cWies O'Tennel Bcnnet John T? Mac'Cntcheon Chi­cago; Tribüne Chicago. ^ ^ 7

Die Stimmung in der Türkei. i -

WTB. Konstantinopcl, 12. Sept. Auf dem Sul­tan Ahmed-Platz fand gestern eine große Volksversamm­lung statt, an der Senatoren und Deputierte und eine große Menschenmenge teilnahmen. Es wurden zahlreiche Reden gehalten. Ter Deputierte Ussein Dfchavid er­klärte, die Aufhebung der Kapitulationen fei keine De­monstration gegen die Ausländer und habe einzig Und allein den Zweck, die Ottomanen vor Sklaverei und Unterdrückung zu retten. Sie legen allen die Pflicht auf, bestrebt zu sein, künftighin Ausländern keinen Grund zu Beschwerden zu geben. Tie Menge zog dann vor die Pforte und überreichte dem Großwesir eine Resolution, in der die Regierung beglückwünscht wird. Der Groß- loesir sprach seinen Tank aus und versicherte, das Ka­binett werde bis zum Ende in Erfüllung der Pflicht verharren. Sodann zogen die Manifestanten vor das Palais Dvlmabagtsche, wo ein Redner eine Ansprache hielt. Ter Sultan, ließ feiner Genugtuung Ausdruck qeben. Außer großen Versammlungen in St'ambul fan­den nachmittags auch Kundgebungen von Volksgruppen statt, die singend und nach Trommelschlag tanzend die Straßen durchzogen. Tie Kundgebungen setzten sich bis in die Nachtstunden fort. Abends gab der Stadtprä­sekt ein großes Bankett, dem Minister und andere her­vorragende Persönlichkeiten beiwohnten. ,

Dampferzusammenstoß, i d.E'T-

WTB. Konstantinopel, 12. S-ept. Vorgestern Nacht ist ein kleiner Transportdampfer mit 110 Sol­daten an Bord im Hafen mit einem italienischen Dampfer zusammengestoßen und gesunken. Von allen an Bord Besindlichen sollen nur 15 Soldaten gerettet worden sein. Erregung unter den Arabern.

MG. Ter Bologneser „Resto del Carlino" meldet aus Kairo, dgß die Araber in lebhafter Gärung sich be­fänden. Am 1. September plünderten arbeitslose Araber an vier verschiedenen Punkten der Stadt die Nahrungs­mittelläden und beschimpften vorübergehende Europäer; erst als ägyptisches Militär mit Maschinengewehren er­schien, beruhigte sich die Menge. Infolge der Schwierig­keiten des Verkaufs der Baumwollernte herrsche in Aegypten große Not. j.

Das deutsche Skutari-Detachement in Wien.

Auf der Rückreise in die Heimat machte das von Skntari kommende deutsche Marine-Detachement in Wien Station. Unter dem Jubel der Wiener zogen unsere Blaujacken durch die Stadt nach der Hofburg, wo sie zum Tiner befohlen waren. Schon vorher wurden die

Oßdere des Detachements mit Major Schneider an er «pitze vom Kaiser Franz Joseph in Privataudienz «Mangen. Ein aroßer Teil des Detachements wurde M das tapfere Verhalten in den Kämpfen gegen die Verben von Kaiser Franz Jdseph dekoriert.

Ansere Dip omatie und der Krieg.

den drei Botschaftern bei den europäischen lan!, Üü' ^ stch mb dem Deutschen Reiche im Kriegszn- der Freiherr v. Echoen, bisher Bot- !« n,.bekanntlich die Wahrnehmung »er Geschäfte Gesandtschaft in München an Stelle des Ge- Niärtw»>/'ri, der beim Kaiser als Vertreter des Aus-

in ^ weilt, übernommen. Der bisherige Botschafter

teilunn Pourtales, arbeitet in der politischen Ab-

ch Auswärtigen Amtes, und der ehemalige Botschafter

Elina,-«'Lichnowsky, der als Major n la suite der lm Nl»/geführt wird, ist einem Armee-Oberkommando Lerer,morden. Freiwillige Verwendung nn Prcssc- Mr , A Auswärtigen Amtes hat der Botschafter a. D. Frci- ÄnatsßbiMlurN' zuletzt in Tokio, gefunden. Der mit dem Diil-l!»- 2agow im Großen Hauptquartier befindliche

