ist, daß die nahe Zukunst sich für den Norden kritisch gestalten werde, zumal da Englands Stellung zu Holland als einem Trausitland für Deutschland hier nicht gerade beruhigt.
An den französischen Minister Marcel Sembat.
Der Reichstagsabgcordnete Dr. Ludwig Haas richtet in der Wochenschrift „März" an den französischen Minister Sembat einen offenen Brief, in dem ihm einige nicht gerade angenehme Wahrheiten gesagt werden. Dr. Haas erinnert den französischen Minister daran, daß sie zusammen in Bern und Basel waren, um eine Verständigung zwischen Frankreich und Deutschland anzubahnen und daß die Dinge nun so gen; anders ihren Verlauf genommen haben. Er schreibt dann:
An dieser Entwicklung tragen Sie keine Schuld; ich bin überzeugt, Sie hätten sie gerne verhindert; Sie gehörten damals dem französischen Ministerium nicht an. Trotzdem konnte cs für Europa, die europäische Kultur und den euroväischen Frieden von Wert sein, wenn Sie vor aller Welt als französischer Minister die Frage beantworten würden: Hatte der Zarismus das Recht, der Beschützer aller Slaven sein zu wollen, icner Zarismus, der alle Freiheit in einem Lande unterdrückt, der nie am Blute seiner eigenen Landeskinder satt geworden ist, der Knechtschaft, Tod, Grausamkeit, Verbrechen und Unkultur überall hintrügt, wohin immer er feine brutale Herrschaft ausbreitet? — Nun aber sind Sie in das französische Ministerium eingetretcn und nun beginnt Ihre Verantwortung vor der Weltgeschichte. Sie haben die Erklärung des französischen Ministeriums unterschrieben, die das arme französische Volk beruhigen sollte mit der Lüge, daß Berlin schon vor den Russen zittere. Kein einziges altes Weib in ganz Berlin hat an den Einmarsch der Russen geglaubt; aber ganz Deutschland lacht über die Proklamation des französischen Ministeriums. Inzwischen wurden bet Ortelsburg, Gilgenburg und Tannenburg 90 000 Russen gefangen.
Furchtbarer aber noch tritt an Sie eine andere Frage heran. Wollen Sic den Sieg des Zarismus? Kann ^>er Demokrat Sembat den Zarismus unterstützen? Er ist Ihr ^reind und der Feind des französischen Volkes so gut, wie er unser Feind ist. Ec ist der Feind jeder Freiheit, jeder Kultur, jeden Fortschritts. 'Armselige Diplomaten der alten Schule mögen Bündnisse schließen ohne Rücksicht auf die politische Moral; sie gebärden sich als die starken Männer der Realpolitik und zagen, inan kümmere sich nicht um die inneren Verhältnisse eines anderen Staates. Ein Sembat darf dieses dummen und verbrecherischen Leichtsinns nicht fähig sein. Er weiß, daß es für die Menschheit ein Glück ist, wenn als Folge der deutschen Schläge der Zarismus zusammcnbricht und das Ende findet, das er verdient. Er empfindet auch, daß es keinen schimpflicheren Bundesgenossen für die französische Demokratie geben kann als jenes Rußland des Zaren, der Großfürsten, der Kosaken und der Beamten, die Verbrecher und Bluthunde sind.
Noch anderes erwartet die Welt von Ihnen:
Französische und belgische Bürger schießen heimtückisch auf deutsche Soldaten. Die selbstverständliche Antwort der Notwehr ist die Vernichtung ganzer Ortschaften. Sorgen Sie dafür, daß der Krieg zwischen den Soldaten geführt wird, offen, Mann gegen Mann. Erklären Sie dem französischen Volk, daß es eine Schande und ein Verbrechen ist, als Bürger aus dem Hinterhalt sich am Kampfe zu beteiligen. Wer Kämpfen will, der trete in die Armee ein, trage das Kleid des Soldaten und übernehme die Mühen und Gefahren des Feldzuge». So halten es die deutschen Bürger, die dem Vaterland mit der Waffe dienen wollen.
