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Nr. 64.

Amis- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

96. Jahrgang.

Erlchel»«» gS wkts«: <! mal wöchentlich. ri»z«iAenprki«: Dir NelnspalUge Ztile M Psg. Reklamen N. Mk. Aus Samiaelonzeigea komm, ein Zuschlag von gernsvr. 0.

Meutag, 7. Marz 1821.

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i Mk. LL.Sll mir Bestellgeld. Schlütz der NnHeißenanvahme S 8hr »ormittaq-.

Der Völker entscheidungsvollste Stunden ...

Jas Ringe» i» Lo»do». ErMmz der Menmnifterr Sr. 8im» i« Reichstage. Jeulsche Festigkeit. Re«e deutsche

MWge ta Lonao». Sie Gärung i» SometMand.

?t. Ein gewaltiges Ringen hält gegenwärtig die Welt in Atem. London ist die Arena, die Welt der Zuschauerraum. Seit Dienstag mittag ringen dort Vernunft und Ehrlichkeit mit Wahnsinn und Gewalt. Es geht irr London nicht mehr um Milliarden, nicht mehr um Waffen oder Länderstrecken, es geht auch nicht um Ministersitze usw., es dreht sich darum, ob künftig In der Welt die Gesetze der Vernunft walten oder ob die wir­ren Vorstellungen des Wahnsinns im Verein mit der rohen Ge­walt die Menschheit zugrunderichten. Im Delirium des Kriegs­siebers, in dem sich die Ententevölker noch immer befinden, mutz jetzt die Wendung eintreten: entweder zum Guten oder N>m Schlechten. Epaa war ein Kinderspiel gegen das, was jetzt in London geschieht.

Riesenschritte macht gegenwärtig die Zeit. Entscheidungen bereiten sich in Stunden vpr, zu denen sonst Jahrzehnte, Jahr­hunderte nötig wären. Heute treten die Männer, die gegen­wärtig noch die Hand am Steuer der Völker haben, im denk­würdigen Porträtsaal des alten Palastes von Saint James in London zur entscheidenden vielleicht zur letzten Sitzung zusammen. Die Völker wissen, daß sie am Rande des Abgrund» wandeln und sie horchen mit höchster Spannung nach London. Das ist jetzt einer Mehrzahl klar geworden, das; der Wahnsinn, wenn er wieder triumphiert, alle Nationen in seinen Strudel reißt und in einem Meer von Jammer und Elend ersäuft. Mit Schaudern fühlen wir es in diesen Stunden» daß die Menschheit am Rande eines jähen Abgrundes dahinwandslt.

Wie wird in diesen letzten Stunden die Antwort der Entente lauten? Wird wiederum die Gewalt angebetet und die Vernunft mit Füßen getreten? Wird die auf Gedeih und Verderb miteinander verbundene Völkergemeinschaft in den jähen Abgrund stürzen oder wird sie im letzten Moment noch von einem starken Arm zurückgerissen werden? Wir wißen es nicht; wir wagen weder das eine noch das andere zu behaupten. Wir denken in diesem Augenblick pochenden Herzens an das Wort der Kassandra: »Hrommt's den Schleier aufzuhebcn, wo das/nahe Schrecknis droht?"

Fragen wir lieber, wie muß die Entscheidung fallen, wenn in London Männer mit Vernunft und Einsicht am Verstand lungstifch sitzen? Wir kennen zwar das vielzitierte Wort Dxenstiernas an seinen Sohn, aber wir wollen vorerst nicht glauben, Laß die Welt von Narren regiert wird. Der Londoner Konferenz liegt ein sehr einfacher Sachverhalt zugrunde. Deutschland hat erklärt, daß es die Pariser Forderungen nicht erfüllen kann! Es hat seine Erklärung auch mit Beweisen gestützt. Deutschland hat sich aber zugleich auch bereit erklärt M leisten, was in seinen Kräften steht, um die nicht durch alleinige Schuld hervorgerufenen Kriegsschäden wieder gutzu- ^nachen. Das deutsche Volk hat doch wohl das Recht gegen Forderungen, die es anerkennen soll, seine Ansprüche geltend W Machen.

Die Londoner Konferenz müßte also vor allem die Gegen­vorschläge Deutschlands und seine Beweise für die Unerfiillbar- , Pariser Beschlüsse prüfen. Können die deutschen Be­weise nicht umgestoßen werden, dann sollen die Männer der ntente aus dieser Tatsache ehrlich die Konsequenzen ziehen, bat Deutschland seine Gegenvorschläge auf falschen Grundlagen ausgestellt, dann kann ihm das vor dem 1. Mai immerhin noch Mm Bewußtsein gebracht werden. So allein muß die Londoner onferenz.sich abwickeln, wenn man der Vernunft folgt. Vielleicht fallen die Würfel in London so, vielleicht auch Eris, Mit eisenharten Nerven wollen wir die Stunden einst- ei en abwarten. Der Kartaunendonner der Londoner und ar,ser Presse soll uns nicht erschrecken. Einmarsch- und Kon- I r ationodrohuilgcn werden uns nicht dazu bringen, das Un- bl^ x ^ unterschreiben. Auch mit einer neuen Hunger- o adx, die der herzlose Krämer Lloyd George uns androht, nicht einsthiichtern können. Wir gleichen ja ynesin dem Sklaven, der an tausend Ketten geschmiedet, auf ttolter liegt. Das lassen wir uns nicht mehr gefallen, daß >e Regcrrcpublik Liberia, ein bisher unbedeutender Staat an r Psesferküste Westafrikas, von uns 300 Millionen Mark R-^^E^^gung"erlangt während wir nicht einmal das Ai haben sollen, das zu unterschreiben, was wir nicht leisten