de» v. Radowitz ist im Presse-Dezernat durch

big «glaubten in Weimar, Grafen Georg Wedel er-

der c>«?1, Pf) preußische Gesandte in Darmstadt,. Freiherr iilel>iniew°"^w^"^nitz, als Rittmeister der Reserve des disteriae »Mordes du Korps ins Feld gerückt ist, und der Geschäftsträger in Tanger, Legätionssekreiä, ,->neiein bnd der deutschen Verwaltung Belgiens in Brüssel llühiniam, Der bisherige Botschaftsrat in London, Dr. v.

schastsrm der Gesandtschaft in Stockholm, der Bot­schaft In Prinz v. Hatzfeldt-Trachenberg, der Bot-

-waiylngton beigeaeben. Bon der Bvtscbaft in Kon.

stani.nopei stehen der Botschaftsrat 'Freiherr v.'Nenratl, (der seinen Posten noch nicht angetreten hatte) als Oberleutnant der Reserve des I. Württembergischen Grenadier-Regiments Nr. 119 und der zweite Sekretär Graf Kanitz als Rittmeister der Reseiv. des 2. Garde-Ulanen-Regiments im Feld and sind durch die Legationssekretäre Ferdinand v. Stumm und v. Scharfenbera letzterer bisher in Belgrad, ersetzt worden.

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Angst und Mißstimmung in Frankreich.

GKG. Der Korrespondent des Lorriere öella Sera beschreibt nach dem Berliner Tageblatt seinen Besuch in der Umgegend von Paris, die heute ein Bild des Jammers biete. Ueberall, sagt der Korrespondent, sind Fenster, Haustüren und Lüden geschlos­sen, und die wenigen Einwohner, die nicht geflohen, sind wie betäubt, mit blassen, eingefallenen Gesichtern und übernächtigen Augen. Denn da sie im Geiste jeden Augenblick Ulanen an der Haustür Klopfen hören, schlafen sie längst nicht inehr. Die durch belgische Greuclmärchen genährte Angst vor den Deutschen ist furchtbar, alle fürchten den Augenblick, die schrecklichen Ulanen herantrappeln zu hören, und alles flieht oder will fliehen. Aber die Transportmittel fehlen. Auf der Landstraße hinter den Schanzgräbcn zwischen Bcanvais und Clcrmoni iah der Korre­spondent abwechselnd Truppen und dichte Flüchtlingsschwürme entlang ziehen. Die Soldaten sind von langen Märschen, Kämp­fen und Hunger völlig erschöpft. Sie machen in den Ortschaften Halt, um Essen, Trinken und Kostbarkeiten zu bekommen. Sie hoffen etwas Atem schöpfen und ruhen zu können. Die flüch­tigen Provinzialen kommen Au Fuß, zu Fahrrad oder auf mit Hausrat vollbcpackten Baucrnmagcn heran. Man sieht viele Mütter ihre Kinderwägelchen schieben: das Wägelchen ist aber mit Kleidern und Wäsche beladen. Da sind vornehme Damen mit eleganten Sonnenschirmen, die bescheiden zu Fuß wandern müssen. Der Korrespondent unterhielt sich auch mit französischen Soldaten. Einer sagte: „Wir verlieren bei unser» Märschen immer Terrain, da die Deutschen weit besser marschieren als wir". Als Hauptschuldiger an den Mißerfolgen von Lharieroi wird General Pcrsan bezeichnet, der zwei Tage mnger ac? er sollte, versiegelte Orders in der Tasche behielt. Die franzö­sischen Reservisten seien zum Teil mit alten Gewehren bewaffnet.

