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ld deren deutung«.

trauen. »Ingelad««. Der Vorstand.

März 1921

Teilnahme, d beim tzin- iseres «reu- >. Bruders

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Amts» Uirv Anzeigedlatt für den Oberamtsbezirk Calw.

96. Jahrgang

Nr. 64.

Nationale Politik.

^ l-t nationale Politik ist uno was sch nicht ist, habe» wir in den letzten Jahren und Jahrzehnten genugsam erfahren. Auch die nationale Politik ist eine Kunst, zu deren Ausübung oft recht viel Takt und diplomatische Geschicklichkeit gehört. Gerade hierin hat ja Kaiser Wilhelm so schwere Fehler gemacht. Eine nationale Poli­tik muß seiner in erster Linie mit realen Verhältnissen rechnen und darf sich nicht durch das Gefühl von dem Boden der gegebenen Tat­sachen obdrängen lasten.

Der Versuch der Entente, uns durch die Pariser Beschlüsse zu vernichten, hat bei uns die nationale Einheitsfront von den Konser­vativen bis zu den Mehrheitssozialisten erzwungen. Als Reichs- Minister Dr. Simons in Land»» die Unterschrift der Pariser Be­schlüsse verweigerte^ ganü eine überwältigende Mehrheit des deut­schen Volkes hinter ihm.

'Leider wird heute diese nationale Einheitsfront schon nach we­nigen Tagen ihres Bestandes wieder schwer gefährdet. Es treten nämlich seit Monaten wieder mehr und mehr jene Leute in den Vor­dergrund, welche die nationale Politik mit lärmenden Demonstratio­nen, mit überstnssigen HcrauSsordernngen an den Kriegsgegner von gestern verwechseln, weiche dem deutschen Volke für die Wiederher­stellung der früheren Wcltstellung falsche Mittel anpreiscn. Leute drängen sich vor. welche, vergessen haben, daß seit 1813 mehr denn M Jahre vergangen sind, und weiche nicht glauben, daß heute sür den Wiedeiaujbau unseres zusamincngebrochenen Staates durch Ver­eitelung jedweder Verständigung und Verleugnung des tatsächlich vor­handenen MachivcrhäitnisscS nichts gar nichts gewonnen wird. Die Pariser Forderungen haben nur ein einmütiges Nein verdient. Darüber hinaus ist es aber ein gefährliches Spiel mit dem Feuer, lS in alle Welt hinauszuschreien, daß der Versailler Vertrag nun ungültig sei. Kein Pfennig wird uns deswegen am Uricdcnsvcrtrag nachgelassen, im Gegenteil, die Stimmung der Welt gegen uns, die nach dem Bericht Dr. Simons sür uns keineswegs günstig ist, wird noch schlechter werden. Schon scheinen unsere Hoffnungen aus Amerika» wieder in ein Nichts zu zerrinnen. Denn ivohlgemerkt, mit Schimp- stn und Lamentieren an den Stammtischen wird nationaler Würde kein besonderer Dienst erwiesen und solche Bierbankstratcgen können aber auch nicht, so gerne sic wollten, jetzt aus der Haut fahren, und

mit Recht hat Dr. Simons ine Reechsiage daraus hengeimesest, daß wir, obgleich die Vcrhandiungen in der ReparalionL frage gescheitert sind, nun troydem unseren anderen Verpflichtungen Nachkommen müssen. .Die Ansicht, als ob der Vertrag von Versailles, nachdem ihn die Gegner zerrissen haben, auch sür uns ungültig sei, ist falsch. Für uns soll stlr Friede bestehen bleiben innerhalb der ' ' n des Mglichen." (Simons am 12. März im Reichstag.)

Diejenigen, welche in Berlin und München vor den Ententckom' Missionen demonstrierten, haben dem Vateriande einen schlechten Dienst erwiesen. Niederrufe auf die Enlcntckommissioncn können uns nur schaden, weil hinter diesen Gcsinnungsausbrüchm durchaus keine Macht steht. Phrasen erreichen nichis, wo Mautt vor Recht geht. Alle Macht befindet sich aber heute in der Hand d^r Entente. Mit Recht sprach Reichsministcr Dr. Simons im Reichstage: «Wir sind gefesselt durch den Vertrag von Versailles. Wir werden diese Fessel nicht abstreifen können, indem wir trotzig erklären: Ihr habt den Vertrag verletzt, er gilt nicht mehr! Um daS tun zu können, müßten wir die Macht dazu haben. Ich bin nicht der Mann, der gegenüber der technischen Gewalt und Aebcrmacht unserer Gegner, cs sei denn in allerletzter Rot, unsere junge Menschheit, die dem Kriege ent­gangen ist, nochmals zum Opfer bringen würde."