Bei französischen und englischen Soldaten wurden Dum-Dum- Gcschossc gefunden. Es ist Ihre Menschenpflicht, letzt als Meister den Gebrauch dieser Geschäfte zu verhindern. Davon ipreche ich gar nicht, daß es völkerrechtswidrig ist; Sie stehen auch ohne jene völkerrechtliche Norm auf dem Standpunkt, daß es eine Gemeinheit ist, Geschäfte zu verwenden, die den Gegner nicht nur kampfunfähig machen, sondern ihm möglichst entsetzliche Verwundungen schaffen sollen. Gebrauchen Sie Ihre Macht als Minister im Interesse der Kultur und im Interesse Ihres Vaterlandes.
Der Weltkrieg.
Oestcrrcichische Presse und Hindei-lurg.
WTB. Wien, 16. Sept. (Nicht amtlich.) Tie Blätter geben ihrer Freude Ausdruck über die von der Oeffent- lichkcit vollauf geteilte Anerkennung, die Kaiser Franz Josef dem General von Hindenbnrg für seine herrlichen Waffentaten in Ostpreußen durch Verleihung eines der höchsten österreichischen Orden gezeigt habe. Tie Zeit schreibt: Bei der gewaltigen Energie, mit der Deutschland den französischen Feldzug führt, konnte im Osten nur mit bescheidenen Kräften gearbeitet werden. Die Aufgabe Hindenburgs schien keine beneidenswerte. Man rech- .ete bereits mit einer längeren russischen Besetzung de? schwer heimgesuchten Grenzlandes, aber mit dem'Blick des geborenen Strategen erkannte Hindenbnrg die gün-
Teuerdank's Brautfahrt.
Von Gustav von Meyern.
5) Nachdruck verboten.
— Sein knapper Anzug, die engen, aus den Schnabelschuhen gleichsam herauswachscnden Bei: kleider, unter dem Gürtel an das grüne Wamms genestelt, mit dem Dolch am Kettchen nnd dem Täschchen am Gürtel, war noch der reine Typus der Tracht des Jahrhunderts; aber die vielen Falten des feinen Hemdes, das durch die Litzen des vorn im Dreieck geschnürten Wamses und an den Seiten der engen, "zu freierer Bewegung am äußeren Ellenbogen gespaltenen Aermel hervorsah, konnten schon als Vorboten künftiger Schlitz- und Puffenzeit erscheinen.
So wartete er neben seinem Pferde, den einen Fuß nachlässig über den andern geschlagen, in jener male- irischen Stellung, die den Romanen eigen zu sein Pflegt.
Aber nur einen Augenblick. Tann wandte er ungeduldig den Kops zu dem ihm zunächst haltenoen Reiter, einem grauköpfigen Kriegsmann mit breiter Narbe über der Stirn und strengen Zügen, aber treuherzigen Angen, dessen Koller von manchem Stnrmwetter zu erzählen wußte, und dessen Schwert mit der breiten Klinge und dem langgcwundenen Griff ein Beutestück aus den Hussitenkriegen sein mochte.
„Hier also, Ritter?" rief er leise zu ihm auf. „Meint Ihr nicht, der Prinz wird hier absitzen?"
„Glaub's wohl," sagte der Alte. „Er späht mit dem Waldvogt nach den Burgundischen aus... und da kommen sie!"
Auch von den beiden anderen Reitern hatte der ältere, ein behäbiger Forstmann, dessen wohlgenährten Wangen und rosig gefärbter Nase unschwer anznsehen war, daß er sich für die Strapazen des Waidwerks und die Unbilden der Witterung mit einem guten Jagdsrüh- stück und voller Flasche zu entschädigen liebte, die Her- annahenden bemerkt und zeigte sie eben dem. jüngeren.
stigen Chancen für den Angriff auf die Närewarmee, packte den Feind an seiner verwundbarsten Stelle und warf ihn mit verhältnismäßig nicht bedeutenden Kräften in die Masurischen Teen nnd Sümpfe, wo es kein Entrinnen gab. Aber trotz des nahen Greisenalters voll Jügcndkraft und Elastizität ruhte Hindenbnrg nicht auf seinen. Lorbeeren auS, sondern schlug die zweite russisch' Armee mit einem überraschenden Angriff aufs Haupt. Von diesem Hindenburgischen Feldzug werden noch fernere Geschlechter bewundernd erzählen. Das deutsche Volk wird dem tapferen General eine unauslöschliche dankbare Erinnerung bewahren.
Deutschland und die Polen.