Die 15 würLLembergische Verlustliste

verzeichnet 221 Namen des Rescrve-Infanteric-Regiments Nr. 121 (5., 6., 7. und 8. Kompagnie), darunter gefallen -11, verwundet 177. Vom Reserve-Dragoner-Regiment (I., 2., 8. Eskadron) sind aufgefllhrt 19 Namen (gefallen 2, schwer verwundet 1, ver­wundet bczw. leicht verwundet 16). Vom Ulanen-Regiment Nr. 2v (1., 2., 3.u nd 5. Eskadron) enthält die Liste 23 Namen: ge­fallen bezw. gestorben 8, schwer verwundet 1, verwundet bczw. leicht verwundet 4, vermißt 10. Vom Reserve-Feidartillcrie- Rcgiment Nr. 26 (Regimentsstab, Stab der I. Abteilung, 1., 2., 3., 4., 8., 6., 7., 9. Batterie sowie Leichte Munitionskoionne der III. Abteilung) sind es 166 Namen: gefallen bezw. gestorben 42, schwer verwundet 21, verwundet bezw. leicht verwundet 94, vermißt 4, erkrankt 2. Vom Feldartillerie-Regiment Nr. 29 Ludwigsburg 1. Batterie ist gestorben 1. Von ver II. (Württ.) Abteilung des Reserve-Feldartillerie-Regi'ments Nr. 29, 8. Bat­terie, sind aufgeführt 6 Namen: gefallen 1, schwer verwundet 2, verwundet bezw. leicht verwundet 3 s vom Pionier-Bataillon Nr. 13 Mm, 2. Komp., 22 Namen: gefallen 3, schwer verwundet 4, verwundet 10, vermißt 3. Von der 1. und 2. Reserve-Pionier- Kompagnic enthält die Liste 39 Namen: gefallen 8, schwer ver­wundet 19, leicht verwundet 30, vermißt 2. Von der Reservc- Munitions-Kolonnen-Abteilung Nr. 26, Stab und Reservc-In- fanterie-Munitionskolonne 1 sind es 3 Namen (schwer ver­wundet 1, leicht verwundet 2). Die Verlustliste enthält so­mit insgesamt 320 Namen: gefallen bezw. gestorben 111, ver­wundet 388, vermißt 19, krank 2. Unter der Gesamtzahl sind 21 Offiziere (gefallen 3, verwundet 18). — Außerdem enthält die Verlustliste einige Berichtigungen zu den Verlustlisten 11, 12 und 14.

Die Namen der Gefallenen sind:

Musketier Scholl, Heilbronn. — Musk. Rob. Häcker, Schorzach, OA. Besigheim. — Musk. K. Ungerer, Neipperg, OA. Brackenheim. — Unteroff. Friede. Betz, Klingender«, OÄ. Brackenheim. — Musk. Ernst Ioos, Besigheim. — Musk. Friede. Au elfter, Lauffen, OA. Besigheim. — Musk. Albert Weller, Neckargartach, OA. Heilbronn. — Musk. Karl Becker, Lauffen, OA. Besigheim. — Musk. K. Hofheinz, Kocherthürn. OA. Neckarsulm. — Gefreiter Walter Schurig. Heilbronn. — Gefreiter Herm. Kübler, Neuenstadt. OA. Neckarsulm. — Musk. Ehr. Sch aas. Kleiningersheim, OA. Besigheim. — Musk. Brücke, Bönnigheim, OA. Besigheim.

— Musk. Paul Heller, Köchendorf, OA. Neckarsulm. — Musk. Gottlob Lauterwasser, Flsseld, OA. Besigheim. — Musk. Ludwig Ruckwied , Neckarsulm. — Musk. Leo K u n z, Neckarsuim. — Musk. Gustav Kuder, Kreßbach, Gde. Sch­lingen, OA. Neckarsulm. — Musk. Gottl. WLrbach, Brettach, OA. Neckarsuim. — Musk. K. Wieland, Neckargartach, OA. Heilbronn. — Unteroff. Paul Bühler, Sülzbach, OA. Weins­berg. — Musk. K. Steinle, Lauffen, OA. Besigheim. — Musk. Martin Götz, Obergriesheim, OA. Neckarsuim. — Musk. K. Scholl, Heilbronn a. N. — Musk. Fakob Zen- her, Heilbronn a. N. — Tambour Paul Friedrich, Groß­gartach, OA. Heilbronn. — Musk. K. Bord, Olnhamen, OA. Neckarsuim. — Musk. Friedr. Steinemann, Lauffen, OA. Besigheim. — Musk. K. Schmid, Lauffen, OA. Besigheim.