Möchten es alle Führer der Waffen erkennen, daß wir mit Her­ausforderungen und Drohungen an einen übermächtigen Feind unsere traurige Lage gegenwärtig nicht verbessern können. Mit Recht wandte sich kürzlich ein früherer Abgeordneter in einem Aufruf an d-e deutschgesinnte Jugend: «Vielleicht habt auch -Ihr zugcstimmt, als in den letzten Tagen ein Oberst Tylandcr in München vor Zehn- tausendcn die Faust ballte: «Sie sollen nur kommen!" Solche Führer werden sich nunmehr immer zahlreicher an Euch drängen und werden sagen, sie allein seiennational" unddeutsch". Aber Ihr seid ja selbst im Kriege gestanden und seid über Euere Jahre weise geworden. Ihr müßt nun einem einstigen Gcneralstabsossizicr sagen, öaß es zum wenigsten geschmacklos ist, mit dem Säbel zu raffeln, wenn man keinen mehr besitzt! Rechnet ihm vor, wie wenig Kriegs­maschinen und Bataillone genügen würden, um alles, was Flinten und Sensen ergreifen kann, im Blute zu ersticken Sagt ihm aber auch, daß das deutsche Volk seine Wehr und seine Jugend nie­

mals mehr die

... ... » >.ei reisen wird, außer zu seinem Selbstschutz

1» de, äußersten Notwehr, denn cs hat erkannt, daß der Geist de- Gewalt töricht und widerstttlich ist. Die bewaffnete Hand allen rann niemals die persönliche Ehre retten, die «gepanzerte Faust' Allein kann niemals di« nationale Zukunst sichern. Mögen "die West-

mächtc noch an d e Gewalt glauben; dann wehe ihnen; dann haben r-r weniger ans dem Kriege- gelernt als wir, und viele von unS werden es noch überleben, wie sie daran zugrunde gehen, während wir schon wieder aufgestiegen sind."

ÄWöWe Köimkr.

Die Zwangsmaßnahme im Dienste des Nechts(ü). Frankrs.ch immer noch »» Angst.

Paris, 18. März. Tie Kammer setzte gestern die Beratung der Interpellationen fort. Klotz, Finanzminister im Kabinett Clemcn- ceau, betonte, wenn die ILprozcntige Abgabe auf die deutschen Aus­fuhrwaren nicht bei den tzRutralcn erhoben werde, so werde die Auf­gabe der französischen Kaufleute, die ihre Ausfuhr nach diesen Län­dern leiten, erschwert. Klotz wies auf die Tatsache hin. daß die deutsche Regierung an die NeparationSkommission nur 8 Milliar­den gezahlt habe, während der französische Steuerzahler seit dem Waffenstillstand 40 Milliarden bezahlt habe, die von den Deutschen hätten geleistet werden müssen. Der Redner stellte fest, daß man an­gesichts der Tatsache, daß Deutschland das Abkommen von Paris nicht unterschrieben habe, wieder dem Vertrag von Versailles gegen­überstehe, und ersuchte den Ministerpräsidenten, der Kammer über diesen Punkt Aufklärungen zu geben. Ministerpräsident Briand erklärte, die Wahrheit sei, daß das Pariser Abk.mmen nicht mehr existiere, denn wenn cs bestünde, müßte es alle Unterschriften haben. Man sei also zum Friedensvertrag zurückgckchrt. (Lebhafter Bei­fall.) Die Reparatlonskommission entscheide in der Festsetzung der deutschen Schuld. Sie könne jetzt zu einem Ziel kommen, weil die Einigkeit unter den Alliierten vorhanden sei. Er habe also Recht gehabt, den Friedensvertrag von Versailles mit einem fortgesetzten Werden zu vergleichen. Weil er eben die Fehler des Vertrags ge­kannt habe, sei es offenbar geworden, daß Frankreich nur seine Rechte erlangen könne, wenn er es den Alliierten sage, wie- er eS tatsächlich getan habe. Die Geste, die wir unternahmen, war eine ernste, aber wenn Großmächte wie Frankreich, England, Italien, Belgien und Japan, ihre Bahnen vereinigen, um eine Zwangs­maßnahme im Dienste des Rechts auszuführen, dann muß die Geste Früchte tragen. Man muß aber auch die Schwierigkeiten bedenken. Es gab solche militärischer Art. Er begreife die Beunruhigung des Abg. Lefevre. Auf der Pariser Konferenz habe er die Frage der nationalen Sicherheit Frankreichs zur Sprache gebracht. Die Auf­gabe der llcberwachungskommission Rollet sei schwierig. ES bleibe noch vieles zu tun übrig. Er habe in dieser Frage den Militärs das Wort erteilt. Die, die Deutschland kennen, hätten ein Pro­gramm vorgeschlagcn. Seine Aufgabe sei es gewesen, dafür zu sor­gen, daß die Alliierten es annähmen. Das hätten sie getan. Wenn noch Material vorhanden sei, das Deutschland die rasche Fabri­kation von Kriegsmaterial gestatte, dann müßten Vorsichtsmaß­regeln getroffen werden. Frankreich habe das Recht, auf diesem Gebiet laut zu sprechen. Der Ministerpräsident setzte alsdann der Kammer auseinander, daß er ihr Vertrauen und ihre Mitarbeit ver­lange, nicht etwa um der Kammer die Verantwortlichkeit zu über­tragen, die auf die Regierung falle, sondern um ihre Autorität bei den bevorstehenden neuen Verhandlungen zu stärken.

