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Nr. 20.

Amts- und Anzeigeblatt für den Oberamtsbezirk Calw.

98. Jahrgang.

Erscheinung- »eise 6 ma! wöchentlich. Anzeigcnpret-: Die kteinspallige Zette SO Psg Reklamen 2. Mk. Auf Eammelanzeigen kommt rin Zuschlag von 10(5"». tzernspr. 9

Mittwoch, den 26. Januar 1921.

«e-ugtpr-i«! Inder Sind, mi! Lräaerlohn M. I2.M i-i-.leljichrlich. Postbe.««SprelS Mk. 12.«! mit Bestellgeld. Schlug der «nzeigeimnnahm« S Uhr v»rmitta«.

Die Pariser Konferenz.

Ein englisches Blatt schreibt über die soeben in Paris begonnene Konferenz der Alliierten, sie werde für das Schicksal Europas von ausschlaggebender Bedeutung sein. Das Blatt will damit wohl andeuten, daß das Ergebnis der Verhand­lungen über die deutsche Frage auch auf die Entwicklung der Verhältnisse in ganz Europa zurlickwirken werde, und in dieser Ausfassung dürfte ein wahrer Kern stecken, zugleich aber auch die derzeitige, selbstverständlich nur von taktischen Beweg­gründen diktierte Haltung Englands zum Ausdruck kommen. Wir haben schon mehrmals darauf hingewiesen, daß England und mit ihm Amerika nach der Vernichtung der militärischen, politischen und wirtschaftlichen Macht Deutschlands kein Inter­esse mehr an der Aufrechterhaltung des direkt feindseligen Verhältnisses zu Deutschland haben, und daß sie daher zwecks .Pazifizierung" der Welt in ihrem Interesse natürlich zuerst mit Deutschland zu erträglichen, formalen Beziehungen kommen möchten, selbstverständlich ohne Revision des Versailler Vertrags, dessen Wirkung auf Deutschland ihnen durchaus an­genehm ist. In diesem Sinne hat sich in den letzten Wochen auch der Einfluß der englischen Aufiassung in Paris geltend gemacht, denn es unterliegt für uns keinem Zweifel, daß der englische Pressefeldzug in dieser Richtung und die entsprechen­den Aeußerungen englischer Staatsmänner in der letzten Zeit die Haltung der Franzosen Deutschland gegenüber merklich be­einflußt haben. Diese Einwirkung trat in zwei innerlich zu­sammenhängenden Aktionen >n Erscheinung, einmal in dem Rücktritt des Ministeriums Leygucs, zum andern in den Er­klärungen des neuen Ministerpräsidenten Briand über die deutsche Frage. Briand sagte, daß man von Deutschland nichts Unbilliges verlangen werde, daß man aber genau prüfen werde, was Deutschland zu leisten imstande sei. Auch Herr Fach soll sich dahin ausgesprochen haben, daß zur Zeit Deutschland keine militärische Gefahr für Frankreich bedeute. Das sind recht be­achtenswerte Erklärungen, wenn man bedenkt, daß sie von Stellen ausgehen, die seither nur in der völligen Zertrümme­rung Deutschlands ihr Ziel erblickten. Daß es sich hier aber um mehr oder weniger unfreiwillige Zugeständnisse gegenüber Eng­land und vielleicht auch Italien handelt, welch letzteres eben­falls keine» Anlaß mehr zu ausgesprochener Deutschseindlich- keit hat, geht aus der Tatsache des Kabinettswechsels hervor. Lcygues wurde beseitigt, weil man glaubt, er sei dem eng­lischen Kollegen Lloyd George nicht gewachsen, und es wurde deshalb der geschultere und mit der englischen Politik ver­trautere Briand an seinen Platz gesetzt Im übrigen find, wie vorauszusehen war, dem englisch-französischen Intermezzo höchst harmonische Tonsätze gefolgt, indem man auf Leiden Seiten die gleiche Melodie anstimmte mit dem Refrain: Einig­keit in bezug auf die Entwaffnung, Ausbeutung und Nieder­haltung Deutschlands. Wir haben hier wieder einmal ein Schulbeispiel dafür, wie der Wilsonsche Grundsatz der Ab­schaffung der Eeheimdiplomatie in der Praxis von seinen Bundesgenossen betätigt wird.

