Aus aller Welt

Aushebung einer Falschmiinzerwcrkstatt in Jena.

Der Polizei ist es gelungen, in Jena eine Falschmünzer» Werkstatt auszuheben. Verhaftungen sind bereits in Jena und Leipzig vorgenommen worden. Bei den Tätern Han» delt es sich um Metallarbeiter, die in einem Jenaer Fabrik» betrieb beschäftigt waren, dort aber kürzlich entlasten wor» den waren. Die Falschmünzer beschäftigten sich mit der Her­stellung von Zweimarkstücken mit der Jahreszahl 192S und dem Münzzeichen A. Die falschen Stücke wurden in Jena und auch in benachbarten Städten verausgabt.

IS- und 15jährige Einbrecher.

In Bad Godesberg ist es der Polizei gelungen, «ine Einbrecherbande unschädlich zu machen, die aus zwei 15jäh- rigen und drei 12jährigen Knaben bestand. Nicht weniger als 20 Einbrüche, darunter mehrere schwere, kommen auf das Konto der jugendlichen Verbrecher. Während die 15jährigen stahlen, standen die übrigen meistens Schmiere. Die Diebe drangen hauptsächlich mit Nachschlüsseln in die Wohnungen ein. Einer von ihnen ließ sich sogar einmal nachts in «in Rektorat einschließen, wo er dann die Kaste raubte. Die Beute wurde gleichmäßig unter alle Beteiligten verteilt. Die beiden 15jährigen Burschen sind der Fürsorgeerziehung überwiesen worden und werden sich demnächst mit den an» deren Tätern vor dem Jugendgericht zu verantworten haben.

Der Düsseldorfer Mörder schreibt weiter Briefe.

Der Mörder, der Düsseldorf seit Monaten in Angst und Schecken versetzt, hat der Pflegemutter der von seiner Hand an der Mauer der Fabrik von Haniel so entsetzlich ums Le­ben gekommenen fünfjährigen Gertrud Albermann, einer Frau Wiese, die in Düsseldorf in der Ackerstraß« wohnt, zwei Briefe geschrieben, in denen er die Ermordung des Kindes t« allen Einzelheiten schildert.

Frau Wiese, die die Schreiben, die jetzt von der Kriminal­polizei beschlagnahmt worden sind, kurz hintereinander von der Post erhielt und gelesen hatte, unternahm einen Selbst- Mordversuch. Im letzten Augenblick trug man sie auS ihrem Schlafzimmer, bas schon mit Gas angefüllt war, ins Freie. Ein Arzt stellte Wiederbelebungsversuche an, durch die eS gelang, die Frau ins Leben zurückzurufen. Ihr Zustand ist um so ernster, als sie kurz nach der Ermordung des Kin. des schon einmal versuchte, sich das Leben zu nehmen. Jetzt ist ihr Gctst völlig zerstört, sie nimmt an den Vorgängen der Außenwelt keinen Anteil mehr.

Von den beiden Briefen enthält der erste die genaue Schilderung der Tat. Er beginnt mit Versen, in denen ge- schildert wird, wie es zu der Begegnung mit dem Mädchen kam, wie er mit dem Kinde ging und es von der Straße lockte,' bas alles wird mit allen Einzelheiten ganz ausführ­lich dargestellt. Dann fällt der Schreiber in einen drama­

tischen Dialog. Rede und Gegenrede werden angeführt und dann wird der Überfall auf Las Kiird, die verzweifelte Ge­genwehr, die Messerstiche, das Schreien und die schließliche Ermordung der Kleinen in allen grauenvollen Einzelheiten geschildert. Was im Einzelnen in diesem Brief steht, kann auch nicht andeutungsweise wiedergegeben werden. Das zweite Schreiben ist in seiner Wirkung auf die Pflegemutter womöglich noch entsetzlicher gewesen. Es ist ein Liebesbrief an das tote Kind. Diese Briese werden zurzeit von den Schriftsachverständigen untersucht. Zu Anhaltspunkten für die Person des Täters haben sie noch nicht geführt.

Diphtheriecpidemi« in Walsum.

Wie aus Duisburg-Hamborn gemeldet wird, ist in Wal- sum eine Diphtherie-Epidemie ausgebrochen, an der zur Zeit 22 Kinder der katholischen Volksschule Altenrade 1 er­krankt und bereits drei Todesopfer zu verzeichnen sind. Durch die ärztliche Untersuchung wurden bei weiteren 70 Kindern und 4 Lehrpersonen Diphtheriebazillen festgestellt. Die un- teren Klassen der Schule wurden infolgedessen vorläufig ge­schlossen.

Zwei Raubmörder gewaltsam befreit.