Vertrauensvotum sür Briand.

Paris, 17. März. Die Kammer genehmigte mit 191 gegen 70 Stimmen einen Vcrtrauensantrag für das Ministerium Briand.

Zurärklritt Donar Laws.

London, 18. März. (Neutor.) Im Unterhaus teilte Lloyd George gestern mit, daß Bonar Law aus Gesundheitsgründen zu- rückgctretcn sei. Diese Mitteilung erregte im Unterhaus große Ucberraschnng.

London, 18. März. Als Lloyd George gestern Nachmittag im Unterhaus oae Schreiben Bonar Laws iwrlas, in dem dn.er wegen völlig.! Erschöpfung und ans d:n dringenden Rat sei er Aerzte hin seinen Rücktritt nnlündigte, wurde der Premi'r? minister wiederholt von Rüli'u: z ükcrmannt. Er konnte schließ­lich seinen Gefühlen nicht mehr Herr werden und sank mit einer Bewegung, durch die er andeutete, daß er nicht in der Lage ser, wciterzusprechen, aus seinen Siß zurück. Lloyd George verl est dann sofort das Haus. Die Mitteilung Lloyd Georges war sür das Haus eine völlige Ueberraschung und hat in politische.« Kreisen ungeheures Aussehen hervorgcrufen. Der Riicktc.tt Bonar Laws ist für die gesamte Koalition von «"-hier Be­deutung. Wie verlautet, wird die Unionistische Partei am Montag eine Sitzung abhalten, um den Nachfolger Bonar Laws zu wählen. Dafür kommt, wie verlautet, Ehamk^^'a in Be­tracht. Der Nachfolger Donar Laws wird mahr^cinlich auch als Führer des Unterhauses und als Stabrch s des ersten Ministers austreten.

Z"r auswärtigen Lage.

^o.ea vor dem Zufatnmenbrnch?!!

Laut ,«Lagt. Runoichau" in Berlin hat der P 0 tn>he Mini» ster für Lebensmittelversorgung in Warschau die Schließung aller Privatbäckereien angeordnet und den freien Handel mit Brot verboten. Diese Meldungen beweisen, wie die'gl. Rundschau" bemerkt, daß sich die Verhältnisse in Polen nnt Riesenschritten dem Zusammenbruch nähern.

Sinken der polnischen Valuta. DSrsenschlutz.

Berlin, 18. März. Rach einer Meldung der Breslauer Schlesischen Zeitung" hat die polnische Regierung in Warschau infolge des Sinkens der polni ' :n Valuta , c Wars^auer Börse geshlossen. Die größeren Firmen rn Warschau weigern sich, Zahlungen in polnilcher Mark anzunehmen. Infolgedessen steigt die deutsche Mark in Wa>schau weiter. Die in Kattowitz erscheinendeGazeta Ludowa" vcröjentllcht eine Letannt- machung der polnischen Bank Ludowi, daß vie Bank die Ent­gegennahme von Depositen in polnischer Valuta eiusleüt. Die polnische Voltsbank in Eleiwitz hat schon vor vielen Wochen kein polnisches Geld mehr enigegengenommen und sich gewei­gert, dafür oeutsches Geld einzuwechseln.

