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Nr. 65.

Amts- und Al».!

Oöeraiu.sbeäirn Calw.

93. Jahrgang.

Srlchc, »»is,« well er «mal wöchentlich, «»^geiipre Tte kl. nspaUIge Zeic.WPig.

RcII. 1 !»,« Mt. 2. Aus Sammelanzclge» konlm, ei» Zuschlug von >iX-./ ,>el»'pr st.

Samstag. IS. März 18L1.

PezugSp reiÜ: In der Etadr mit Lrägerlohn Mk.l2.S0 viertel ährUch. Postbe-ngL- preiö 12.9^ mrt Bestellgeld. Schluß der Anzeigenannahme S Uir vormittag«.

Polens Zukunft.

D»e Lragvd.e der Llutsrdrüui»^...

^.pi Wie lange wird Polen bestehen? Aus dein n.ugeo.e.uen Gesicht des zerschlagenen Europa trägt das größte der von den Di- xlomaten-Aerztcii applizierte Pflaster dm Namen Polen. Ueber zehn oder weniger Jahre dürste die Karte von Europa keine Spur mehr von ihm zeige». Polen, das wie eine Flunder über Las nördliche Zmtralcuropa liegt, östlich nach Rußland und westlich nach Deutschland hineinbuchtet, ist kaum mehr als ein zweidimensio­naler Staat. ES existiert auf den provisorischen Karten von heute, als Versuch der Erfüllung eines romantischen Traums, eine Schöpfung von Militärkartographen, eine Lückenbüßer-Ration.

Von einer Nation ist wenig an dem Polen des 20. Jahrhunderts. Van ihm als von einer Republik oder einer Demokratie zu sprechen, ist tragischer Spaß Die sogenannte Negierung zu Warschau funk tiviiiert kaum Sic besteht aus ein paar Edelleuteu und Aristo­kraten, die Jahrhunderte nach Ablauf ihrer eigentlichen Zeit leben, sie tut nichts und hat nichts für das Volk getan. Mehrere Jahre lang ist effektiv ihr einziges Geschäft gewesen, nutzlosen Krieg zu sichre», auf Kriea gegen Nachbarstaaten zu sinnen, der nur das Riescnelend des eigenen Volkes noch verschlimmert Hatz Von den Problemen des Friedens weiß die Regierung in Warschau nichts und denkt darüber ebenso wenig, es sei denn in Ausdrücken für Be­griff« von etwas, das sie nicht versteht und nicht verstehen kann.

Wo steckt die Erklärung für das Polen von heute? Höchste Un­wirksamkeit, völlige Unerfahrenheit in der Selbstrcgierung, Selbst sucht und Intrigen, Mangel an Nationalgefühl, ausgenommen in gewissen begrenzten Fällen, und über allem die mittelalterliche Gei- peSverfaffimg der herrschenden Minderheit alles dies spielt seine Rollen. Klassenunterschied zwischen dem Edelmann und den werk­tätigen Klassen besteht heute genau s» scharf wie vor Jahrhunderten zwischen Edelmann und Leibeigenen. DoL Leiden der polnischen Massen tritt überall in die Erscheinung, das am eindrucksvollsten in der stumpfen, anscheinend dummen Indifferenz bei herzzerreißenden Ereignissen unter ihnen und um sie her in Gesicht und Haltung sich ausdrückt. Die Tragödie der Unterdrückten ist auf ihren Gesichtern geschrieben.

Ich war in Polen, als die Russen ihre großen Fortschritte mach­ten. Ich war in Minsk, als die Stadt in Flammen stand und hastig geräumt wurde. Aber selbst in dieser Zeit höchster nationaler Gefahr schien es nicht, als bestände ein einhelliges Bemühen der Behörden der Stadt, der Situation zu begegnen. Ich war in Wilna, als die russische Armee nur mehr 8 Kilometer nordöstlich von der Stadt stand und es gemeldet war, daß ihre Patrouillen schon die Hauptverbindungcn nach Warschau abgcschnitten hatten, und wieder trat der gleiche Mangel an Organisation in die Erscheinung. Bon den Eisenbahnbehörden waren keinerlei Vorbereitungen getrof­fen zum Abtransport des großen Militärlazaretts. Die absolute Unfähigkeit Mer Departements, die Situation zu bewältigen, war gnälend.

