Gesegnetes Bayern.

Aus Pfarrkirche» schreibt die »Augsburger Postztg":

Rotial kann man Eier bereits um 60 ^ das Stück er­halten. Butter wird von den Bäuerinnen um S «« das Psd. in der Stadt angeboten.-

Aus SLadt und Land.

Ealw, den 4. März 1921 Max und Moritz

gaben in hiesiger Stadt ihre Visitenkarte ab und sie werden sich morgen nachmittag 4 Uhr imBadischen Hof" in dem von Martha Ferber vom Deutschen Theater veranstalteten heiteren Kindcrncchmittag vorstellen. DerSchwab. Merkur" in Stuttgart schreibt: Im Oberen Museum, Stuttgart, veran­staltete Martha Ferber vom Deutschen Theater einenheiteren Kindernachmittag". In Scharen kamen sie, alle die Kleinen, die immer gern mit dabei sind, wo es heiter zugeht, und sie wurden in ihren Erwartungen nicht getäuscht. Die Vortra­gende erzählte in liebenswürdigem Plaudcrton Märchen und ließ zum SchlugMax und Moritz" aufmarschieren, wobei zu den launigen Versen Wilhelm Büschs auf der Leinwand auch seine köstlichen Bilder kamen. Jubel und Beifallsie waren groß all' beid."

Langholzpreise.

Bei dem mit größten Spannung erwarteten Langholzverkaus der Thurn- und Taxtsschen Forstverwaltung Obermarchtal wurde kein Holz zugeschlagen. Die Forstvcrwaltung verlangte 250 Prozent der württ. Forsttaxe und ging später auf 190 Pro­zent zurück. Die anwesenden zahlreichen Kauflustigen (Säger und Händler) boten nicht mehr als durchschnittlich ISO Prozent mit der Begründung, infolge der großen Eeschüstsflauheit nicht mehr anlcgen zu können.

Landtag.

(SCB.) Stuttgart, 3 .Mürz. In der heutigen Abendsitzung des Landtags gab der Präsident zunächst den Wunsch des Aeltesten- auSschusses bekannt, womöglich in dieser Woche mit den Etatsbera- tungsn fettig zu werden, damit in nächster Woche das Besoldungs­gesetz verabschiedet werden könne. Er bat die Mitglieder, möglichst wenig zn reden. In der dreistündigen Sitzung wurden die K'pi- tel 51 bis 53 des KultetaiS erledigt, die die Technische Hochsch le, die Baugewerkeschule und die Höhere Maschinenbauschule Eßling n betreffen. Alle drei Kapitel wurden nach den Anträgen des Au. - schnsseS samt Entschließungen angenommen. Die Debatte dreht: sich hauptsächlich um die Technische Hochschule, die unter Raumnot leidet. Es fehlt vor allem der Platz für das Röntgcnlaboralorium, zu dem die württ. Industrie die Apparate und die Robert Bosch- Stiftung die innere Einrichtung Zur Verfügung gestellt haben. Die Mgo Wider (BP). Reeder'(US P ). BickcS (DV.P), Pflü­ger (Soz), K. Haußmann (D.D.P.). und Groß (Ztr.) waren sich darin einig, daß jetzt etwas geschehen müsse und brachten weitere Wünsche bezüglich des Ausbaus der Techn. Hochschule und der Ge«

staltunz des Landmefferwcsen» vor. Kultminister Dr. Hiebe- sprach sich für einen einfachen Neubau mit einem Kostenaufwand von 340 000 Mark aus, da in staatlichen Gebäuden kein Raum zur Ver­fügung stehe. Nur der Finanzminister sei bis jetzt gegen den Plan. Die Neuordnung des Gcometerwesens steh« bevor. Das eigentliche Bauprogrmmn der Hochschule betc. Erweiterung und Beseitigung der Raumnot, das Millionen erfordere, werde zur Zeit im Finanzmini­sterium beraten. Die Finanzlage lege auch bei der Einlegung neuer Professuren, die zum Teil dringend seien, Zurückhaltung auf. Schluß der Sitzung halb 9 Uhr. Rüste Sitzung Freitag 9 Uhr: Fortsetzung.

*

(SCB.) Stuttgart, 2. März. Der Verband württ. Industrieller hielt im Rathaus seine 13. ordentliche Mitgliederversammlung, die von Dr. Robert Bosch als Vorsitzendem geleitet wurde. In den Vorstand wurden weiter gewählt: Dr. Bruckmann (Hcilbronn), Fabrikant Schöttle (Stuttgart). Fabrikant Kübel (Cannstatt). Syn­dikus Bayer erstattete den Geschäftsbericht, Oberst z. D. Wagner, als Vertreter des Reichsarbeitsnachwcises für Offiziere bat um Auf­nahme der 150 jetzt entlassenen Offiziere, die tn Württemberg unter­gebracht werden müssen. Dann wurde die Frage der Finanzierung des Ncckarkanals mit Vorträgen von Dr. Bruckmann (Heilbronn) und Bürgermeister Sigloch (Stuttgart) behandelt. Ter Vorsitzende Tr. Robert Bosch konnte Mitteilen, daß von der württ. Industrie, eie zusammen mit den Elekiriziisttsgcsellschaften, den Handels- und landwirtschaftlichen Kreisen 35 Millionen aufzubringen habe, schon jetzt etwa 10 Millionen Mark zugesagt seien. Zum Schluß wurde eine Entschließung angenommen, in der der sofortige Bau des Ncckarkanals von Mannheim bis Plochingen als dringende Notwen­digkeit für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Südweftdcutschlands erklärt und eine weitgehende Beteiligung der württ. Industrie an der Finanzierung der Aktiengesellschaft, die zur Durchführung des Ka­nals und zum Bau der Kraftwerke gegründet werden soll, befür­wortet wird.