Die Polen als Gejpensterseher . ..

Berlin, 17. März. Reuter verorettet mw-geyenve, von amtlicher polnischer Seite stammende Meldung: Eine sehr beträchtliche deutsche Truppenzusammenzichung findet an der gesamten deutsch polnischen Grenze statt. Es wird versichert, daß die an der polnische» Grenze in Massen vereinigten deutschen Truppen an Zahl die gesamte Deutschland durch den Friedensvertrag gestattete Truppenmachl über­schreiten und daß während der allerletzten Tage eine bayerische und eine sächsische Division zur Verstärkung eingctroffen seien. Außer­dem sollen noch geheime deutsche militärische Organisationen die Re­gierungstruppen unterstützen. Zu dieser Nachricht wird von pol­nischer Seite ein Commanique veröffentlicht, bas besagt, dies« Nach­richt sei sehr bezeichnend, da sie den Entschluß der Deutschen be­weise. sich nicht an das Ergebnis der Abstimmung zu halten, wenn es sür Polen günstig aussaüc. Die Anwendung energischer Maß­nahmen sei nach Ansicht der Polen notwendig, damit die Möglichkeit einer ehrlichen und gerechten Eintragung der Stimmen der ober- schlesischen Bevölkerung gesichert sei. Hierzu ist seitens der deut­schen Regierung folgendes zu erklären: Die Nachrichten über deutsche Truppenansammlnngcn im deutsch-polnischen Grenzgebiet sind völlig aus der Lust gegriffen und entbehren jeoer Grundlage. Die Stärke der Reichswehr hat tatsächlich die im Friedensocrtrag zugcstansene Zahl noch nicht erreicht. Alle Truppenteile befinden sich bis auf ganz unbedeutende Ausnahmen in ihren Friedcnsstandorten. Die Kontrollkommissionen der interalliierten Militärkontr-Mommission, die jederzeit in der Lage sind, die einzelnen Standorte auszusuchen, sind bis in die letzten Tage im Grenzgebiet tätig gewesen. E» ist von ihnen nicht der geringste Einspruch wegen Ueberschreitung der im Friedcnsvertrag zugestandencn Zahlen erfolgt. Dies beweist die gänzliche Haltlosigkeit der polnischen Behauptungen und der daraus gezogenen Schlüsse.

Senator Knox für Frieden mit Deutschland.

London, 18. März. Die «Morningpost" meldet, Senator Knox habe erklärt, er werde bei Wiedereröffnung des Senats seine Ent­schließung wieder einbringen, die die Herstellung des Friedens mit Deutschland fordert. Er tue dies aber nur für seine eigene Person und er wisse nicht, wie der Senat diese Entschließung aufnchmen werde.

Tuch Amerika gegen uns?

Präsident Harding und Staatssekretär Hughes Haben beschlossen, alle Rechte, die sich aus dem Versailler Vertrage ergeben, in Anspruch zu nehmen. Nach genauem Studium der schwebenden Fragen über die Insel Dop, die Verteilung der ehemals deutschen Kabel, der Mandate von Mesopotamien, Smyrna, der Inseln in der Südsce, wurde erklärt, daß die frühere Regierung nichts getan habe, woher man einen Verzicht ableitcn könne. Jede der oben erwähnten Fra­gen wird gesondert behandelt werden. Man glaubt, daß Harding über bic Frage der Insel Uap zuerst verhandeln wird. Ter Abschluß des Friedcnsvertrags mit Deutschland soll von dem Entgegenkommen Deutschlands in der Behandlung der einzelnen Fragen abhängig ge­macht werden.

Der Vrennerpaß italienisch?

Ein Pariser Telegramm meloet, daß die internationale Grenz­komm',ssion den Vrennerpaß und die Brcnnergcmcinde Italien zu- gesprochcn hat.

Englands Herrschaft in Deutsch-Ostafrika.

Paris, 18. März. Aach einer Havas-Melüung aas Sansibar hat England jetzt auf Grund des ihm übertragenen Mandats in Deutsch» Ostasrika die gesamte Verwaltung übernommen.