Aus der Berliner Irrenanstalt Buch sind kürzlich zwei Raubmörder ausgebrochen. Die Verbrecher, der S4 Jahre alt« Georg Garde und der um ein Jahr jüngere Walter Lie- segang, die beide zu je 15 Jahren Zuchthaus verurteilt wor­den waren, hatten am Bußtag mit einem Besucher der An­stalt, in die sie wegen schwerer Hastpsychose eingeliefert wor­den waren, die Flucht verabredet. Tags darauf erschien in einem Schuppen, der in einem kleinen Wäldchen an der Heil­anstalt liegt, ein Mann und bat einen Privatpatienten, der dort gerade den Hühnerstall säuberte, ihm «ine Leiter zu leihen. Der Unbekannte gab sich dabei als Maurer aus. Der ahnungslose Patient holte die Leiter herbei und der Fremde stieg damit auf die Mauer. Er stieß einen gellenden Pfiff aus und warf im gleichen Augenblick eine mitgebrachte Strick­leiter nach der Anstaltsseite herunter. Ltesegang und Garde, die mit ihrem Pfleger gerade im Garten spazieren gingen, wandten sich, als der Pfiff ertönte, blitzartig der Leiter zu. Als der Wärter den Versuch machte, die Verbrecher festzu­halten, erhielt er von dem Mann auf der Mauer einen Schuß in den Oberarm und brach zusammen. Die Verbrecher und ihr Helfer entkamen.

Selbstmord eines Erfinders.

In Wien hat sich der pensionierte Lehrer Karl Czerny, der Erfinder des »fliegenden Motorrades* und «in Vor­kämpfer deS SchwingcnflugeS, in seiner Wohnung mit Leuchtgas vergiftet. Er hat für seinen Selbstmord einen eigenen sehr komplizierten Mechanismus angefertigt. In seiner Wohnung befindet sich ein Gashahn an der Wand, an dem er einen Schlauch befestigte. An der gegenüberliegen­den Wand hatte er «ine Weckuhr am Fußboden fef. "eschraubt. An der Aufziehvorrichtung des Läutewerks war eine Spule

angebracht, um die ein Bindfaden gewickelt war, an dessen anderem Ende ein Stöpsel befestigt war, der in der Öffnung des Schlauches steckte. Czerny hat den Wecker abends aufge­zogen und auf 8 Uhr gestellt. In der Frühe gab der Wrcker um diese Stunde das Läutesignal und durch das Ablaufen des Läutewerks wickelte sich der Bindfaden über die Spule, wodurch der Stöpsel aus der Öffnung des Gasschlauches ge­zogen wurde, so daß das Leuchtgas entweichen konnte. Czerny atmete das Gas ein, bis er den Tod fand. Czerny hatte den größten Teil seines Ruhegehaltes für seine Erfindungsarbei­ten geopfert. Seine Erfindung war in zahlreichen Staaten patentiert. In einem Abschicdsbrlef erklärte er, daß er sein letztes Geheimnis den Schwingenflug mit ins Grab nehme. Er wolle nichts als Ruhe haben.

Ei« italienisches Verkehrsflugzeug ins Meer gestürzt.

Das Flugzeug Jtaco der Fluglinie Ostia-Cagliari, das 12 Personen an Bord hatte, ist beim Versuch, im Flughafen von Terra Nova Pausania niederzugehen, ins Meer ge­stürzt und untergegangen. Vom Flughafen wurden sofort zwei Motorboote zur Hilfeleistung abgesandt. Es gelang auch, die Besatzung und alle Passagiere, mit Ausnahme deS Grafen Piercy, der ertrank, zu retten. Unter den acht Flug, gästen befand sich auch der Unterstaatssekrctär des Kriegs- minlsteriums, der Abgeordnete Mauerest, der leichte Ver- letzungen davongetragen hatte, ferner der Abgeordnete Ferri, dem die Bein« gebrochen wurden. Schwer verletzt ist auch der Radiotelegraphist. Die übrigen Passagiere kamen mit leichten Verletzungen davon. Das Unglück ist auf eine Luftspiegelung zurückzuführen, die es dem Piloten unmög­lich machte, die Höhe richtig abzuschätzen, so daß er mit dem Flugzeug direkt in die Wellen hineinstcucrte.

Ei» Kohlenzng entgleist.

Auf dem Bahnhof von Bath (England) entgleiste ein- terzug mit 80 Kohlenwagen und stürzte einen Abhang hin- ab auf einen Lagerschuppen. Bier Eisenbahner wurden ge­tötet und drei verwundet. Der Schuppen wurde gänzlich zerstört.

Explosionsnnglück i« Washington.

Nach einer Meldung aus Washington explodierte in dem Keller eines Ladengeschäfts die Zentralheizungsanlage. Ein Teil des Häuserblocks, der im Geschäftsviertel liegt, wurde zerstört. Eine Frau wurde getötet, vier Personen wurden tödlich verletzt. Weitere 25 Personen erlitten teils schwere, teils leichtere Verletzungen. Durch die Explosion wurden ungfähr 40 Geviertmeter des Bürgersteigs höch in die Luft geschleudert. Die meisten Verletzungen sind durch Stein- krümmer und Glassplitter verursacht.

Wetter für Sonntag und Montag.

Im Osten liegt noch Hochdruck, doch hat sich die Depres­sion im Nordwesten verstärkt. Für Sonntag und Montag ist wieder mehr bedecktes Wetter zu erwarten.

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