Selten, daß auf den Bahnhöfen verwundete Kämpfer waren und seltener noch in d-m abgelegenen Landesteilen oder nahe der Frone. Daß die Soldaten übel geführt waren und daß von ihren Offizieren schlecht für sie gesorgt wurde, darüber hörte man allgemeine Klage. Krakau ist berühmt geworden als Standort eines Kavallerieregi­ments aus jungen Edclleuten, von dem man genau wußte, daß es ausgestellt worden war, um nie an die Front zu gehen. Und doch W von dieser Klaffe der polnische Chauvinismus (das heißt über­triebener Patriotismus) aus. Es war allgemein bekannt, daß die besten Regimenter aus Posen kamen, wo ein starker deutscher Blut- iusckmß stattgefundcn hat.

Nur «in Wunder kann Polen retten. Denn es bedarf eines Wunders, zu schaffen, was nicht ist, wozu nicht einmal das Saatgut a ist eine wohlgeordnete Regierung und Verwaltung, die dem allgemeinen Wähle sich weiht. Die allernächste Zukunft dessen, was jetzt Polen darstellt, beruht zum größten Teile auf dem Willen der iierien. Seine Nachbarn hat es sich zu Feinden gemacht, Bank- ua t und Verfall sind an der Tagesordnung. Kann Polen sich nicht st auf die Beine helfen, so wird es bald untergehen. Es braucht gewaltsamer Tod zu sein, eine Eroberung von außen her ge- ugtz Viel wahrscheinlicher ist ein Verlöschen nach dem Ausam- en r»ch einer verfaulten Struktur, deren Stützen und Streben von höchstz. sagenhaft gewesen sind. Einer wird kommen l» >, antreien. Es kann Rußland sein. Es kann Deutsch-

" sein. Wahrscheinlicher ein Bündnis beider.

«..Der letzte Sonderzug Heimattreuer.

,I> ^ März. Gelegentlich der Abfahrt eines der Sonde

Dberschlefien erschien heute Abend ReichSminlster d, h-, Simons, auf dem Schlesischen Bahnhof und begrüß

ur A fahrt bereiten Oberschlester namens der ReichSregierun

die dafür wirke, daß den Heimattreuen während der Fahrt und im Abstimmungsgebiet keine Gefahren drohen würden. Greise und ge­brechliche Leute und werdende Mütter scheulen nicht die Beschwer­den der Reise, um für Deutschland, für ihre Heimat einzutreien. Er wünschte allen eine glückliche Reise und Heimreise und schloß mit > aus sie deutsche Heimat. Der letzte Sonderzug wird beute Nacht 1 Ahr Berlin verlassen, da alle Sonderzüge morgen Nacht 12 Nbr die Grenze pulsiert bab-n mMen.

Günstige Aussichten über Oberschlesierr.

Auf Grund zuverlässiger Beobachtungen versichert der ^Ober- schlesische Kurier", daß die deutschen Aussichten für die Volksabstim­mung am Sonntag außerordentlich günstig find und den deutschen Sieg mit Bestimmtbeit erhoffen lassen.

An ruf an die Oberschlesier.

Berlin, 18. Mürz. Ter Reichspräsident hat einen Aufruf an die Oderschlesier erlassen, in dem es heißt: D'e Stunde oer Entscheidung ist gekommen. Von Euch wird es abhängen, ob Oberschlesien, das in Jahrhunsericn mit Deutschla cd groß ge­worden ist, sich auch in Zukunft weiter entwickeln kann. Ober­schlesien und Deutschland sind unlöslich miteinander verbunden durch Bande des Bluts und durch die gemeinsame Kultur. Würde dieses Band zerrissen, so würde die Arbeit der letzten Jahrhunderte zunichte gemacht. Not und Elend sind unaus­bleibliche Folgen. Aus allen Teilen des Reichs und aus dem Ausland eilen Eure Bürger und Schwestern herbet, um die Zu­sammengehörigkeit Oberschlesiens mit dem Reich zu beweisen. Der Reichsregierung ist es ein Bedürfnis, in dieser Stunde zu erklär-,, dass sie das oberschlrstschc Volk in der Neugestaltung seiner Zukunft nach Kräften unterstützen wird. Es wird ihre Aufgabe sein, Gegensätze auszugleichen. Das deutsche Volk und die deutsche Regierung vertrauen auf Euch. Denkt an die Zu­kunft Deutschlands und an Eure eigene, stimmt für ein deutsches Oberschlesien!

Keine Stimme für Oberfchlesien.