tonnen. Und niemand weiß, ob die teils ra..,edursugen teils um ihr Prestige allzuängstlich besorgten Akänner der Entente morgen noch am Ruder sind. Dennmit des Geschickes Mächten ist kein ewiger Bund zu flechten." ;-

*

Die entscheidenden Konferenzsitzunge».

Paris, 7. März. Wie Havas aus London meldet, wird die Konferenz heute zwei Sitzungen abhallen. Die erste, um 11 Uhr stattfindende, wird wahrscheinlich dem Zweck dienen, den griechi­schen und türkischen Abordnungen die Antwort der Alliierten be­treffend die praktische Anwendung des Vertrags von Sevres zur Kenntnis zu bringen. In der Nachmsttagssitzung werden die deutschen Vertreter ihre Antwort auf das Ultimatum der Alliierten geben. Wenn diese Antwort rechtzeitig bereit wäre, dann würde die Vormittagssttzung der Anhörung der deutschen Abordnung statt der Erledigung der Orientfrage gewidmet werden. Falls Dr. Simons, was nicht wahrscheinlich ist, wie der Havas-Bericht meint, nur solche Angebote macht, die von dem Pariser Abkom- men abweichen, würden die Verhandlungen' sofort abgebrochen werden. Briand werde andern Tags nach Paris zurückkehren. Er habe nacheinander mit Seydoux, dem Unterleiter der Handels- abtetlung der französischen Sachverständigen, der vorgestern mit den deutschen Sachverständigen zusammengetrofsen ist, und so­dann mit Marschall Foch beraten. Um 7 Uhr abends kam Lou- cheur, der sich mit dem belgischen Finanzminister Theunis nach Chequers begeben hatte, gleichzeitig mit Lloyd George nach Lon­don zurück. Er hat gleich darauf sein Hotel verlaßen, um sich mit Briand nach der Downingstreet zu begeben, wo eine Alli­iertenzusammenkunft stattfindet.

Lottben, 7. März. Der Berichterstatter der Agence Havas meldet, daß die Beratung des Obersten Rats, die gestern statt­fand, in später Abendstunde auf heute vertagt wurde.

Vorarbeiten zur Entscheidungsstunde.

Berlin» 5. März. Nach hier eingetrosfenen Nachrichten aus London ist die deutsche Delegation in voller Arbeit bei der Vorbereitung des Materials für die Rede des Reichsministers Dr. Simons, die er am Montag in der Konferenz halten wird. Daneben sinket ein lebhafter Depeschenaustausch zwischen De­legation und Reichsregierung statt. Wie die Blätter von gut unterrichteter Seite erfahren, ist die Lage für die deutsche De­legation klar und unzweideutig. Es steht zweifelsfrei fest, daß eine Unterzeichnung der Pariser Beschlüße für die Delegation nicht in Frage komme. Es besteht in dieser Frage völlige Ein­mütigkeit zwischen dem Kabinett und den Londoner Vertretern. Die schwache Möglichkeit zu weiteren Verhandlungen, die in der Rede Lloyd Georges erblickt werden kann, wird aber von der Delegation benutzt werden. Jedoch dürfen diese geringen Ver­handlungsmöglichkeiten nicht über den Ernst der Lage hinweg­täuschen.

Neue deutsche Vorschläge?

London, 7. März. Reuter teilt mit. daß ein Vertreter des Reutcr'schen Bureaus gestern Abend eine Unterredung mit Dr. Simons gehabt habe. Es verlaute, daß die Deutschen heute neue Vorschläge unterbreiten würden.

Dr. Simons großer Plan.

Paris, 0. März. Pertinax, der Berichterstatter desEcho de Paris", erklärt, Lloyd George habe seinen politischen Sekre­tär, Philipp Kerr, zu der deutschen Delegation entsandt und die Staatssekretär Bergmann habe mit Lord Abernon ver­handelt. Die Preliminarbesprechungen hätten gestern zu Be­ratungen bei Lord Curzon geführt. Dr. Simons habe den alli­ierten Ministern in großen Züge» «inen Plan entwickelt. Pertinax ist wenig erbaut davon, denn nach seiner Ansicht würden die mit so großem Lärm am Donnerstag verkündeten Sanktionen sich etwas lockern. Pertinax sagt, der Gedanke einer provisorischen Lösung für fünf Jahre mit Aussicht auf eine spätere endgültige Lösung sei in radikalen englischen Kreisen gestern erörtert worden.

Stimmen der Vernunft.