Unter dem Gesichtspunkt des nach außen hin einigen Zu­sammengehens Englands und Frankreichs in bezug auf die Ausführung des Versailler Vertrags dürften also die Ve- ratungsgegenstande der Pariser Konferenz behandelt werden. Hinsichtlich der Entwaffnungsfrage vertritt, wie man aus offi- iiösen englischen Stimmen vielleicht entnehmen darf, England den Standpunkt, daß man uns noch einmal eine weitere Frist icwähren soll im Hinblick auf die besonderen Verhältnisse in Bayern und Ostpreußen. Es scheint demnach, daß man auch in gewissen Ententekreisen die bolschewistische Gefahr sowohl von außen her wie im Innern Deutschlands nicht verkennt, und wir haben ja auch aus dem Munde des deutschen Reichsmrnisters aee. Innern anläßlich der Interpellation der Unabhängigen über die Aufrechterhaltung des Belagerungszustands in Bayern ^ ^ übrigens keinen Menschen geniert gehört, daß das Reich nicht in der Lage sei, den Landesregierungen Vor­schriften über die Art der Aufreckterhaltung der Ordnung in en Einzelstaaten zu machen, weil das deutsche Reichsheer nicht u> der Lage wäre, die Verantwortung für Ruhe und Sicher­et zu übernehmen. In Bayern aber hat man von der Konimunistenherrschast die Nase voll, und daher keine Lust, sich nochmals überrumpeln zu lasten. Wenn man die Enl- h klungen liest, die in letzter Zeit über die militärischen ^ampforganisationen der Kommunisten an den Tag kamen, so Meist man die Haltung der derzeitigen bayerischen Regie­rung. Man wird ja nun in den nächsten Tagen von Paris uus über diese Dinge manches zu hören bekommen. Wenn sich die Alliierten im Interests derPazifizierung" Mittel­

europas schließlich zuZugeständnissen" auf diesem Gebiete ver­stehen können, so wird die weit wichtigere Frage für uns die sein, unter welchen Bedingungen!

Auch die Kohlenfrage soll Gegenstand der Erörterungen sein. Die Franzosen haben anscheinend immer noch nicht genug Kohlen von uns erhalten obwohl sie schon davon ausgeführt haben, und einen Spottpreis dafür bezahlen. Es soll hier Wei­ler gepreßt werden, namentlich in bezug auf die in ^paa ver­einbarten Prämienzahlung in Gold, für die wir Lebensmittel für die Bergarbeiter kaufen müssen. Das wirtschaftlich« Haupt­problem aber ist die sog. Reparationsfrage. Es wurde von der Entente der Vorschlag gemacht, wir sollen vorerst einmal je ach unserer, von den Alliierten noch fcstzustellcnden Leistungs­fähigkeit auf fünf Jahre zu bestimmten Zahlungen uns ver­pflichten, ohne daß vorher eine GesamLentschädigungssumme festgesetzt wird, die nach dem Friedensvertrag am 1. Mai 1921 bekanntzugeben wäre. Es ist zu beachten, daß wir mit der Einwilligung in diesen Vorschlag uns eines unter Umständen hochbedentsamen Rechts begeben, das uns der Friedensvertrag zusicyert, und das zu entwinden die Entente namentlich aber Frankreich gute Gründe hat. Wissen wir die Gesamtsumme unserer Verpflichtungen, so können wir in unserer Finanz- und Wirtschaftspolitik mit einem sicheren Schuldsaktor rechnen: auch das Ausland wird dann die Möglichkeit haben, sich über unsere Verhältnisse eine klareres Bild zu machen, wird also ebenfalls sicherer disponieren können. Werden aber Annuitäten, d. h. Abschlagszahlungen von einer noch gar nicht errechnet«» Ge- samtschuld geleistet, so schwebt auf Leiden Seiten jede wirt­schaftliche oder sinanzielle Maßnahme in der Lust. Wenn wir uns daher aus Gründen, deren Taktik von hier aus nicht zu beurteilen ist, auf dieses schlüpfrige Glacis begeben, so ist es notwendig, daß wir entsprechende Cicherungeu erhalten, die der deutsche Außenminister dahin gekennzeichnet hat, daß wir ohne den Besitz Oberschlesiens, die Rückgabe eines Teils unserer Handelsschiffe und die Beseitigung der Schwierigkeiten, die man heute noch unserer Aus- und Einfuhr entgegenstellt, über­haupt nicht auf den Vorschlag cingehen können, und lieber ein Diktat der Entente annehmen wenn wir dazu gezwungen werden als unerfüllbare Verpflichtungen unterschreiben. Eine für uns annehmebare Lösung des ganzen Fragenkomplexes ist also nur möglich, wenn die Entente ihre seitherige Politik der Erdrosselung unserer Volkswirtschaft aufgibt. Ob sie zu einem solchen Zugeständnis im Hinblick auf die sonstigen schwierigen Probleme in Rußland, im Orient und in Asten, bereit ist, darüber wird die Pariser Konferenz nach ent­sprechender Einschätzung der äußeren Lage zu entscheiden haben. O. S.