GKG. Ans Krakau wird berichtet, das Amtsblatt der polnischen Nationalorganisation in Kietze meldet: Unter den Geiseln, die von den deutschen Truppen nach Posen gebracht wurden, befanden sich auch der Stadtpräsident von Kalisch, Bukowinski, nnd der Prälat Plos- zaj. Präsident Bukowinski, der unterdessen ans der Ver- wahrungshaft entlassen wurde, erzählt, daß der Gnesener Erzbischof Likowski bei den Geiseln erschien und mit- tcilte, der deutsche Kaiser habe erklärt, er rechne sehr auf die Polen und der Hoffnung Ausdruck gab, die alte Kultur von Russisch-Polen werde unter dem Einfluß des westlichen Deutschland wieder aufleben. Es sei Wohl zu erwarten, daß die polnische Geistlichkeit in diesem Sinne ansklärend ans die Bevölkerung einwirkcn werde. Einige Tage darnach sei bei den Geiseln der Kommandant der Gnesener Garnison, General Löwe, erschienen und habe mitgeteilt, daß Kaiser Wilhelm in seiner Gnade den Geiseln Freiheit gebe, weil er sie als deutsche Bürger betrachte und erfahren habe, daß die polnische Jugend in Galizien wie ein Mann in den Reihen der Verbündeten gegen den gemeinsamen Feind kämpfe. Der Kaiser zweifle nicht daran, daß die polnischen Bürger diese Tatsachen in ihrer Heimat zur Kenntnis der Bevölkerung bringen werden.
Keine russischen Armeen mehr in den Ostsee- Provinzen.
GKG. Stockholm, 16. Sept Astottbladed meldet aus Berlin, daß General v. Hindenbnrg von russischen Gefangenen die Nachricht bestätigt erhalten habe, daß die früher oft genannte Millionenarmee bei Wilna überhaupt nicht existiert, da sämtliche Truppen dort, sogar die Garde, beordert wurden, sich an den Kämpfen an der Weichsel zu beteiligen. Tatsächlich sollen auch die Ostseeprovinzen von größeren Truppenmassen frei sein.
Wieder ein französisches Lob der deutschen Truppen.
GKG. Einen bemerkenswerten Brief veröffentlicht der „Temps" vom 6. September über das korrekte Verhalten der deutschen Truppen in Nordfrankreich. Staatsrat Gouver (Rouen), der die betreffenden Gebiete in amtlicher Eigenschaft bereist hat, beklagt den überstürzten Abzug der Zivilbevölkerung von Rouen. Er erklärt, daß sich Taren der Deutschen, wie sie aus Belgien gemeldet wurden, im Norden von Frankreich nicht ereignet hätten. (Anm .d. Ber.: In Frankreich war natürlich die Mär verbreitet, daß die deutschen Soldaten in Belgien alles verwüstet und die Bevölkerung schlecht behandelt hätten.) Es wurden keine Gebäude angesteckt und alle Requisitionen von Fleisch, Brot usw. wurden bar bezahlt. Als der Verkäufer eines Fahrradgeschäfts nicht anwesend war, nahmen die Deutschen die nötigen drei Fahrräder erst, nachdem sie den Bürgermeister ausgesucht und diesem eine Quittung darüber übergeben hatten. Scharf gingen die Deutschen nur in Häusern vor, deren Besitzer sich entfernt hatten, denn sie suchten überall Proviant und werden nur zornig, wenn man ihnen solchen verheimlicht oder verweigert. Herr Gouver be zeugt znsammenfassend, er müsse anerkennen, daß er in
ganzen großen Gegend, die er bereist habe, keine Klagen der Bevölkerung über die Deutschen gehört habe.
England soll Armeekorps nur so hernmstrenen.
AlKG- , In Form einer Hypothese wird im Daily
„Seht"dort,"gnädigerHerr! ""sa gtH" e hier vteligT „der Graubärtige ist mein Kollega, der Wildmeister von Verviers."
„Gut denn! Sitzen wir ab," erwiderte der Angeredete und schwang sich aus dem Sattel. Diensteifrig trat der Junker herbei und nahm ihm die Zügel ab.
„So recht, Jünkerlein!" lobte jener, ihm freundschaftlich auf die Achsel klopfend. „Rufe den Reitknecht, Ceschy." Und der Junker, mit leuchtendem Blicke aus den großen Augen für die Gunstbezeigung dankend, führte die schäumenden Pferde dem Trosse zu, indes die beiden älteren Reiter sich aus dem Sattel hoben.