Wie von den Vereinigten Verbänden heimattreuer Oberschlester mitgeteilt wird, gibt es tatsächlich eine kleine Anzahl deutscher Oberschlester, die trotz dringendster Aufforderung nicht zu bewegen waren, ihre Stimmen für Oberschlesien abzugeben. Die Vereinig­ten Verbände werden sich deshalb, wie die .Deutsche Allgemeine Zeitung" hört, gezwungen sehen, die Namen dieser Verbrecher am eigenen Volk bekannt zu geben, um sie öffentlich zu brandmarken.

In letzter Stunde.

Terror-Akte der Polen. - rjchi-.Hungen. Verschleppungen.

Brandstiftungen.

Berlin, IS. März. DieTägliche Rundschau" meldet aus Kattowitz unerhörte polnische Terrorakte, besonders in den öst­lichen Grenzgebieten des oberschleflschen Abstimmungsgebiets. In Pietz sind vier Büro- und Mohnbaracken für Abstimmungs­berechtigte durch Brandstiftung oder durch Bomben zerstört Vor­dem Es ist keine Seltenheit, dah nachts polnische Banden Ge­wehrschüsse auf die Fenster der deutschen Häuser abgeben. Im Kreise Pietz wurde gestern ein deutsches Auto überfallen, wobei eine Person getötet und fünf verwundet wurden. Im Kreise Kosel wurde gestern ein deutscher Lehrer ermordet. Im Kreise Rybnik wurde ein Wachtmeister der Abstimmungspolizei aus dem Hinterhalt erschossen. An der Eisenbahnstrecke Nikolai wurden verschiedene Personen von bewaffneten Banditen er­schossen. zwei weitere wurden verchleppt und später in schwer­verletztem Zustand aufgefunde». Im Landkreis Kattowitz wurde eine gesellige Veranstaltung der Heimattreuen von polnischen Banditen überfallen. Beim Eingreifen der Abstimmnngspoli- zei wurden mehrere Beamte getötet. Außerdem wurde im Kreise Rybnik von den Polen ein Gasthaus in Brand gesteckt, weil dort Abstimmungsberechtigte untergebracht waren. Auf die Abstimmungszüge ist verschiedentlich geschossen worden.

Der Berichterstatter derVossischen Zeitung" in Oberschlesien wurde gestern von zwei Kriminalbeamten aus seiner Wohnung geholt und zu dem Kreiskonteolleur, einem Franzosen, geführt. Der Kontrolleur machte dem Journalisten Vorhaltungen wegen angeblich unrichtiger Berichterstattung. Es kam zu einer er­regten Auseinandersetzung, in deren Verlauf der Kreiskontrol- leur, lautVorwärts", den Berichterstatter tätlich angriff.

Polnlsche Bestechungen.

Breslau, IS. März. Der .Volksmacht" ging eine von mehr als tausend abstimmungsberechtigten Kommunisten unterschrieben« Er­klärung zu, in der gegen die von der Kommunistischen Partei Deutschlands und der besonderen Kommunistischen Partei Oberschlc- sienS ausgegebene Parole der Stimmenthaltung bei der oberschlesi schen Abstimmung am 20. März Stellung genommen und zur Ab­stimmung für die deutsche Republik aufgesordert wird. Die Kom­munisten, welche diese Erklärung unterschrieben haben, kündigen an, daß sie nach der Abstimmung der oberschlestsche» kommunistischen

Organisation und der Gleiweitzer .Roten Fahne" Nachweisen wer­den, daß sic von polnischer Seite bestochen worden sind.

Die Oberschsefier aus Süddeutschland

sind nun zum größten Teil in ihren Abstimmungsorten m Ober- schlesten eingetroffen; nur einige durch dringende Angelegenheiten zurückgehaltene sind noch auf der Fahrt. Ncbcrall, wo die süddeut­schen Sonderzüge Station machten (Mannheim, Frankfurt, Erfurt, Dresden, Cämenz) wurden die Heimattreuen herzlichst ausgenom­men; mehr als reichliche Verpflegung. Verteilung von Erfrischun­gen aller Art, musikalische und gesangliche Darbietungen gaben be­redtes Zeugnis von der Begeisterung unv dem Mitfühlen der Be­völkerung im allgemeinen. Die Züge sind ohne Störung an ihren Bestimmungsorten angekommen. Zu machtvollen Kundgebungen für das deutsche Oberschlesien kan, cs auf der Fahrt vor allen, in Schlesien selbst. Unter Absingen vaterländischer Lieder passierte Sonderzüge in langsamer Fahrt die größere» Stationen. Die Rach richten aus dem Abstimmungsgebiet lauten günstig. Sogar aus Rybnik. das als Hochburg der Polen galt, kommt die erfreuliche Kunde, daß ein gewaltiger Umschwung zu Gunsten TcutschObcr- schlesicns eingetreten sei, möchte es in Pleß und anderen bedrohten Bezirken sich auch in letzter Stunde ebenso gestalten, daß rin lück. n loser Erfolg uns beschieden. Mit der Parole .Heimattreu" g >: .. die Heimattreuen Oberschlester in den Abstimmungskampf, mögen sie morgen mit den, Rufe .Heimaisieg" daraus hervorgehen. bm.