*

DieTimes" über das Ergebnis des ersten Berhandlungstages.

London, 25. Jan. Ji» Gegensatz zu den weniger oder mehr opti­mistischen Meldungen der englischen Presse über die Verhandlungen auf der Pariser Konferenz schreibt der Pariser Berichterstatter der .Times": Das Ergebnis des ersten Verhandlungstags sei so nega­tiv, daß es Enttäuschung Hervorrufen müsse. Es sei jetzt klar, daß die Versammlung des Obersten Rats mit Recht nicht länger dauern werde, als die britische Mission bei der Abreise von London ange­nommen habe, cs sei denn, daß die Konferenz anseinandergehe, ohne zahlreiche auf der Tagesordnung stehende Punkte zu erledigen. Die Reparationssrage werde auf jeden Fall vor Mittwoch erledigt wer­den. Der Berichterstatter fährt fort: Von einer anderen Seite, die als gut unterrichtet bezeichnet werde, komme ein viel bennrubigendercr Bericht über die Verzögerung der Entwaffnungssragc. Während die Franzosen eitleren, Deutschland wäre seinen Verpflichtungen nicht nachgekommen »nd infolgedessen sei es Zeit für Zwangsmaßnahmen, denke Lloyd George und seine Kollegen, es könne noch, einmal eine Verzögerung gestattet werde«. Die Franzosen legten sich bei den Ver­handlungen über diese Frage fest und die Belgier standen ihnen zur Seite mit dem Ergebnis, daß die gestrige Morgenarbeit der Konfe­renz sehr gering war.

Die Frage der Abschlagszahlungen.

Paris, 25. Jan. Wie Pertinax imEcho de Paris" nütteilt, hat Ministerpräsident Briand bezüglich der Reparationsfrage seine Ansicht dahin geändert, man solle vorerst 2 oder 3 Jahre die Zahlungen der deutschen Verpflichtungen festsetzen.

Die Gesamtforderung?

Paris, 28. Jan. Nach demJournal des Debets" hatten Lloyd George und Briand vor Beginn der gestrigen Vormittags­sitzung eine private Unterhaltung. Nach dem .Zntranfigeant" hat Lloyd George gestern Vormittag auch den belgischen Fi­nanzminister Theunis empfangen und im Laufe des Vormittags

sollen die Minister Louchcur und Toumer mit Lord d'Abernon und einigen Sachverständigen verhandelt haben. Alle diese Verhandlungen hätten sich um die Reparationssrage gedieht. Nach dem gleichen Blatt spricht man wieder von Forieits. Man spreche jetzt von einer Gesamtsumme von 85 Milliarden Gold» mark ohne Zinsen. Das wären, wenns gut geht, ungefähr jo KW Milliarden Pepiermark.

Wünsch? der französischen Presse.