Der andere aber warf den grauen Reitermantel ab, der in Form eines langen, engen, zum Reiten auf beiden Seiten bis an die Hüften aufgeschlitzten, kragenlosen Ueberrocks seine Gestalt umhüllt hatte, und stand jetzt da in der Fülle frischer Jugendkraft, er, der zwanzigjährige Kaisersohn, der Erbe des heiligen römischen Reiches.
Wahrlich, die guten Aachener hatten vollen Grund, zu glauben, daß die vielumworbene Maria von Burgund ihn und keinen anderen zum Gemahl erkiesen würde, wenn sie frei zu wählen hätte. Diese hochgewachsene, muskelkrästige Jünglingsgestalt mit der Haltung voll ungesuchter Hoheit, den Kopf von den Schläfen bis zum Nacken von dichtem Goldhaar umwallt, das edle Antlitz mit dem tiefblauen, fröhlich-kühnen und großen Auge, der gewölbten Stirn nnd der Adlernase, die, wenn auch noch durch die jugendlich vollen Wangen gemildert, über den Zügen herrschte und ihnen im Verein mit dem vortretenden Kinn das Gepräge frühzeitiger Tatkraft verlieh — die ganze Erscheinung ein Bild jugendlich männ licher Schönheit, würde vergeblich unter den damaligen .Thronerben Europas ihres Gleichen gesucht haben. Und v.echt zum mindesten mochte er es dieser seiner blendenden Persönlichkeit danken, daß der Ruf der Ritterlichkeit und der Meisterschaft in Führung jeder Waffe ihm schon in so früher Jugend durch alle Lande voranging und die höchsten Erwartungen an seine künftige Thronbe- Leiauna knüvtte. . T-,O. _ - _
Telegraph ausgeführt, England werde auch in — Montenegro vier Armeekorps landen — können, die sich vor AuSbruch des Winters mit den Serben vereinigen und Oesterreich gegenüber die Offensive ergreifen können. Loch Kitchener habe den Plan zwar vorderhand nicht in Erwägung ziehen wollen, das bedeute aber noch lange nicht, daß man aus ihn nicht zurückgreifen werde, denn England werde Deutschland begreiflich machen, was es bedeute, Herr auf dem Weltmeere zu sein und in cijH Teilen desselben Stützpunkte zu haben. Als wenn es damit allein getan wäre!
England verkauft sich an Japan.
GKG. Amsterdam, 16. Sept. Das angesehene „Algemeen Handelsblad" gibt folgendes als offizielles Commnnigue der deutschen Gesandtschaft im Haag bekannt :
E Die deutsche Gesandtschaft in Peking teilt amtlich mit: „Japan bestätigt osf.zieli der chin.s scheu Regien», i den Ausbruch einer Revolution in Indien. Junin durch England uni militärischen Beistand gegen INH ersucht, hat Hilfe zngesagt, aber unter schweren Vebim gungen: freie Einwanderung in den britischen Besihnngen am Stillen Ozean, eine Anleihe von 200 Millichs Dollar und freie Hand in China. England hat dich Bedingungen angenommen."
Kämpfe in Südafrika.
WTB. Kapstadt, l6. Sept. Eine südafrikanische Streitmacht von berittenen Schützen überraschte, nachdem sie zwei Nächte marschierte nnd sich bei Tag verborgen hatte, eine deutsche Trnppenabteilung, die eine Furt ungefähr 60 Meilen von Steinkop im Nnmaland, besetzt hielt. Nach einem scharfen Gefecht wurden die Deutschen zur Uebergabc gezwungen.
Dänemark bleibt neutral.
Kopenhagen, !6. Sept. Zu dem Artikel des Echo de Pons, der erklärt, die Flotte der Verbündeten nuttse nun in die Ostsee eindringen und Dänemark Könne nicht fernerhin neutral bleiben, schrcibt das Regierungsblatt Politiken: Dänemark kann nur die eine Antwort daraus geben, d.,ß bie Kriegsdegedenheiten auf dem Kontinent, wie sie sich auch entwickeln mögen, nicht auf den Entschluß des dänischen Volkes einwirken können, während des Weltkrieges strengste Neutralität aufrechtzuerhalten.
* *
Weitere Nachrichten.
Der Großherzig von Oldenburg Inhaber des Eisernen Kreuzes.