— Musk. Gottiieb Ackermann, Heilbronn a. N. — Musk. Heim. Mötzner, Bückingen, OA. Heilbronn. — Leutnant d. R. Johannes Brause, Ostrowo, Bez. Posen. — Gefreiter d. R. Paul Aug. Bengel, Bietigheim. — Landwehrmann Mich. Will). Hübner. Heilbronn. — Reservist Paul Rau, Bückin­gen, OA. Heilbronn. — Landwehrm. Ehr. Rosenberger, Lampoldshausen, OA. Neckarsulm. — Landwehrm. Paul Lang, Heilbronn. — Kanonier d. R. 2os. R 0 ming , Schramberg, OA. Oberndorf. — Kanonier d. R. Lorenz Otto, Bettenhausen, OA. Sulz. — Kanonier d. R. Ernst Gutbrod, Stuttgart-Unter- türkheim. — Kanonier d. R. K. Deisel, Ravensburg. — Ka­nonier d. R. Anton Haas, Weiler, Gde. Iagstzell, OA. Ell- wangen. — Gefreiter d. R. Josef Sieferle, Ortenberg, BA. Offenburg, Baden. — Kanonier d. R. Gottlieb Fröschte, Dcn- kendors, OA. Eßlingen. — Gefreiter d. R. Emil Ah 0 r n, Mann­heim. — Kanonier d. R. Paul Ernst Wölfle, Eannstatt Stuttgart. — Kanonier d. R- Ernst Feyl, Grumbach. — Ka.

R- Ed. König, Aalen, OA. Stadt. — Kan. d. R. Bernh- Link, Wetzgau, OA. Welzheim. — Kan. d. R. Alb. Maier, Thomashardt, OA. Schorndorf. — Kan. d. R. Wilh. Nuding Oberurbach, OA. Schorndorf. — Kan. d. Res. Anton Bles­sing, Weißenstein. — Kan. d. Res. Gottlob Brecklc, Mühl­hausen, OA. Cannstatt, gestorben. — Ferd. Marquardt Deufringen, OA. Böblingen. — Herm. Doberer, Friedrichs " OA. Tettnang. — Foh. Schaich, Neuffen, OA. Nürtin Kan. Alois Bretzler, Gmünd. — Kan. d. R Ernst Hölzle, Nürtingen. — Kan. d. R. Friedr. Haag,, Dettingen, OA. Urach. — Kan. d. R. Gustav Gohl, Stutt- gart?Dcgerlich. — Res. Friedr. Häberle, Heilbronn. — Land- wehrm. Pan, S ch a a f, Hellbraun. — Res. Friedr. Müller, Kochcrstciiisfeld, OA. Neckarsulm. — Landwehrm. Hermann Ztcigledcr, Sontheim, OA. Hcilbronn. — Landwehrm. K. Kalb, Kirchheim. — Vizewachtmeister Arthur Re dm er. Neu- ,ccttin, Kreis Ncustettin. — Gefreiter Friedr. Ramsperger, Sigmaringen. — Ulan Alb. Beckh III, Stuttgart, gestorben. Sigmaring— Ulan Adolf L angenb acher. Aichhalden, OA. Oberndorf. — Sergeant Herm. Rauchmann, Kolberg, Rcg.- Dez. Köslin (Preußen). — Gefreiter Eugen Sandel, Deg­marn, OA. Neckarsuim. — Ulan K. Bürkle, Schmiden, OA. Eannstatt. — Ulan Joachim Schneider ll, 2eed.orj._^M.