Paris, 26. Jan. Zur Konferenz der Ministerpräsidenten schreibt Eclairc", er sei nicht erstaunt über die Meinungsverschiedenheiten zwischen den englischen und französischen Sachverständigen. Eng­land sei eine maritime Macht, während Frankreich durch seine geo­graphische Lage den ersten Stoß eines vom Revanchegeist erfüllten Deutschland auszuhalten haben würde.Oevre" sagt: Lloyd George Habe nicht verheimlicht, daß er die Vorschläge Bergmanns konsultativ prüfen wolle. Wenn dieser Wunsch allgemein werde, dann werde die Sitzung des Obersten Rats noch einen bedeutenderen Cha­rakter anuehmen, als man vorausgeschen habe.Echo de Paris" stellt fest, daß die Beratung, die am Sonntag beim Präsidenten Mil- lcrand stattgefunden habe, den Zweck gehabt hätte, das System der Pauschalsumme und das System der Reparationskommission mitein­ander in Einklang zu bringen. Es sei übrigens interessant fcstzustel- len, daß Briand das Unangenehme des Systems der fünf Jahres­zahlungen anerkannt habe und nunmehr dazu neige zwei oder drei Jahrcszahlnngrn scstzusetzen.Petit Journal" schreibt: Die deut­schen Arbeiter sollten in den Nordbezirken nur zugelasscn werden, soweit sic französische Arbeiter nicht schädigen und deutsche Produkte nur eingeführt werden, als sie der französischen Industrie keine Kon­kurrenz machen. DasJournal" verzeichnet die Nachricht, daß man, um Zeit zu sparen, vielleicht die deutschen Sachverständigen in Paris hören wolle. Diese Prozedur könne, wenn sie mit notwendigen Garantien versehen werde, ernste Vorteile bieten.GauloiS" be­dauert, daß die Orientfrage vor der Reparationssrage behandelt wer­den soll.Homme Libre" bemerkt, daß das Schicksal Frankreichs znm großen Teil von der Entscheidung abhänge, die die Konferenz in der Reparationssrage treffen werde oder andeute. Komme man dies­mal zu keinem Ergebnis, dann werde das im ganzen Lande eine große Enttäuschung hervorufcn, die einen Zornesausbruch zur Folge haben werde. DerFigaro" ist nicht damit zufrieden, daß man nicht soforj nach der Entwaffmingsfrage die Reparationsfrage be­sprechen wolle.Journal des DebatS" schreibt, daß hinsichtlich der Entwaffmingsfrage die Stimmung für gut gehalten werde.

Belgien und die Entivaffnungsseage.

Paris, 26. Jan. Der belgische Minister für auswärtige Ange­legenheiten, Jäspar, läßt durch die Radio Agentur dementieren, daß er in der gestrigen Vormittagssitzung behauptet habe, in der Entwaff- nungssrage sich dem englischen Standpunkt zu nähern. Im Gegen­teil, er habe sich dem französische» Standpunkt angeschlossen. Die Belgier könnten in der Entwafsnungsfrage keine anderen Ansichten vertreten als die Franzosen, da sie unter derselben Drohung lebten und den gleichen Gefahren ausgeseht seien.

Entschädigungsfrage und Besatzungskosten.

Mrlin, 26. Jan. Graf Montgelas gibt imBerliner Tage­blatt" auf Grund von Erkundigungen an unterrichteter deutscher Stelle eine eingehende Zusammenstellung über die Kosten der inter­alliierten Besatzungsarmee im Rheinland. Darnach beträgt der Auf­wand der Verbandsmäckite, den Deutschland zurückerstatten muß, im Monatsdurchschnitt i;<! Milliarden. Dazu kommt der Aufwand, der nnmitteivar aus deutschen Staatskassen bestritten wird, in Höhe von einer halben Milliarde Papiermark. Dies ergibt eine Gesamtsumme von monatlich über zwei Milliarden oder jährlich über 24 Milliarden Papiormark BcsahungSkosten. Als Ursache dieser phantastischen Zif­fern bezeichnet Graf MontgclaS die übermäßige Stärke der Be- satzungstruppen und deren übermäßig hohe Gehälter. Im Rheinland stehen insgesamt 136 000 Mann Enientetruppcu, während im Jahre 1914 der gleiche Raum von deutscher Seite mit etwa 65000 Mann belegt war. Einschließlich der französischen Truppe« in Elsaß-Lo­thringen bewachen 200 000 Mann eine 470 Kilometer lange Grenze gegen die deuischc Reichswehr, die nur 90000 Mann Verpslegungs stärke einschließlich sämtlicher Richtkombattanten zählt und im Osten eine 2000 Kilometer lange Grenze gegen Polen und den Bolsche­wismus zu schirmen hat. Für die fremden Besatzungstruppen be zahlt Deutschland in Gold berechnet 50 Prozent mehr als 1911 für sein gesamtes Landhecr. Wenn die. 15jährige Besatzungsdauer wegen der von fünf zu fünf Jahren eintretenden Verringerung der besetzten Zone einer zehnjährigen Besetzung in dem bisherigen Umfang gleich gestellt wird, so beträgt dir Gesamtsumme der Besatzungskosten 225 Milliarden Papiermark. Der vorurteilsfreie Historiker, so schließt Graf MontgelaS, wird über den nationalökonomischen Unverstand, der das einfache Mittel nicht sehen will, wie durch vernünftige Rege­lung der Besatzungsfrage mit einem Schlag die Regel brr