WTB. Oldenburg, 16. Sept. Dem Großherzog von Oldenburg ist das Eiserne Kreuz 1. Klasse verlieh:» worden.
Die Gemeindevertretungen Berlin und Wien.
Berlin, 16. Sept. (Nicht amtlich.) Auf das an den hiesigen Empfangsansschuß für den Besuch der Wiener Gemeiiideoerirem gerichtete Schreibe» des Wiener Oberbürgermeisters Dr. Wcitz- kirchner haben Magistrat und Stadtverordnete von Berlin das folgende Telegramm gesandt: A» die Gemeindevertretung der K. und K. Reichs-Haupt- und Residenzstadt Wie». Für den Gruß unserer lieben Schwcsterstadt Wien sagen mir herzlichen Dank. Gewiß erheischt es die Zeit, unsere Zusammenkunft hinauszuschieben, aber wir sind uns nahe durch das Bewußtsein treuen Zusammenhaltens in diesem heißen Vöikerringen. Wir sind vereint in der Freude über den Wagemut und die heldenhafte Treue beider verbündeten Heere. Wir sind eins in der festen Zuversicht, daß uns in der Verteidigung der höchsten Völker- und Menschheitswerte der Sieg bleiben wird. Unter dein Schutze eines starken Friedens hasst Berlin die Wiener Freunde in seinen Mauern begrüßen zu dürfen. Magistrat und Stadtverordnete von Berlin. Gez. Wcrmuth, Michelet.
WTB. Rom, 16. Sept. Tie Agenzia Stefcmi meldet: Man verbreitet im Auslande falsche und unbegründete Nachrichten über die gegenwärtige Lage in Italien. Entgegen diesen Gerüchten ist die öffentliche Ordnung in Italien ungestört. Die Lebensbedingungen sind normal und es sind keinerlei Maßregeln getroffen worden, die in irgend einer Weise die Reise über Italien oder einen ruhigen nnd ungestörten Aufenthalt dort beeinträchtigen könnten.
WTB. Budapest, 16. Sept. Kaiser Wilhelm hat durch den Geh. Käbinettsrat v. Valentini der deutschen Sanitätsaruppe für einen ihm gesandten Huidiguist^
.'Bezeichnend genug ragte ihm eine lange, (Mde Adlerfeder schräg über das bräunliche Barett hinaus das in Form eines altgriechischen Helmes n«t seitwm. aufgeschlagener Krempe schräg nach vorn siel. An ein Jagdkoller aus Gemsleder, ans der Brust und an den Ellenbogen gespalten und das Hemd sichtbar lassend, Wie beim Junker, nestelten sich auch bei ihm unter dein stählernen Kettcngürtel knappe, unten in breit geschnä- belten bräunlichen Halbstiefeln endende Beinkleider, unter denen die muskelkrästigen Formen elastisch spielend her- vortraten. Das Kreuzschwert hing am losen Häftgurt, der Jagddolch am Kettchen des Stahlgürtels und ein elfenbeinernes .Horn mit Silber beschlagen an eurer Schnur um die Schulter. Uebergeschnallte goldene Sporen, in ihrer Länge dem Schnabel des Schuhes entsprechend und mit großen Radspitzen gezackt, vollendeten den Anzug.
So stand er, die Burgundischen erwartend, die schon von fern ehrerbietig die Häupter entblößt hatten Mw ihm jetzt vom Waldvogt entgegengeführt wurden.
„Willkommen, Ihr Herren Burgunder!" ruf er ihnen in der ihm eigenen treuherzigen Weise zu. „Os freut mich, zu sehen, daß Ihr so gute Nachbarschaft um dem Deutschen Reiche pfleget! Die Wildsau ist ein gemeinschädlicher Feind, und meine Base von Burguiw wird nichts dagegen haben, wenn wir über einige ihrer borstigen Untertanen auf unserer Seite Gericht.MH"'
Tief ergriffen von dem Anblicke des kaiserliche! Jünglings, und im Innersten getroffen von dem voo guter Nachbarschaft aus seinem Munde, vermochte o graubärtige Wildmeister kein Wort über die Lippe" s bringen und verbarg nur mit Mühe die Scham, o er empfand, hinter einer tiefen Verbeugung. 'Ter cko bärtige aber, der als langjähriger Begleiter hoher Her , sich sehr wohl aus den freien Taastvzn verstand, r ihm zu Hilfe.
(Fortsetzung folgt.)