Oberndorf. — Ulan K. Schäfer Hl. Bietigheim, OA. Besig­heim. — Ulan Heinr. Harth. Zuzenhausen. BA. Sinsherm. --- Vizewachtmeister d. R. Ernst Fischer, Reutlingen. - Unteroff. Adolf Niggel, Stuttgart. — Unteroff. d. R- Heinr. R1 eger, Aale». SA. Stadt. - Unteroff. d. R. O. Krönend itter Dettingen. OA. Haigerloch. — Gefreiter Franz Müller, Fell­bach, SA. Cannstatt. — Gefreiter d. R. Rich- Kaiser, Stutt­gart. — Gefreiter d. R. Adolf Rees, Stuttgart. Gefreiter d R Kerm. Gürr, Stuttgart. — Kanonier David W ii st, Groß­heppach. OA. Waiblingen. — Kan. d. Res. Alb. Kiefer, -Höp­figheim. OA. Marbach. — Kan. d. R. Xaver Scharbach. Stuttgart-Cannstatt. — Kan. d. Res. Foh. Sautcr. Suizau. OA. Horb, gestorben. — Kan. d. R- Wilh. Maler. Winnen­den. — Kan. d. R. K. Grat er, Gaugshausen, OA. Halt. — Unteroff. d. R. Gustav Frank. Stuttgart. — Kan. Andreas Fischer, Hepsisau, OA. Kirchheim. beim Baden ertrunken. — — Gefreiter d. R. Marx, Balve. Kr. Arnsberg. Preußen. — Kan. d. R. Vollmer aus Bietigheim, OA. Besigheim. — Kan. A. R. Körz. Münchingen. OA. Leonberg - Kan. Rückle. Lauffen. OA. Besigheim, gestorben, Unqiucksfali. - Offizierstellv. Vincenz Fahr. Geislingen a. d. St. — Lcutn. d. Res. Haubensak. — Unteroffizier Berlin. — Pionier Trautwein. — Pionier Weiß. — Pionier Wechberger.

- Pionier d. R. Foh. Huber. Wälde, OA. Sülz. — Unteroff. d. R. Gg. Gentner, Untermünkheim, OA. Hall. — Pionier d. R. Matthias Ar mb ruft er. Rötenbach. OA. Oberndorf. - Unteroff. d. R. K. KaUderer, Stuttgart-Eannstatt. — Pwincr d. N. Ehr. Kienzle. Affstätt, OA. Herrenberg. — Gefreiter K. Heinrich, Königseggwald, OA. Saulgau. — Gefreiter Theodor Rau, Eschelhof. OA. Backnang. — Pionier Wilh. Reich. Renningen. OA. Leonberg.— Unteroffizier Oskai

Württemberg.

(-) Stuttgart, 12. Sept. (Eine Liebesgabe.) Tier Würtk. Anglcrverein hat am letzten Samstag zu Gunsten !?r Verwundeten einen Fischfang abhalten lassen, der dank dem vorzüglichen 'Bestand der Wasser einen sehr guten Erfolg anfwies. 'Es waren durchweg Forellen, die dem Reservelazarett I überwiesen wurden. Ans einem Schreiben des Generaloberarztes Tr. Scherer geht her­vor, daß die Verwundeten für diese Liebesgabe außer­ordentlich dankstckc waren.

(-) Neckarsulm, 12 . Sept. (Auszeichnung.) Ter König hat dem Kommerzienrat Julius Spohn den Titel eines Geheimen Kommerzienrats verliehen.

(-) Göppingen, 12 . Sept. (Lieb Vaterland magst ruhig sein.) Ter 150/4 Jahre alte Johannes Denner ans Sparwiesen, der einer der.jüngsten Soldaten des württembergischen Armeekorps sein dürfte, hat sich frei­willig zum Militär gemeldet und ist in Ulm eingetleidet worden.

(-) Rottweil, 12 . Sept. (Ritter des Eisernen Kreuzes.) Für sein heldenmütiges Verhalten inder Schlacht von Mülhausen ist der Feldwebel Alfred Wecken­mann, Sohn des Rosenwirts von Wellendingen,, mit dem Eisernen Kreuze ausgezeichnet

Wetterbericht.

Ter neue Luftwirbel ist in die Ostsee gerückt Und hat Nordwestwind verursacht. Für Dienstag und Mittwoch ist anfangs noch trübes und ziemlich kühles, dann aber wieder anfheiterndes Wetter zu erwarten.

Lokales.