London, 5. März. Die Morgenprefse ergeht sich in Vermu- tungeitüber die Haltung der deutschen Regierung gegenüber dem Ultimatum der Alliierten. Bemerkenswert ist das Bestreben,

Nachricht«;, die die Möglichkeit neuer deutscher Gegenvorschläge betreffen, sowie zuversichtliche deutsche Presseäußerunge» hervor­zuheben. Der Berliner Berichterstatter derTimes", eines Blat­tes, dem die anklngenden Teile der offensichtlich an das deutsche Volk gerichtete» Rede Llohd Georges aus den; Herzen gesprochen waren, schreibt: Infolge der Hervorhebung dieser Teile der Rede Lloyd Georges in Deutschland sei die allgemeine Tendenz der deutschen Presse ausgesprochen pessimistisch und feindlich gestimmt. Daily News" fordert, daß die Alliierten die deutsche Dar­stellung deS wirtschaftlichen Lebens Deutschlands, sowie das an­gebliche Defizit im deutschen Budget prüfen und dann einen klaren praktischen Bezcchlungsplan ausarbeiten, der sich auf eine vernünftige Ansicht der LejHungsfähigkeit Deutschlands gründet. Es sei aus jeden Fall klar, daß die übertriebenen Bedingungen des Pariser Abkommens aufgegeben weiden müßten.

Schweizer Prefseurteil zur Lage.

Bern, 5. März. Die Schweizer Presse betraasiet nach der Rede von Lloyd Georg« die Lage nicht als hoffnungslos und rechnet mit dem Wiederbeginn der Verhandlungen am Mon­tag. DieNeue Zürcher Zeitung" hält die von Lloyd George vorgebrachte Begründung der Strafandrohung für recht kom­pliziert und juristisch für sehr anfechtbar. Di«Basler Nach­richten" verweisen darauf, daß der Versailler Vertrag die En­tente mit Forderungs- und Schikanenrechten gegenüber Deutsch­land so glänzend ausstattet, daß kein vernünftiger Finanzmann Deutschland Geld leihen kann, um die Ententeforderungen zu erfüllen. Das Blatt betont ferner, daß nirgends im Ver­sailler Vertrag stehe, daß die deutsche Regierung über die von der Reparationskommißion diktierten Verpflichtungen hinaus den Zahlungsplan der Entente unterschristlich als durchführbar anzuerkcnnen hat.

Ausland.

Sowjetruhland in Gefahr?

Stockholm, 5. März, lieber die Lage in Petersburg und Moskau liegen hier vollkommen widersprechende Nachrichten vor. Die über Riga, Reval und Helsingfors kommenden Meldungen, die sich vielfach nur auf Gerüchte berufen können, wissen von einer Bewegung zu berichten, die die Sowjetherrschaft in ihren Grundfesten erbeben lasse. Andererseits erklärt das Rosta- bureau alle Meldungen über Aufruhr in Rußland für erlogen, und sucht das durch eine Darlegung der Vorgänge zu beweisen. Aus den Meldungen erstgenannter Art sei hier hervorgehoben die Behauptung, daß Kronstadt in den Händen der Antibosche- wisten sei. Die Festung bildet den Mittelpunkt des Aufruhrs. Ein Aufruf von Lenin und Trotzki in derJsvestja" vom 3. März bestätigt, daß die Kronstädter Matrosen sich erhoben haben. Der Aufruhr habe am 28. Februar auf dem Panzer­schiffPetropaulowsk" begonnen. Die Leitung liege in den Händen des Artilleriechefs Poslowski und dreier anderer Offi­ziere. Der Kommissar der Ostseeflotte, Pusmin, und eine Menge anderer Kommissare seien verhaftet worden. Der Pe­tersburger Sowjet habe zuverlässige Truppen von Jamburg zur Unterdrückung des Aufruhrs kommen lassen. Die Bewegung sei einstweilen sozialrevolutionär. Wie lange sie aber in den Händen der Sozialrevolutionäre bleibe, sei zweiftlhaft. Von Moskau werde gemeldet, die Sowjetregierung bekämpft die dortige Bewegung mit blutigem Terror. Sie habe einen Ver­teidigungsrat eingesetzt und Massenverhallungen vornehmen lassen. Indessen wachse der Widerstand unter den Arbeitern und in der Garnison. Der Eisenbahnverkehr sei noch weiter eingeschränkt worden. Nach der PetersburgerJsvestja" haben die judenfeindlichen Demonstrationen in den letzten Tagen im­mer schärfere Formen angenommen. Man befürchtet Juden­pogrome.

Das bedrohte Kronstadt.

Stockholm, 6. März.Nordiska Preßzentralcn" meldet aus Helsingfors: Wie am Sonnabend 'aus Petersburg nach Hclsing- fors berichtet wurde, befindet sich Kronstadt noch immer, in der Gewalt der Aufständischen. Das Panzers.;,issPctropalowsk" ist zur Aktion bereit, mit den Kanonen gegen Petersburg ge­richtet. Die Sowjetregierung hat eine Rinne im Eis auf­gebrochen und den Eisenbahnverkehr PetersburgOranicnbaum