(SCB.) Stuttgart, 3. März. Auf der anläßlich der landwirt­schaftlichen W 'chc abgehaltcnen Generalversammlung der Milchprodu- zenten-Vereinignng wurde eine Entschließung angenommen, in der die sofortig« Freigabe der Milch verlangt wird. Die Milchlicfe- rungsverträge der Landcsversorgungsstellc werden darin abgelehnt, obwohl dem Abschluß von Liefcnmgsvcrträgcn zwischen Erzeugern und Verbrauchern ohne Einfluß der Behörden beigepflichtet wurde. Bei Verhandlungen über Lieferungsverträae soll die Organisation der MilchprcdnzentcmVereinigung als Verirrter der Erzeuger von Stuttgart und Umgebung zugczogen werden. In der Umsatzsteuer wird eilte ungerechte Besteuerung der Milchgenossenschastcn und Mol­kereien und Befreiung von iür verlangt. Gefordert wurde ferner, daß nicht nur die Getrcideabliefcrcr verbilligten Mais erhalten, sondern auch die Milchbauern, die Milch an die Verbraucher liefern. Ter letzte Punkt der Entschließung stellt eine Art Ultimatum dar. Ec lautet: Sollte unsere» sämtlichen Vorschlägen nicht bis zum 16. März in befriedigender Weise ensprochcn werden, so wird der Ausschuß der MikchproduzrntemVereinigung Maßnahmen in die

Wege leiten, sür deren Folgen sie die Verantwortung auf die wäl> ze», die hier hemmend im Wege standen.

(S.CB.) Stuttgart, 1. Mürz. Heute kommt nun dis Beleidigungsklage der Marienanstalt Stuttgart gegen die ZeitungDer Kommunist", deren Gewährsmann, Kaufmann Formis, und Len Möbelhändler Wacker vor dem hiesigen Schöffengericht zur Verhandlung. Den Gegenstand des Prozesses bilden die bekannten gegen die Marienanstalt wegen der Internierung des Mädchens erhobenen Vorwürfe. Das Mädchen selbst ist Zeugin, nicht Angeklagte.

(SCB.) Stuttgart, L. März. (Neuer Fleischab­schlag.) Von heule ab kosten Ochsen- und Rindfleisch 12 ,tl. Kuhfleisch 79 Kalbfleisch 12 Schweinefleisch 11

und Hammelfleisch 12 .« das Pfund. Auch die Wurstpreis« haben sich um 1 für das Pfund ermäßigt.

(SED.) Eßlingen, 2. Mürz. Sladttierarzt Dr. Brenner ist in dem Streit mit dem Kommunalverband neulich nicht zu 3000, sondern zu 300 .st Geldstrafe wegen Beleidigung der Kommunalverbandsbramten verurteilt worden. Er hat gegen den Oberamtsvorstand uird den Geschäftsführer des Kcmmu- nalverbands nun seinerseits eine Beleidigungsklage eingereicht, außerdem einen Ehlinger Metzgermeister bet der Staats­anwaltschaft wegen Verdacht des Meineids angezeiot.

Kirchliche Nachrichten.

Evangelische Gottesdienste:

Sonntag Laetare, 6. März.

Vom Turm: 298. Predigtlied: 358. Sei still zu Gott.

9X und 16 X Uhr: Predigt im Beretnshaus, Dekan Zeller. 1 Uhr: Christenlehre, älterer Jahrgang der Söhne. 5 Uhr: Abendpredigt, Stadtpfarrverweser Gschwend.

Donnerstag, 10. März.

8 Uhr abends: Bibelslunde im Vercinshaus, Stadtvsarrverweser Geschwend.

Kath. Gottesdienst.

Sonntag, 6. März vorm. 8 Uhr Frühmesse, Pre--

digt Domkapitular Lann und Amt: 2 Uhr Andacht. Osterbeicht: Samstag von 4 Uhr nachm, an und Sonntag früh ab ^7 Uhr.

Gottesdienste der Methodistengemeinde Sonntag, den 6. Mörz 1921, vorm. Uhr Predigt.

Flößer. Vorm. 11 Uhr Sonntagschule. Abends 5 Uhr Jugend» bund. Thema:Was verdanke und schulde ich meiner Ge­meinde."

Mittwoch, 8 Uhr Dibelstunde Flößer.

Stammheim.

Vorm. 10 Uhr Predigt, Raichle. Nachm. 2 Uhr Predigt. Flößer.

Mittwoch, 8 Uhr Dibelstunde, Raichle.

Für die Schriftleilung verantw.: I. V.: A Port, Ealw. Druck und Verlag der A. Ölschlägersscherk Vuchdruckcret, Ealw.

Rötenbach, den 4. März 1021.

Danksagung.

Für die viele» Beweise herzlicher Teil­nahme, die wir bei dem Hinscheiven memer lieben Gästin, unserer guten Mutter, Schwester und Schwägerin

Bsttsra Bs«er

erfahren durften, für die zahlreiche Begleitung zu ihrer letzten Ruhestätte, für die trostreichen Wor.e des Herrn Siadlpfarrcr Eberhardt, dem Herrn Hnuplleh.er vlotz mit semen Schülern sllr den ergebenden Gesang, sowie den Herren Ehrciiträgcrii sei herzlicher L'onk gejagt.

Die trauernden Hinterbliebenen.

Besseres

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