Zur auswärtigen Lage.

Die Franzose» besetzen weiteres deutsches Gebiet.

Mülheim- Ruhr, 18. März. Heute Morgen gegen 7 Uhr ist der westliche Teil Mülheims mit dem Bahnhof Speldorf von französischen »nd belgische» Truppe» besetzt ward«».

Mülhe im-Ruhr, 18. März. Tie Dcsrtuvg erstreckt sich zur Zeit auf den Bahnhof Speldorf rinschlietzlich der Zugangs« wege und der näheren Umgebung. Ein Befehl des Kommandeur» der alliierten Truppe» wurde angeschlagen, nach dem da» Per» sonst sämtlicher Berkchrvanstaltcn, Eisenbahn, Post, Telegra­phen usw. ihm unterstellt ist.

Oberhausen-West besetzt.

Duisburg» 18. Marz. Die alliierte« Truppen Häven den Bahnhof Oberhausen-West und die Schleusen in der b-egeud des Emscher-Kanals besetzt. Die Besatzungen habe« vorliiujig eine geringe Stärke. Mau rechnet mit einer dauernde« Besetzung, da die Truppe» dort Quartirr gemacht haben.

Die Lage in Mülheim

ist unverändert. Die Starre der Truppen, die den Bahnhof Speldorf und Umgebung besetzt haben, wird aus 100 Mann ge­schätzt. Die Meldung über die Besetzung des Bahnhofs Ober- Haujen-West ist zutreffend. Die Station ist mit einem Offizier und 15 Mann (Franzosen) belegt.

Frankreich erwartet neue Verhandlungen.

Paris, 19. März. Der .Tcmps" sagt in Besprechung ver vor gestrigen Vcrtrauenskundgcbung der Kammer, nach den Worten Briands erwarte das französijche Volk baldigst neue Verym-dttin- gen. Frankreich erwarte, daß die neuen Verhandlungen nur dm Friedensvcrtrag von Versailles als Grundlage haben würden, der der einzige Text sei, der augenblicklich die Alliierten binde und in dem die Gesamtheit der Frankreich zuerkannten Rechte umschrieben sei. Frankreich erwarte ferner, daß die neuen Verhandlungen dem französischen Schatz wenigstens die gleiche Summe zuführe, wie sie das nunmehr nicht mehr bestehende Abkommen vom 29. Januar versprochen habe. .Journal des DebatS" verkitt den Stand­punkt, man müsse Deutschland den Sinn für seine Niederlage und seine Verpflichtungen nicht nur durch Benachrichtigung, sondern durch Taten beibringcn. Wenn man sämtliche Verletzungen in Betracht ziehe, deren sich Deutschland gegen den Vertrag schuldig gemacht habe, dann hätten die Alliierten das Recht. Zwangsmaßnahmen an­zuwenden. Außcrhlb dieser Sanktionen lägen dann die Maßnah­men, die das Völkerrecht und das gemeine Recht zuliebe». Deutsch­land sei im Rückstand, was die Entwaffnung, die Reparation und die Bestrafung der Kriegsschuldigen anbetrcsfe. Die Alliierten müß­ten ihm durch einen überlegten Akt bedeuten, daß eL seine Verpflich­tungen erfüllen müsse und chm begreiflich machen, daß sie unbeug­sam sein würden

Keine Vertagung der Reparationsbill.

London, 19. März. Das Unterhaus hat einen von Hogge ein-, gebrachten Antrag, die Reparationsbill zu vertagen, bis Frankreich, Italien und Belgien eine ähnliche Maßregel Angenommen hätten, mit 204 gegen 39 Stimmen abgelehnt.

Annahme der Reparationsbill.

London, 19. März. (Unterhaus.) Bei der dritten Lesung der Reparationsbill beantragte Clynes die Verwerfung der Bill aus den Gründen,, daß st« nicht eine gemeinsame Politik seiten» der Al-