Wildbad, 14. September. (Den Tod fürs Vater­land.) Heute Vormittag 10 Uhr wurde der im Reserve­lazarett verstorbene Reservist Julius Lösch aus Tübingen nach seiner Heimat überführt. In feierlicher Weise unter Glockengeläuts und mit der Musikkapelle an der Spitze bewegte sich der Trauerzug durch die Hauptstraße. Zahl­reiche Leichtverwundete aus den hiesigen Hilsslazaretten, die sämtlichen Mitglieder des Krieger- und Mililärvereins mit jr umflorter Fahne voraus, erwiesen ihrem Kameraden die letzte Ehre. Gegenüber dem Bahnhof verabschiedeten sich die Teilnehmer von dem Dahingeschiedenen, der sein Leben fürs Vaterland geopfert hat. Ehre seinem Andenken!

— Schnellzugsverkehr. Von Montag, den 14. September 1914 ab wird der Schnellzug München ab 8.25 V-, Friedrichs­hafen ab 8.50 B., Ulm ab 11.10 Uhr V., Stuttgart an 1.05 N. nach Straßbura über Karlsruhe-Appenweier, sowie nach Bruch­sal und Mannheim fortgesetzt: Stuttgart ab 1.15 N.. Mühlacker an 2.10 N., Mühlacker ab 2.20 R-, Karlsruhe an 3.17 N., Straßburg an 5.17 N„ Mühlacker ab 2.13 N., Bruchsal an 2.53 N., Mannheim an 3.51 N. Der Schnellzug Stuttgart-München und Friedrichshafen beginnt in Mannheim und erhalt m MDI- acker Anschluß von Straßburg-Kartsruhe: Mannheim ab 1.34 N., Brucbsal ab 2.32 N-, Straßburg ab 12.40 N.. Karlsruhe ab 2.22 N., Mühlacker ab 2.32 N., Stuttgart an 4.30 N.. Stuttgart ab 4.40 N., Ulm an 7.00 N-, Friedrichshafen 8.59 N., München an 10.05 N.

— Woran man merkt, daß Lüttich deutsch ist. Ein deut- sctzer Bürger hatte dieser Tage an einen in Lüttich beschäftigten Sohn ein Telegramm zu senden. Dafür mußte er auf dem Postamt für das Wort 10 Pfennig entrichten, Austandstaxe. Aber am nächsten Tage brachte der Briefträger die Hälfte des Betrages zurück: „Nach Lüttich kostet ein Teiegrammwort nur 5 Pfennig. Lüttich ist ja deutsch!"

Eiugefaud. In dieser ernsten Zeit haben sich viele Kerzen wieder auf Gott besonnen. An ihm hat so mancher Later, so manche Mutter Halt gefunden in der Not dieses Krieges. Stärker denn je ist auch der Wunsch, daß die Heranwachsende Jugend, die einst unsere deutsche Zukunft cstalten wird, mit ernstem, christlichem Sinn erfüllt werde. Seit Jahren schon arbeiten die evangelischen Jünjckings- oereine in ganz Deutschland daran, die deutschen Jünglinge w festen, christlichen Charaktern zu erziehen. Auch in unserer Ltadt besteht schon seit etlicher Zeit ein evangelischer Jüng- l ngsverein. Schwierigkeiten von außen und von innen, wie sie die Anfangsjahre eines jeden Vereins bringen, baben sein Gedeihen immer wieder beeinträchtigt. Doch wir haben's oen tapferen Soldaten gleich getan: Wir haben durchge- halien. Und nun kosten wir von dieser großen Zeit auch für unsere große Sache neues Leben. Ihr Eltern helft mit! schickt eure Söhne in unteren Verein. D'ist nur Gutes, was sie bei uns lernen. All ihr ernst denkenden jungen Leute, kommt zu unS und helft mit! Wahre Jugendlust findet ihr bei uns. Sie erblüht, wo Zucht urch Ordnung herrschen. Ihr älteren Freunde unseres Vereins, Helft -nt! Wenn erfahrene Leute den Ton beherrschen, ist der Bestand und die Eigenart des Vereins für alle Zeiten verbürgt. Helft alle mit! Der Erfolg wird den gemeinsamen Willen lohnen.