Der Arbeiterrat wurde abgesetzt und ein Aktionsausschuß für die Werftle'ttu a gewählt. Auf den anderen Hamburger Großschiffahriswcrften ist die Lage heute Vormittag und gegen Abend ruhig. Auf der Vulkan- und Reiherstieg-Werst wird gearbeitet. — Gegen Mittag verließen die Arbeiter sämtlicher Hamburger Werften die Arbeitsstätte, um sich zu einer gemeinsamen Versammlung zu begeben.
Kommnnistenarbeit in Eksleben.
Eisleben, 23. März. Der Nachmittag brachte lebhaft«' Schießereien in den Straßen. Die Kommunisten begnügten sich nicht, die Schutzpolizei von der Straße zu vertreiben, sonder» warfen auch Handgranaten in die Polizeiwache im Rathau».
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